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3

Nachdem sie gegangen war, setzten sich Inspektor McCoy, Tam und der Bühnenleiter hin, um die übrigen Schauspieler zu vernehmen. Mit Vera Vernon, dem Star, Jules Darcy, ihrem Partner, und Terence Nagle, dem Komiker, hatte man schon gesprochen. Übrig blieben Daisy Castle, die Solotänzerin, Humphrey Tearly, der Bariton, und Amy Dene, seine Partnerin, und außerdem mehrere Chargenspieler. Keiner von ihnen gab zu, daß er zur Zeit von Kirbys Tod auf der Bühne oder ihrer Nähe gewesen sei, und es bestand auch kein Grund, an ihrem Wort zu zweifeln, da niemand von ihnen beim Finale des zweiten Aktes zu tun hatte.

Als McCoy gehört hatte, daß ihm niemand aufschlußreiche Informationen geben konnte, ließ er sie gehen, und – zog sich mit Tam in die Garderobe zurück, wo sie Bob Maxwell und Kirbys Begleiterin fanden, die auf sie warteten.

Sie war ein hübsches, mit gutem Geschmack gekleidetes junges Mädchen, das sich anscheinend schon von dem Schrecken über Kirbys Tod erholt hatte.

»Ihren Namen, bitte«, begann Inspektor McCoy.

»Lois Chalmers.«

»Und Ihre Adresse?« Sie gab ihm eine Straße im Westen an, in der Nähe vom Central Park.

»Haben Sie Clyde Kirby lange gekannt?«

»Ja. Eine meiner Schwestern, die jetzt tot ist, arbeitete vor mehreren Jahren bei ihm, und damals lernte ich ihn kennen. Ich habe ihn allerdings nur flüchtig gekannt, obwohl Mona und ich ziemlich gute Freundinnen sind.«

»Sie sind also nicht oft mit ihm ausgegangen?«

»Nein, ich habe ihn nur hier und dort einmal getroffen, wie das so ist, wenn man sich mehr oder weniger in denselben Kreisen bewegt. Aber er hat mich nur zufällig für heute abend eingeladen, als wir auf einer Gesellschaft am letzten Mittwoch zusammentrafen und ich ihm sagte, daß ich ›Piratengold‹ noch nicht gesehen hätte. Er schlug mir vor, heute mit ihm zu speisen und anschließend die Vorstellung zu besuchen.«

»Wo fand diese Gesellschaft am Mittwoch statt?«

»In Terry Nagles Wohnung.«

»Können Sie mir eine Liste der Gäste geben?«

»Ich fürchte nein, ich kannte nur die Hälfte der Leute, die da waren.«

»Und das waren?«

»Einen Augenblick, ich will einmal nachdenken.« Sie schien sehr sorgfältig die Gesellschaft in ihrem Geiste Revue passieren zu lassen. »Da war Terry selber natürlich und Jules Darcy, Humphrey Tearly, Amy Dene, Mona Dare, ein Mann namens Carter oder Cartwright, den ich noch niemals vorher gesehen hatte, und – ach ja, Dimples Denby. Das sind ungefähr alle, auf die ich mich besinnen kann.«

»War Clyde Kirby schon da, als Sie kamen?«

»Nein, ursprünglich gehörte er nicht zu der Gesellschaft und kam nur zufällig ziemlich spät dazu.«

»War seine Freundin Vivian Fayne nicht dabei?«

»Nein.«

»Ist auf jener Gesellschaft irgend etwas passiert, was ein Licht auf den Mord an Kirby werfen könnte? Ein Streit oder eine Unstimmigkeit irgendwelcher Art?«

»O nein, alles war so angenehm wie nur möglich.«

»So. Und heute abend? Schien er Ihnen unruhig oder zerstreut?«

»Oh, ganz im Gegenteil. Er war so ausgelassen, daß ich zuerst glaubte, er hätte getrunken.«

»Und hat sich dann Ihr Eindruck geändert?«

»Ja! Unser Tisch war so klein, daß ich den Alkoholdunst hätte spüren müssen, wenn Herr Kirby sich beim Sprechen zu mir hinüberbeugte, und das geschah öfters, denn die Musik war sehr laut.«

»Und wo haben Sie gespeist?«

Sie gab den Namen eines bekannten Restaurants in Westend an.

