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Totfahrt

Die Totenrosse wiehern. Unten im Haus
Hält der Wagen, der abholt, der verzweiflunggeschirrte.
Gerüstet bist du nicht, aber du schrickst nicht
Und schickst dich an, lächelnd zu gehn.
Gefaßt bist du nicht, aber gelassen
Machst du dich auf zu folgen. Und was dableibt,
Singt dir die Sage des Abschieds.

Zur letzten Fahrt bist du gerufen. Du zauderst nicht.
Zum Ausgang aus Irrwelt verhängnishaft. Wohl dir,
Daß du nicht schauderst.
Zum Zug bist du gerufen ins kahle Gefild. Du bangst nicht.
Den Weg ins Gefels, wo dein Schicksal zerschellt.
Wohl dir, daß du nicht wankst.

Nun scheint dir das Leben kaum der Ermuntrung wert,
Noch Rückblicks, wie er beschämt. Wie
Wird dir dies alles wenig. Manchmal
Ein Schauer von Taten, stark. Manchmal
Ein Glanz von Glück im Sommer der großen
Sonnen. Manchmal
Der Gang im Qualwald, irr. Und oft
Einen Mond lang nach Sinnen und Süßem gefahndet. Und oft
Eine Nacht in Versen verfiebert. Und oft
Einen bittern Winter auf Frühling und Freundschaft
gefreut. Wie
Wird dir dies alles gering.

Ein Rausch von Erinnrung. Ein Strauß
Schöner vergänglicher Blumen, damit sich die Stunde,
Dein letztes Gefährt, schmückt,
Wie um leicht zu entsagen, wie um leicht zu enttragen
Dich, der du nichts mehr erwartest, tot,
Noch ehe du starbst, du, klagelos-klanglos,
Sanglos wie du hinuntersinkst.


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