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20. März.

Ich bin traurig, ich friere und mein warmes Bett hat mich für diese frostige Nachtwache nicht entschädigen können.

Es ist Mitternacht! Noch nie bin ich so spät aufgesessen, und in dem tiefen Schweigen dieser Stunde kommt man sich so unsäglich klein und unbedeutend und verloren vor.

Der Mond war aufgegangen und sein silbernes Licht funkelte auf der unabsehbaren weißen Fläche draußen, und die Zweige der Tannen waren mit schimmerndem Krystall behangen. Wie sind die Stunden lang! Je näher der Augenblick rückt, desto heftiger pocht mein Herz; zuweilen meine ich, es sei ein fremder Körper, der dies Geräusch macht. Beim ersten von den zwölf langgezogenen Schlägen scheint es still zu stehen. Jetzt oder nie! habe ich mir gesagt, habe die Augen zugedrückt und vorsorglich noch beide Hände auf die geschlossenen Lider gepreßt und gezählt: ein – zwei – drei – bis auf zwölf. Dann blickte ich auf, und alles war, wie es gewesen: der Hof leer, die Glocke verstummt, und keine Gestalt, kein Schatten weit und breit zu erblicken!

Im selben Augenblicke erlosch meine Kerze mit einem kurzen Aufzischen. Ich glaube, sie war ganz heruntergebrannt, aber wenn ich mir das auch sage, so war es doch, als ob der Heilige selbst sie ausgelöscht hätte, um mir zu zeigen, daß alles aus und vorbei sei. Ein schauriger Moment! Und doch, so ist das Menschenherz gemacht, daß ich im stillen mein »Nie« schon zurücknahm. Jetzt war das Wunder nicht geschehen, allerdings, aber es gibt ja ein Morgen.

Mit diesen Gedanken bin ich eingeschlafen, und nun stehe ich wieder an meiner Warte.

Der Tag ist angebrochen, wie wird er enden?


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