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Wia sis zun Löbn ham bracht und wia bald, das kann i nöt brichten,
Dáß sis ham zwögn bracht, sechts und á dáß koan’n brandingá Flöck hat,
Nöt á pfenninggraoßs Mal áf dá Haut, awer – öbbás viel Örgers –
Iweni muaßs es gstroaft habn bon Herzen, ja, 's Herz hat sein’n Lecken!
Denn, nöt anders, als häd sö dá Dunnákeil drin voschoßen,
Föhrts eahm hoaß gögnán Kopf und kriagt brinnáde Reten
Ollmol, soroft wer rödt von sán glückli agláfenán Uglück
Und sán weitschichtign Freund, 'n Hias, natürli mit Lob nennt.
Odá wia dö krump Seph ganz glatt und schan hundertmol bhaupt hat:
»Raosidl, mörk dá mein Röd und vogiß nöt, was i dár einschörf:
Wár áf dá Welt koan Hias gwön, wár á koan Raosidl da mehr.
Zahln kannst 'n nia gnua’n Hias, wannst eahm gást wosdáwöll, soviel bist eahm!«
Ja, da is 's ganzágor aus, völli lötz und absundáli wird eahm.
»Bitt enk«, so bitt s’ aft, »bitt enk, hengts und dásparts má den Schracká,
Dáß nöt dá Schlag nu troift, dö dá Dunnástroa nöt dáschlagn hat!«
Na, und wias geht, má hat mit dá Zeit, wia mit alln á mit den ghengt.
Awá ganz huimli und kloan, wia dá Scheer áfwirft in dá Wiesen,
Hat sö dafür – 's Mäul muaß öbbás z’ toan habn! – án anderne Röd ghöbt: –
»'s Raosidl« – hats ghoaßen –«dös rei, dö oanzi Tachter vo Moarhof,
Heirácht sein’n Vödern, 'n Hias, der iazten in Moarhof als Knecht deant.« –
»Na, das is recht« – feanzt á Bursch, der nix hat als án Neidkragn –
»Dnettá was 's Raosidl braucht, hat dá Hias ganz Páck – háháhá! – Nix!«
»Sákrá, de Sturm vo der Áhnl!« – lacht án anders – »das Sturmá und Nasdráhn!
Dö voküaf eh, wanns wer mecht, eh d’Beten und 's Plátzel in Himmel.«
»Himmel und Beten, ja, ja, awá glei dráf káfát sös dowelt
Wieder ums nämlingá Geld, und wias Naotnigeln gát á, sie kriagáts!«
Pfugátzt á zaunsperrá Kund, den vo Naot selm d’Selikeit fail wár. –
So, und nu alláloa rödn s’ und wickelns ein in á Gláchtá;
Eiá, z’ guat, das wißts eh, gehts koan’n, der’n Leuten ins Mäul kimmt. –
»Awá, was fragn mir ums Gschmátzt, mir mechten ná wissen, was dran is?!«
Hör i dort drent oans sagn, bo den hoi mehr d’ Geduld nöt hat graten,
Schau, und dös kennt mein Natur – mir soat már so öbbás nöt zwoamol!
Graoße Geduld ham nur Leut. dö nach den Löbn Heilige wern wöllnt;
Graoße Geduld ham nur Leut, dö vo den Löbn Öselein gwöst warn! –
– – – – – guat! – Haoher Summer und Nacht is 's.
Mitternacht nimmá weit und, wann d’ Frösch und dö Grilln nöt spráchan,
Stád wárs, wias nachn Gottsdienst is in dá Kirá z’ St. Lorenz,
Draustáhal Altham woaßt, odá wannst absolvirt bist, im Herzen,
D’ Stern schaun so dusmö drein – hm, schaun leicht, reuspert s’ ja mehr neam! –
Hirnlátzá lechátzen hint, hm, lechátzen – weil s’meh koan’n Amt kriagn! –
Amt koan’n und Pfnacht und koan Stimm, sist ramattáten s’ schan, wia sis gern toan.
