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Die Vision des Hufschmieds von Salon. Seine Reise nach Paris. Seine Unterredungen mit Pomponne und dem König. Das Geheimnis seiner Mission bleibt bewahrt. Frau Arnoul und Frau von Maintenon. Pontchartrain vereitelt alle Überlistungsversuche Roms. Er wird nach Boucherats Tode Kanzler von Frankreich. Chamillart Generalkontrolleur der Finanzen. Sein trefflicher Charakter. Tod der Herzogin von Mazarin.
Ein seltsames Ereignis wurde überall viel besprochen. Es langte um diese Zeit in Versailles ein Hufschmied an, der geradeswegs aus der kleinen Stadt Salon in der Provence kam. Er wandte sich an Brissac, den Major der Gardes-du-Corps, und verlangte zum Könige geführt zu werden, mit dem er unter vier Augen sprechen wollte. Er ließ sich durch die grobe Abweisung, die er von ihm erfuhr, durchaus nicht abschrecken und setzte es durch, daß der König von seinem Verlangen unterrichtet wurde. Dieser ließ ihm jedoch sagen, daß er nicht so mit jedermann zu sprechen pflege. Der Hufschmied ließ nicht locker und erklärte, wenn er den König sehe, wolle er ihm Dinge sagen, die so geheim und so sehr nur dem Könige allein bekannt seien, daß dieser daraus erkennen würde, daß er berufen sei, mit ihm zu sprechen und ihm wichtige Dinge zu eröffnen. Unterdessen bitte er wenigstens an einen seiner Staatsminister gewiesen zu werden.
Daraufhin ließ ihm der König sagen, er möge Barbezieux aufsuchen, dem er Befehl gegeben habe, ihn Die Königin; Maria-Theresia, die 13 oder 14 Jahre zuvor gestorben war.anzuhören. Es überraschte nicht wenig, daß dieser Hufschmied, der gerade angekommen war und nie weder seine Heimatstadt noch sein Handwerk einen Augenblick verlassen hatte, von Barbezieux nichts wissen wollte und sogleich antwortete, er habe verlangt, an einen Staatsminister gewiesen zu werden, Barbezieux sei das aber nicht, und er würde nur mit einem Minister sprechen. Daraufhin bezeichnete der König Pomponne, und der Hufschmied ging, ohne Schwierigkeit zu machen oder etwas zu erwidern, zu ihm.
Was man von seiner Geschichte erfuhr, ist sehr wenig. Man höre: Als dieser Mann eines Tages zu später Stunde in die Stadt zurückkehrte, sah er sich bei einem Baume ganz in der Nähe von Salon von einem starken Lichtschein umflutet. Eine schöne, blonde und ungemein strahlende weibliche Gestalt in weißer königlicher Kleidung rief ihn bei seinem Namen, sagte zu ihm, er solle wohl aufmerken und sprach mehr als eine halbe Stunde mit ihm. Sie sagte ihm, sie sei die Königin und die Gemahlin des Königs gewesen, befahl ihm, denselben aufzusuchen und ihm all das zu sagen, was sie ihm mitgeteilt habe; Gott werde ihm auf seiner ganzen Reise beistehen, und der König werde an einem Geheimnis, das er ihm sagen werde, und das der König allein auf der ganzen Welt wisse und wissen könne, sehen, daß alles, was er ihm zu eröffnen hätte, wahr wäre. Wenn es ihm zu Anfang nicht gelinge, mit dem Könige zu reden, so solle er um eine Unterredung mit einem seiner Staatsminister bitten, unter keinen Umständen dürfe er aber andern, wer sie auch seien, irgend etwas mitteilen, und gewisse Dinge müsse er ausschließlich dem Könige vorbehalten. Er solle sich alsbald aufmachen und das, was ihm befohlen sei, beherzt und sorgsam ausführen, er könne aber darauf rechnen, mit dem Tode bestraft zu werden, wenn er es versäume, sich seines Auftrags zu entledigen.
Der Hufschmied versprach alles, und alsbald verschwand die Königin, und er fand sich im Dunkeln in der Nähe seines Baumes. Er legte sich am Fuße desselben nieder, nicht wissend, ob er träume oder wache, und ging dann später heim, überzeugt, daß das ganze Einbildung sei. Und es kam ihm so närrisch vor, daß er sich hütete, irgend etwas davon verlauten zu lassen.
Als er zwei Tage darauf an derselben Stelle vorüberging, hatte er dieselbe Erscheinung noch einmal, und es wurde dieselbe Rede an ihn gehalten. Überdies erhielt er Vorwürfe wegen seines Zweifels und wurde wiederholt bedroht, und zum Schlusse ward ihm befohlen, dem Intendanten der Provinz zu erzählen, was er gesehen, und daß er den Befehl erhalten habe, nach Versailles zu gehen; dieser würde ihm dann ohne Zweifel die Mittel zur Reise geben.
Diesmal war der Hufschmied überzeugt. Aber zwischen der Furcht, die ihm die Drohungen eingeflößt hatten, und der Schwierigkeit der Ausführung hin- und herschwankend, wußte er nicht, wozu er sich entschließen sollte, bewahrte aber immer Stillschweigen über das, was ihm begegnet war.
In dieser ängstlichen Unschlüssigkeit verharrte er acht Tage und war endlich so gut wie entschlossen, die Reise nicht zu machen, als er, abermals an dem nämlichen Orte vorüberkommend, noch einmal dasselbe hörte und dazu so schreckliche Drohungen, daß er nun an nichts weiter dachte, als sich auf den Weg zu machen. Zwei Tage darauf erschien er in Aix vor dem Intendanten der Provinz, der ihn ohne Zögern ermahnte, die Reise fortzusetzen und ihm das nötige Geld gab, damit er sie im Postwagen zurücklegen könne.
Mehr hat man nie erfahren. Er sprach dreimal mit Herrn von Pomponne und war jedesmal länger als zwei Stunden bei ihm. Herr von Pomponne erstattete dem Könige unter vier Augen Bericht, und dieser wollte, daß Pomponne über diese Sache ausführlicher vor einem Staatsrat spreche, an dem der Dauphin nicht teilnehme, und der nur aus den Ministern bestehe. Dies waren damals außer ihm der Herzog von Beauvillier, Pontchartrain und Torcy. Diese Sitzung dauerte lange, vielleicht sprach man nachher auch noch von andern Dingen. Was sich nachher begab, war, daß der König mit dem Hufschmied sprechen wollte. Er sah ihn in seinen Kabinetten und ließ ihn die kleine Treppe heraufkommen, die von dort zum Marmorhof führt, und die er zu benutzen pflegte, wenn er sich auf die Jagd begab oder spazieren gehen wollte. Einige Tage darauf sprach er noch einmal mit ihm und gab acht, daß niemand in ihrer Nähe sei.
Als der König am Tage nach dem ersten Mal, da der Hufschmied bei ihm war, dieselbe Treppe hinunterstieg, um auf die Jagd zu gehen, sprach der Herzog von Duras, den der König so hoch schätzte, daß er sich die Freiheit nehmen konnte, zu ihm zu sagen, was ihm beliebte, verächtlich von dem Hufschmied und wandte auf ihn das üble Sprichwort an: Er ist verrückt, oder der König ist kein Edelmann ( Il est fou, ou le Roi n'est pas noble).
Bei diesem Wort blieb der König stehen, drehte sich nach dem Marschall von Duras um, was er fast nie tat, wenn er im Gehen begriffen war und sagte zu ihm: »Wenn dem so ist, dann bin ich kein Edelmann; denn ich habe lange mit ihm gesprochen; er hat sehr verständig zu mir geredet, und ich versichere Sie, daß er sehr weit davon entfernt ist, verrückt zu sein.« Diese letzten Worte wurden mit einem nachdrücklichen Ernst gesprochen, der die Anwesenden sehr überraschte, welche unter tiefem Schweigen Augen und Ohren weit öffneten.
Nach der zweiten Unterredung gestand der König daß dieser Mann ihm etwas gesagt habe, was ihm vor mehr als zwanzig Jahren begegnet war, und worum er allein wußte, da er niemals zu jemand davon gesprochen, und er fügte hinzu, es sei dies ein Gespenst, das er im Forste von Saint-Germain gesehen und von dem er, wie er bestimmt wisse, niemals gesprochen habe. Er sprach sich noch mehrmals sehr günstig über diesen Hufschmied aus, der auf seinen Befehl in jeder Beziehung freigehalten und auf Kosten des Königs wieder heimgesandt wurde. Auch ließ ihm der König seine Ausgaben ersetzen und überdies eine hübsche Summe Geldes geben, dem Intendanten der Provence aber ließ er schreiben, er möge ihm seine besondere Fürsorge angedeihen lassen und darauf sehen, daß es ihm für den Rest seines Lebens an nichts fehle, er solle ihn aber in seinem Stande und bei seinem Handwerk belassen.
Was am meisten bemerkt wurde, war, daß keiner von den damaligen Ministern je über diese Sache hat sprechen wollen. Ihre vertrautesten Freunde haben mehrmals versucht, sie dazu zu bewegen, aber kein Wort aus ihnen herausbringen können. Alle haben sie mit denselben Worten auf eine falsche Spur gebracht, haben die Sache ins Scherzhafte gewandt, sind aber nie aus diesem Zirkel herausgetreten.
Dieser Hufschmied, ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren, der Familie hatte, und sich in seiner Gegend eines guten Rufes erfreute, zeigte bei all seiner Einfachheit viel gesunden Menschenverstand, Uneigennützigkeit und Bescheidenheit. Er fand stets, daß man ihm zuviel gebe, schien nie die geringste Neugier zu empfinden, und nachdem er mit dem König und Herrn von Pomponne fertig war, schien er es eilig mit der Heimkehr zu haben und sagte: nachdem er seine Mission in befriedigender Weise erfüllt, habe er weiter nichts zu tun, als nach Hause zurückzukehren. Diejenigen, die sich seiner anzunehmen hatten, taten alles, was sie konnten, um etwas aus ihm herauszubringen, doch er gab entweder keine Antwort oder sagte: »Es ist mir verboten zu sprechen«, und brach das Gespräch ab, ohne sich durch irgend etwas aus seiner Ruhe bringen zu lassen.
Heimgekehrt ließ er nicht die geringste Veränderung gegen früher erkennen, sprach weder von Paris noch vom Hofe, antwortete denen, die ihn ausfragten, mit zwei Worten und zeigte, daß er sich nicht gerne ausfragen lasse. Er nahm sein Handwerk wieder auf und hat seitdem weiter gelebt, wie er es gewohnt war. Das ist's, was die ersten Vertreter der Provinz über ihn berichtet haben, und was mir der Erzbischof von Arles gesagt hat, der jedes Jahr einige Zeit in Salon zubrachte, das der Landaufenthalt der Erzbischöfe von Arles, sowie auch der Geburtsort und die Grabstätte des berühmten Nostradamus ist.
Soviel ist gar nicht nötig, um im Publikum die eifrigste Besprechung hervorzurufen: man sprach also viel darüber, jedoch ohne daß man irgend etwas herausgebracht, und ohne daß irgendeine Folge dieser seltsamen Reise die Augen über das Geringste geöffnet hätte. Spürnasen haben sich und andere überreden wollen, das Ganze sei nichts weiter gewesen, als ein Gewebe kecker Schelmerei, und die Einfalt eines Biedermannes sei ihr zuerst zum Opfer gefallen.
Es lebte zu Marseille eine Frau Arnoul, deren Leben ein Roman ist, und die, häßlich wie die Sünde und alt und arm und Witwe, die größten Leidenschaften erweckte, überall, wo sie sich befunden, geherrscht hat, sich unter den seltsamsten Umständen von jenem Herrn Arnoul, Intendanten der Marine in Marseille heiraten ließ und sich vermöge ihres Geistes und ihrer Geschicklichkeit überall, wo sie lebte, in einer Weise geliebt und zugleich gefürchtet machte, daß die meisten sie für eine Zauberin hielten. Sie war eine vertraute Freundin der Frau von Maintenon gewesen, als diese noch Frau Scarron war. In dieser Zeit hatte zwischen den beiden immer ein geheimer und intimer Verkehr stattgefunden.
Diese beiden Dinge beruhen auf Wahrheit. Was zu bestätigen ich mich aber hüten werde, ist ein Drittes, daß nämlich die Vision und der Auftrag den König aufzusuchen und mit ihm zu sprechen, ein feiner Betrug dieser Frau war und nichts Geringeres bezweckt habe, als den König zu nötigen, Frau von Maintenon zur Königin zu erklären. Der Hufschmied nannte ihren Namen nie, bekam sie auch nicht zu Gesicht. Das ist alles, was man je von der ganzen Sache erfahren hat.
Pontchartrain und seine Gattin standen lange Zeit mit Frau von Maintenon auf bestem Fuße, allmählich aber trübte sich ihr Verhältnis zu Pontchartrain, weil dieser sich nicht so leicht lenken ließ, wie sie wünschte. Seine Frau, für die sie stets und zu allen Zeiten viel übrig hatte, versuchte Pontchartrain entgegenkommender zu stimmen, und ihr zu Liebe ertrug es Frau von Maintenon, wenn er sich auf eine Weise unbiegsam zeigte, die sie bei einem andern niemals ausgehalten hätte. Aber das Maß wurde so voll, daß sie entzückt war, ihn auf gute Art durch seine Ernennung zum Kanzler loszuwerden.
Er wurde Staatsminister, ganz kurz nachdem er Staatssekretär geworden war. Er hatte genug gelesen, um neben seinem Eifer und seiner Hingabe für seine Funktionen und seinem Geschmack an der großen Welt und guten Gesellschaft, in viele Dinge Einblick zu haben. Im Parlament und in den Maximen desselben herangebildet, war er doch nichts weniger als ein Sklave dieser Körperschaft, aber er hatte ihre Anweisungen über die Maximen Frankreichs im Verkehr mit Rom empfangen. Diese Materien, die sich dem Staatsrate oft unter verschiedenen Verkleidungen darstellten, entgingen ihm unter keiner einzigen. Seine außerordentlich feine Nase in dieser Beziehung und die sichere Behendigkeit seiner eindringlichen Beredtsamkeit, wenn er vor seinen Kollegen die Fäden entwirrte, verletzten häufig den Herzog von Beauvillier, dessen Geist und Gewissen in diesen Dingen zu keiner Übereinstimmung gelangen konnten, und der im Großen stets für die Grundsätze Frankreichs eintrat, sie jedoch im einzelnen immer zu Gunsten Roms vergaß. Das hatte sie gegeneinander erbittert. Bei Pontchartrain ging diese Mißstimmung manchmal bis zur Unziemlichkeit; denn da er mehr Einblick in die Sache hatte, als der Herzog, schonte er ihn bei solchen Gelegenheiten nicht. Dadurch wurden sie einander so feind, wie dies bei Ehrenmännern nur möglich ist.
Die ungeheuere Zahl neuer Ämter und außerordentlicher Geschäfte, wozu die durch den Krieg geschaffene Notwendigkeit zwang, mußte zum Teil auf Pontchartrains Schultern fallen, und dieser Umstand drängte ihn unaufhörlich, sich der Finanzen zu entledigen.