»Und dann gingen Sie direkt ins Theater?«

»Ja, wir kamen sogar ein wenig zu spät, der Vorhang war schon hochgezogen, als wir unsere Plätze einnahmen.«

»Und nun denken Sie ganz sorgfältig nach, bevor Sie antworten«, mahnte der Inspektor. »Ist irgend etwas nicht ganz Alltägliches vorgefallen, als Sie zusammen speisten, oder dann hier im Haus, irgend etwas, das uns einen noch so winzigen Hinweis geben könnte, warum oder von wem Kirby ermordet wurde?«

»Nicht das geringste«, versicherte Lois Chalmers überzeugt. »Ich habe mir bereits den Kopf zerbrochen, seitdem ich mich von diesem dummen Ohnmachtsanfall erholt habe, aber ich kann mich nicht der kleinsten Einzelheit entsinnen, die sich nicht im Rahmen des Normalen gehalten hätte.«

»Und wann ist es Ihnen klar geworden, daß Kirby erschossen wurde?«

»Als der Vorhang herunterging und das Haus hell wurde, wandte ich mich zu ihm, um ihm zu sagen, wie sehr der letzte Piratensong mir gefallen habe, und da sah ich Blut auf seiner Hemdbrust, und als ich seinen Arm berührte, regte er sich nicht, und der Blutfleck wurde immer größer auf seiner Hemdbrust … und er sagte kein Wort. Da wußte ich, daß etwas Grauenvolles geschehen war, obgleich ich nicht einmal sagen kann, daß ich sofort klar war … über seinen Tod.«

»Und er gab keinen Laut von sich, keinen Schrei … als die Kugel ihn traf?«

»Möglich ist es, aber, wenn ja, dann habe ich ihn nicht gehört, da er dann vom Knallen der Pistolen übertönt worden sein muß.«

McCoy hatte im Augenblick keine anderen Fragen, aber Tam beugte sich vor und lächelte mit so gewinnender Freundlichkeit, daß Lois der eigentliche, tiefschürfende Untergrund der Fragen gar nicht zum Bewußtsein kam. »Würden Sie so gut sein und uns sagen, ob Sie den Eindruck hatten, daß Kirby sich besonders stark für Sie interessierte und daß er beabsichtigte, diese Freundschaft weiter auszubauen?«

»Es klingt vielleicht arrogant, aber ich hatte tatsächlich diesen Eindruck leider so sehr, daß er mir fast den Abend verdarb.«

»Haben Sie schon früher gemerkt, daß er sich für Sie interessierte?«

»Ich glaube nicht. Wenigstens habe ich es damals nicht so deutlich empfunden. Aber jetzt, wenn ich an die Gesellschaft bei Terry zurückdenke, hat es ganz den Anschein, als ob es schon damals begonnen hat.«

»War das so auffallend, daß auch andere es merken mußten?«

»Ja und nein. Das hängt ja auch davon ab, wie weit die anderen mit seiner Art vertraut waren.«

»Ja, das ist so ziemlich alles, was ich von Ihnen wissen wollte«, sagte Tam. Zur sichtlichen Erleichterung des jungen Mädchens gab sie auch ihr jetzt die Erlaubnis, das Theater zu verlassen.

»Ich denke, es wäre am besten, wenn wir uns jetzt mit Terence Nagle unterhalten wollten«, sagte der Inspektor zu seiner jungen Kollegin, als sich die Tür hinter Lois Chalmers geschlossen hatte. »Er und Darcy sind die einzigen Männer, die auf der Bühne gestanden haben. Darcy stand ganz weit rechts, so daß er nichts hat sehen können. Aber es besteht eine geringe Möglichkeit, daß der Komiker bemerkt hat, wann das mysteriöse Mädchen die Bühne verließ.«

Terry Nagle kam lärmend herein, anscheinend hatte die Tragödie dieses Abends wenig Eindruck auf ihn gemacht.

