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Jäh traf ihn der Todesstoß in der Schlacht.
Sie haben ihn beide heimgebracht,
Sein alter Knappe, das treue Roß,
Auf seiner Väter graues Schloß.
Gesenkten Hauptes, in schleppendem Tritt,
Hielt mit dem Rappen der Graubart Schritt;
Der Wächter vom Turme sah ihr Nah'n
Und hat ihnen schweigend aufgetan.
Die Ketten rasselten dumpf und schwer.
Das war eine traurige Wiederkehr!
Mit klagendem Wiehern trug das Roß
Durchs Tor des Hauses letzten Sproß.
Und sie haben ihn nach der Väter Art
In der weiten Halle aufgebahrt,
Mit frischem Eichengrün umlaubt
Den Eisenhut und das junge Haupt.
Vom Greise bis zum Enkelkind
Kam Abschied nehmen das Ingesind,
Den schweren Abschied von Zucht und Recht
Des letzten Herrn aus dem alten Geschlecht.
Dann hielt der Graubart einsam Wacht,
Und die sternenlose, schwüle Nacht
Legte ihr Bahrtuch schwer und tief
Auf den, der wachte, und den, der schlief.
Der Alte stand reglos wie aus Erz;
Nur in der Tiefe wühlte der Schmerz.
Der in Treuen gefolgt dreier Herren Gebot,
Bewachte den letzten treu noch im Tod.
Von den Wänden her raunt's: »Wenn der Morgen tagt,
Dann kommen die Sippen angejagt!
Dann beginnt der Kampf um herrenlos Gut,
Erklirren die Schwerter und fließt das Blut.
Uns stillen Schläfern vom alten Geschlecht
Wird schnöde genommen das heiligste Recht:
Die Todesruhe wird grausam gestört,
Das letzte Gut, das uns hier noch gehört!«
Hui, fährt der Wettersturm durch das Tor!
Die glimmende Fackel lodert empor;
Wild schleudert sie eine nervige Faust
Ins Dachgebälk, daß es kracht und saust.
Die lohende Flamme leckt mit Gier
An den Balkenköpfen des Schnitzwerks Zier.
Bald flammt es und prasselt; greller Schein
Umleuchtet den stillen Totenschrein.
In die zehrende Lohe bläst der Wind,
Draußen rettet sich Vieh und Gesind.
Da – ein Schnauben, ein Wiehern – ins flammende Licht
Ein Roß mit wallender Mähne bricht.
Mit erhobenem Haupt und stampfendem Huf,
Als hör' es von fern seines Herren Ruf!
Und mit dem Letzten vom alten Geschlecht
Verzehren die Flammen Roß und Knecht.