An demselben Tage, an dem der Kanzler und Siegelbewahrer von Frankreich Boucherat nachmittags starb – es war der Tag vor der Abreise des Königs nach Fontainebleau – glaubte seit dem Morgen niemand mehr, daß er den Tag überleben würde. Beim Verlassen des Rates sagte der König zu Pontchartrain, der als der Letzte fortging: »Würde es Sie freuen, Kanzler von Frankreich zu sein?« »Sire,« antwortete er, »wenn ich Sie mehr als einmal inständig gebeten habe, mich der Finanzen zu entheben und einfacher Minister und Staatssekretär sein zu lassen, so können Sie sich vorstellen, wie gerne ich für die erste Stelle, zu der ich gelangen kann, auf sie verzichte.«
»Nun wohl!« erwiderte der König, »sprechen Sie zu niemand darüber, zu niemand ohne Ausnahme; aber wenn der Kanzler stirbt, was in diesem Augenblicke vielleicht schon eingetreten ist, so mache ich Sie zum Kanzler, und Ihr Sohn soll wirklicher Staatssekretär sein und das Amt in seinem ganzen Umfange ausüben. Sie werden für die Dauer dieser Reise Ihre Gemächer im Schlosse beibehalten; denn ich habe die Wohnungen in der Staatskanzlei, wohin der Kanzler, wie ich wohl gesehen, nicht ziehen würde, vergeben, und es würde mir lästig fallen, diejenigen, die ich dort installiert habe, anderwärts unterzubringen.«
Pontchartrain umfaßte die Knie des Königs, ergriff die Gelegenheit um Erlaubnis zu bitten, seine Wohnung im Schlosse von Versailles beibehalten zu können und erhielt sie. Darauf zog er sich zurück, froh wie noch nie in seinem Leben, nicht so sehr, weil er nun Kanzler war, obgleich ihn das, wie ich aus seinem eigenen Munde weiß, aufs höchste beglückte, als vielmehr, weil er der Last der Finanzgeschäfte ledig war, die ihm, trotz des Friedens, täglich unerträglicher wurde.
Am Samstag sollte Pontchartrain in Fontainebleau eintreffen. Als der König am Abend dieses Tages die Gemächer Frau von Maintenons betrat, sagte er zum Marschall von Villeroy, dem Kapitän der Garden vom Dienst, er möge in Pontchartrains Wohnung sagen lassen, daß der Kanzler gleich nach seiner Ankunft zu einer Besprechung kommen solle.
Pontchartrains erster Gang war zum Könige, und er kehrte als Kanzler von Frankreich von ihm zurück. Man befand sich in der Komödie; ein Offizier der Garden erschien dort und meldete dem Marschall von Villeroy, der König habe die Staatssiegel zu Frau von Maintenon bringen lassen, und man habe Herrn von Pontchartrain sie von dort mit nach Hause nehmen sehen. Mit seiner Wahl hatte man auch mehr gerechnet, als mit der irgendeines anderen. Die allgemeine Aufmerksamkeit richtete sich nun darauf, wer Generalkontrolleur der Finanzen werden würde. Man brauchte nicht lange zu warten. Am gleichen Abend nach Aufhebung der Tafel sagte der König in seinem Kabinett zum Dauphin und zum Herzog von Orléans, er habe ein eigenhändiges Billett an Chamillart geschrieben und ihm durch einen der Leute Frau von Maintenons geschickt, in dem er ihm mitgeteilt, daß er ihm den Posten des Generalkontrolleurs übertrage.
Chamillart war ein großer Mann mit schaukelndem Gang, dessen offenes Gesicht eitel Sanftmut und Güte ausstrahlte und darin keineswegs trog. Sein Vater, der Requetenmeister war, starb 1675 als Intendant in Caen, wo er gegen zehn Jahre gewesen war. Im folgenden Jahre wurde der Sohn Rat am Parlament. Er war verständig, eifrig, nicht gerade sehr scharfen Geistes und stets ein Freund guter Gesellschaft. Er war sehr umgänglich und ein prächtiger Mensch. Er liebte das Spiel, aber kein Hasardspiel, und war in allen Spielen gut zu Hause. Dieser Umstand öffnete ihm auch andere Kreise als die seines Standes, sein Glück aber machte er mit seiner hervorragenden Fertigkeit im Billardspiel.
Der König, der viel Vergnügen an diesem Spiel fand und sehr lange bewahrte, spielte fast jeden Winterabend einige Partien mit dem Herzog von Vendôme und Monsieur le Grand, auch wohl mit dem Marschall von Villeroy und dem Herzog von Grammont. Diese erfuhren, daß Chamillart ein guter Spieler sei und beschlossen, in Paris mit ihm einen Versuch zu machen. Dieser befriedigte sie so sehr, daß sie dem Könige davon sprachen und Chamillart dabei so außerordentlich lobten, daß er Monsieur le Grand auftrug, ihn das nächstemal, wenn er nach Paris ginge, mitzubringen. Er kam also, und der König fand, daß man ihm nicht zu viel gesagt hatte.
Der Herzog von Vendôme und Monsieur le Grand hatten sich mit ihm noch mehr befreundet und sich seiner noch mehr angenommen als die beiden andern und brachten es dahin, daß er ein für allemal in die Partie des Königs aufgenommen wurde, wo er der Stärkste von allen war. Er benahm sich dabei so bescheiden und so gut, daß er dem König und dem Höfling gefiel, welch letzterer ihn nach allen Richtungen protegierte, anstatt sich über ihn lustig zu machen, wie es unbekannten Neulingen und Provinzlern zu widerfahren pflegt.
Der König fand an Chamillart mehr und mehr Gefallen und sprach zu Frau von Maintenon soviel von ihm, daß sie ihn sehen wollte. Er machte auch einen so angenehmen Eindruck auf sie, daß sie ihn, vielleicht um dem Geschmacke des Königs Rechnung zu tragen, aufforderte, sie hie und da zu besuchen, und schließlich gefiel er ihr mindestens ebensosehr wie dem Könige.
Trotz dieser fortwährenden Reisen nach Versailles, wo er nicht übernachtete, war er jeden Morgen eifrig im Justizgebäude und fuhr dort fort vorzutragen. Dies erwarb ihm die Zuneigung seiner Kollegen, die es ihm Dank wußten, daß er sein Amt wie einer von ihnen versah und wie gewöhnlich mit ihnen verkehrte, ohne in die Arroganz zu verfallen, die bei vielen Leuten eine Folge der Auszeichnungen ist. Das wurde ihm auch beim Hofe und beim Könige als Verdienst angerechnet. Nach und nach machte er sich Freunde, und der König wollte, daß er Requetenmeister werde, damit er freier sei und mehr für ein Avancement in Frage komme.
Damals gab er ihm auch eine Wohnung im Schlosse, etwas ganz Außergewöhnliches für einen Mann seines Standes, ja sogar etwas noch nicht Dagewesenes. Dies war im Jahre 1686; drei Jahre darauf wurde er zum Intendanten von Rouen ernannt. Nachdem er dieses Amt ein Jahr lang innegehabt hatte und sich selbst ebenso treu geblieben war wie am Parlament, wurde die Charge eines Finanzintendanten frei, und der König gab sie ihm. Dies war 1690. Er behielt sie zehn Jahre lang und blieb stets auf demselben Fuße mit dem Könige, obwohl das Billard nicht mehr in der Mode war.
Ich kann Chamillart nicht verlassen, ohne von ihm eine Handlung erzählt zu haben, die wohl verdient, nicht vergessen zu werden. Es war zur Zeit, da er Rat am Parlament war und dreimal die Woche mit dem Könige Billard spielte, ohne in Versailles zu übernachten. Das zerschnitt ihm die Tage und Stunden nicht wenig, beeinträchtigte aber, wie ich schon gesagt habe, seinen Eifer am Gerichte nicht. Er referierte damals über einen Prozeß. Derjenige, der ihn verlor, kam zu ihm und flehte ihn um Erbarmen an. Mit der Ruhe und Geduld, die ihm gegeben war, ließ er ihn sich Luft machen. Der Beschwerdeführende kam in seiner Rede immer wieder auf ein Beweisstück zurück, das für ihn das Gewinnen seines Prozesses bedeutete. Er redete so lange von diesem Beweisstück, daß Chamillart sich erinnerte, es gar nicht gesehen zu haben und ihm sagte, er habe es nicht beigebracht. Jener jammerte noch lauter und versicherte, es sei bei den Akten. Chamillart blieb bei seiner Behauptung, und der andere auch. Der Parlamentsrat holte die Aktensäcke, die zur Stelle waren, weil das Urteil soeben unterzeichnet worden war. Sie untersuchten sie, und es stellte sich heraus, daß das Beweisstück beigebracht worden war. Der Mann ist in heller Verzweiflung über sein Mißgeschick, während Chamillart unterdessen das Papier liest und ihn bittet, sich ein wenig zu gedulden.
Nachdem er es genau durchgelesen und wieder durchgelesen, sagt Chamillart: »Sie haben recht, es war mir unbekannt, und ich begreife nicht, wie es mir hat entgehen können: es entscheidet zu Ihren Gunsten. Sie hatten auf 20 000 Livres geklagt: Sie sind durch meine Schuld abgewiesen worden; es ist Die Lords Feversham und Montagu, die es auf sich genommen hatten, die Angelegenheiten der verstorbenen Herzogin von Mazarin zu ordnen, sahen sich einer Menge von Gläubigern gegenüber, die alles mit Beschlag belegen ließen, was sie in Chelsea hatte, sogar ihre Leiche, die erst am 13. August ausgelöst und überführt werden konnte. – Die Memoiren der Herzogin von Mazarin sind zusammen mit den Schriften und Briefen Saint-Évremonds von Karl Federn herausgegeben worden und mit vielen zeitgenössischen Porträts 1912 in 2 Bänden bei Georg Müller in München erschienen.an mir, sie Ihnen zu bezahlen. Kommen Sie übermorgen wieder.«
Der Mann war so überrascht, daß Chamillart ihm wiederholen mußte, was er eben gehört hatte. Er kam am übernächsten Tage wieder; Chamillart hatte unterdessen alles zu Geld gemacht, was er besaß und den Rest entliehen: er zahlte ihm die 20 000 Livres hin, bat ihn, die Sache zu verschweigen, und verabschiedete ihn; dieses Abenteuer machte ihm aber klar, daß die Prüfung von Prozessen und die Berichterstattung darüber sich nicht mit dreimal Billard die Woche vereinigen läßt. Er war darum nicht weniger eifrig im Justizgebäude, nicht weniger bedacht, richtig zu entscheiden, aber er wollte über keinen Prozeß mehr Bericht erstatten, weshalb er diejenigen, mit denen er betraut wurde, der Gerichtskanzlei übertrug und den Präsidenten bat, einen Referenten zu ernennen.
Die Herzogin von Mazarin, Hortense Mancini, endigte am 2. Juli (1699) ihre seltsame Laufbahn in England, wo sie seit mehr denn fünfundzwanzig Jahren weilte. Ihr Leben hat so viel Aufsehen in der Welt gemacht, daß ich mich nicht damit aufhalten will, davon zu sprechen. Unglücklicherweise für sie entsprach ihr Ende ihm vollkommen und ließ nur im Herzen Saint-Évremonts Trauer zurück, dessen Leben und Werke, wie auch die Ursache seiner Flucht so bekannt sind.
Herr Mazarin, der seit so langer Zeit von ihr getrennt und außer aller Verbindung lebte, ließ ihre Leiche nach Frankreich bringen und führte sie fast ein Jahr lang von Ort zu Ort. Er setzte sie eine Zeitlang in Nôtre-Dame-de-Liesse bei, wo das einfache Volk zu ihr betete wie zu einer Heiligen und seine Rosenkränze mit ihr in Berührung bringen ließ. Endlich schickte er sie in die Kirche des Kollegs der Vier-Nationen zu Paris, wo er sie neben ihrem berühmten Onkel, dem Kardinal, begraben ließ.
Ende des 1. Bandes.
Die Anmerkungen im gedruckten Buch beziehen sich auf die Seitezahlen. Sie wurden als Fußnoten hinter dem jeweiligen Seitenanker eingearbeitet. Projekt Gutenberg-DE, joe_ebc.
Adelmann (Jakob), geb. Carlstadt 1648, trat 1667 in den Jesuitenorden, ersetzte 1687 seinen Genossen Freygg bei der Kronprinzessin und starb 1702 in Nîmes … 96
Albergotti (Francesco, Graf von) geb. Florenz 1654, Oberstleutnant des Infanterieregiments Royal italien, Brigadier 1690, Generalleutnant 1702. Gest. Paris 1717 … 289, 137.
Albert (Louis-Joseph d'), Sohn des Herzogs von Luynes, geb. 1672, bekannt zuerst unter dem Titel »Ritter v. A.«, später »Graf v. A.«, seit 88 im Heeresdienst, befehligte seit 92 das Dragonerregiment Dauphin. 1707 wurde er gefangen gesetzt und seines Grades entkleidet, weil er sich duelliert hatte, 1703 ging er an den bayerischen Hof und wurde Kanzler und Minister des Kurfürsten. Als dieser Kaiser wurde (Karl VI.), wurde d'Albert Staatsrat, Feldmarschall, Prinz von Grimberghen usw. Gest. 1758 … 169
Albert und Isabella. Albert, Erzherzog von Österreich, geb. 1559 als sechster Sohn Maximilians II. Er wandte sich zuerst dem geistlichen Stande zu und wurde 1577 Kardinal, verzichtete später auf diese Würde, heiratete die Infantin Isabella-Klara-Eugenia, Tochter Philipps II. von Spanien, und verwaltete mit dieser bis zu seinem Tode (1621) die spanischen Niederlande. Isabella starb 1633.
Albret (César-Phébus von A., Herr von Pons, Graf von Miossens), erhielt 1635 ein Infanterieregiment, wurde 45 Generalmajor, 50 Großmeister der Garderobe des Herzogs von Anjou und Generalleutnant, 53 Marschall von Frankreich, 70 Gouverneur der Guyenne. Gest. Bordeaux 1676, zweiundsechzigjährig. Er war sehr mit Scarron befreundet. 224. 225
Albret (Herzog von), siehe Bouillon, Emmanuel.
Alègre (Yves, Marquis von), Dragoneroberst 1679, Generalleutnant und Gouverneur von Bonn 1702, Gouv. von St. Omer 1706, Marschall von Frankreich u. Chefkommandierender der Bretagne 1724, starb 80jährig 1733. Seine Tochter heiratete 1696 den Staatssekretär Barbesieux. 106. 344. 345
Ambras (François de Gelas de Voisins, Marquis von), geb. 1641, Generalleutnant der oberen Guyenne 71, heiratete in diesem Jahre die Witwe v. Jean-Louis d'Arpajon, Marquis v. Sévérac. Gest. 1721. 301
Angoulême (Marie-Henriette de la Guiche, Herzogin von), geb. Lyon 8. 7. 1600, heiratete 1621 den Grafen von Torigny, 1629 Louis-Emanuel v. Valois, Grafen v. Alais, später Herzog von Angoulême, verwitwet 1653, starb Paris 22. 5. 1682. 2. 59
Anna von Österreich, geb. 22. 9. 1601, Tochter Philipps III. v. Spanien und Margaretes von Österreich, am 24. 11. 1615 mit Ludwig XIII. verheiratet, während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV., ihres Sohnes, Regentin (1643-1651), starb 20. 1. 1666 ....52-56. 68. 69. 220
Anneuil (Nicolas de Frémont, Herr von), geb. 1666, Rat am Châtelet 85, am Parlament 88, Requetenmeister 90. Gest. 1749 als Marquis de Rosay. Er war der Bruder der Marschallin v. Lorge … 156
Anselme (Antoine), geb. 1652, starb in seiner Abtei Saint-Sevar in der Gascogne 1737. Er war einer der größten Kanzelredner seiner Zeit....37
Aquin (Antoine d'), erster Arzt der Königin (1667), nachdem er wie sein Vater gewöhnlicher Arzt gewesen war; dann erster Arzt des Königs, 1672. Er starb zu Vichy am 17. 5. 1696 ungefähr vierundsechzigjährig. Sein Großvater war in Avignon Rabbiner und in Aquino zum Katholizismus übergetreten. Sein älterer Bruder Pierre war gewöhnlicher Arzt des Königs, ein anderer Bruder Bischof von Fréjus, sein Sohn Antoine, geb. 1657, gest. 1735, war, nachdem er drei fette Abteien bekommen, 1679 Rat am Parlament geworden und wurde 1694 Präsident des großen Rates. 63-65. 206. 363-65
Aquin (Louis d'), geb. 1607, erhielt die drei Abteien seines Bruders Antoine und im Laufe der Jahre noch drei weitere dazu. 1697 bekam er das Bistum Fréjus, wurde 1698 Bischof von Seez und starb 1710 … 64
Arcy (René Martel, Marquis d'), Oberst des Kavallerieregiments Conti, fungierte mehrfach als Gesandter des Königs, 1694 Staatsrat. Er war Gouverneur des Herzogs von Chartres. Gest. Juni 1694. 126
Arles (François de Mailly), Sohn des Marquis v. Nesle, geb. 1659, erhielt 93 die Abtei von Flavigny, wurde 94 Almosenier des Königs, 97 Erzbischof von Arles, 1710 von Reims, 1719 Kardinal, gest. 1721. Er besaß damals drei Abteien. 375
Armagnac (Charlotte de Lorraine), Tochter des Großstallmeisters, geb. 1678, gest. 1757 148
Arnaud (Paul-Roland), Sohn des Chirurgen Paul A., widmete sich besonders der chirurgischen Anatomie, lehrte 27 Jahre lang als Demonstrator, diente als beratender Chirurg à la suite der Armeen u. starb 23. 1. 1723. Er galt als der geschickteste Bruchoperateur. Sein Sohn Georges war ebenfalls ein geschickter Chirurg. 48. 49
Arnoul (Pierre), Sohn des Marineintendanten Nicolas Arnoul, geb. 1651; 68 als Malteserritter in den Orden aufgenommen, 70 Marinekommissar im Departement Toulon, 75, nach dem Tode seines Vaters, Marineintendant, 92 Generalinspektor der Rekrutierung für das ganze Königreich, 1710 Generalintendant der Galeeren und des Handels in Marseille. Gest. Paris 1719. Seine Frau war Françoise de Soissan de la Bédosse, Witwe eines Herrn de Rus, die 1701 starb, worauf er sich noch zweimal verheiratete. Vgl. über diese merkwürdige Frau Boislisle in seiner S.-Simon-Ausgabe Bd. 6, S. 230 f. Anm … 376
Arpajon (Catherine-Henriette d'Harcourt-Beuvron), heiratete 1659 Louis, Herzog von Arpajon, Witwe 1679, Ehrendame 1684, gest. 1707 siebzigjährig. 94. 157. 216. 219. 220.