D’ Bám stehnt so hilzá da, leicht hilzá – rührt sö koan Lüfterl! –
Gras und Bluamán und Droat, olls is so losát und senkt sö –
Senkt sö und hácht leicht 'n Kopf und los’t, is mehr nu koan Tau gfalln!
Awá, was steht denn dort, is 's á Bám, koan’n Rührá, koan’n Rucká
Tuats, is 's á Bloam, is 's sisten á Gwáchs, weils so trauri 'n Kopf hácht?
Wird sö glei weisen wos 's is; los’, Himmelseiten! wos hör i?
Is nöt alls trauri, mei du, odá taot, was 'n Kopf hácht und stád steht!
Los’ ná, das Ding tuat so schen! – Der Schwanz kann 's Brummeisel zwická!
Grilln, sáds stád á kloansweng, hengts enká Gjáglát á weng, Frösch!
Tausend, der Tanz geht schen, is oaná von »Wiagngeigá Tháddä«!
Älso, Bua, älso, bist werdáwöll und wannst wasdáwöll nu kannst,
Bösser, i wött, kannst nix und so guat ázwia du kann das koaner!
Almerisch, leierisch, frimm dárs nár an, denn 's Tánzl und d’ Weis moanst,
Wáchst bo den áf dá Zung ödá stöckt eahm, wer woaß 's denn, in Fingern!
Allweil nu schená kimmts, is ná schad, dáß 's Nacht is und alls schláft.
Schláft – hast du gmoant, mei, mei, ás schláft nöt alls, was in Bött lát –
Lát und á d’ Augn föst zua hat – eiá wann d’ Losá nöt offt wárn,
D’Aohrn hánd d’Augn bo dá Nacht, wia bon Tag d’Augn losen und sehán.
Hat nöt öbs queirt iazt, han? – I votrau schan schier selm mehr áf d’Aohrn heunt! –
Awá wia finstá dáwöllt, soviel siag i schan dert, was dort fispert;
Is koan Goas und koan Kua, das is á Mensch und á Mänsch is 's.
Awá wias geht so vozoat – du, du wárst liaber in Bött bliebn! –
Nöt á iads geht sö leicht bo dá Nacht, do vogehn tuat sö leicht oans!
»Raosidl, bist ás?« – »Ja, ja, Hias, freili bin is, wo bist denn?«
Na, und iazt wissmá schan á, wer s’ sánd, wann más gleiwohl nöt sehán.
»Hädst dert biden, bis dá Man scheint, odá leidts leicht koan Bid, HiasT’
»Woaß 's nöt, mei Raosidl, lids es odá gehn i schan iatzt z’ lang?
I han hald heunt öbs ghert, glei dráf bin i fürt und da steh i.«
»Stehst – hädst ás awá nöt naot, 's Stehn, woaßt ja 's Gsidl bon Nußbám;
Anders, mei Hias, is nix worn, olls bon olden, ná du fáhlst –
Awá, mei Hias, du fáhlst má schon recht, dnettá umádum fáhlst má!
Hau, zwö seufzst denn, zwö denn du, lo 's Seufzen ná mir, Hias! »
Na, und aft seufzt s’ hald á, und seufzádá suachán s’ ums Bánkerl.
Wia s’ aft sitzen, glangt s’um sein Händt und soat: » Sag má, wost ghert hast!«
»Hat schan Zeit« – soat dá Hias – »weilst áso bist und dadá bei mir sitzst
In dá stockfinstern Nacht; iazt zimmts mi á hellichtö Lug z’ sein.
Hau, und i bi leicht der Narr und laß nöt d’ Suppen und 's Kraut stehn,
Wann i gnua haubátö Krapfen han und zodáten Brein gnua!«
»Derl, das woaß i, mein Hias, bist nöt, awá just so weng woaß i,
Wo dein bsundánö Röd gen will aui und wost damit hizielst?« –
»Wo i will aui und hiziel! – Da ziel i hi und will aui:
Hörn will i zerst, wias dá geht und wia dá recht um dein Herz is;
Und i votrau dár aft á, wia már is ums Herz und wias mir geht.«
»Mein Gott!« – seufzt 's Raosidl –«wias geht? – Gehn tuats hald iabl schier go nöt:
D’ Händt, wár naot, dáß más schub bo dár Arbát, d’ Füaß áfn Tanzbom.