»Es tut mir ja furchtbar leid, daß ich Kirbys letztem Schwarm so wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe«, erklärte er auf McCoys Frage, wann Miß Smith die Bühne verlassen hätte. »Ich kann Ihnen leider nicht sagen, ob sie wegging, bevor das Piratenfinale anfing, oder nachher. Ich könnte es nicht einmal beschwören, ob sie heute abend überhaupt im Theater war.«

»Es ist wohl überflüssig, Sie zu fragen, ob Sie gesehen haben, daß irgend jemand auf Kirby zielte … Sie würden es ja sicher schon erzählt haben.«

»Da ich keine Augen im Rücken habe und nach vorn gewandt stand, aus Leibeskräften singend, weiß ich wirklich nicht, wie zum Teufel man erwarten kann, ich hätte das gesehen, was auf der Bühne hinter mir vorging«, sagte Terry gutmütig.

»Waren Sie ein guter Freund von Clyde Kirby?«

»So lala. Ich habe ihn ein paar Jahre lang ganz gut gekannt, bin aber in dieser Saison zum ersten Male bei ihm aufgetreten.«

»Sie waren also keine näheren Freunde?« drang der Inspektor weiter in ihn ein.

»Um Himmels willen! nein! Ich will ja nicht behaupten, daß ich ein unschuldiges Baby im Steckkissen bin, aber ich befinde mich ja, Gott sei Dank, noch in den sonnigen Dreißigern, während Kirby bereits fünfzig war, man kann also nicht annehmen, daß wir große Freundschaft hätten schließen können.«

»Sie kennen doch höchstwahrscheinlich die meisten seiner Freunde?«

»Die meisten … ja«, gab Terry vorsichtig zu.

»Kennen Sie zufällig auch das junge Mädchen, das sich heute abend in seiner Gesellschaft befand?«

»Natürlich, es war Lois Chalmers. Ich war ja ein bißchen überrascht, als ich sie in seiner Gesellschaft sah. Ich hatte angenommen, daß sie klüger sei.«

»War es das erstemal, daß Sie die beiden zusammen gesehen haben?«

»Ja, wenn Sie mit ›zusammen‹ eine Theateraufführung oder irgend etwas Aehnliches meinen, allerdings waren sie vorgestern abend zusammen bei mir, und da ich Kirbys Art gut kenne, weiß ich, daß er sich entschlossen hatte, mit ihr anzubandeln.«

»War Vivian Fayne auch bei Ihrer Gesellschaft?«

»Nein, sie ist ein wenig komisch, oder wenn Sie es so nennen wollen, sehr temperamentvoll, und liebt es nicht sehr, mit uns anderen zusammenzukommen.«

»Ist es wahrscheinlich, daß sie durch irgend jemand, der vorgestern unter Ihren Gästen war, erfahren hat, daß Clyde Kirby ein plötzlich aufflammendes Interesse für das junge Mädchen gezeigt hat?«

»Das ist möglich«, gab Terry nach kurzem Überlegen zu. »Natürlich würde keiner der Männer klatschen, aber Mona Dare und Amy Dene sind beide gute Freundinnen von Vivian, eine von ihnen hätte ja diese freudige Nachricht weitergeben können?«

»Ist es wahrscheinlich, daß Vivian Fayne etwas dagegen eingewandt hätte?«

»Oh, aber sehr, mit allen Mitteln, obwohl ich stark bezweifle, daß es ihr irgend etwas geholfen hätte. Kirby war niemals wegen seiner Beständigkeit berühmt.«

Hier wurde die Unterredung durch ein schüchternes Klopfen unterbrochen, und auf McCoys ›herein‹ trat ein goldlockiges junges Mädchen näher, blieb unschlüssig nahe der Tür stehen und heftete ihre flehenden Augen auf Inspektor McCoy.