Arpajon (Louis, Vicomte, dann Graf, endlich Herzog von), erhielt 1621 ein Infanterieregiment, Generalleutnant 37, kam 45 der Insel Malta zu Hilfe und wurde zum Generalissimus der Heere der Religion erwählt, ging 48 als außerordentlicher Gesandter nach Warschau, wurde 50 Herzog und Pair, 53 Staatsminister. Gest. 1679 … 219
Arpajon (Louis, Marquis von), letzter seines Namens, Rittmeister seit 1690, Brigadier 1703, Generalmajor 1709, trat dann in spanische Dienste, 1715 Gouverneur von Berry, Generalleutnant 18, gest. 36, neunundsechzigjährig....98
Arquien (Henri de la Grange, Marquis von), früher Kapitän der Schweizergarden des Herzogs von Orléans, hatte sich 1672 bei seiner Tochter in Polen niedergelassen. Er ließ sich eben zum Priester weihen, als Ludwig XIV. ihm (1. 1. 1694) den Heiliggeistorden schickte. Seine Tochter, die Gattin Sobieskis, Königs von Polen, verschaffte ihm 1695 den Kardinalshut. Er zog sich später mit ihr nach Rom zurück, wo er, ungefähr 97jährig, 1707 starb. 74
Arras (Guy de Sève, genannt v. Rochechouart, Bischof von), geb. 1640, Dr. der Sorbonne 66, Bischof von Arras 70, demissionierte 1721 und starb 1724 … 359
Artagnan (Pierre de Montesquiou d'), geb. um 1640, Generalmajor der flandrischen Armeen 83, Brigadier 88, Generalleutnant 96, Marschall von Frankreich 1709, Mitglied des Regentschaftsrates, usw. gest. 1725 … 171
Aubespine (Charlotte de l'), geb. 1640, heiratete 17. 10. 1672 Claude, Herzog v. Saint-Simon, starb Paris 7. 10. 1725. 1. 2. 4-6. 38. 59. 75. 76. 148. 149. 152. 153. 155. 156
Aubigné (Charles d'), älterer Bruder der Frau von Maintenon, geb. 1634, 1655 Fähnrich im Rgt. Kardinal Mazarin, dann Kapitän im Rgt. Royal-cavalerie; Kommandant von Amersfoort in Holland 1672, von Elburg 1673, von Beifort 1674; 1677 Gouverneur von Cognac, 1688 von Aigues-Mortes, 1691 Gouverneur und Groß-Bailli von Berry. Gest. 1703 … 40. 271-75
Aubigné (Françoise-Charlotte Amable d'), Tochter des Bruders der Frau von Maintenon, geb. 1684, heiratete 1698 den Grafen d'Ayen und starb 1739 … 275. 297. 298. 299
Auch (Erzbischof von), siehe Baume-de-Suze, Armand.
Augers (Chevalier des), Kriegsschiffskapitän seit 1687, befehligte ein Geschwader von 6 Schiffen. Gest. 1708 … 248
d'Aumont (Louis, Herzog von), Marquis von Villequier, geb. 1632, gest. 1704, folgte 1669 seinem Vater als Herzog und Pair; Gouverneur von Boulogne … 127
Auvergne (Emmanuel-Maurice de la Tour), Sohn des Grafen von Auvergne, geb. 1670, wurde 92 in den Malteserorden aufgenommen und führte den Titel Balley von Auvergne. Nachdem er aus Frankreich verbannt und enterbt worden war, wurde er genötigt, sein Ordensgelübde abzulegen und wurde später Inhaber des Großkreuzes. Gest. 1702. 240
Auvergne (Frédéric-Maurice de la Tour, genannt der Graf v.), zweiter Sohn des Herzogs von Bouillon und Bruder des Kardinals, geb. 1642, Brigadier der Kavallerie und Generalmajor 1674, ersetzte seinen Onkel Turenne in der Charge des Generalobersten der leichten Kavallerie 1675, Generalleutnant 1677. Gest. 1707. 63. 240
Auvergne (Henri-Oswald de la Tour d'), Sohn des Grafen von Auvergne, geb. 1671, bekam 1684 ein Kanonikat in Straßburg, 1692 die Abtei Redon, 94 die Abtei Conches. Ferner erhielt er die Verwaltung der Abteien von Cluny, Tournus und Saint-Martin als Generalvikar, wurde 1697 Coadjutor von Cluny und Großpropst von Straßburg. 1719 wurde er Erzbischof von Tours, 1721 von Vienne, 1732 erster Almosenier des Königs, 1737 Kardinal. Er starb 1747. 253. 293. 295-97
Averna (Graf von), aus Messina, trat 1678 in französische Dienste, erhielt 88 ein Dragonerregiment, wurde 93 Brigadier und fiel 94 bei Wiesloch. 99
Ayen (Adrien-Maurice de Noailles, Graf von), Sohn des Herzogs Anne-Jules von Noailles, geb. 1678. Er trat 1692 bei den Musketieren ein, diente als Reiteroberst im Regiment Noailles unter seinem Vater und unter dem Herzog von Vendôme in Catalonien (1694-95) und Flandern (96 u. 97), heiratete 1698 Fräulein von Aubigné, begleitete Philipp V. 1702 nach Madrid, kam 1704 in den Besitz des Herzogtitels, wurde 1706 Generalleutnant, 1712 spanischer Grande, 1715 Präsident des Finanzrats, 1718 Rat im Regentschaftsrat, 1734 Marschall von Frankreich, 1743 Staatsminister und starb 1766 zu Paris. 297. 298. 299. 360
Baden (Ludwig-Wilhelm, Markgraf von), geb. Paris 1655, u. von Ludwig XIV. über das Taufbecken gehalten, folgte seinem Großvater in der Regierung 1677, kämpfte als General der kaiserlichen Armeen 1687-91 gegen die Türken. Gest. 1707 zu Rastatt. Er galt als einer der erfahrensten Heerführer seiner Zeit. 101
Balbien (Nanon), Dienerin Frau von Maintenons noch aus der Zeit, da diese Frau Scarron war … 215. 216
Baradat (François de), Marquis von Damery, begann seine Laufbahn als Page, wurde 1624 Günstling Ludwigs XIII., erhielt 1625 die Charge eines Ersten Stallmeisters, 1626 die eines Ersten Edelmanns und die Schloßhauptmannschaft von St.-Germain; am Schluß des Jahres fiel er in Ungnade … 41
Barbançon (Octavius-Ignatius, Herzog von Aremberg, Herzog und Prinz von), geb. 1640, Oberfalkenmeister der spanischen Niederlande, Ritter des goldenen Vließes, 1674 zum Gouverneur von Namur ernannt, an der Stelle seines Vaters, fiel 1693 in der Schlacht bei Neerwinden … 11
Barbezières (Charles-Louis de B.-Chemerault, Marquis von), geb. 1651, Dragoneroberst 76, Generalmaj. 92, Generalleut. 96. Gest. 1709... 98. 99
Barbesieux (Louis-François-Marie le Tellier, Marquis de), Sohn von Louvois, geb. 1668, erhielt 1685 die Anwartschaft auf das von seinem Vater bekleidete Amt eines Staatssekretärs des Krieges und trat es nach dessen Tode 1691 an, ebenso übernahm er die Funktionen eines Kanzlers des Ordens v. heil. Geist. Er starb im Amt am 5. 1. 1701 … 103. 129-132. 164. 165. 168. 242. 285. 344. 345. 370. 371
Barbisi (Madame), Gouvernante der Herzogin von Lude. 216. 220
Bassompierre (François de, auf deutsch Betstein), geb. 1579, kämpfte zuerst in Savoyen u. Ungarn, etablierte sich 1604 am französischen Hofe, wurde von Heinrich IV. 1610 zum Kommandeur der leichten Kavallerie und zum Staatsrat gemacht, von Ludwig XIII. zum Generalobersten der Schweizer. 21 war er außerordentlicher Gesandter in Spanien, 22 wurde er Marschall von Frankreich, 31 ließ ihn Richelieu in Senlis verhaften und in die Bastille bringen, wo er bis Anfang 43 blieb und seine Memoiren verfaßte. Gest. 1646 … 110
Baume-de-Suze (Armand-Anne-Tristan), Erzbischof von Auch, vorher Bischof von Tarbes (1675), und Bischof von Saint-Omer (77-84). Er starb zu Paris 1705. Er war einer der trefflichsten Kirchenfürsten und gar kein Hofmann. 37
Bâville (Nicolas de Lamoignon, Graf von Launay-Courson, Marquis von la Mothe), nach dem Familienbesitz Bâville genannt, geb. 1648, 1666 Advokat, 1670 Parlamentsrat, 1673 Requetenmeister, 1685 Intendant der Languedoc bis 1718, starb 1724 … 133
Bayern (Maximil.-Maria-Emanuel, Herzog v. Bayern und Kurfürst), geb. 1662, befehligte 90 die kaiserlichen Truppen am Rhein und war seit 92 Gouverneur der spanischen Niederlande. Im Sukzessionskriege schlug er sich auf die französische Seite und konnte infolgedessen erst nach dem Frieden von Baden wieder in seine Lande zurückkehren. Gest. München 26. 2. 1726. 168. 176. 290
Beaumont (Pantaléon de), Sohn einer Stiefschwester Fénelons, geb. 1660, wurde 1689 zum Unterpräzeptor der Enkel des Königs ernannt. Nachdem er in Ungnade gefallen war, ging er zu Fénelon nach Cambray, der ihn zu seinem Vikar machte. Er wurde 1716 Bischof von Saintes und starb dort 1744. Er war nach S.-Simon ein Fanatiker und ganz minderwertiger Mensch … 306
Beauvais (Cathérine-Henriette Bellier), verheiratet 1634 mit Pierre von Beauvais. Sie war damals Kammerfrau Annas von Österreich und folgte dann ihrer Mutter als Erste Kammerfrau. Gest. 1690....67
Beauvais (Louis de), Baron von Gentilly usw., Haushofmeister des Königs von 1655-83. Er starb im Schlosse la Muette 1697 … 66. 67. 73
Beauvillier (François de), erster Herzog von Saint-Aignan, geb. 1610, diente zuerst als Kapitän und Reiteroberst von 1634-39, wurde 1644 Kapitän der Leibwache des Herzogs Gaston von Orléans, bald darauf Generalmajor, 1649 Erster Kammerherr des Königs, 1650 Generalleutnant, 1661 Gouverneur der Touraine, 1663 Herzog und Pair sowie Mitglied der französ. Akademie. Starb 1687 … 75
Beauvillier (Henriette-Louise, Herzogin von), zweite Tochter des Ministers Colbert, heiratete 1671 den Herzog von B. Sie starb 1733 76jährig. 76-78, 82-84. 183. 213
Beauvillier (Paul de, Graf von Saint-Aignan, Herzog von), Sohn v. François, geb. 1648, ursprünglich zur Kirche bestimmt, 1666 nach dem Tode seines älteren Bruders Erster Kammerherr des Königs als Nachfolger seines Vaters in diesem Amte, 1671 Kavallerieoberst, 1677 Brigadier, 1679 nach Demission seines Vaters Herzog und Pair, 1689 Gouverneur des Herzogs von Burgund und 1690 bzw. 1693 der Herzöge von Anjou und Berry. Gest. 1714 … 38. 39. 63. 75-86. 93. 181. 182. 213. 249. 251. 253. 254. 257. 278. 299-306. 317. 355. 368. 377
Bellefonds (Bernardin Gigault, Marquis von), Erster Haushofmeister des Königs 1663, Gesandter in Spanien 65, in England 70, Marschall von Frankreich 68, gest. 1694, 64jährig … 342
Bellefonds (Marie Gigault de), heiratete 1651 den Marquis Pierre de Villars und starb 1706, 80jährig … 292
Bellegarde (Roger de Saint-Lary, Herzog von), Gouverneur von Burgund und Bresse, Günstling Heinrichs III., Heinrichs IV. und Ludwigs XIII., wurde 1631 verbannt, legte 1639 seine Charge als Großstallmeister nieder, wurde nach dem Tode Ludwigs XIII. an den Hof zurückgerufen und starb 1646 83jährig … 45. 46
Béthune (Armand I. Herzog von, zuerst Marquis v. Charost), Generalleutnant beim Gouvernement der Picardie, etc. Gouverneur von Calais. Gest. 1717, 76jährig … 368
Béthune (Marie Foucquet), einzige Tochter des Oberintendanten, heiratete 57 Armand v. Béthune, Herzog von Charost. Sie starb 1716 mit 76 Jahren … 183
Beuvron (François III., Marquis von), Generalleutnant d. Normandie und des alten Schlosses von Rouen usw., wie sein Vater, starb 1705 78jährig.. 92. 219
Beuvron (Odet d'Harcourt, Abt von), geb. 1658, Almosenier des Königs 85, Abt von Moutiers 91, starb 1692 im Lager vor Namur … 342
Bienaise (Jean), geb. 1601 zu Mazères, wurde Professor am Kolleg von Saint-Côme und galt als einer der kühnsten Operateure seiner Zeit. Er starb 21. 12. 1681 … 48
Bignon (Jérome), geb. 1627, Generaladvokat und Großmeister der Bibliothek des Königs nach seinem Vater (50), Staatsrat 78, gest. 15. 1. 1697. 153. 154. 239
Bignon (Thierry), geb. 1632, Rat am Parlament 56, Requetenmeister 62, Erster Präsident des Großen Rates 90, gest. 1697 … 239. 240
Birkenfeld (Christian III., Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Prinz von), geb. 1674, Rittmeister seit 1690, folgte seinem Vater als Oberst des elsässischen Infanterieregiments 96, Generalleutnant 1704; 1731 Herzog von Zweibrücken, gest. 1735 … 97
Biron (Charles de Gontaut, 1598 Herzog von), Admiral, später Marschall von Frankreich, Gouverneur von Burgund usw., wurde am 31. 7. 1602 enthauptet, weil er mit Savoyen und Spanien konspiriert hatte … 86
Blainville (Jules-Armand Colbert, Marquis von Ormoy, später von Blainville), vierter Sohn des großen Colbert, geb. 1663, wurde 85 an Stelle des Marquis von Rhodes Großzeremonienmeister v. Frankreich, verkaufte diese Charge 1701 an Dreux; 1693 Brigadier, 1702 Generalmajor und Generalleutnant. Gest. 1704 an einer in der Schlacht bei Hochstedt erhaltenen Wunde. 27
Blainville (Jean de Varignies, Herr von), geb. 1581, Garderobenmeister Ludwigs XIII. 1620, Erster Kammerherr u. Staatsrat 22-28, Gesandter in England 25, gest. 1628. 41
Blanzac (Charles de la Rochefoucauld de Roye, Graf von), schwor 1682 die reformierte Religion zu Rom ab, diente zuerst als Oberst des Infanterieregiments der Guyenne 84, wurde 93 Brigadier, 1702 Generalmajor, 04 Generalleutnant, gest. Paris 1732, 87jährig … 217
Blois Mademoiselle de, siehe Bourbon, Françoise-Marie.
