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Siebentes Kapitel

Garten

Georg, in einer dumpfen, ihn selber dunkel befremdenden Verfassung, betrat sein Zimmer und stand minutenlang zwischen dem Schreibtisch und den Fenstern im leeren Raum, der Tür zum Speisezimmer zugewendet, leise erstaunend über die große Pracht der Nachmittagsonne, die nebenan hinter den geschlossenen Vorhängen den Flügel, die Wände, Vitrine und die gläserne Apsis sehr geheimnisvoll und edel erscheinen ließ. Die Sonne, dachte Georg, ist dieselbe wie am Vormittag, nur aus einer andern Richtung, aber mein Herz drehte sich ganz herum nach unten. »Nun, Egon, bist du wieder da? Wie war es denn?«

Warum spreche ich so leise? Wunderte sich Georg. – Egon versicherte, es sei fabelhaft gewesen. Im Garten, sagte er, warte ein Herr, Herr Dr. Klemens … Georg nickte, bat Egon, sich in einer halben Stunde bereitzuhalten, und konnte wieder nicht laut sprechen. Ich konnte es doch eben, dachte er, setzte sich vor den Schreibtisch und stützte den Kopf in die Hand; – aber ich glaube, es kostete mich eine furchtbare Anstrengung … Er hörte sich wieder die Rede halten im Ständehaus: »… keine Versprechungen, meine Herren, es schiene mir lächerlich, das Vertrauen, mit dem Sie nach mir blicken mögen … Nur die sichtbare Gestalt des Mannes, den ich mit tiefster Scheu und Ehrfurcht Vater nenne, dessen jahrelanges Wirken, unermüdlich zum Wohle … Nur er, dessen kräftige Unterstützung ich tief bedarf und in dieser ernstesten aller Stunden erbitte …« Ach, dachte Georg, das war schön, das war schön! Wie es mir die ganze gelernte Rede mitten zerriß, weil er groß und mächtig dastand in dem roten Waffenrock und mir das Herz zum Springen füllte mit heiliger Sehnsucht und Liebe … Nein, mein Gott, wenn ich der wirklich wäre, der ich sein soll, ich glaube nicht, daß ich nur halb das empfinden könnte, was ich nun empfand.

Vor ihm erschienen die bärtigen Altmännergesichter, Kneifer, Kahlköpfe, vielen Fräcke im großen Ständehaussaal, alle Arme gingen hoch, er hörte seinen Namen gerufen … Er schauderte nach. Seine Blicke, an ihm heruntergleitend, ließen ihn die hellblaue Uniform gewahren, in der er steckte, er lächelte und dachte: Nein, diese im Viereck aufmarschierten Dragoner und Füsiliere, die waren doch nur sonderbar, ebenso wie die krähende und überlaute Stimme, welche die Eidesformel verlas. Tüchtig war's wohl, die Hurras knallten wie mit dem Hammer festgenagelt, man müßte sie noch sehen können an der Wand. – Ja, nun werde ich wohl erst eine Weile Soldat werden müssen, vielleicht ist es das beste. Vater kann ich nicht verlieren, kann's nicht, kann's nicht. Aber gut, daß es schwer ist. Wenn es leicht wäre, was wäre es dann? Er sprang auf, riß Haken und Knöpfe der warmen, engen Uniform auf, ging zum Bücherbord, hob einen kleinen Band aus der Tiefe, las mit verschleierten Augen die goldenen Buchstaben B. Cellini, küßte sie hastig, stellte den Band fort, richtete sich grade auf und ging in den Garten.

Auf der Bank am Wasser saß ein Mensch, den Kopf in Händen, rote Strümpfe an den Beinen. Als Georg ihm näher kam, sah er empor, erhob sich, hatte ein schwarzes Kalikohemde an und war Klemens; sein Gesicht war so bleich mit roten Flecken, und die Augen flackerten, daß Georg, ihm die Hand reichend, fragte, bemüht, laut zu sprechen: »Ist Ihnen etwas, Klemens?«

Klemens wehrte hastig ab und sagte heiser und sich räuspernd: »Danke, nein, danke! – ja! mir ist nicht grade wohl, aber – es kommt jetzt nicht darauf an.«

»Setzen Sie sich doch,« bat Georg, »oder wollen Sie einen Schluck Wein?« Allein Klemens schüttelte den Kopf, er tränke keinen Alkohol.

Wer ihm denn dies Zeug gegeben habe, erkundigte sich Georg, um die Stimmung ein wenig zu heben. Es sei das Letzte gewesen, was er habe kriegen können, meinte Klemens, er habe Georg ja am Vormittag draußen gesucht, sei aber nicht zu ihm gelassen worden, und als ein Bekannter ihm Zutritt zur Burg verschafft habe, sei Georg nirgend zu finden gewesen.

