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Ein Stallknecht kommt herein.
Stalknecht. Heil, königlicher Herr!
König Richard. Grossen Dank, edler Pair. Der Wohlfeilste von uns beyden ist um zehn Groschen zu theuer. Wer bist du? Wie kommst du hieher? Wohin niemand kommt, als ein schwermüthiger Sclave, der mir zu essen bringt; um mein Unglük zu verlängern.
Stalknecht. Ich war ein armer Stallknecht in deinem Marstall, König, wie du noch ein König warst; und da ich unlängst nach York reisen mußte, so hab' ich um die Erlaubniß angesucht, meinen ehmaligen Herrn sehen zu dürfen. O wie weh that mir's im Herzen, wie ich in den Strassen von London, an dem Krönungs-Tag zusehen mußte, wie Bolingbroke auf dem weiß- und roth getüpfelten Barber, euerm Leibpferd, ritt; auf diesem Pferd das ihr so oft geritten, und das ich mit so grosser Sorgfalt abgerichtet hatte.
König Richard. Ritt er auf meinem Barber? Sag mir, mein guter Freund, wie gieng er unter ihm?
Stalknecht. So stolz, als ob er den Boden aus Verachtung nicht berühren wolle.
König Richard. So stolz, weil er Bolingbrok auf seinem Rüken hatte? Die Schindmähre hat Brodt aus meiner königlichen Hand gefressen; diese Hand hat ihn so oft durch streicheln stolz gemacht. Und er stolperte nicht? Er fiel nicht, und brach diesem übermüthigen Mann den Hals, der seinen Rüken usurpirte? Um Vergebung, du gutes Pferd! du verdienst mein Schelten nicht; du warst dazu geschaffen, dem Menschen unterthan zu seyn, und zum Tragen gebohren. Ich war zu keinem Pferd gemacht, und doch trag' ich die Last eines Esels, und lasse mich von dem trottenden Bolingbroke mit Sporrn zerfleischen und zuschanden reiten.