»Ich bin Mona Dare, und ich bitte Sie, mich doch nach Hause gehen zu lassen. Ich … ich kann es hier nicht mehr länger aushalten, ich muß endlich allein sein.«

»Es ist eine Schande, daß man Sie so lange hat warten lassen«, entschuldigte der Inspektor sich höflich. »Aber ich bin leider aufgehalten worden. Setzen Sie sich doch, bitte, einen Augenblick hin … ich bin mit Herrn Nagle gleich fertig.«

»Na, das freut einen ja,« sagte der unverbesserliche Terry mit gedämpfter Stimme. »Ich komme vor Hunger beinah um.«

»Ach, wie kann man nur ans Essen denken, wo der arme Clyde tot daliegt?« sagte Mona vorwurfsvoll.

»Bessere Männer sind bereits gestorben, Würmer haben sie gefressen, und die Welt besteht doch immer weiter.«

Nur Tam verstand, daß seine Grobheit den Zweck hatte, Mona wütend zu machen, um so ihren Herzenskummer etwas zu mildern. Wenn sie recht sah, war es ihm auch herrlich gelungen, denn Mona sah ihn wütend an.

»Komiker, die auch komisch zu wirken bestrebt sind, wenn sie nicht auf der Bühne stehen, sollten ohne Gnade ausgerottet werden«, sagte sie. Dann nahm sie den Stuhl, den McCoy ihr angeboten hatte, und wartete mit größter Selbstbeherrschung, bis er seine Unterredung mit Terry Nagle beendet hatte und ihn gehen ließ.

»Nun, Fräulein Dare, erzählen Sie uns bitte, in welchem Verhältnis Sie zu Clyde Kirby standen«, begann McCoy. »Mir wurde zu verstehen gegeben, daß Sie sein Schützling oder seine Adoptivtochter seien.«

»Wörtlich genommen, keins von beiden«, antwortete das junge Mädchen, »mein Vater war sein bester Freund, und als meine Eltern starben, sorgte er für mich. Das ist alles.«

»War er gut zu Ihnen?«

»Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie gut er war!« Ihre großen dunklen Augen füllten sich mit Tränen. »Die Leute sagen, daß er in Geschäftssachen unerbittlich war und mit den Frauen recht herzlos umging. Aber mir zeigte er sich niemals von dieser Seite. Kein leiblicher Vater hätte besser sein können.«

»Sie sind noch so jung … fanden Sie es nicht auch seltsam, daß er Sie mit all seinen Freundinnen zusammenkommen ließ?«

»Warum denn? Nein! Schauen Sie, ich habe sie immer alle gekannt, auch als ich noch ganz klein war.«

»Hm.« McCoy zeigte deutlich seine Mißbilligung, aber immerhin war es ja nicht seine eigene Angelegenheit. »Können Sie mir vielleicht sagen, ob Herr Kirby irgendwelche Feinde hatte?«

»Keinen, der ihn so haßte, daß er seinen Tod hätte herbeiwünschen können!« bemerkte Mona mit größter Überzeugung. »Natürlich hatte er manchmal Streit mit den Künstlern, die er entließ, oder mit anderen Regisseuren, aber jedenfalls waren diese Fälle nicht ernst genug, daß man das verstehen könnte – was heute geschehen ist.«

»Haben Sie irgendwelche Vermutungen, wer diesen unheilvollen Schuß abgegeben haben könnte?«

»Ich würde mich nur zu sehr freuen, wenn ich sie hätte; aber sehen Sie, ich verdächtige keinen. Zuerst hatte ich geglaubt, daß die Kugel durch einen unseligen Irrtum in eine der Pistolen gekommen sei, aber Ragan schwört, daß so etwas niemals hätte passieren können.«

»Sie stehen in der zweiten Reihe des Piratenchors, – und Kirby wurde höchstwahrscheinlich von jemand erschossen, der hinter Ihnen stand. Sie haben nichts gesehen oder gehört, was diesen Vorgang aufklären könnte?«

»Glauben Sie nicht, daß ich es Ihnen sofort sagen würde, wenn es so wäre?«

»Nun, vielleicht können Sie uns auf andere Weise helfen.« Der Inspektor wechselte das Thema. »Wissen Sie zufällig, ob es kürzlich einen Streit zwischen Clyde Kirby und Vivian Fayne gegeben hat?«

