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Für Lefherte

Ich habe für dich gedämpfte Hymnen erdacht, Worte
Wirr, nie noch gesagt, nie noch gewagt; nun wachend
Warte ich, bis du aus meinen Augen die Anklage,
Bis du von meinen Lippen das entzückende Lied nimmst.

Seit du gingst, kam vieler Herbst überheid. Blumen
Schickten sich an zu sterben. Bald wird der Bach
Still sein. Aber wer stark ist wie ich,
Den tötet kein Tod. Sehnsucht erhält ihn ewig.

Bleiblütig bin ich über der Welt. Einsam
Über verwaister Stadt, Grambart und bekümmerter Hände.
Dennoch in Hoffnung, daß ein Marienwind
Kommt, die verstörte Stirn der Straße zu glätten.

Du aber wohnst im Grün verschütteter Sommertage. Deinen
Fenstern lacht Lenz. Sorglose Springbrunnen
Silbern Kronen auf über bunten Beeten.
Möwen, Möwen kommen, Grüße vom Meer.

Und wenn die Nachtfrau naht mit der Sternschleppe, ruhst du
Mondgestreichelt bei den seltnen Zeichen opaliger Himmel.
In deinen Traum reden Riedvögel, redet das zärtliche Reh.
Süßer, singender Regen rauscht auf dein Dach.

Nachbluht zerfallner Zeit fiebert um dich. Wesen
Leichtfertiger Menschen rühr wie Handharfe dein kindlich Herz.
Vor deiner Tür beginnt der ewige Weinberg der Freude.
Goldner Wind weht stets in deiner Stadt.

Aber einmal wirst du auch in den heiligen Säulenwäldern
Weinen, daß Gott herabkomme und die Steine erlöst,
Dankbar sein, wenn seine Hand dir immer unsichtbar
Beßre Sternbilder aufbaut über dem Horizont.


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