Boileau (Jean-Jacques), geb. um 1649, Dr. theol., begann als Erzieher der Brüder des Herzogs von Chevreuse, übernahm dann eine Pfarre in seiner Heimat. Später wurde er Sekretär des Erzbischofs von Paris, nahm 1703 eine Chorherrenstelle der St.-Honoré-Kirche in Paris an und starb 1735 … 348. 349
Bonneuil (Michel Chabenat de), Einführer der Gesandten bei Ludwig XIV., starb 1698, 50jährig … 338
Bonsy (Pierre de), geb. Florenz 1631, kam früh nach Frankreich, wurde mit 24 Jahren Geistlicher und vom Kardinal Mazarin zum diplomatischen Dienst bestimmt, 1659 Bischof von Béziers und Abt von Aniane, 69 Erzbischof von Toulouse, 70 Großalmosenier der Königin, 72 Kardinal, 73 Erzbischof von Narbonne, gest. 1703 zu Montpellier. Es besaß eine ganze Reihe von Abteien 280. 341
Bontemps (Alexandre), geb. 1626, Erster Kammerdiener des Königs, Intendant von Versailles, Gouverneur von Rennes usw., gest. 1701. Von 1642-56 besaß er die Abtei Notre-Dame des Hiverneaux als Kommende. 38. 39. 49. 70. 282. 363. 364.
Bontemps (Jean-Baptiste), seit 1627 Chirurg des Königs, wurde 1653 als Erster Chirurg durch Félix ersetzt. Er war der Vater von Alexander Bontemps, selbst aber nicht (wie S.-Simon sagt) Erster Kammerdiener des Königs....49
Bordes (Philippe d'Espocy des), Oberstleutnant 1680, Brigadier 1686, Gouverneur von Landau 88, von Saint-Louis 1693, Generalleutnant 1702, fiel in der Schlacht bei Friedlingen 1702, 63jährig, trat erst 1685 zum Katholizismus über … 97
Bossuet (Jacques-Bénigne), geb. zu Dijon 27. 9. 1627, Kanonikus von Metz 1640, Doktor des Kollegs v. Navarra 1652, Großerzdiakon von Metz 1654, Bischof von Condom 1669, Präzeptor des Dauphin 1670, Mitglied der französischen Akademie 1671, Bischof von Meaux 1681, Staatsrat 1697, erster Almosenier der Herzogin von Burgund 1698. Er starb zu Paris 12. 4. 1704. Bedeutender Prediger und theologischer Schriftsteller, scharfer Gegner Fénelons....185. 187. 249-51. 255. 258-60. 285. 293. 299. 301. 304. 307. 317. 323. 353. 356
Bossuet (Jacques-Bénigne), Sohn eines Bruders des Bischofs von Meaux, geb. 1661, starb zu Paris 1743. Er besaß die Abtei Savigny seit 1691, wurde aber erst 1698 nach seiner Rückkehr aus Rom zum Priester geweiht. 1716 wurde er Bischof von Troyes, 1742 dankte er ab. 293
Boucherat (Louis), geb. 1616, Rat am Parlament 1641, Requetenmeister 1643 und Intendant zu Paris, in der Champagne, in der Picardie usw., 1662 Staatsrat, 1681 Rat am königlichen Finanzrat, 1685 Kanzler von Frankreich, 1691 Ordenskanzler, gest. 1699. 378
Boufflers (Louis-François, Ritter, später Marquis von), geb. 1644, Marschall von Frankreich 1693, Gouverneur von Lille und des französischen Flandern 1694, Herzog und Pair 1695, Kapitän einer Kompagnie der Gardes du Corps 1704, gest. 1711 … 7. 73. 92. 168. 176
Bouillon (Emmanuel-Theodose de la Tour-d'Auvergne, Kardinal von), geb. 1643, gest. 1715. Er war Abt von Cluny, von Saint-Ouen de Rouen, von Saint-Martin de Pontoise usw. und Großalmosenier von Frankreich seit 1671, eine Charge, die ihm 1700 abgenommen wurde....12. 27. 29. 31. 89. 188. 252-55. 293-97. 300. 301. 333. 353-355.
Bouillon (Emmanuel-Theodose de la Tour, Herzog von Albret später von B.), Großkammerherr von Frankreich wie sein Vater Godefroy-Frédéric, gest. 1730) 63jährig … 90
Bouillon (Frédéric-Jules de la Tour), Bruder des Prinzen von Turenne und des Herzogs von Albret, geb. 1672. Malteserritter, 1690 Groß-Komtur, 1692 Kriegsschiffskapitän, verließ später den Orden und die Marine, nahm 1717 den Titel Prinz von Auvergne an, heiratete 1720 eine englische Abenteurerin und starb 1733 … 89. 90
Bouillon (Frédéric-Maurice de la Tour, Herzog von B., Prinz von Sedan), geb. 1605, Bruder von Turenne, stand zuerst in den Diensten der Prinzen von Oranien, wurde dann von Ludwig XIII. als Kommandeur der Kavallerie verwandt. Da er in die Verschwörung von Cinq-Mars (1642) verwickelt war, konfiszierte man ihm das Fürstentum Sedan, und er mußte nach Italien. Dank seiner Rolle in der Fronde erhielt er 1651 eine großartige Entschädigung. Er starb 1652....54
Bouillon (Godefroy-Frédéric-Maurice de la Tour-d'Auvergne, Herzog von B., von Albret und Château-Thierry, Vicomte von Turenne usw.), Großkammerherr von Frankreich, starb 1721, 82jährig. 89
Bouillon (Henri de la Tour, erster Herzog von), geb. 1555, gest. 1623, durch Heinrich IV. 1592 zum Marschall von Frankreich gemacht....89
Bouillon (Maria-Anna Mancini, Herzogin von), Nichte des Kardinals Mazarin, heiratete 1662 Godefroy-Maurice de la Tour-d'Auvergne, Herzog v. Bouillon, Großkammerherr v. Frankreich, gest. 1714, 64jährig … 31. 32
Bourbon (Françoise-Marie de), genannt Mademoiselle de Blois, Tochter Ludwigs XIV. und der Montespan, geb. 1677, legitimiert 81, mit dem Herzog von Chartres verheiratet 1692, Witwe 1723, gest. 1749. 16. 21-31. 111. 112. 193. 194. 216. 280.
Bourbon (Louise-Françoise de), Tochter Ludwigs XIV. u. der Montespan, geb. 1673, verheiratet 85 mit Ludwig III., Herzog v. Bourbon-Condé, gest. Paris 1743, genannt Madame la Duchesse. 16. 29. 37. 92. 111. 112. 192-94. 218. 276
Bourdaloue (Louis), geb. Bourges 1632, gest. Paris 1704, trat 1648 in den Jesuitenorden, entwickelte seit 69 eine große Tätigkeit als Prediger, die ihn berühmt machte. 138. 139. 257
Bouteville (Elisabeth-Angélique de Vienne, verwitwete Gräfin von), Mutter des Marschalls von Luxemburg, geb. 1605, gest. 96 … 209
Bouthillier (Claude, Graf von Chavigny), zuerst Advokat, dann Rat am Parlament von Paris, 1613, Staatssekretär 28, Oberfinanzintendant 32, fiel unter der Regentschaft in Ungnade und starb Paris 52, 71jährig … 262
Bracciano (Anne-Marie de la Trémoïlle), Tochter des ersten Herzogs von Noirmoutier, geb. 1642, heiratete 59 Adrien-Blaise de Talleyrand, Prinzen von Chalais (gest. 1670) und 75 in 2. Ehe Flavio Orsini, Herzog von Bracciano. Sie verwitwete 98, nahm den Titel Prinzessin von Orsini an, ging nach Spanien, wo sie als camerera mayor von 1701-14 den Hof beherrschte. 1715 verbannt, zog sie sich nach Rom zurück, wo sie 22 starb. 148. 154. 155. 157
Brancas (Marie de), geb. 1651, Tochter des Grafen Brancas und Schwester der Prinzessin d'Harcourt, heiratete 80 Louis de Brancas, Herzog v. Villars-Brancas, gest. 1731, ca. 80jährig … 179
Bressey (Jean-Claude, Baron v., Graf v. Belfrey), diente zuerst in Spanien als Kriegsbaumeister und trat 1691 in französische Dienste, Generalmajor 92, Gouverneur von Bar-sur-Aube 93, Generalleutnant 96, gest. 1704 … 7
Bretesche (Esprit de Jousseaume, Marquis von la), geb. 1638, Dragoneroberst 75, Gouverneur von Poitiers 78, Generalleutnant 93, gest. 1706. Er war seit 85 Oberbefehlshaber des deutsch-französischen Grenzgebietes....108-110
Breteuil (Louis-Nicolas le Tonnellier, Baron von), kaufte 1677 eine Charge als Lektor des Königs und hatte 82-84 eine Mission in Parma, Modena und Mantua zu erledigen. Er zog sich 1715 vom Hofe zurück und starb 1728 zu Paris, 81jährig. 338-40
Bretoncelles (Louis-François le Conte de Nonant, Graf oder Marquis v. B.), geb. 1645, Dragoneroberst 89, Brigadier 94, gest. 96 … 106
Bréval (Anne-Philippe-Geneviève-Françoise), Tochter von F.-B. de Harlay, Marquis von Breval, heiratete 1695 den Marquis von Thiange, gest. 1728, ca. 63jährig … 36
Brionne (Henri de Lorraine, Graf von), Sohn des Großstallmeister Grafen von Armagnac, geb. 1661, erhielt 77 die Anwartschaft auf die Charge seines Vaters, 84 auf das Gouvernement von Anjou gest. 1712. Er war einer der berühmtestenTänzer und Kavaliere des Hofes. 212. 234.235
Brisacier (Jacques-Charles), Dr. theol., trat 1666 in die Auslandsmission, wurde 81 Superior, ließ gemeinsam mit Tiberge anläßlich der chinesischen Zeremonien mehrere den Jesuiten feindliche Werke erscheinen. Er war einer der wenigen uneigennützigen Geistlichen seiner Zeit, gest. 1736, 94jährig … 189
Brissac (Albert de Grillet, Marquis v. B.), war zuerst Page Ludwigs XIII., 1667 Leutnant bei den Gardes du Corps, 73 Major der vier Kompagnien dieser Truppe und Gouverneur von Peccais, 91 Gouverneur von Guise, 77 Brigadier, 93 Generalleutnant, gest. 1713 mit 86 Jahren....370
Brissac (Henri-Albert de Cossé, Herzog von), Pair von Frankreich, geb. 1645, gest. 29. 12. 1698. Er war eine Zeitlang mit der Schwester Saint-Simons verheiratet … 1. 57. 58. 346
Brûlard (Fabio B. de Sillery), Sohn des gleichnamigen Marquis, geb. 1655, Doktor der Sorbonne 81, Bischof von Avranches 89, von Soissons 90, Mitglied der Akademie der Inschriften 1701, der französ. Akademie 1705, gest. 1714 … 248
Bruyère (Jean de la), getauft 17. 8. 1645 zu Paris, 1674-87 Schatzmeister bei der Generalität von Caen, 1693 Mitglied der Akademie, starb 11. 5. 1696. Berühmt als Verfasser der »Charaktere« … 206
Bryas (Jacques-Théodore de), Bischof von Saint-Omer 1671, Erzbischof von Cambray 75, gest. 1694 … 178
Budos (Diane-Henriette de Budos de Portes), geb. 1629, gest. 2. 12. 1670, heiratete Claude de Saint-Simon am 26. 9. 1644 … 1. 58
Burgund (Louis de France, Herzog von), ältester Sohn des Dauphin und Maria-Anna Christine-Viktorias v. Bayern, geb. 6. 8. 1682, Dauphin 14. 4. 1711, gest. 18. 2. 1712. 27. 29. 79. 181. 183. 184. 2I3. 235-37. 261. 277 bis 79
Burgund (Herzogin von, Marie-Adelaïde von Savoyen), Tochter Victor-Amadeus II. und Anna-Marias v. Orléans, der Tochter des Herzogs von O., geb. 6. 12. 1685, heiratete 7. 12. 97 den Herzog von Burgund und starb 14. 2. 1714 … 212-14. 220. 234-37. 275 bis 80. 282. 289. 301
Bury (Anne-Marie d'Urre d'Aiguebonne), heiratete François de Rostaing, Grafen von Bury, Kammerherrn Herzog Gastons von Orléans, verwitwete 1666, wurde 80 zur Ehrendame der Prinzessin von Conti ernannt, verließ 93 den Hof und starb 1724 mit 91 Jahren … 112. 113. 118
Bussy-Rabutin (Roger de R., Graf von Bussy), geb. 1618, erhielt 36 das Regiment seines Vaters, wurde 45 Generalstatthalter der Provinz Nivernais, 53 Generaloberst der leichten Kavallerie, 46 Staatsrat, 54 Generalleutnant, 65 Mitglied der französischen Akademie, gest. 1693....204
Caderousse (Just-Joseph-François de Tournon de Cadart d'Ancezune, Herzog von), geb. 1645, gest. 1730, wurde vom Papst Alexander VII. zum Herzog von Caderousse gemacht (1663), fungierte als Generaladjutant des Königs … 309
Cambray (Erzbischof von), siehe Fénelon.