»Da saß ich am Waldrand und schlief,« meinte Georg gelassen, »und nun, was habe ich verschlafen?«

»Das«, bemerkte Klemens mit einem hastig prüfenden Blick, »kommt auf Sie an. Das heißt,« setzte er hinzu, »das soll heißen, daß es dabei keinesfalls auf mich ankommt.«

Georg, da er nicht begriff, schwieg. Klemens blickte eine Weile geradeaus, wandte sich mit einem Ruck zu Georg und sagte: »Da wir bisher, ich darf wohl sagen, gute Freunde waren, eine grade Frage, – um das Ganze zu vereinfachen: Glauben Sie, der zu sein, für den Sie gelten?«

»Nein«, sagte Georg ruhig.

»Schön, eine grade Antwort,« fuhr Klemens fort; »also, wenn ich Ihnen dies heut morgen als Neuigkeit mitgeteilt hätte, so würde es Sie in Ihrem Wege nicht abgelenkt haben?«

»Heute vormittag? Nein.« Wie ruhig ich bin, dachte Georg; ja, all dies hat nun längst seine Erledigung gefunden.

Klemens, der wieder nachgedacht zu haben schien, sagte: »Wenn ich versuche, mich an Ihre Stelle zu setzen, so kann ich allerdings nicht sagen, daß ich wie Sie gehandelt hätte. Sie aber sind anders aufgewachsen, das heißt –«

Georg erriet seine Frage und antwortete: »Mein Vater und ich wissen es selbst erst seit zwei Jahren und einem halben. Meine Mutter erfuhr es nie. Sie sind in schönen gemeinsamen Stunden mein Freund geworden, wenn ich das sagen darf –« Klemens nickte freundlich, »ich brauche vor Ihnen nichts zu verbergen. Daß ich gekämpft haben muß, wird Ihnen klar sein. Aber Sie haben recht, wenn Sie sagen, ich sei anders aufgewachsen. Daran lag es. Über alldas sprechen wir vielleicht später einmal, wenn Sie – weiter mein Freund bleiben werden …«

Er hielt ihm die Hand hin, Klemens ergriff sie fest und, wie es schien, mit großer Rührung; er behielt sie noch, drehte sie hin und her, lachte kurz und sagte: »Sie bemerken eigentlich nichts an dieser meiner Hand?«

Georg sah sie an, Klemens machte die Finger grade, es war eine schöne, kräftige, nicht eben kleine Arbeitshand von ungemeiner Lebendigkeit.

»Was soll ich bemerken?« fragte Georg.

»Daß es nicht die Hand eines Freundes, sondern eines Bruders ist. Wir hatten dieselbe Mutter.«

Georg zuckte leise zusammen, sah in das dunkle, bärtige Gesicht mit der fleischigen, groben Nase, dem schönen Kinn und Mund im Bart und mußte langsam lächeln, dann erröten. – Ich erröte ja wieder, durchzuckte es ihn, – wie lange nicht! Seit meiner Kindheit.

»Ja, dann sollten wir wohl du zueinander sagen, wenn du mir nichts vormachst«, sagte er leise.

»Die geistige Brüderschaft«, meinte Klemens lachend, »wird wohl doch die größere sein.«

Sie ließen sich los, saßen sekundenlang Beide in der selben Verlegenheit, bis Georg glaubte, seiner Würde die leichtere Haltung schuldig zu sein, und sagte: »Also sprich, was du zu sagen hast, ich habe kaum eine Viertelstunde mehr bis zum Umziehn, aber du kannst ja dabei zusehn und weiterreden.«

»Es wird am besten sein,« meinte Klemens, »du selber sagst mir, was du weißt.«

»Ja, ich weiß fast nichts«, sagte Georg. »Und all das zu erklären, was ich weiß, würde lange dauern. Du kannst es später alles geschrieben lesen. Jedenfalls: wer meine Eltern waren, weiß ich nicht, ich wurde hier in der Nähe von Altenrepen geboren, nur der ehemalige Verwalter meines Vaters, Chalybäus, wußte davon. Meine Mutter soll gestorben sein; im selben Hause lag die Frau meines Vaters, sie brachte ein schwächliches Kind zur Welt, und ich wurde –«

»Das Kind war meine Schwester Virgo«, sagte Klemens.

»Mein Gott, ist das wahr? Das ist ja wunderbar! Das war –?«

»Virgo,« wiederholte Klemens trübe; »dafür, daß ich einen Bruder bekam, habe ich nun eine Schwester verloren.«

»Unsinn!« tröstete ihn Georg, »was könnten Sie denn da verloren haben?« Klemens lächelte wieder. »Höre, –« sagte Georg, »dann ist dir vielleicht auch eine sonderbare Frauensperson bekannt, die bei meiner Geburt eine Rolle gespielt hat; Nassja hieß sie und hatte ein T-förmiges Kreuz –«

Klemens nickte, während er sein Kleid unter der linken Achsel aufknöpfte und aus einer Westentasche ein zusammengeknifftes, altes und schmutziges Papier und ein Notizbuch hervorzog.

