Franz Stelzhamer
D' Ahnl
Franz Stelzhamer

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Wiedá drei Wochá mags sein sitdem, roast d’ Áhnl áf á neus furt.
Awá nimmá so stád wia dös oanmol, ná, dö zwen Schecken
Spannt s’ heunt an, dö schen Schäß und dá Roßknecht muaß schnalzen bon Furtfahrn.
»D’ Mäultrummelnacht« is Tag worn für sie – d’ Sunn geht zuntáraot áf;
Bleamel und Grásá voll Tau, 's Bermetá zoagt áf schen Wödá! –
A nöt vostohlnár und uvotraut kimmt s’ dösmal zruck duris Bointdürl;
Ná áhn, schnalzát, wia aus, fahrt s’ an und hintnach nu á Fuhrwerk.
Schau, dá nämligö Burscht führt die nämlingá boarischen Manná.
Awá gaillánt sánd s’bonand in Gwand, in Zeug und in Rössern. –
»'s Raosidl sollt kemmá« – schreit d’Áhnl – »áf dá Stöll wias is, sie is schen gnua!«
Gschámi und d’Augn voruntá kimmts, grüaßt d’Manner und bußt dár
Ahnfrau d’ Händt und soat: »Áhnl, bist da, und wos gáts denn so gnädigs?«
»Dást nöt dákimmst go z’ gro« – soat d’ Áhnl – »awá d’ Farö defst wechseln.
Das da, schau áf und schau dárn wohl án, das is dein Bräuggá!
Gföllt á dá wohl odá nöt, is á recht odá nöt recht, sein tuat ás!«
»Raosidl« – soat dráf dá Burscht, und in Klang nach gehts eahm von Herzen –
»Raosidl, recht bin i kám; awá wern recht will i, das glaub má,
Das und aft nu, dást má du recht bist, rechtsinni und guating!«
»Gwagt« – soat dár Alt – »is 'sallmal, do frisch gwagt is halb gwungá, geht 's Sprüwort.
Nachlassen muaß hald án iads, aft is dá Handel glei gschlossen;
Du, dein dirmisch Weis, Sepp, na und 's Raosidl woaß 's schan –!
D’Ahnfrau und i, mir nehmán 's Drangeld und trinkán 'n Leikáf!«
Eiá, mein Oldá, du hast guat rödn, und á z’hern is nöt uguat,
Wanns oan’n nöt mehr angeht als di, und wir ünseroans – gar nix.
's Raosidl awá, schaus an! wia dáschröckt und vozoat, dö arm Haut, dö!
Nutzt awá nix. – D’ Áhnl faßt eahm d’ Händ und soat: Joseph, da habt Ös s’!
Liabt Ös s’ und schátzt Ös s’ und denkts, sie is jung und mein vielliabers Ähnlkind!«
Bringts awer á nöt zwögn dá Sepp, dáß á rödát, er deut’t nur:
»Ja!« mitn Kopf und schau, go dár Áhnl, dá hirten, hánd d’Augn naß!
Dnettá dár Old bleibt föst und standhaft, gspráchi und gspoaßi.
»Geht enk s’ Mäul nu schan áf« – soat á – »’s Bráchten und s’Lachá volernt koans.
Is üns ár áso gwön, gelts Áhnl« – lacht á – »awá nöt bliebn halt!«
»Is schan vo lautá Läng nimmá woh« – soat d’Áhnl – »wanns a gwön wár,
Hau, und –, woanáde Bräut wern Weiber voll Freud’- hats dort ghoaßen.
Mörk dá das, Raosidl«, soat s’, »und glaubs föst, dáß 's bo dir woh wird!
Awá für iazt is 's guat und gnua, i han nöt gern go z’len.
Leanl!« – schreit s’ abi in Hof – »láf gschwind áf Taskirá zun Stauffá
Wann i á old bi, sag, und er neunmol dá Taoteneingrabá
Los’, wos i sag und wos i eahm sagn lo, 'n Stauffá, 'n Kaspán!
So – gib acht! – muaß do e nu ehntá zu mir, wos zun eahm i!
Kannst ás dámörká?« – »Ja, ja!« – »Und iazt láf, wannst kimmst, á Maß Most kriagst. –
Raosidl« – wendts es sö um – »du bist förti, geh an dein Arácht!
Bis zu dár Tür schaut s’eahm nach – »A gor á guats Leut!« soat s’, wias draust is.
»Folign, wia 's Lámperl folgt, wiar á Schwálberl hausli und einzogn;
Gscheit wiar á Wisel und flink, bo dá Arácht á Rößerl, das gern zoiht;
Treu wiar á Hünderl und wachbar und in koan’n Stuck koan Sau nöt. –
Joseph, enk gráts guating, Ös müats enk feindsaili selm sein,
Dáß 's enks vodörbáts; do das ságn meinö Augn nöt droi Tag –
Auslögn mögts enks, wias wöllt! – awá Joseph, i glaubs nöt, ná glaubs nöt! –
Bräutvadá, wos glaubt Ös?« – »Was i? i glaub, was dá Hund glaubt:
Is Fleisch is bessá wos Boan« – soat dá gspoaßi Vogel, dár olde.
Soats und druckt wiar ollmol, wann á gspoaßt und spott, dös denk Augn zua.
»Glaubn und moan’n und raten und sagn, was nutzts, wann nix draus wird!
I glaub ollmol zerst nix und han dö greßt Freud, wanns aft öbs wird.
I hans probirt, Ös á, Ahnl, na und iazt springt áf dö zwoa 's Trumm!« –
»Bräutvadá, recht hast« – soat d’ Áhnl – »und mi freuts, dást üs höbn hilfst und stark bist!


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