Cambout (Armande-Madeleine du), heiratete 1695 Gaspard des Montiers, Grafen v. Mérinville, gest. 1724 mit 58 Jahren. Sie war Ehrenfräulein der Herzogin von Montpensier … 36
Caretti (Ottavio del Caretto, Marchese von Balestrina), genoß in Paris, wo er sich zehn Jahre lang aufgehalten hatte, einen großen Ruf als empirischer Arzt. Sein Adel wurde 1698 auf Grund der Ergebnisse eines Prozesses anerkannt … 138. 308-310
Carignan (Marie de Bourbon-Soissons, Prinzessin von), Tochter von Charles de Bourbon-Condé, Grafen von Soissons, geb. 1606, heiratete 1625 Thomas François von Savoyen, Prinzen von Carignan 88. 133
Castries (Armand-Pierre de la Croix de), Doktor d. Sorbonne und Archidiakon der Kirche von Narbonne, erhielt nach der Demission des Kardinals de Bonsy die Abtei Notre-Dame de Valmagnagne, 1702 die von Saint-Chaffre u. 1714 die von Saint-Julien, 1717 wurde er Erzbischof von Tours, 1719 Erzbischof von Albi, starb 1747, ungefähr 88jährig … 280
Castries (Marie-Elisabeth de Rochechouart-Mortemart), Tochter des Marschalls Herzogs von Vivonne, des Bruders der Montespan, heiratete 1693 den Marquis von Castries und starb 55jährig 1718....280. 342
Catinat (Nicolas), geb. 1637, zeichnete sich zuerst 1667 bei der Belagerung von Lille aus, Generalmajor der Infanterie 1676, Brigadier 1677, Kommandant von Dünkirchen 1678, Gouverneur der Provinz Luxemburg 1685, Generalleutnant 1688, befehligte die Armee in Piemont (bis 1696), 1693 Marschall v. Frankreich, zog sich 1702 vom Dienste zurück und starb 1712. Er gehörte einer Juristenfamilie an … 92. 114
Caumartin /Jean-François Paul Lefèvre de), geb. 1668, Malteserritter 1669, dann für die Kirche bestimmt und siebenjährig nach der Demission seines Paten, des Kardinals von Retz, mit der Abtei von Buzay versehen; 1694 Mitglied der französischen Akademie, 1717 Bischof von Vannes, 1719 Bischof von Blois, gest. 1733. 119-121. 123-126
Caumartin (Louis-Urbain Lefèvre de, Marquis von Saint-Ange), 1674 Parlamentsrat, 1682 Requetenmeister, 1690 bis 1715 Finanzintendant, 1702 Staatsrat, starb 68jährig 1720....119. 338-40
Cavoye (Louis d'Oger, Ritter, später Marquis von), Großquartiermeister der königl. Haustruppen seit 1677, starb 1716, ungefähr 70 Jahre alt. Er war ein intimer Freund von Racine....201-03. 361
Cayeux (Graf von); er hatte seit 1675 ein Kavallerieregiment inne, seit 1689 das Gouvernement von Saint-Valery u. war seit 1690 Brigadier. 1696 wurde er Generalmajor, 1702 » Menin« des Herzogs von Burgund, im gleichen Jahre Generalissimus der flandrischen Armee und Generalleutnant … 126
Chaise (François d'Aix, genannt le Père de la), Jesuit, geb. 1624, gest. 20. Jan. 1709. Er war seit 1675 Beichtvater Ludwigs XIV. 12. 124. 140. 175. 185. 189. 256. 258. 263. 298. 299. 326-33. 340
Chaise (François d'Aix, Graf v. la Chaise), erst Stallmeister des Erzbischofs von Lyon, seit Ende 1687 Kapitän der Torwachen des Königs, gest. 1697 … 12
Chamillart (Michel), geb. Paris 1652, zuerst Rat am Châtelet, dann in der 2. Kammer der Enqueten des Parlaments (76), Requetenmeister 86, Intendant zu Rouen 89, Finanzintendant 90, Generalkontrolleur 99, Staatsminister 1700, Staatssekretär des Krieges 1701, Groß-Ordensschatzmeister 1706, wurde 1720 Graf und starb 1721. 379-83
Chamilly (Noël Bouton de), geb. 1636, Brigadier 73, Generalleutnant 78, Gouverneur von Freiburg 79, von Straßburg 85, Marschall von Frankreich 1703, gest. 1715... 102
Chandenier (François de Rochechouart, Marquis von), geb. 1611, Kapitän bei den Garden 35; 42 Kapitän der ältesten der vier Kompagnien der Gardes du Corps, fiel 1651 in Ungnade, demissionierte aber erst 27 Jahre später und starb 1696 … 189. 210. 211
Chanvier (Jean), Laienbruder in La Trappe, hatte 10 000 Livres mitgebracht, wurde Prokurator der Abtei, welches Amt er 1702 niederlegen mußte … 332-34
Charmel (Louis de Ligny, Graf du), zuerst Infanteriekapitän im Regiment Dauphin, 1678 Generalleutnant, verließ 1687 den Hof, verkaufte seine Charge 1697. Er starb 1714 68jährig. Die letzten 30 Jahre seines Lebens verbrachte er im Kloster. 326. 329. 330. 334, 335.
Charnacé (Jacques-Philippe de Girard, Baron von Vaux, von la Blanchandière und Marquis von), geb. 1640, trat als Page in den Dienst des Königs, diente dann bei den Musketieren, kaufte eine Leutnantsstelle bei den Gardes du Corps und wurde 65 pensioniert, gest. 1720 zu Lauzerte in Quercy. 310-313
Chartres (Paul Godet des Marais, Bischof von), geb. 1647, bekam 14jährig die Abtei Igny, 1677 Doktor der Sorbonne, Beichtvater der Frau von Maintenon, Bischof von Chartres 1690, starb 1709. 127. 195-99. 250. 255. 258. 259. 285. 293. 299-301. 304. 330. 331. 353. 356. 362.
Chartres (Herzogin von), siehe Bourbon, Françoise-Marie.
Chartres (Philipp von Orléans, Herzog von), Sohn Philipps, Herzog von Orléans und der Liselotte v. d. Pfalz, Neffe Ludwigs XIV., geb. zu St.-Cloud 2. 8. 1674, Herzog von Orléans 9. 6. 1701, Regent v. Frankreich 1715-22, gest. 2. 12. 23. 3. 16-31. 126. 144. 145. 147. 170. 218. 236. 277 Chastre (Louis, Graf v. Nançay, Marquis von la), Oberst 1684, Brigadier 93, Generalmajor 1702, Generalleutnant 1704, gest. 1730 69jährig....91. 101
Châteautiers (Anne), Tochter v. Roland de Foudras, Grafen v. Châteautiers und Françoise-Clemence de Montaynard. Sie war 1689 auf ausdrückliches Verlangen der Herzogin von Orléans berufen worden, bei ihr eine Hälfte der Charge einer Dame d'atour auszufüllen, die durch den Tod der Mme. de Durasfort erledigt war. Sie starb beinahe 8ojährig 1741 … 24
Châtelet (Antoine-Charles, Marquis du Ch. de Clérmont), bekam 1689 ein Kavallerieregiment, wurde 96 Brigadier, 1702 Generalmajor, 1704 Generalleutnant, 1710 Gouverneur von Vincennes, gest.1720 … 100
Châtillon (Alexis-Henri, Ritter von), 1674 Kapitän der Garden Philipps, Herzogs von Orléans, 85 Marquis und Erster Kammerherr des Herzogs, 90 Brigadier, 1710 Generalmajor, verkaufte bald darauf seine Stelle als Erster Kammerherr, 1717 in Ungnade, starb 1737, 87jährig. Sein Bruder war Claude-Elzéar, Graf v. Châtillon … 127. 214
Châtillon (Marie-Rosalie de Brouilly), jüngere Tochter des Marquis von Piennes, heiratete 1685 den Marquis von Châtillon. Sie wurde 89 Ehrendame der Herzogin von Orléans, trennte sich 93 von ihrem Gatten, legte 1706 ihre Charge nieder und starb 1735 70jährig … 127. 193
Chaulnes (Charles d'Albert d'-Ailly, Herzog von), erst zum geistlichen Stande bestimmt, 1653 Herzog nach dem Tode seines älteren Bruders, 69 Generalleutnant und 70 Gouverneur der Bretagne, war dreimal Gesandter in Rom und einmal in Köln, gest. 1698, 74jährig....144-46. 263
Chavigny (Denis-François, Graf von), Neffe des nachstehenden und sein Nachfolger als Bischof v. Troyes, starb 1730 … 263. 329
Chavigny (François Bouthillier Graf von), fünfter Sohn des Ministers Chavigny, wurde Doktor der Sorbonne 1666, gleich darauf Almosenier des Königs, 1676 Bischof von Rennes, 1678 von Troyes, verzichtete zugunsten seines Neffen Denis-François 1697 und zog sich zurück. 1730 erhielt er von Ludwig XV. die Abtei Vauluisant und starb 1737, 90jährig … 262-64
Chavigny (Léon Bouthillier, Graf von), Parlamentssekretär 1629, Staatssekretär des Äußeren 1632, eine Charge, die seit 1629 sein Vater Claude Bouthillier inne hatte. Ludwig XIII. designierte ihn in seinem Testament als Staatsminister und Anna von Österreich machte ihn zum Ritter des Heiliggeistordens (1643). Er war Mitglied des Kronrats bis 1648 und starb 1652, 44jährig … 50. 262
Chevreuse (Charles-Honoré d'Albert, Herzog von), geb. 1646, Herzog von Chevreuse 67, seit 88 als Herzog von Luynes im Parlament aufgenommen, Gouverneur von Guyenne 96, gest. 1712....91. 139. 145. 146. 153. 155. 156. 169. 181-183. 213. 249. 251. 253. 254. 261. 299. 300. 302. 317
Choin (Marie-Emilie Joly de), Tochter des Barons de Choin, Gouverneurs und Großballeis von Bourg-en-Bresse. Todesjahr ungewiß. Ehrenfräulein der Prinzessin von Conti … 113-18. 192
Choiseul (Claude, Graf von), geb. 1632, früher General der Truppen des Kurfürsten von Köln, Gouverneur von Langres 1658, von Saint-Omer 1684, von Valenciennes 1706, Generalleutnant seit 1676, 1693 Marschall von Frankreich, wurde Doyen der Marschälle und starb 1711 … 92
Choisy (Jeanne-Olympe Hurault de Belesbat), Tochter eines Requetenmeisters, heiratete 1628 Jean de Choisy, Requetenmeister und Kanzler des Herzogs von Orleans, Witwe 1660, gest. 1666 … 292
Cinq-Mars (Henri Coiffier d'Effiat, Marquis von), zuerst Kapitän bei den Garden, dann (1638) Großmeister der Garderobe, wurde Günstling Ludwigs XIII. und 1639 Großstallmeister von Frankreich. Am 12. 9. 42 wurde er zu Lyon enthauptet, weil er den König verraten und einen Vertrag mit Spanien abgeschlossen hatte, hinter den Richelieus Agenten kamen … 50
Cisterna (Teresa Litta, Prinzessin v. la), heiratete J.-M. del Pozzo, Marchese v. Voghera. Sie war die Erste Ehrendame der Herzogin von Savoyen seit 1684 und Gouvernante der kleinen Prinzessin … 234
Clermont (François-Alphonse de C.-Chaste, zuerst Ritter v. C., dann Marquis v. C.-Roussillon), 1683 Kavalleriekapitän, 91 Oberst, mußte 95 seine Charge niederlegen, erschien erst unter der Regentschaft wieder bei Hofe, worauf er 1719 Oberst der Schweizergarden des Regenten, 1728 Kapitän der Garden des Herzogs von Orléans und 37 Erster Kammerherr desselben wurde gest. Paris 1740 mit 79 Jahren … 114-117
Clermont-Tonnerre (François, Graf von), Doktor der Sorbonne, Abt von St.-Martin de Molesme, 1661 Bischof von Noyon, womit die Pairswürde verbunden war, 1695 Kommandeur des Heiliggeistorden, zugleich erhielt er eine der drei kirchlichen Staatsratsstellen. Er starb 1701, 72 jährig … 61. 62. 118-126. 127. 187
Coëtlogon (Louise-Philippe de), verheiratet mit dem Marquis von Cavoye 1677, starb 1729 88 jährig. Ihr Vater war Statthalter des Königs in der Bretagne und Gouverneur von Rennes … 201-03.
Coëtquen (Graf von oder Marquis de la Marzelière), ertrank in den ersten Tagen des Juni 1693, Freund des jungen St.-Simon … 13. 14
Coislin (Armand du Cambout, Herzog von), geb. 1635, gest. 1702 … 349-51
Coislin (Charles César du Cambout, Ritter von), geb. 1641, in den Malteserorden aufgenommen 45, gest. Versailles 13. 2. 1699 … 349-51. 362
Coislin (Pierre du Cambout de), Bischof von Orléans, erhielt sechsjährig die Abtei von Jumièges (1641) die 43 gegen eine andere ausgetauscht wurde. Später wurde er Kanonikus in Paris, Erster Almosenier des Königs 53, Bischof von Orléans 66, Kardinal 97, Großalmosenier von Frankreich 1700, gest. Versailles 1706. Er besaß drei Abteien und eine ganze Reihe Prioreien. 188. 349-51
Colbert (Jean-Baptiste), geb. Reims 1619, gest. Paris 1683. Zuerst Commis des Ministers le Tellier, dann Intendant u. Testamentsvollstrecker des Kardinals Mazarin, darauf Staatsrat und Finanzintendant (1661), Generalkontrolleur der Finanzen 1665, Staatssekretär der Marine, des Handels und des königlichen Hauses 1669. Er war hervorragend als Förderer von Industrie u. Handel und Gründer mehrerer Akademien....59. 150
Combe (François de la), Barnabitermönch, Beichtvater der Frau Guyon, die mit ihm verschiedene Reisen nach Savoyen und Piemont machte. Nachdem sie eingesperrt worden war, wurde er den Vätern der christlichen Lehre überwiesen, weil er trotz erzbischöflichen Verbots seine Predigten fortgesetzt hatte (3. 10. 1687) und dann (29. Nov.) in die Bastille gesteckt, endlich (Febr. 1689) zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. 1715 starb er irrsinnig im Hospital von Charenton, 72jährig … 249. 299. 307
Condé (Heinrich II., Prinz von Condé), der Vater des Großen Condé … 48. 51
Condé (Henri-Jules de Bourbon, Herzog von Bourbon, Prinz von), Großmeister von Frankreich, geb. 29. 7. 1643, gest. 1. 4. 1709, Sohn Louis II. von Bourbon, genannt der »Große Condé«. Genannt Monsieur le Prince....6. 7. 29-32. 35. 40. 71. 72. 119. 164. 268
Condé (Herzogin von), siehe Bourbon, Louise-Françoise.