»Anastasia Petrowna Schischin, schreib Zizin,« sagte er, »sie brachte seinerzeit Virgo ins Waisenhaus, besuchte sie auch; ich kannte sie und wurde nicht selten von ihr besucht und unterstützt, als ich aus dem Waisenhaus gelaufen war. Sie wurde über vierundachtzig Jahre alt, vor anderthalb Jahren etwa ist sie gestorben. Letzthin besuchte ich sie seltener, sie wohnte an der russisch-polnischen Grenze und schmuggelte Leute drüberweg. Sie war der wortkargste Mensch, den ich je gesehn habe, aber sie machte sonderbare Andeutungen, die ich nicht verstand und daher vergessen habe. Es muß aber etwas von einem vornehmen Verwandten gewesen sein, das warst du also. Wie es scheint, hat also sie diesen Brief hier geschrieben.« Er zog einen alten, abgerissenen Briefbogen aus dem Umschlag. »Dieser Brief ist von meiner Mutter. Er befand sich in einem Bündel Kinderkleidchen Virgos, hier diese russischen Buchstaben auf dem Umschlag bedeuten: für meine Tochter, wenn sie erwachsen ist. Scheinbar hat die alte Rüdiger, Virgos Ziehmutter, diese Anweisung geachtet, denn der Brief kam geschlossen in Virgos Hände, als sie vor ein paar Wochen, in Muttergefühlen, das alte Bündel hervorholte. Ja, nun hat sie ja Zwillinge –« Klemens strahlte. »Ich«, fuhr er, Georgs Ungeduld bemerkend, fort, »nahm den Brief an mich, weil ich Russen kenne, traf aber keinen von ihnen, vergaß den Brief auch, bis ich zufällig gestern den Almanach sah und ihn fragte, ob er russisch verstünde. Er hat mir dann den Brief übersetzt; gegen seine Mitwisserschaft wirst du wohl nichts einzuwenden haben.«

Georg, den Brief in der Hand, verfolgte die verwischten Bleistiftzeilen, die russischen Buchstaben, die er nicht verstand, sah am Ende die Unterschrift, zittrige Linien, wie die ersten Schreibversuche eines Kindes, und dachte wehmütig, daß dies die Schrift seiner rechten Mutter sei, solch ein welkes Blatt … spät ihm zugetrieben.

»Ist das der Name?« fragte er leise.

»Ja,« sagte Klemens, »Krotkaja oder Kaja Moscherowska –« Georgs Blick fiel ab.

Ganz deutlich standen im dämmrigen Raum der Kerzenflammen die drei schwarzen Femrichter der letzten Nacht, und eine helle, fremde Stimme sagte: Kaja Moscherowska … Georg fiel innerlich zusammen, er hatte einen widrigen Geschmack im Mund. »Ist dir nicht gut?« hörte er fragen. Da saß Klemens. Indem kamen Schritte auf dem Kies, Georg wandte sich und sah Egon dastehn. »Ich komme«, sagte er und stand auf. Er bemerkte den Brief am Boden, nahm ihn auf, fragte dann schwach: »Also was steht in diesem Brief?« Klemens sagte: »Es steht drin, daß meine Mutter nicht eine Tochter zur Welt brachte, sondern einen Knaben, – der du bist …«

Georg versuchte, zu überlegen. Etwas schien ihm an diesen Zusammenhängen noch zu fehlen, aber sein Denken war jetzt gelähmt, er verschob es auf später. Allein – da stand wieder Klemens und beanspruchte noch Aufklärungen. In einem unerträglichen Ekelgefühl riß er den Brief in kleine Stücke und ließ sie wegfliegen.

»Es ist genug«, sagte er leise. »Komm morgen zu mir. Ich sage dir dann alles, was ich weiß.«

Da war diese elende Müdigkeit wieder. Eine Mutter hatte er nun, ach, er kannte sie ja sogar, auf Virgos Schreibtisch stand ihre Photographie, ja, sie war schön, sah etwas slawisch aus, es war irgendein Rollenbild, ja, die Gräfin im Figaro, glaubte Virgo, und Georg sah die schönen schwarzen Zöpfe um jene Züge vom ›reinsten Ebenmaß‹, wie Chalybäus es ausgedrückt hatte, schmal, die Mandelform der Augen und Virgos hochmütige Nase, nein, es war ja nicht Virgos, es war die seiner – seiner andern Mutter. Plötzlich glaubte er zu empfinden, wie das Bild seiner Mutter ihn ansah und zu sich zog …

Dann, langsam neben Klemens den Weg hinaufgehend, fühlte er immer deutlicher und peinlicher neben der Erscheinung seiner Mutter einen dunklen Hohlraum. Ja, dort fehlte ein Vater, und Georg kam sich namenloser vor als vorher.