»Nicht zwischen ihnen, soweit es mir bekannt ist.«

»›Nicht zwischen ihnen‹«, wiederholte er. »Dieser Satz läßt vermuten, daß es irgendwo anders Streit gegeben hat. Sie würden mir wirklich helfen, wenn Sie aufrichtig alles sagen, was Sie wissen.«

»Ich wollte nicht davon sprechen, da es mit Clydes Tod nichts zu tun haben kann«, erklärte sie. »Aber Vivian stritt sich vor ein oder zwei Tagen mit Clydes neuem Schützling, mit dem jungen Mädchen, das er uns als Fräulein Smith vorgestellt hatte.«

»Das ist also nicht ihr richtiger Name?«

»Ich glaube kaum, obwohl Clyde nur leise lächelte, als ich ihn danach fragte, und sich weigerte, meine Neugier zu befriedigen.«

»Bitte, erzählen Sie uns doch, was Sie über dieses Mädchen wissen.«

»Es tut mir ja schrecklich leid, aber wirklich, ich weiß nichts. Clyde brachte sie zu den Proben in der letzten Woche mit, und keiner hatte eine Ahnung, wer sie war.«

»Können Sie uns nicht wenigstens eine Beschreibung geben?«

»Nicht so leicht, wie Sie glauben. Sie sah so ungewöhnlich aus … sehr schön, mit ganz großen, dunkelblauen Augen, und sie hatte rotblondes Haar.«

»Groß?«

»Ich selber bin so klein, daß es sehr schwierig für mich ist, das zu beurteilen. Aber ihre Figur war ganz reizend, das weiß ich.«

»Sie scheinen sie ja sehr scharf beobachtet zu haben?«

»Gewiß. Hauptsächlich deswegen, weil sie so ganz anders war, – ihre Art, sich zu bewegen und zu sprechen, war zurückhaltender, als es in Künstlerkreisen üblich ist, und Clyde behandelte sie ganz seltsam.«

»In welcher Beziehung?«

»Ist sehr schwer, das zu beschreiben. Er hatte ihr gegenüber nicht den kameradschaftlichen Ton, der unter Schauspielern so Sitte ist. Er behandelte sie mehr, wie man es mit Damen in Gesellschaftsdramen tut, ich möchte sagen so, als ob sie zerbrechlich wäre und man sie nur mit äußerster Vorsicht behandeln dürfe.«

»Haben Sie irgendwelche Schlüsse daraus gezogen?«

»Nein, ich habe mich nur gewundert.«

»Nun, Fräulein Dare, möchte ich Sie noch fragen, ob Sie Clyde Kirbys Vertrauen genossen haben?«

»Nein, ich glaube, er hatte überhaupt keinen Vertrauten. Er ließ sich in seine Angelegenheiten nicht hineinreden. Haben Sie denn da eine besondere Frage zu stellen?«

»Wir hörten, daß er mit Drohbriefen erpreßt wurde. Hat er Ihnen darüber irgendwelche Andeutungen gemacht?«

»Dieses Mal nicht, aber ich weiß, daß es bereits ein- oder zweimal vorher geschehen ist«, seufzte Mona. »Der arme Clyde war so gutmütig, daß er deswegen immer in Schwierigkeiten kam.«

»Gewöhnlich mit Frauen?« fragte McCoy etwas finster.

»Ich fürchte ja. Sie waren alle nicht fähig, seinem künstlerischen Temperament genügend Spielraum zu lassen.«

»Sie haben also gar keine Vermutung, welche Frau im besonderen diesmal sein – hm – Temperament nicht richtig verstanden hat?«

»Nicht die geringste Ahnung.«

Einige weitere Fragen wurden gestellt und beantwortet, dann sagte der Inspektor Mona, daß sie nach Hause gehen könne, aber er bat sie, am nächsten Morgen nicht auszugehen, da er Clyde Kirbys Privatpapiere durchsehen müsse.


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