Condé (Louis de Bourbon, erster Prinz von C., Marquis von Conti und Graf von Soissons), geb. 1530 als siebenter Sohn des Herzogs Karl von Vendôme. Er fiel in der Schlacht bei Jarnac am 13. 3. 1569. Seine erste Frau war Eléonore de Roye, geb. 1535, verheiratet 51, gest. 64 … 245
Condé (Louis II. von Bourbon, Prinz von), geb. Paris 8. 9. 1621, gest. Fontainebleau 11. 12. 1686, bekannt unter dem Namen le Grand Condé … 48. 53. 54. 58. 88. 204
Condé (Louis III. von Bourbon-Condé, Herzog von Bourbon), Sohn von Henri-Jules, Prinzen von Condé, geb. 1668, gest. 1710, Großmeister von Frankreich, Gouverneur von Burgund, genannt Monsieur le Duc....16. 170. 224. 268. 269
Condé (Marie-Thérèse, genannt Mademoiselle de Bourbon), geb. 1666 als Tochter Henri-Jules' von Bourbon, Prinzen von Condé und Annas von Bayern, heiratete 88 François Louis von Bourbon, Prinzen von Conti. Ihre Schwester Anne-Louise-Bénédicte, genannt Mlle. de Charolais, geb. 76, heiratete den Herzog von Maine 92 und starb 1753. Ihre Schwester Marie-Anne, gen. Mlle. d'Enghien, geb. 78, heiratete 1710 den Herzog von Vendôme … 30. 31
Conti (Armand de Bourbon, Prinz von), Sohn Heinrichs II., Prinzen von Condé, geb. 1629, gest. 1666. Zuerst zum Geistlichen bestimmt, wurde dann Soldat und zeichnete sich 1655 und 57 in den Feldzügen in Catalonien und Piemont aus, Gouverneur von Guyenne und Languedoc … 88
Conti (François-Louis de Bourbon, Prinz von), zweiter Sohn von Armand de Bourbon-Conti und Anne-Marie Martinozzi, geb. 1664, führte zuerst den Titel eines Prinzen von la Roche-sur-Yon, heiratete 1688 die Schwester des Herzogs von Condé und starb 1707... 89. 113. 114. 117. 133. 134. 137. 138. l65. l66. 170. 224. 314. 315. 344
Conti (Marie-Anne de Bourbon, Prinzessin von), Tochter Ludwigs XIV. und der La Vallière, geb. 2. 10. 1666, legitimiert 1667, verheiratet 16. 1. 80 mit Louis Armand de Bourbon, Prinzen von Conti, Witwe 9. 11. 85, gest. Paris 3. 5. 1739... 16. 92. 111-118. 192-194. 266. 267
Cormaillon (Louis de Damas, Graf von), diente als Hauptmann gegen die Türken, kehrte als Kriegsingenieur nach Frankreich zurück, verwundet bei Philippsburg, starb 10. 6. 1692 … 8
Cornuel (Anne Bigot), geb. 1605, Tochter eines Intendanten des Herzogs von Guise, geb. 1605, heiratete 1627 Guillaume Cornuel, Sekretär des Königs und Generalschatzmeister, 1657 verwitwet, starb in Paris 1694 … 90. 91
Cosnac (Marie-Angélique de), heiratete 1697 Procope-François, Grafen von Egmont. Sie starb 1717 mit 43 Jahren. 148. 154. 157
Court (Dom Jacques la), Prior zu La Trappe, früher Mönch in der Abtei du Pin bei Poitiers, wurde 24. 12. 1698 zum Abt von La Trappe ernannt, resignierte 1713 und starb 1720, 63jährig … 333
Courtenay (Louis-Charles, Prinz von), geb. 1640, gest. 1723. 69-72
Crécy (Louis Verjus, Graf von), geb. 1626, erst Sekretär beim Kardinal von Retz, fand dann in diplomatischen Missionen Verwendung, kaufte 75 eine der Kabinettssekretärchargen, wurde 79 Staatsrat und Mitglied der französischen Akademie, ging 86 als Bevollmächtigter nach Regensburg und 97 nach Rijswijk, gest. 1709 140
Créquy (François-Joseph, Marquis von), geb. 1662, Sohn des Marschalls, Infanterieoberst 1677, Brigadier 1690, Generalmajor 1692, Generalleutnant 1696, fiel in der Schlacht von Luzzara 1702 … 94
Cresnay (Armand-Jean-Baptiste Fortin de), trat als Freiwilliger in die erste Kompagnie der Musketiere, wurde 1693 Quartiermeister, 1712 Fahnenjunker, 1700 Ritter des St.-Ludwigsordens, gest. 1714 10
Croissy (Charles Colbert, Marquis v. C. und v. Torcy), geb. um 1625, Bruder des großen Colbert, 54 als Armeeintendant nach Neapel gesandt, 56 Rat am Parlament v. Metz, 62 Präsident, 62-68 Intendant mehrerer Provinzen, 63 Requetenmeister, 69 Staatsrat, 79 Präsident des Parlaments von Paris, Staatsminister usw., gest. 96 … 342
Dänemark (Christian V., König von), geb. 1646, folgte seinem Vater Frederik III. 1670 und starb 1699. Er heiratete 67 Charlotte-Amélie, Tochter Wilhelms IV., Landgrafen v. Hessen-Cassel, geb. 1650, gest. 1714 … 245-47
Dangeau (Philippe de Courcillon, Marquis von), geb. 1638, diente als Kapitän in Flandern u. Spanien, wurde 63 Oberstleutnant, 65 Oberst, 67 Gouverneur von Tours und der Touraine, Ehrenkavalier der Gemahlin des Dauphin 85, der Herzogin von Burgund 96, im gleichen Jahre Staatsrat, Mitglied der französischen Akademie 68, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften 1709, gest. 1720. Sein wertvolles Tagebuch (von 1684-1720) wurde 1854-60 mit den Ergänzungen von Saint-Simon veröffentlicht....73. 91. 119. 220-23
Darmstadt (Prinz Georg von Hessen-), geb. 25. 4. 1669 aus der zweiten Ehe Ludwigs II., Landgrafen v. Hessen-Darmstadt mit einer Prinzessin von Sachsen-Gotha; trat zum Katholizismus über. Er diente in Irland, Spanien und Portugal und fiel am 14. 9. 1705 bei der Belagerung von Barcelona 269-71
Dauphin (Ludwig), genannt Monseigneur, Sohn Ludwigs XIV. und Maria-Theresias, geb. 1. 11. 1661, gest. 14. 4. 1711 … 6. 13. 23. 25. 36. 84. 93-95. 113-118. 163. 191-94. 222-24. 236. 246. 278. 283. 314. 315. 373. 379.
Des Granges (Michel Ancel), Zeremonienmeister der Prinzessin von Burgund 1691, Sekretär des Königs, Gouverneur von Sens 1708, gest.1731 82jährig … 212 Dronero (Carlo-Filiberto d'Este, Marchese von D. und Graf von Ormea), geb. 1649, Großmarschall von Savoyen und Gouverneur von Turin. 1669 wurde er Gouverneur von Savoyen … 234. 235
Despréaux (Nicolas Boileau), geb. 1636, Advokat am Parlament 56, eine Zeitlang Prior von Saint-Paterne, widmete sich von 1660 an ganz der Poesie, wurde 77 Historiograph des Königs, 84 Mitglied der französischen Akademie, seit 63 mit Racine befreundet, gest. 1711 … 360
Doyen, Gründer einer Brüderschaft im Sprengel v. S.-Sulpice zu Paris, gest. 1700. 274
Dubois (Guillaume), Sohn eines Arztes, geb. zu Brive 6. 9. 1656, besuchte die Schule bei den »Vätern der christl. Lehre«, nahm dreizehnjährig die Tonsur, vollendete seine Schulzeit in Paris, studierte 1672-74 Philosophie und Theologie, war in den folgenden zehn Jahren Diener des Rektors des Collège Saint-Michel und des Pfarrers von St.-Eustache. Hierauf trat er in den Hofstaat des jungen Prinzen von Chartres ein. 1716 wurde er zum Staatssekretär der Kirche ernannt, zu verschiedenen wichtigen diplomatischen Sendungen gebraucht, 1718 Minister und Staatssekretär des Äußern, 1720 Erzbischof von Cambray, 1721 Kardinal, 1722 Premierminister und Mitglied der Akademie. Er starb 10. 8. 1723 zu Versailles. 18-20
Ducasse (Jean-Baptiste), geb. 1646, wurde von der französischen Senegalkompagnie früh nach S. Domingo gesandt, erhielt den Grad eines Kriegsschiffskapitäns, dann den Titel eines Oberbefehlshabers der Streitkräfte zu Wasser und zu Lande, trat 1686 in die königliche Marine ein, wo er 1693 Kriegsschiffskapitän wurde. 1697 wurde er Gouverneur von Carthagena, 1700 Generalgouverneur der Insel S. Domingo (Haïti), 1701 Geschwaderchef der amerikanischen Inseln. Er starb 1715 … 265. 266
Dumont (richtig Damond, Madame), = Anne Aubourg, Gattin des Schatzmeisters Michel Damond … 153
Duras (Jacques-Henri de Durfort, Herzog von), älterer Bruder des Herzogs von Lorge und Neffe von Turenne, geb. 1626, Kapitän einer der Kompagnien der Gardes du Corps 1671, Gouverneur der Franche-Comté 74, Marschall von Frankreich 75 nach dem Tode seines Oheims; Herzog u. Pair 89, gest. Paris 1704 fast 80jährig. 150. 208. 209. 244. 248. 373
Effiat (Antoine Coiffier, genannt Ruzé, Marquis von), geb.1638, gest. Paris 1719, Großstallmeister und Großjägermeister des Herzogs von Orléans und Rat beim Regentschaftsrat. 19
Elbeuf (Heinrich v. Lothringen, Herzog von), geb. 7. Aug. 1661, trat 1677 in den Heeresdienst, wurde 1691 Generalmajor, 1696 Generalleutnant. Er bekam die Gouverneursposten von Artois, der Picardie und dem Hennegau. Starb 1748 … 141. 142. 176. 344
Eleonore-Magdalene-Therese von Bayern-Neuburg, geb. 6. 1. 1655, vermählte sich 14. 12. 1676 mit Kaiser Leopold, starb 17. 2. 1720.
Érard (Claude), 1646-1700, Advokat seit 64, hielt 89 ein berühmt gewordenes Plädoyer für den Herzog von Mazarin gegen seine Gattin Hortense Mancini … 153
Estrées (Marie-Marguerite Morin, Gräfin von), heiratete 1658 Jean, Grafen v. E., Vizeadmiral und Marschall von Frankreich, wurde 1707 Witwe und starb 1714, 75jährig. Ihre Schwester, Anne-Françoise Morin, heiratete 1670 den Marquis Dangeau u. starb 82. Sie hatte von ihm eine Tochter, Marie-Anne-Jeanne de Courcillon, die 71 geboren wurde, 94 Honoré-Charles d'Albert, Herzog von Montfort heiratete und 1718 starb … 222
Estrées (César, Graf d'), geb. 12. 2. 1628, wurde 1653 zum Herzog und Bischof von Laon sowie zum Pair von Frankreich ernannt, 1657 zum Mitglied der französischen Akademie erwählt, 1671 Kardinal, erhielt 1703 die Abtei Saint-Germain-des-Prés, wo er 18. 12. 1714 starb … 290
Esclainvilliers (Charles-Timoléon de Séricourt von), Reiteroberst 1691, Brigadier 96, Generalmajor 1704, gest. zu Mantua 1707 … 102
Fagon (Guy-Crescent), geb. Paris 1638, gest. 1718, wurde 1664 Doktor, dann Professor der Botanik und Chemie am Jardin royal, dann erster Arzt der Kronprinzessin, der Königin Maria-Theresia und der Enkel des Königs, endlich Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften … 64-66. 138
Fénelon (François de Salignac de la Mothe -), geb. 6. 8. 1651, war Superior der Nouvelles Catholiques in Paris gewesen, wurde dann Präzeptor der drei Enkel des Königs. Dieser verlieh ihm 1694 die Abtei Saint-Valery und ernannte ihn 1695 zum Erzbischof von Cambray, wo er am 7. 1. 1715 starb. 1693 war er zum Mitglied der französischen Akademie gewählt worden. Er ist als Schriftsteller bekannt geworden … 83. 178-184. 194-200. 249-261. 285. 293. 296. 297-301. 306. 307. 317. 347. 353-59. 362. 367. 368
Fénelon (Henri-Joseph-François de Salignac, Ritter, später Graf von), Halbbruder des Erzbischofs von Cambray, geb. 1660, gest. 1735 … 306
Ferté (Marie-Isabelle-Gabrielle-Angélique), Tochter des Marschalls von la Mothe-Houdancourt, heiratete 1675 den Marquis, späteren Herzog v. la Ferté, gest. 72jährig 1726 … 37
Feuillade (François III., Vicomte d'Aubusson, Graf, später Herzog von la), trat 1647 in den Heeresdienst, Generalmajor 63, Generalleutnant 67, Marschall von Frankreich 75, Vizekönig von Sizilien und Chef der Seemacht 78, Gouverneur des Delphinats 81, gest. 91, gut 60jährig … 100. 259. 309
Feuillade (Georges d'Aubusson de la), Doktor der Sorbonne, trat zuerst bei den Jesuiten ein, wurde dann Erzbischof von Embrun 1648, Gesandter in Venedig 59, in Madrid 61 bis 67, Fürstbischof von Metz 68, Staatsrat 90, gest. 12. 5. 1697 … 259
Feuillée (Pierre-François duBan, Graf von la), Reiteroberst 1654, Brigadier 67, Generalmajor 76, Generalleutnant 1678, seit 74 Gouverneur von Dôle, Gray und Chatillon-sur-Seine, gest. 1699, 80jährig … 95
Feversham (Louis de Durfort, Marquis von Blanquefort, Graf von), sollte zuerst Priester der reformierten Kirche werden, ging nach England, wo er die Garden des Herzogs v. York, des späteren Jakob II., kommandierte, wurde 63 naturalisiert und 76 Graf v. Feversham. Er soll die Witwe Karls II. geheiratet haben, deren Kammerherr er war. Gest. 1709, 71jährig … 247
Fiesque (Gilonne-Marie-Julie d'Harcourt), Tochter von Jacques II., Marquis v. Beuvron, heiratete 1643 in zweiter Ehe Charles-Léon Grafen von Fiesque, Grafen von Lavagne, gest. 1699 mit 80 Jahren … 291. 292
Fin (Préjan de la F. de Beauvoir la Nocle), Vitztum v. Chartres, Sohn des 1560 gestorbenen Jean de la Fin, der durch seine aktive Rolle in den Religionskriegen und unter Heinrich IV. bekannt ist … 86
Fleury (André-Hercule de), geb. Lodève 22. 6. 1653, wurde Dr. theol. in Paris, 75 Almosenier der Königin, 78 des Königs, 91 Abbé von la Rivoure, 98 Bischof von Fréjus, trat 1715 zurück, erhielt die Abtei Tournus und die Charge als Präzeptor des jungen Königs im gleichen Jahre, wurde 1717 Mitglied der französischen Akademie, 1725 der Akademie der Inschriften, 1721 der Wissenschaften, 1721 Abt von S.-Étienne zu Caen, 1726 Großalmosenier der Königin, Kardinal, Staatsminister und Oberintendant der Posten, 1729 Vorsteher der Sorbonne und Superior des Kollegiums von Navarra, gest. Issy 29. 1. 1743 … 340-44
Foix (Marie-Charlotte de Roquelaure), heiratete 1674 Henri-François, Herzog von Foix-Randan und starb 1710, 55jährig … 208
Fontaine (Jean de la), geb. 8. 7. 1621 zu Château-Thierry, gest. Paris 13. 4. 1695, Advokat am Parlament, Edelmann der verwitweten Herzogin v. Orléans, Mitglied der französischen Akademie, berühmter Dichter … 162
Fontaine-Martel (Henri Martel, Graf von), erster Stallmeister der Herzogin von Chartres, gest. Paris 1706 … 27
Force (Marie-Anne-Louise de Caumont), zweite Tochter aus der ersten Ehe des Herzogs von la Force, Ehrenfräulein der Kronprinzessin 1686, heiratete 1688 L.-S. du Roure, hatte ein Verhältnis mit dem Dauphin. Der König ließ sie 1712 in ein Kloster zu Montpellier einsperren. Todesdatum unbekannt … 93