Im Arbeitszimmer gab er Klemens die Hand. »Du warst die Nacht nicht hier im Hause?« mußte er plötzlich fragen.

»Ich? hier im Hause? Was sollte ich –«

»Entschuldige nur,« lächelte Georg, »mir fiel etwas Dummes ein. Alles andre später, wenn's dir recht ist, nicht?« Klemens nickte ernst. »Ich werde meinem Vater sagen, daß er eine Tochter bekommen hat, das wird ihn freuen.«

»Obendrein wo sie schon Zwillinge hat,« bemerkte Klemens mit ermunterndem Lächeln; »also auf Wiedersehn, vielleicht seh ich dich morgen bei Virgo?«

Georg nickte, drückte ihm die Hand, sah ihn die Stufen hinaufgehen zur Tür, öffnen, nickte noch einmal lächelnd und stand stumpf, nachdem die Tür geschlossen war. Egon war wieder da; er faßte vorn nach seinem Uniformrock, schlug ihn auseinander, Egon hob schon die Arme, um zu helfen, aber er riß den Rock plötzlich mit Gewalt wieder auf die Achseln und ging heftig durch das Zimmer nach nebenan. Er öffnete die Tapetentür neben der Schenke, drehte die Lichtkurbel, ging den schmalen Gang hinab und betrat die Sternwarte durch die kleine Tür. Drinnen war der Sonnenschein, breite, tausendfach flimmernde, goldleuchtende Balken, schräge von den bleiverglasten Rundbogenfenstern hernieder. Mitten in einem von ihnen stand funkelnd der Leuchter mit herabgebrannten Stümpfen von Lichten. Sonst war nichts. Georg lief dumpf und zornig die eiserne Wendeltreppe hinauf, Becher und Kanne standen auf dem Steintisch, sonst war nichts. Langsam stieg er wieder hinunter.

Den Gang schwerfüßig zurückgehend, sah er an der zugefallenen Tür zu seinem Eßzimmer etwas glänzend Blaues, Schillerndes. Beim Näherkommen ward es ein schöner, sehr großer Schmetterling von stark leuchtendem metallischen Blau, der dort steckte, und die Nadel hielt zugleich eine weiße Seidenschleife mit drei langen Bändern. Georg sah Schriftzüge auf dem einen, hob es an und las: Saint-Georges, in großzügigen, steifen, ein wenig ausgeflossenen Lettern. Er hob das zweite Schleifenende, und es stand in ganz steilen Buchstaben, deren große wie Maste und Fahnen waren, darauf: Josef Montfort. Auf dem dritten Bandende las er Jason al Manach, in kleiner, sehr zierlicher und ganz runder Schrift, die aus lauter Kreisen zu bestehen schien. –

Georg nahm das schöne, tote Tier vorsichtig ab und trug es hinaus. Sich im Schlafzimmer findend, wußte er nicht wohin damit; er ging durchs Badezimmer, die Tür zu dem besonderen Gemach war angelehnt, Georg trat vor das Himmelbett, schlug das leichte gelbliche Gewölk auseinander und heftete den blauen Falter auf das reine, weiße Kopfkissen.

Soll ich nun lachen, oder soll ich weinen? fragte er sich, das sonderbare Andenken der Nacht betrachtend.

Haus

Renate hatte alle Fenster im Erdgeschoß geöffnet, aber es blieb schwül in den langsam dunkelnden Zimmern. Sie ging durch die Räume hin und her, im Garten stand noch die Helle, kein Blatt bewegte sich, die Luft war lau und feucht. Sie stand lange an der Verandatür, auf die Sonnenuhr hinabschauend, und dachte: man müßte sie eigentlich verhängen bei Nacht wie einen Vogel, der nur am Tage singt. – Sonderbar verlassen und entseelt schien ihr der Zeiger in seiner Einsamkeit ohne Schatten, steif und schräge dastehend, wie er mußte. Sie fragte sich verworren: sind auch nicht vielleicht wir ganz Andre in den Stunden, wo das Licht uns nicht trifft und der Schatten uns verließ? – Alles gute Getier aber hüllt sich in Schlaf bei der Nacht; die es nicht tun, sind böse oder betört wie Nachtigall und – Katze und – – Dunkelfalter, fand sie noch, sich umwendend. Und das, dachte sie matt, ist auch wieder so eine Jasonische Erkenntnis, die man in der Hand hält und nichts damit anzufangen weiß …