Is Mäul gáng freili wanns derfát, hurti gángs ázwias iazt geht;
Singá dád i stallaus und stallein ázwia sist, wannst du pfeiffást;
Tanzen dád i, dáß 's staubt, mit den schlechtásten Kundl in ganzen
Waldridl umi, wannst du bon Tisch sáßst, Hias, mit dá Zidán;
Denn dást mäultrummeln kannst und so schen, das han i nöt gwüßt nu!«
»Hans á erst glernt, sit i wög bi von enk, von graoßen Tyroler’« –
Soat dá Hias – »und ás wár wohl schen, wann más kunnt á zwiaser ann.
Awá weilstá ná gföllt und weils heunt sein Meistástuck gmacht hat:
Wannst öbbás Bsunders herst ámol bo dá Nacht – ha i dár áftragn –
Los’ án Eicht áf, awá 's Fenstá laß zua« – »Und han is nöt tan á?« –
Föllt eahm 's Raosidl in d’ Röd – »bin áf máusstád ázwanns Sündt wár;
Han von Mänschern koans gwöckt und 'n Tiráß’ gschafft, dáß á stád is.
Denn was Bsunders ha i ghert.« – »Und hast gwüßt, dást nu drüber was’ hern wirst« –
Fáht sö dá Hias wiedá d’Röd, und 's Raosidl soat: »So is 's ausgmacht!
Drum höb an und vozöhl! – Wann is wüßt – plagt mehr als: Iazt woaß is.«
Er awá soat: »Hat schan Zeit, weilst áso bist und dadá bo mir sitzst.
Hau und i bi leicht der Narr!« – »Derl bist nöt, das woaß i« – soat 's Raosidl –
»Awá dö Zeit geht z’ schnell, Hias, los’, herst, 's is schan ums Hahnkráhn!«
»Gel und –
Herst schan 'n Hahn kráhn
Bua, derfst di dávandráhn!
geht 's Tánzel« –
Soat dá Hiasl und lacht – »do i blei da bis d’ mi furtschaffst,
Raosidl!« – soat er und bußt’s – »und gel, lia’s Mäntscherl, das tuast nöt!«
»Hau, Hias, hau, wiast má fürkimmst – furtschaffen müat i di freili« –
Soat s’ und taucht 'n von eahm – »wannst nöt wögn was Ernstlingá da wárst.
Drum ruck an und vozöhl, reiß auá dein Fuhr ausn Hohlwög!«
»Narrerl, anruck i recht gern« – gspoaßt dá Hias, »do zwö tauchst mi denn hidan?
Fahr á gern fürá mitn Zoig und reiß aui mein Fuhr ausn Hohlwög.« –
Für án Gspáß häd ás gsoat, dá Schölm, án Ernst wár leicht dráus worn!
Is Mänsch awá, brav, soat: »Mi zimmt, i han dös Bsundá schan ghert und
Häd nöt áfzstehn braucht; denn das nu was drüber’ – o mein Hias!« –
Und so ernstli hat s’ grödt, dáß 'n Hias á dá Gspoaß is vogangá,
Is häd, hat 'n zimmt, nöt viel gfáhlt, sie stánd áf und ließ 'n álloan zruck.
»Raosidl« – soat á – »hau, geh, sollst fraoh sein, dáß i án Gspoaß mach:
Steht má denn nöt ár á Weil vorn Beichtstuhl, eht má hineintrett,
Hau, und soat má nöt drin aft dös Kloan zerst, nachá dös Graoße?
Siagst, und da ha i dá hald sagn wölln und klagn zerst, wia gro dáß 's már andtuat
Wöggá von Moarhof z’ sein, koan Raosidl z’ sehá und z’ hern koans!