Fort (François le), schottischen Ursprungs, geb. Genf 1656, begann seine militärische Laufbahn als Kadett bei den schweizerischen Truppen im Dienste Ludwigs XIV., mußte wegen eines Duells Frankreich verlassen, wurde 1674 Hauptmann in der russischen Armee und heiratete 1678 die Tochter eines französischen Obersten. Er nahm am Staatsstreich Peters des Großen teil und erhielt dafür die Oberleitung der Armee und den Rang eines Großadmirals. Er starb am 12. 3. 1699 … 288
Franz I. v. Valois, König von Frankreich, geb. Cognac 12. 9. 1494, folgte 1515 seinem Oheim Ludwig XII. u. starb 31. 3. 1547 … 3
Frémont (Geneviève de), geb. 1658, heiratete 76 den Herzog v. Lorge und starb 1727 bei Saint-Simon im Schlosse von la Ferté-Vidame. Ihr Vater, Nicolas v. Frémont (1622 bis 1703), war Schatzmeister von Frankreich bei der Generalität der Provence 1644, Sekretär des Königs 55, Grand-Audiencier von Frankreich 74, Aufseher des königl. Schatzes (1689-94) usw. Seine zweite Frau war Geneviève Damond, die 1703 mit 69 Jahren starb … 150-52. 156-61
Frontenac (Anne de la Grange-Trianon), heiratete 1648 Louis de Buade, Grafen v. Palluau und Frontenac, verwitwet 98, gest. 1707 mit ca. 75 Jahren. Sie war Ehrendame der Herzogin v. Montpensier … 292
Froullay (Louis, Graf von), Großquartiermeister der königl. Haustruppen 1671 als Nachfolger seines Vaters, gest. 1675 … 203
Fürstenberg (Wilhelm-Egon, Fürst von), geb. 1629 als der Sohn eines Generals der kaiserlichen Armee. Er hatte sich wie der Kurfürst von Köln auf Frankreichs Seite gestellt. Er trat an die Stelle seines Bruders, zuerst als Bischof von Metz 1663, dann als Bischof von Straßburg, erhielt von Ludwig XIV. eine Anzahl Abteien. Dieser schlug ihn auch zum Kardinal vor, was er 86 wurde. Seine Ernennung zur Kölner Koadjutorwürde 88 war einer der Vorwände, die Ludwig XIV. zum Kriege brauchte. Gest. Paris 1704 … 188. 222. 223
Gaillard (Honoré), geb. zu Aix 1641, trat 1657 in die Gesellschaft Jesus; Erzieher des jungen Prinzen von Turenne und seiner Brüder, gest. 1727 in Paris. Berühmter Prediger … 89. 187. 257
Galliffet (Joseph de), wurde 1698 Gouverneur aller französischen Kolonien auf S.-Domingo, nachdem er zuvor Kapitän eines Marinefreikorps und Gouverneur der Schildkröteninsel gewesen war. Er starb 1706 zu Paris … 266
Galloway (Henri II. de Massué, Marquis von Ruvigny, Vicomte von), geb. 1648, Kavallerieoberst 74, Generaldeputierter der französischen Kirchen Frankreichs an Stelle seines Vaters, wanderte mit diesem 86 nach England aus. Wilhelm III. gab ihm 88 das Kommando eines aus französischen Réfugiés zusammengesetzten Kavallerieregiments und machte ihn 91 zum Vicomte von Galloway, Grafen v. Tyrconnel und Peer von Irland, 94 wurde er Generalleutnant und britannischer Resident am savoyischen Hofe. Gest. 1720. … 241-43
Genlis (Michel-Hardouin Brûlart de), Malteserritter und Kommandant von Lüttich seit 1660, 1688 Brigadier, 1693 Generalmajor, 1694 Gouverneur von Gerona. Er starb 1699 … 131. 132
Gervaise (Dom François), Barfüßermönch, trat mit 15 Jahren in den Orden ein, wo er später Theologie lehrte und predigte. Später leitete er mehrere Klöster als theologischer Prior und vertrat den Orden als Deputierter in Rom. Rancés Buch über das klösterliche Leben veranlaßte ihn, sich nach La Trappe zu wenden, wo er schließlich aufgenommen wurde (1695). Am 21. 10. 1696 wurde er zum Abt gewählt, mußte aber 1698 demissionieren. Er starb 1751, 91 jährig, nachdem er viele theologische Schriften abgefaßt hatte … 322-337
Gervaise (Nicolas), Bruder des vorigen, wurde zuerst als Missionar nach Siam gesandt, von wo er eine Geschichte dieses Reiches mitbrachte, wurde dann Pfarrer in Vannes, darauf Probst von Suèvres. Um 1724 machte ihn der Papst zum Bischof in partibus. Er wurde am 20. 11. 1729 am Orinoco auf einer Missionsreise ermordet … 323. 337
Gesvres (Bernard-François Potier, Marquis von), ältester Sohn des gleichnamigen Herzogs, geb. 1655, besaß seit 58 die Expektanz auf die Gouverneurstelle von Valois, seit 70 auf die Charge eines Ersten Kammerherrn, 77 wurde er Schloßhauptmann von Montceaux. Sein Vater trat ihm 1703 das Herzogtum Tresmes ab, 1704 wurde er Gouverneur von Paris. 1675 war er Brigadier geworden und 91 hatte er sein Regiment verkauft, gest. 1739 … 314. 315. 340. 365
Girardin (Claude-François G. de Vauvré), genannt der Graf oder der Marquis von Léry-Girardin, erhielt 1675 ein Kavallerieregiment, wurde 88 Brigadier und Generalinspektor der Kavallerie, 96 Generalmajor, gest. 99 mit 55 Jahren … 106
Gramont (Antoine-Charles IV., Graf von Louvigny, später Herzog v.), Sohn des Marschalls, geb. 1645, erhielt 73 nach dem Tode seines älteren Bruders, des Grafen v. Guiche, die Gouvernements Navarra, Béarn, Bayonne usw., wurde 78 nach dem Tode seines Vaters Herzog von Gramont und Pair, 1705 Staatsminister, gest. 1720 … 380
Gramont (Cathérine-Charlotte de), Tochter von Antoine-Charles, Herzog von Gramont, heiratete 1693 Louis-François, Marschall von Boufflers. Ehrendame der Königin Maria Leczinska. Gest. Paris 1739 … 73
Gramont (Elisabeth Hamilton), geb. 1641, heiratete 1664 den Grafen Philibert v. Gramont, den Bruder des Marschalls, verwitwete 1707 und starb 1708. Sie war 1667 zur Palastdame ernannt worden. 366. 367. 368
Gramont (Philibert Graf von), starb am 30. Jan. 1707, 86jährig. Er begann seine militärische Laufbahn 1643 bei der Belagerung von Trino. Er war Stiefbruder vom Vater her von Antoine III., Herzog von Gramont und Marschall von Frankreich, der 1678 starb … 12. 367
Grange (Jacques de la), Kriegskommissar, dann Intendant der Provinz Elsaß, 1693 Intendant der in Deutschland stehenden Armee, fiel 1698 in Ungnade … 103. 106
Grignan (Louis-Provence Adhémar de Monteil, Marquis v.), Enkel der Frau von Sévigné, geb. 1671, erhielt 89 das Regiment eines seiner Oheime, Brigadier 1702, gest. 1704 an den Blattern in Diedenhofen 98. 205
Guiche (Marie-Christine de Noailles), geb. 1672, heiratete 87 Antoine de Gramont, Grafen v. Guiche, späteren Herzog v. Gramont und Marschall v. Frankreich, verwitwete 1725 und starb 1748 … 184
Guiscard (Louis, Graf von G. und Neuvy-sur-Loire), geb. 1651, wurde 1688 infolge der Belagerung von Philippsburg Brigadier und Infanterieinspekteur, 1692 Gouverneur von Namur, 1693 Generalleutnant, 1695 Marquis von Magny-Guiscard und Gesandter in Schweden, gest. 1720 … 168. 176
Guise (François-Joseph de Lorraine, Herzog von), starb fünfjährig 1675. Sohn von Louis-Joseph von Lothringen und Elisabeth v. Orléans … 2
Guise (Elisabeth von Orléans, Herzogin v. Alençon), Schwester der Herzogin von Montpensier, der » Grande Mademoiselle«, geb. 1646, genannt Mademoiselle d'Alençon, heiratete 1667 Louis-Joseph von Lothringen, Herzog von Guise (1650-71), gest. 17. 3. 96. 209
Guyon (Jeanne-Marie Bouvier de la Motte), geb. Montargis 13. 4. 1648, heiratete 64 Jacques Guyon und starb zu Blois 9. 6. 1714 … 180-84. 195-99. 249. 250. 257-59. 307. 317
Hannover (Benedikte-Henriette-Philippine, Herzogin von), Tochter des Pfalzgrafen Eduard von Bayern und Annas v. Gonzaga, jüngere Schwester der Prinzessin von Condé, heiratete 1668 Johann Friedrich von Braunschweig-Zell, Herzog von Hannover. Sie starb zu Asnières 1730, 78jährig. Sie und ihre Töchter lebten nach dem Tode des Herzogs (1679), weil sie katholisch waren, in Frankreich … 31. 32
Hannover (Georg-Ludwig, Herzog von), geb. 1660, wurde 98 Herzog von Braunschweig-Hannover, 1714 König von England und starb 1727 143. 144
Hannover (Sophie-Dorothea, Herzogin von), Tochter von Georg-Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Zell (1624 bis 1705), geb. 1666, heiratete 82 in 2. Ehe den Herzog Georg-Ludwig von Hannover und starb 1726 nach 32jähriger Gefangenschaft … 143
Harcourt (Henri d'), Marquis v. Beuvron, geb. 1654, Schüler von Turenne und Bellefonds, Infanterieoberst 1675, Brigadier 1683, Generalmajor 1688, Generalleutnant 1693, im gleichen Jahre Gouverneur von Tournay, 1695/96 befehligte er die Moselarmee, 1697 wurde er Herzog, 1703 Marschall von Frankreich, 1710 Pair, gest. 1718 … 92
Harcourt (Marie-Françoise de Brancas d'Oise, Prinzessin v.), heiratete 1667 Alphonse-Henri-Charles von Lothringen, Prinzen von Harcourt. Sie war Palastdame der Königin gewesen. Gest. 1715 … 31. 37
Harlay (Achille de), geb. 1639, erhielt den Titel Graf v. Beaumont usw., Rat am Parlament 1657, Generalprokurator 67, Erster Präsident 89, demissionierte 1707, starb 1712. 185-88. 242. 243. 284. 286
Harlay (Nicolas-Auguste de H., Herr v. Bonneuil und Graf v. Cély), Rat am Parlament von Paris 1672, Requetenmeister 75, Intendant in der Bourgogne 83, Staatsrat 86, Bevollmächtigter 81 in Frankfurt und 97 in Rijswijk, gest. Paris 1704 mit 57 Jahren. Er hatte 1670 Anne-Marie-Françoise Boucherat, die Tochter des Kanzlers, geheiratet … 141
Harlus (Louis de Harlus de Vertilly, Graf von H.), Brigadier 1690, Generalmajor 96, gefallen bei Höchstädt 1704 … 98
Hautefort (Marie d'), geb. 1616, Ehrenfräulein der Königin-Mutter (Maria de' Medici) und wurde 1630 von Ludwig XIII. zum Ehrenfräulein Annas von Österreich gemacht. 1635 zog Richelieu den König, der sie liebte, von ihr ab und lenkte ihn auf Fräulein von Lafayette. Diese zog sich aber 1637 in ein Kloster zurück, und Fräulein von Hautefort kam wieder in Gunst und wurde 1638 Dame d'atour, mußte sich aber das folgende Jahr infolge der Machenschaften Richelieus aufs Land zurückziehen. Nach Ludwigs Tode trat sie wieder in ihre Funktionen ein, fiel 44 abermals in Ungnade, weil sie dem Kardinal Mazarin feindlich sein sollte, verheiratete sich 1646 mit dem Marschall von Schomberg und starb 1691 … 47
Heinrich IV., König von Frankreich und Navarra, Sohn Antons von Bourbon und Johannas d'Albret, geb. Pau in Béarn 1553, König von Frankreich 1589, wird 93 katholisch, 1610 von Ravaillac ermordet … 279. 28. 41
Heruault (Mathieu Ysoré d'), 1681 Auditor der Rota in Rom, 1693 Bischof von Condom, nahm diesen Bischofstuhl aber nicht in Besitz und wurde 1693 zum Erzbischof von Tours ernannt. Gest. 1716, 69jährig … 64
Humières (Louis de Crevant, Marquis, später Herzog von), geb. 1628, gest. Versailles 1694, Marschall von Frankreich 1668 … 6. 7. 144
Huxelles (Nicolas de Laye du Blé, Marquis v.), geb. 1652, erbte 69 den Gouverneurposten v. Chalon-sur-Saône, wurde 74 Oberst, 77 Brigadier, 88 Generalleutnant, 90 Chefkommandierender des Elsaß, 1703 Marschall von Frankreich, nach Ludwigs XIV. Tode Präsident des Rates der auswärtigen Angelegenheiten, 1718 Mitglied des Regentschaftsrates, 26 Staatsminister, gest. 1730 … 108
Innozenz XI. (Benedetto Odescalchi), Kardinal 1645, Papst 21. 9. 1676, gest. 12. 8. 1689 … 88. 189
Innozenz XII. (Antonio Pignatelli), geb. Neapel, Kardinal-Erzbischof von Neapel, wurde 1691 Papst und starb am 27. September 1700 … 260. 293-97. 301. 307. 310. 333. 354-58. 367. 368
Jakob I. von England, als König von Schottland Jakob VI., Sohn der Maria Stuart und Darnleys, geb. 1566, König von Schottland 67, König von England 1603, gest. 1625 … 143
Jakob II., aus dem Hause Stuart König von England, Sohn Karls I. und Henriettes von Frankreich, geb. 1633, wurde 1685 nach seinem Bruder Karl II. König von England. 1688 von seinem Schwiegersohn Wilhelm von Nassau, Prinzen von Oranien, entthront, flüchtete er nach Frankreich, wo er 1701 starb. Er war verheiratet seit 1673 mit Maria-Beatrice-Eleonora d'Este (geb. 1658), Tochter des Herzogs von Modena. Sie wohnten beide seit Ende 1688 im Schlosse von Saint-Germain-en-Laye, wo die Königin am 7. Mai 1718 starb … 28. 29. 31. 35. 92. 143. 158. 247. 277. 278
Janson (Toussaint de Forbin de), Bischof von Digne 1655, von Marseille 68, Bischof-Pair von Beauvais 79, Kardinal 90, ersetzte in diesem Jahre den Herzog von Chaulnes in Rom, wo er bis 1706 blieb, wurde dann Großalmosenier von Frankreich, und starb zu Paris 1713; 83jährig … 252. 253
Joyeuse (Jean-Armand Marquis von), Reiteroberst 1650, Brigadier 1658, Generalmajor 1672, Generalleutnant 77, Gouverneur von Nancy 1685, Marschall von Frankreich 1693, gest. 1710, 79jährig … 34. 92. 96. 98. 99. 101. 104. 106-108
Joyeux (Michel Thomassin, genannt), 1668 erster Kammerdiener des Dauphin, nachdem er bei der Königin-Mutter und der Königin gedient hatte. Der Dauphin gab ihm 1693 die Schloßhauptmannschaft von Choisy und 95 das Gouvernement von Meudon und Chaville. Er besaß auch eine Abtei und Prioreien. Gest. 1706 … 95
Karl II., letzter König von Spanien aus dem älteren Zweige des Hauses Österreich, geb. 6. 11. 1661; 1665 auf den Thron berufen, majorenn 1675, vermählte sich 1679 mit Maria-Louise von Orléans u. 1690 mit Maria-Anna von Bayern-Neuburg. Er starb 1. 11. 1700 … 270. 271
Königsmarck (Philipp-Christoph, Graf v.), geb. um 1640, gest. 1694. Vgl. die Anm. zu S.143.