Sie ging durch die nie gebrauchten, fremden Zimmer der toten Hausherrinnen zur Straßenseite hinüber. Die Laterne brannte schon drüben, bleichgelb im Hochsommerzwielicht. – Da bin ich auf einmal ganz allein im Hause, dachte sie verwundert, das war ja noch nie seit bald zwei Jahren! – Aber Erasmus … Sie schüttelte ärgerlich den Kopf. Wenn ich nur bestimmt wüßte, daß er nicht im Hause ist! Und wie komm ich doch nur auf den Gedanken? – Da merkte sie, daß sie nur nach oben lauschte, daß sie schon oft gelauscht hatte. Sie wollte entschlossen zum Flur und fragen –, nein, die Dienstboten waren ja alle zur Illumination fortgeschickt. Hinaufgehn? – Aber das wagte sie nicht, aus Angst, ihn wirklich oben zu finden. Erasmus läßt sich entschuldigen, sagte der Onkel beim Abendessen, sie hörte es deutlich wieder, und sie wußte nicht, war er im Hause oder in der Fabrik, fragte nicht und hörte Josefs Vater begütigend zu ihm sagen: Wir wissen ja, daß er zu allem längere Zeit braucht als wir Andern … Ja, guter Gott, wie schnell hatte der Onkel sich in alles gefunden! wie leicht war es, seine Gedächtnislücken durch ihn selber füllen zu lassen, und Josefs zerstörtes Gesicht schien er so wenig zu sehn, daß auch Renate sich bald daran gewöhnte. – Wie munter sie gewesen waren! – Renate hörte sich von ›Heliodora, lächle mal‹, von ihrer Elefantenfahrt erzählen, und Magda wurde geneckt, daß sie mit Großherzögen zu Balle wollte … Und auf einmal waren sie samt und sonders auf und davon. Der gute Onkel! Die Freude ließ ihn nicht im Haus, vielleicht wollte er den Heimgekehrten zeigen, – und wie mühelos gelang es ihr und Josef, ihn zum Anschaun der Illumination und des Maskenfestes im französischen Park zu verlocken … Und ich war so tödlich müde, – das Bad muß schuld daran gewesen sein, denn nun bin ich wacher als je …

Sie wanderte wieder durch die Zimmer zur Halle zurück, erschrak ein wenig vor ihrer eigenen, weißen Erscheinung im schon dunklen Hohl des Spiegels, trat nahe daran, um Mut zu zeigen, und sah ihre Augen fast schwarz und entfernt hinter den dämmrigen, entfremdeten Zügen. – Wäre Jason geblieben, oh, stundenlang sollte er reden! aber nun hatte er sich mit den Andern irgendwie verloren. – Renate fiel ein, daß er sie geküßt hatte, und ihr wurde sonderbar ums Herz. Es freute dich doch, sagte sie zu sich selbst, nun suchst du wieder Bedeutungen! – Da sah sie Jason in der Kapelle Ulrikas Klavier schließen. – Ulrika, wo bist du, was ist mit dir? – Überall gehen Dinge vor, die ich nicht weiß! Es ist ja fast wie damals, als Doras Mann am Zaun stand und ich nichts wußte, und dann kam das Entsetzliche. – Nun erwartete sie wieder ein Kind, – Renate grübelte, aber was Dora empfinden mochte, fand sie nicht, nur verworrene Trauer. – Was war nur mit Ulrika? – Ach, nun hat sie wieder kein Telephon! War etwas mit ihrem Mann? – Sie sah Ulrikas heilig bleiches, innen glühendes Gesicht und hörte ihre seltsam sausende, beseligte Stimme Worte der Liebe singen. Und sie fand ein Stück davon wieder und summte, Augenblicke lang sich vergessend und heiter: Und uns sind es Lichter und süßes Gebrause, – wie schön ist die Welt!

Der Morgen war doch so schön! – Das Einhorn! – Wie sonderbar erschreckte es mich! – Armer Georg, wie war er erst glücklich! – Aber statt Georgs erschien ihr sein Vater an ihrem Frühstückstisch des Morgens. Er war so ungeschickt, er hatte fast keine Haltung, und sie freute sich leise, – wieviel leichter wäre es gewesen, sie zu haben, als sie zu verlieren, – Georg verlor die seine keinen Augenblick. – Und Irene und Klemens stürzten aufeinander los wie – ja wie Achill und die Amazone, um sich mit Küssen zu töten. Und dies war nun der Sinn vom Haß …? Georges – Renate blieb stehn.

Georges, wo bist du denn den ganzen Tag? fragte sie fast laut. Böse auf sich selber, sagte sie sich, daß sie ihn kaum entbehrt hatte, aber so sonderbar war er doch nie! Jetzt weiß ichs, jubelte sie auf, ich fahre zu ihm! Ich werde ihn fürchterlich bestrafen. – Aber sie bewegte sich nicht. Bin ich angewachsen? fragte sie, sekundenlang gelähmt. Sie hob den Fuß, ihr Herz pochte, sie ging vorwärts. Es ist besser, ich telephoniere mit Irene, oder Anna kann hinüber … ach, es ist ja niemand da! Ein jählings überquellendes Verlangen, eine Stimme zu hören, trieb sie zum Telephon, schon die Hand am Hörer besann sie sich vergeblich, welche Nummer sie jetzt rufen sollte, Georges' oder Irenes, dann schämte sie sich und bezwang sich. – Sie stand wieder in der Veranda, es dämmerte nun, sie lief plötzlich die Stufen hinunter zur Uhr, erfaßte den Zeiger, bückte sich und legte die Wange auf die Metallplatte, einen Augenblick erquickt von der Kühle.

