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Kasperle und der Teufel Schwenzelbrenzel

Personen:

Teufels Großmutter

Schwenzelbrenzel, ein kleiner Teufel

Kasperle

Der erste Aufzug spielt in der Stube von des Teufels Großmutter, der zweite im Walde.

Erster Aufzug

Spielt in der Stube von des Teufels Großmutter. Personen: Teufels Großmutter und Schwenzelbrenzel.

Teufels Großmutter: »Uhlalla, wie langweilig ist das!«

Schwenzelbrenzel: »Höre doch Radio!«

Teufels Großmutter: »Das ist mir erst recht zu langweilig.«

Schwenzelbrenzel: »Dann wollen wir Fußball spielen.«

Teufels Großmutter: »Schwenzelbrenzel, du bist für deine tausend Jahre doch noch recht dumm. Wenn man so viele tausend Jahre alt ist wie ich, spielt man nicht mehr Fußball. Ich will was zum Lachen sehen.«

Schwenzelbrenzel: »Wir wollen Wattepusten spielen.«

Teufels Großmutter: »Das ist ein Spiel für solche tausendjährigen Knirpse, wie du einer bist. Ich weiß was Besseres.«

Schwenzelbrenzel: »Warum hast du denn das nicht gleich gesagt?«

Teufels Großmutter (hebt den Stock und droht): »Warte, du Frechdachs!«

Schwenzelbrenzel: »Nicht hauen, sonst muß ich weinen, und du willst doch, daß ich mitlachen soll. Sage lieber, über was du lachen willst.«

Teufels Großmutter: »Du sollst mir Kasperle holen.«

Schwenzelbrenzel: »Was hat denn der angestellt?«

Teufels Großmutter: »Leider nichts.«

Schwenzelbrenzel: »Dann darf ich ihn doch nicht holen, ich darf doch nur Bösewichter holen.«

Teufels Großmutter: »Du sollst Kasperle auch nicht so beim Schlafittchen packen und mit ihm abfahren, du sollst ihn fein höflich einladen, und wenn er dann bei uns unten ist, dann behalten wir ihn einfach hier.«

Schwenzelbrenzel: »Das wird fein, dann spielen wir immer Kasperltheater und du lernst Purzelbäume schießen.«

Teufels Großmutter: »Das werde ich mir mal überlegen. Aber nun gehe und hole mir Kasperle!«

Schwenzelbrenzel: »Wenn ich ihn aber nun nicht bringe?«

Teufels Großmutter: »Dann mußt du zur Strafe Wintersport treiben und Weltmeister im Rodelfahren werden. Du mußt den Schlitten immer die Zugspitze hinaufziehen. Merke dir das, und bringe mir also Kasperle!«

Schwenzelbrenzel: »Uhje, uhje, an der Zugspitze rodeln, da erfriere ich armer Teufel ja.«

Teufels Großmutter: »Wenn du nicht bald gehst, schicke ich dich an den Nordpol.«

Schwenzelbrenzel: »Uhje, uhje, ich gehe schon, und wenn Kasperle nicht mitkommen will, dann – bleibe ich droben auf der Erde.«

Zweiter Aufzug

Im Walde. Personen: Kasperle und Schwenzelbrenzel.

Kasperle (singt):

»Lallalla, der Frühling ist da,

Der Teufel hat den Winter geholt« –

Schwenzelbrenzel: »Das ist nicht wahr, ich habe den Winter nicht geholt.«

Kasperle: »Ei der Daus, da guckt der Teufel raus.«

Schwenzelbrenzel: »Ich komm, dich zu holen.«

Kasperle: »Das darfst du gar nicht, ich habe nichts angestellt, was teufelswürdig ist.«

Schwenzelbrenzel: »Das schon, aber ich lade dich ja auch nur freundlich ein.« (Gibt Kasperle einen Stoß, daß er gleich hinfällt.)

Kasperle: »Au, wenn du das freundlich einladen nennst, nenn ich das freundlich danken.« (Versetzt Schwenzelbrenzel eins mit dem Fuß, der fällt hintenüber in eine Grube)

Schwenzelbrenzel: »Das war grob. Mit einem Teufel geht man, weiß der Teufel, anders um.« (Kriecht aus der Grube heraus): »Au weh, alle meine Glieder tun mir weh. Zur Strafe mußt du mit mir gehen.«

Kasperle: »Das fällt mir gar nicht ein. Paß auf, da hast du wieder eine.« (Gibt Schwenzelbrenzel einen Nasenstüber, daß der wieder in die Grube fällt)

Schwenzelbrenzel: »Kasperle, du bist ja schlimmer als der Teufel. Zweimal in ein Loch fallen ist zuviel.« (Kriecht wieder heraus)

Kasperle: »Alle guten Dinge sind drei, da haste noch eine.« (Gibt ihm wieder einen Nasenstüber, der Teufel fällt zum drittenmal in die Grube)

Schwenzelbrenzel: »Au weh, au weh, jetzt sind mir alle Rippen gebrochen. Wenn ich das meiner Großmutter erzähle!«

Kasperle: »Dann wird die alte Dame lachen und sagen: Warum läßt du dich auch mit dem tollen Kasperle ein?«

Schwenzelbrenzel: »Das wird sie nicht sagen.«

Kasperle: »Warum denn nicht?«

Schwenzelbrenzel: »Weil Sie mich ja zu dir geschickt hat. Sie will Purzelbäume schießen lernen.«

Kasperle: »Alle Wetter, die hat es gut vor. Wie alt ist sie denn?«

Schwenzelbrenzel: »So an die fünfzigtausend.«

Kasperle: »Potztausend, die möcht’ ich sehen.«

Schwenzelbrenzel: »Also komm mit, wir fahren zusammen zur Hölle.«

Kasperle: »Mit einem Auto?«

Schwenzelbrenzel: »Nä, auf einem Besenstiel.«

Kasperle: »Danke schön, das ist mir zu unmodern, dann schon lieber mit einem Staubsauger.«

Schwenzelbrenzel: »Es fährt sich gut auf einem Besenstiel. Komm doch mit, sonst muß ich . . . . .«

Kasperle: »Was mußte denn?«

Schwenzelbrenzel: »Ach, das ist so schrecklich, das kann ich gar nicht sagen.«

Kasperle: »Na, dann sage es nicht. Ich gehe aber nicht mit.«

Schwenzelbrenzel: »Ich weiß was. Wir boxen miteinander, und wer Sieger bleibt, der muß dem andern dienen und mit ihm gehen, wohin der will.«

Kasperle: »Meinetwegen, ist mir auch recht.«

Schwenzelbrenzel »Also komm, du wirst gleich sehen, was ich kann.« (Sie boxen miteinander, Kasperle boxt den Teufel zu Boden und stellt sich auf ihn.)

Kasperle: »Ätsch, jetzt bist du reingefallen, ich kann nämlich auch boxen.«

Schwenzelbrenzel: »Ach, ich bin schon lieber dein Diener, als daß ich ohne dich zu meiner strengen Großmutter zurückfahre.«

Kasperle: »Kannst du mit dem Besen überall hin fahren?«

Schwenzelbrenzel: »Wohin du willst.«

Kasperle: »Dann wollen wir auf die Zugspitze zum Wintersport fahren, das ist schon lange mein Wunsch, schnell, tummle dich.«

Schwenzelbrenzel: »O je, ich armer reingefallener Teufel.« (Er weint) »Da bin ich vom Regen in die Traufe gekommen.«

Kasperle: »Auf, nicht gefackelt, es geht zum Wintersport auf die Zugspitze!«


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