Renate ging wieder ins Haus hinauf, durch die Halle, die Zimmer, und sah auf die leere Straße. Beleuchtet, durchscheinend hellgrün hingen die schweren Laubmassen der Ulmen über der Laterne. Jetzt gab es ein Geräusch in der Ferne, es wurde schnell lauter, ein Automobil, es rauschte, – kamen sie schon zurück? unmöglich! – Begierig neigte sie sich vor, es war doch wenigstens ein Ereignis, und sie zitterte, es könnte nicht in die Straße einbiegen. Da toste es nahe, schoß, ein flacher, offner Wagen, fern links hinter den Vorgärten hervor und bog ein. Es rauschte näher, breit fächerten die mächtigen Strahlenkegel über die Straßen in die Gärten zu Fenstern und Hauswänden, im Brennpunkt glotzten grell die riesigen Augen, geblendet sah sie undeutlich eine einzelne Gestalt im Rücksitz, da stand es stampfend und klirrend still neben der Gartentür zu ihrem Hause. Die dunkle Gestalt erhob sich, Renate sah einen großen Radmantel, auf der Schulter ein weißes, ausgezacktes Kreuz und erkannte den Kopf des Herzogs. Und augenblicks im Gefühl, daß sie ihm irgendwann am Tage einmal unrecht getan habe, lehnte sie sich weit hinaus und rief: »Woldemar!« stieß sich vom Fenster zurück, lief zur Tür, durch den Flur, riß die Haustür auf und lief die Stufen hinunter ihm entgegen.

Bei ihrem Anblick blieb der Herzog stehn; einen Schritt vor ihm hielt sie inne, die Hand ausstreckend.

»Da bist du!« sagte sie, leise vor Ergriffenheit, »es ist wunderbar, daß du kommst! Mir war so seltsam angst.«

»Angst, Renate, dir?« hörte sie ihn fragen, selig über seine gute, ruhige Stimme, die ihr über alles wohltuend schien. Sie zog ihn an der Hand mit sich ins Haus, machte Licht im Flur und staunte, als unter dem fallenden schwarzen Seidenmantel die rote Johanniteruniform zum Vorschein kam, die linke Brust obendrein strotzend beladen mit Orden, und das Ganze überspannt mit farbigen Schärpen.

»M–m!« machte Renate, »weißt du, – wir sind ja zwei Schöne! Aber Herzog, wie groß ist dein Kopf! Das kommt von dem engen Kragen!«

Der Herzog hob beide Hände hoch, in der einen seinen Stock, in der andern den losgehakten dünnen Degen. »Laß mich um Gottes willen zu Worte kommen,« flehte er, »sonst geschieht ein Unglück. Du hast ja keine Ahnung, keine Ahnung, weshalb ich komme!«

Renate schluckte gewaltsam die Enttäuschung hinunter. Nicht meinetwegen? dachte sie, lachte indes fröhlich und fühlte sich ganz kalt. »Aber komm nur erst ins Zimmer«, sagte sie noch lachend, ging in die Halle voran und machte Licht.

»Nun los,« sagte sie, sich zurückwendend, »die Trommel gerührt, das Pfeifchen gespielt, was giebt es Gutes?«

Seine Augen funkelten; wie seine Brust von Kreuzen und Sternen, strotzte sein ganzes, gerötetes Gesicht von Gelächter und Glückseligkeit, und Renate rief sich innerlich scheltend an: Er ist da, er ist glücklich über und über, und du bist bloß gekränkt, daß er nicht deinetwegen kommt, schäme dich! Sie sah ihn zum Sprechen ansetzen, aber seine Augen schienen ihm die Rede abzuschneiden, er brachte endlich heraus: »Du! Es ist schwer, dich anzusehn und nicht zu küssen.«

Sie lächelte ihn kalt an und sagte: »Das weiß ich. Es wäre mir aber lieb, wenn du dich auch in dieser Beziehung anders bezeigtest als die Andern. Komm, laß uns sitzen.«

In einen Sessel gleitend, hörte sie ihn laut lachen, dann saß er ihr gegenüber, den Stock quer über den Knien, beugte sich vor, bat: »Rate doch! Tu mir den Gefallen und rat, was ich gekriegt habe!«

Renate tat ihm den Gefallen und riet: »Einen Orden.«

Er freute sich wie ein Knabe, lachte schallend, klimperte an seiner Brust und sagte: »Ein großer Mummenschanz, Renate.«

Da mußte sie hellauflachen, sie schlug die Hände zusammen und rief: »Sagte ich es nicht? Wörtlich, genau wörtlich hast du's eben gesagt, wie ichs heut mittag hörte, als ich mit den Elefanten fuhr! Also keinen Orden? Ja, dann vielleicht – einen Großherzog?«

»Bei Gottes Thron!« rief er, »beinah richtig, einen Sohn habe ich bekommen, Renate, einen richtigen Sohn, und was mehr? Eine Tochter! – Und was mehr? – Zwei Enkel, männliche Söhne, eben geboren, Zwillinge! Gott sei Dank, nun weißt du's!« Er setzte sich zurück und rollte triumphierend den Stock über die Oberschenkel hinunter und hinauf.

»Nun, das glaube, wer Mut hat«, versetzte Renate, gänzlich begriffsverwirrt. »Das mußt du mir er –«

»Erklären?« Er hob Arm und Handfläche und schüttelte sie heftig. »Nimmermehr! Kein Mensch findet da mehr hindurch. Aber fest steht: Georg ist mein richtiger, echter, natürlicher Sohn, – das heißt, verzeih! wirklich: natürlich, wie man sagt …« Er schloß ernst und mit leiser Stimme: »Von einer Frau, die ich sehr liebte, so gut ich das damals verstand.«

Renate machte verwunderte Augen, da sie dachte, daß jene Kinder zur gleichen Zeit geboren wurden, und er hatte ihr doch gesagt, daß er damals die Herzogin liebte. Er schien dies empfunden zu haben, denn er sagte hastig:

»Du mußt es recht verstehn. Ich erzählte dir von der Frau, der Sängerin, mit der ich meine erste Reise machte. Ich trennte mich von ihr, aber sie wollte es nicht verschmerzen, sie – kurz, ich war einen Monat vor meiner Hochzeit noch einmal bei ihr, Abschied zu nehmen, wie sie sagte; sie bot alles auf, um mich zu – halten, zu binden, und – aus dieser Stunde wurde mein Sohn.«

Aus solcher Stunde kommen Kinder, dachte leise schaudernd Renate. Breit, rot und mächtig sah sie ihn dasitzen, sein Gesicht glänzte metallisch, er sagte:

»Eine brennende Stunde. Es ging aufs Blut, es war ein harter Kampf, aber – wenn Mann und Weib miteinander kämpfen, so giebts nur diesen Ausgang«, und Renate durchfuhr es: Irene! –

»Merkwürdig,« sagte sie leise, »das gleiche, was du mir eben sagst, erfuhr ich heute an jemand anders …«

»Die berühmte Verdoppelung der Fälle, Renate,« hörte sie ihn leise lachen, dann fuhr er fort: »Georg wurde fast um einen Monat zu früh geboren; infolge des Erschreckens über meinen Unfall.« Er stand auf und ging in den Raum hinein. »Ich kann nicht sitzen,« hörte Renate ihn hinter ihr sagen, »es tut zwar scheußlich weh, aber –«

Er fing an auf und nieder zu gehn, den Stock vor sich aufstoßend. Wenn er ihr gegenüber war, sah Renate im Schatten der kleinen Schirmlampe seinen glühend roten Waffenrock und das Geglitzer von Metall und Steinen an seiner Brust. Nun redete er unaufhörlich, sie horchte aufmerksam, ohne doch recht zu hören, als gerate sie langsam weiter von ihm fort.

»Vor dem Abendessen kommt Georg, – ich weiß nicht, was der Junge hat, er sah so – innerlich geduckt aus, freilich, das Beste weiß er ja noch gar nicht, – Herrgott, ich muß aber zu ihm! aber höre noch erst … ja, wo blieb ich? So, Georg, er sagt mir also in zwei Augenblicken ganz eilig, er hätte erfahren, wer mein echtes Kind sei, ich kennte sie selber, es sei die kleine Virgo Schley, – erinnerst du dich? ach, du kennst sie ja selbst, – ich sagte dir, daß ich sie bei Georg sah und wie ich sie Helene ähnlich fand, Gottes Thron, ich habe sie sogar geküßt, ich wußte nicht weshalb, es war mein Blut, ah das Blut, Renate, es erkennt sich durch Wände, ja, habe ich denn je und je gezweifelt, daß Georg mein Sohn sei? Nein, nein, nein, das soll mir keiner verreden! Ich hab es hingenommen, aber geglaubt habe ich es nie! – Nun das ewig lange Essen, ich verkohle vor Ungeduld nach meinem Kind, ich halte es nicht aus, ich breche auf. Kenne ja Schley, – du weißt: der neue Amtshauptmann, er wohnt noch hier, weil seine Frau guter Hoffnung –, ja, also denke dir, ich stürme ahnungslos ins Haus, sie wohnen hier draußen bei ihrer Fabrik in Wülfel, – da höre ich gleich: Zwillinge! Zwillinge männlichen Geschlechts, zwei Männer hat dies kleine blasse Wesen hervorgebracht, ja, ist es denn zu sagen? Liegt im Bett und ist ganz vergnügt, die Jungens schreien, ich kläre Schley auf, er weiß schon alles, nein, die Hälfte, das Ganze kam zutage durch einen alten Brief, der – ja, verzeih bloß, ich kann das nicht alles aufsagen – jedenfalls – Virgo ist Helenes Kind, sie lag da, ein Jugendbild von Helene, und wir saßen alle zusammen und weinten. Ich hatte ja Wein getrunken und –«

»Woldemar,« sagte Renate erregt und stand auf, »muß denn nun immer Wein oder so was untergeschoben werden? Könnt ihr denn niemals aus euch selber weinen und euch vergessen, wenn das Herz überläuft?«

»Ihr, Renate,« sagte er langsam, »wer ist: ihr?«

Sie blieb stehn, nahm ihre Jadekette gespannt zwischen die Zähne und sah ihn lauernd an.

»Verzeih, ist dir nicht gut?« fragte er, auf sie zukommend.

Sie wich hinter ihren Sessel zurück, die Kette fallen lassend, daß sie klirrte, schüttelte den Kopf und rief:

»Nein, nein, verzeih nur! Weißt du, es ist so viel heut, mir ist ganz wirr im Kopf, – du weißt ja all das nicht! Das Festspiel am Morgen und der Zug, das konnte allein genügen für den Tag, und was gab es noch alles! Josef, weißt du, er ist wieder im Haus, mein Onkel ist wieder wie zuvor und glückselig, nun sind sie Alle zur Illumination.« Sie lachte. »Ach, und das ist längst nicht alles,« sagte sie, wieder trübe, »komm, sei nicht böse –«

Zu ihm gehend, legte sie die Hand auf seine Brust, glitt, den Daumen nach oben, unter den orangefarbenen und blauen Schärpen mit der Handfläche glättend nach unten, küßte ihn leicht mit den Augen, lachte wieder und meinte: »Ich bin freilich kein Klärchen, schöner, guter Egmont, obgleich du so wahrhaft spanisch funkelst über und über«, worauf sie zurückwich, in den Sessel glitt und ihn mit den Augen zu sitzen bat. Er gehorchte lächelnd und eifrig, indem er sagte: »Noch zwei Sekunden.«

»Und nun, wie ging es weiter?« fragte Renate. Er besann sich.

»Du weintest«, sagte Renate ernst und weich. »Einmal weintest du, als ich deine Hand hielt, und du warst mir nicht fremd. Weißt du das noch?«

Gehalten und weich wie sie, stimmte er zu: »Ich weinte, weil jemand starb, nun weinte ich, weil geboren wurde. Damals aber«, fuhr er heiterer fort, »dachte ich nicht an dich, obgleich du vor mir standest, aber heute dachte ich an dich. – Aber weiter! Es war sehr einfach. Es fand sich ein Bild von Virgos vermeintlicher Mutter, und ich erkannte es wieder. Lieber Gott, Renate, sage, ist es nicht wundervoll? Blut – geht – zu Blut, kein Magnet hat solche Kraft, die Berge, die eisernen, brechen nicht auf und wandern, aber das Blut hebt die Füße, bricht auf und macht seinen Weg. Von Helene bekam ich keinen Sohn, aber dies Land wollte seinen Fürsten und bekam ihn, – ja, so lacht man über Weissagungen und alte Sprüche, aber innerst im Herzen lebt man schlecht und recht nur nach ihnen. Wie ich eben im Automobil zu Schley fuhr, hatte ich unablässig mit wundervollem Gefühl – wie eine große, metallene Spannung – die Vorstellung von zwei Wagen, die vor zwanzig Jahren wie von einem großen Magneten an ein und denselben Ort und zusammengezogen wurden, und in denen die Mütter meiner Kinder saßen. Alle hundert Jahre einmal vielleicht geschehen solche Dinge, und wir sind es, die sie – nein, aber nun muß ich fort, verzeih, verzeih, hätte ich nur eine Ahnung, wo ich Georg finde, in dem Maskentrubel – wo ist mein Degen? ach, draußen …«

Sie waren Beide aufgestanden, Renate gab ihm die Hand und litt es, daß er ihre Stirn küßte, dann tappte er eilfertig hinaus. Sie folgte ihm auf den Flur, sah ihn Degen und Mantel über den Arm nehmen, nickte ihm lächelnd nach und schloß hinter ihm die Tür. – Danach fielen ihr die Arme schlaff nach unten, ihr Kopf glühte wie Feuer, sie ging dumpfen Sinnes und mit schweren Füßen in ihr Zimmer hinauf.


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