Lamoignon (Chrétien-François de, Marquis de Bâville), Rat am Parlament von Paris 1666, Generaladvokat 73, Präsident 98, weigerte sich 1703 seine Wahl in die französische Akademie anzunehmen, geb. 1644, gest. 1709 … 153
Langeron (François Andrault de), geb. 1658, Prior von Anzeline, war seit 1689 Lektor der Enkel des Königs und mit Fénelon befreundet. Er ging, nachdem er in Ungnade gefallen war, zu ihm nach Cambray und starb dort 1710 … 306
Lautrec (François de Gelas de Voisins, Graf von), diente seit 1690 in Deutschland als Rittmeister, bekam 96 ein Dragonerregiment, Brigadier 1703, gest. in Brescia 1705, 33jährig … 98
Lauzun (Antonin-Nompar de Caumont, Marquis von Puyguilhem, später Herzog von), geb. um 1632, gest. 1723. Oberstleutnant der Dragoner des Königs 1657, Generalmajor 1667, Generaloberst der Dragoner 1668, Gouverneur von Berry 1669, Generalleutnant und Chefkommandeur der königlichen Haustruppen 1670, Ritter des Hosenbandordens 1689. Er fiel 1665 zum erstenmal und 1671 zum zweitenmal in Ungnade und kam jedesmal in die Bastille. 1696 wurde er St.-Simons Schwager … 34 bis 36. 158-161. 207-209. 318-21
Lavardin (Henri-Charles, Herr von Beaumanoir, Marquis v.), geb. 1644, Soldat, außerordentlicher Gesandter in Rom 1687, starb 1701 … 91. 113
Leopold I., deutscher Kaiser, geb. 9. 6. 1640 als vierter Sohn Ferdinands III., wurde 1655 König von Ungarn, am 18. 7. 58 Kaiser, eroberte nach Besiegung der Türken vor Wien (1683) Ungarn wieder, kämpfte mit Frankreich 1672-79 und 88-97 ohne Erfolg, begann 1701 den spanischen Erbfolgekrieg, starb 5. 5. 1705 … 140. 270. 288. 293-95. 297
Levis (Marie-Françoise d'Albert de Luynes), Tochter des Herzogs von Chevreuse, geb. 1678, heiratete 1698 Charles-Eugène, Marquis von Levis, und starb 1734 … 354
Lesdiguières (Paule-Marguerite-Françoise de Gondi), letzte Erbin des herzoglichen Hauses von Retz … 186. 187
Lillebonne (Béatrix-Hiéronyme de Lorraine, genannt Mlle. de), geb. 1662, galt für heimlich mit dem Ritter von Lothringen verheiratet. Sie wurde 1711 Äbtissin von Remiremont und starb 1738. Ihre Schwester Elisabeth von Lothringen, geb. 64, war seit 91 mit dem Prinzen v. Espinoy verheiratet, verwitwete 1704 und starb 1748 … 113. 118
Lillebonne (François-Marie de Lorraine, Graf und Prinz von L.), geb. 1627, heiratete in zweiter Ehe 1660 Anne de Lorraine, die 1639 als Tochter des Herzogs Karl IV. geboren war und 1720 starb. Er hatte lange im Heere gedient und war 51 Generalleutnant geworden, gest. Paris 9. 1. 1694 … 113. 118
Livry (Louis Sanguin, Marquis von), geb. 1648, Jagdhauptmann von Livry und Bondy und Erster Haushofmeister Ludwigs XIV. seit 76 an Stelle seines Vaters, 88 erhielt er den Marquistitel, gest. 1723 … 364. 365
Lomont (Florent du Châtelet, Graf von), geb. 1652, wurde zuerst Geistlicher, erhielt eine Chorherrnstelle in Besançon, trat dann 1673 in den Militärdienst, wurde 90 Brigadier, 1702 Generalleutnant, gest. 1732 … 168
Longueville (Anne-Geneviève v. Bourbon, Herzogin von), Schwester des Großen Condé, geb. 1619, gest. 1679, berühmt durch ihre Rolle bei der Fronde … 51. 53. 88
Longueville (Charles-Paris d'Orléans, Graf von Saint-Pol, später Herzog von), geb. Paris 1649, fiel, nachdem er gerade zum König von Polen erwählt worden war, beim Übergang über den Rhein am 12. 6. 1672 … 88
Longueville (Jean-Louis-Charles d'Orléans, geb. 1646, gest. 1694, trat 1666 bei den Jesuiten in Rom ein, die ihn zu beerben gedachten, trat 1669 sein Erstgeburtsrecht seinem Bruder ab und wurde Priester … 88. 89. 133
Longueville (Henri II. d'Orléans, Herzog von L. und Estouteville), Prinz von Neufchâtel, geb. 1595, Pair von Frankreich, Gouverneur der Picardie, dann der Normandie. Nahm 1620 an der Verschwörung gegen Richelieu teil. Unter der Regentschaft wurde er Staatsminister u. ward 1645 zum Kongreß von Münster geschickt, 1648 wurde er einer der eifrigsten Frondeure, teilte 1650 die Haft der Prinzen und zog sich dann vom politischen Leben zurück. Er starb 1663 zu Rouen. Seine erste Frau war Louise von Bourbon-Soissons (gest. 1637), seine zweite Anne-Geneviève von Bourbon … 51. 88
Lorge (Guy de Durfort, Herzog von), geb. 22. 8. 1630, Marschall von Frankreich 1676, Gouverneur von Lothringen 1694, starb Paris 22. 10. 1702 … 3. 86. 92. 96. 98-104. 106 bis 108. 110. 144. 149-153. 155 bis 61. 190. 191. 207-209. 244. 248. 263
Lothringen (Jean-Paul, Prinz v.), Enkel Karls II., Herzogs von Elbeuf, geb. 1672, gefallen bei Neerwinden 1693 … 62
Lothringen (Kardinal von), siehe Anm. zu S. 163.
Lothringen (Louis von), Graf v. Armagnac und Brionne, Vizegraf von Marsan, Großstallmeister von Frankreich seit 1658, Großseneschall von Burgund, Gouverneur von Anjou, geb. 1641, gest. 1718. Als Großstallmeister führte er den Titel Monsieur le Grand … 17. 25. 190. 363. 380
Lothringen (Philippe), genannt der »Ritter v. L.«, weil er für den Malteserorden bestimmt gewesen war, später »Prinz Philipp«; Generalmajor 1668. Von 1672-79 erhielt er die Abteien Saint-Jean-des-Vignes, St.-Benoît-sur-Loire, Saint-Père, Tirou usw. in Kommende verliehen. Geb. 1643, gest. 1702. Er und sein Bruder Louis waren Söhne des Grafen von Harcourt … 17. 19. 25. 147
Louville (Charles-Auguste d'Allonville, Marquis von), geb. 1664, erster Kammerherr des Herzogs von Anjou, dann der Herzöge von Burgund und Berry. Gest. 1731 … 80. 82. 85. 302
Louvois (Anne de Souvré) Tochter von Charles de Souvré, Marquis von Courtenveaux, geb. 1646, heiratete François le Tellier, Marquis von Louvois (1662) und starb 1715. Ihre Söhne waren die Marquis von Courtenveaux, Souvré, Barbezieux und der Erzbischof von Reims, ihre Töchter die Herzoginnen von la Rochefoucauld und Villeroy … 91. 163
Louvois (François le Tellier, Herr von Châville, später Marquis von), Sohn des Kanzlers Michel le Tellier, geb. 1641, erhielt 1655 die Anwartschaft auf das Amt des Staatssekretärs des Krieges, das sein Vater inne hatte, trat 1662 in die Funktionen dieses Amtes ein, doch unterzeichnete sein Vater bis 1677, wo er Kanzler von Frankreich wurde, noch mit. 1668 wurde Louvois Generaloberintendant der Posten, 1671 Ordenskanzler des Königs, 1672 Staatsminister, 1673 Generalvikar des Ordens vom hl. Lazarus und Notre-Dame du Mont-Carmel, 1683 nach Colberts Tode Oberintendant der Bauten, Künste und Gewerbe. Er starb plötzlich zu Versailles 16. 7. 1691 … 35. 73. 76. 102. 118. 129. 141. 150. 151. 163
Loewenstein (Sophie-Marie von Bayern, Gräfin v. L.-Rochefort-Montaigu), geb. um 1664 zu Wertheim, Ehrenfräulein der Kronprinzessin 84, heiratete 86 Dangeau, wurde in Frankreich 1718 naturalisiert und starb 1736. Ihr Vater war Ferdinand Karl v. Bayern, Graf v. L.-R. (1616-72) … 222
Lude (Marguerite-Louise Séguier), heiratete 1658 Armand de Gramont, Grafen von Guiche und 81 in zweiter Ehe Henri de Daillon, Herzog von Lude, Großmeister der Artillerie von Frankreich. Sie war nacheinander Palastdame der Königin und Ehrendame der Herzogin von Burgund. Gest. 1726, 83jährig … 28. 208. 213 bis 16. 220. 235-37. 278
Ludwig XIII., Sohn Heinrichs IV. und der Maria v. Medici, geb. 27. 9. 1601, bestieg den Thron 14. 5. 1610, heiratete Anna von Österreich 24. 11. 15, starb 14. 5. 43 … 2. 40. 41. 44-52. 75. 86. 189. 317. 344
Ludwig XIV., ältester Sohn Ludwigs XIII. und Annas v. Österreich, geb. 5. 9. 1638 zu St.-Germain-en-Laye, König 14. 5. 43, volljährig erklärt 7. 9. 51, zu Reims gekrönt 7. 6. 54, verheiratet 9. 6. 60 mit Maria-Theresia v. Österreich, verwitwet 30. 7. 83, gest. 1. 9. 1715 … 3 u. passim.
Luxe (Paul-Sigismond de Montmorency-Luxembourg Graf v.), dritter Sohn des Marschall v. Luxemburg, geb. 1664, tauschte 96 den Titel Graf v. Luxe gegen den Titel Herzog v. Châtillon ein, 92 Brigadier, verließ den Dienst infolge einer Verwundung. Er war Großmarschall von Poitou und Schloßhauptmann v. Poitiers. Gest. 1731 … 140
Luxembourg (Angélique-Cunégonde de Montmorency-Luxembourg), geb. 1666, verheiratet 7. 10. 94, starb 1736 … 133. 135
Luxembourg (François-Henri de Montmorency, Graf von Bouteville, Herzog v.), geb. 1628, verheiratete sich 61 mit der Erbin des Herzog- und Pairtums Piney-Luxembourg, Herzog und Pair 62, Kapitän der 1. Kompagnie der Gardes du Corps 73, Marschall von Frankreich 75, gest. 4. 1. 95 … 6. 7. 9. 62. 92. 93. 95. 113-15. 117. 129. 133. 135-39. 209
Luynes (Charles d'Albert, Herzog von), Connétable von Frankreich, 1578-1621, berühmter Günstling Ludwigs XIII … 41
Madot (François), bei den Jesuiten in Limoges erzogen, trat dann in das Seminar von Saint-Sulpice zu Paris ein, wurde 1705 Bischof von Belley, 1706 Abt von Beaulieu, 1711 Bischof von Châlon-sur-Seine, gest. 1753, 78jährig … 274
Mailly (Marie-Anne-Françoise de Saint-Hermine), geb. 1667, heiratete 87 Louis Grafen v. Mailly (gest. 99), wurde 96 Dame d'atour der Herzogin von Burgund und 1724-1731 bei der Königin Marie Leczinska, und starb 1734. Sie war eine Nichte der Frau von Maintenon … 27. 216
Maintenon (Françoise d'Aubigné, Marquise von), geb. zu Niort am 27. 11. 1635, gest. 15.4. 1719 in der Abtei Saint-Cyr. Sie hatte 1651 den Dichter Paul Scarron geheiratet, der 14. 10. 1660 starb. Einige Jahre später wurde sie von Frau von Montespan damit beauftragt, die Kinder zu erziehen, die diese Favoritin von Ludwig XIV. hatte. Als sie dann später dem Könige vorgestellt worden war, verdrängte sie bald seine anderen Mätressen. Der Titel einer Marquise von Maintenon wurde ihr 1674 verliehen, als sie diese Besitzung gekauft hatte. 1684 soll sich Ludwig XIV. heimlich mit ihr vermählt haben … 16. 23. 24. 29. 40. 63. 64. 66. 127. 129. 157. 182. 183. 185-87. 189. 192. 194-99. 205. 213. 215. 216. 218-26. 236-38. 251 bis 53. 259. 264. 271-75. 279. 282. 297-308. 331. 356. 360-62. 366. 367. 376. 377. 379. 381
Maine (Louis-Auguste de Bourbon, Herzog von), natürlicher Sohn Ludwigs XIV. von der Montespan, geb. 31. 3. 1670, legitimiert 73, erhielt am 1. 2. 74 die Charge eines Generalobersten der Schweizer und Graubündner, 75 das Infanterieregiment des Marschalls v. Turenne, 82 den Gouverneurposten der Languedoc, 88 die Charge eines Generals der Galeeren und Generalleutnants der Meere der Levante, 1714 wurde er zum Prinzen von Geblüt erklärt, 15 zum Oberintendanten der Erziehung des neuen Königs. Gest. 1736 … 29-32. 35. 62. 114. 165-167. 170-76. 225. 281. 315
Maisne, Sekretär des Abtes von La Trappe, Rancé, lebte als Laie im Kloster la Trappe, das er nach Rancés Tode, 1700, verlassen mußte. Er war ein scharfer Gegner des Abtes Dom Gervaise … 228. 229. 232. 233. 325
Malachie Garneyrin, (Dom), Priester der Diözese Grenoble, legte 1682 das Klostergelübde ab und starb 1709 als Abt von Buonsolazzo in Italien. 328. 332. 333
Malauze (Marie-Geneviève-Henriette-Gertrude de Bourbon-Malauze, Marquise von Montpezat), geb. 1691, verheiratete sich 1715 mit dem Grafen von Poitiers. Gest. 1778 … 243. 244
Malezieu (Nicolas de) 1650 bis 1727, Mathematiklehrer des Herzogs von Maine, Advokat am Parlament 73, Lehrer des Herzogs von Burgund 96, Mitglied der französischen Akademie 1701 … 255
Mansfeld (Heinrich-Franz Graf von), geb. 1641, gest. zu Wien 1715, kaiserlicher Gesandter in Frankreich vom September 1680 bis zum Februar 1683, dann in gleicher Eigenschaft in Madrid, Rom 1693 und Turin 1696. Er war Ritter des goldenen Vließes, Mitglied des Geheimen Rates, Hofmarschall, Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armeen und Gouverneur von Komorn. In Spanien, wo er stark gegen Ludwig XIV. arbeitete, erhielt er die Grandenwürde, außerdem wurde er mit dem Fürstentum Fondi im Königreich Neapel belehnt … 270
Marcillac (François de la Rochefoucauld, Prinz von), ältester Sohn des Herzogs von la Rocheguyon und Fräuleins von Louvois. Geb. 1681, gest. an den Blattern 29. 7. 99 … 297. 298
Maria de' Medici, zweite Tochter Francesco-Marias, Herzogs von Toskana und Johannas von Österreich, geb. 26. 4. 1575, verheiratet mit Heinrich IV. 1600, Mutter Ludwigs XIII. und Regentin während seiner Minderjährigkeit, gest. Köln 3. 7. 1642 … 43
Maria-Anna von Bayern-Neuburg, geb. 28. 10. 1667, heiratete 28. 8. 1689 zu Neuburg Karl II. von Spanien u. starb 16. 7. 1740. Der Graf von Mansfeld geleitete sie nach Spanien … 269-71
Maria-Anna-Christine-Viktoria von Bayern, Tochter des Kurfürsten Ferdinand-Maria, heiratete Ludwig, Dauphin von Frankreich 1680. Gest. 20. 4. 1690 … 67. 81. 94. 96. 212. 216. 219. 222. 223.
Maria-Theresia, Tochter Philipps IV. von Spanien, geb. 10. 9. 1638, verheiratet mit Ludwig XIV. 1660, gest. 30. 7. 83 … 59. 201. 282. 283
Marin (Jean, Herr von Mouilleron), geb. 1654, Bruder des ersten Präsidenten des Parlaments von Aix und Sohn eines Finanzintendanten und Mitarbeiters Colberts. Er war Kavalleriebrigadier seit 1688. Bei Neerwinden wurde er zum Krüppel geschossen … 10. 11
Matignon (Jacques III. de), Graf von Torigny, später von Matignon, geb. 1644, trat zuerst in den Malteserorden, wurde dann Soldat und einer der sechs der Person des Dauphin attestierten Edelleute 1680. Befehligte dann das Kavallerieregiment des Königs. Generalleutnant 1693, Generalstatthalter der unteren Normandie usw. Gest. Paris 1725 … 92
Maupertuis (Louis de Melun, Marquis von), geb. 1635, gest. 1721; Kapitänleutnant der 1. Musketierkompagnie, Gouverneur von St.-Quentin 1686, Generalmajor 1688, Gouverneur von Toul 1702, von Aigues-Mortes 1705 … 5
Maurepas, siehe Phélypeaux.
Mazarin (Giulio Mazarini), geb. 14. 7. 1602 zu Pescina in den Abruzzen, 1641 Kardinal, Erster Minister Ludwigs XIII. und Ludwigs XIV. von 1643 bis zu seinem Tode. Gest. 9. 3. 61 zu Vincennes … 55. 56. 210. 384
Mazarin (Hortense Mancini, Herzogin von), eine der fünf Nichten des Kardinals, geb. um 1643, heiratete 1661 Armand-Charles de la Porte, Herzog von la Meilleraye, der infolge des Testaments des Kardinals Herzog von Mazarin wurde. Sie starb 1699. Sie war eine der schönsten Frauen ihrer Zeit … 383. 384
Meaux (Bischof von), siehe Bossuet.
Mecklenburg (Elisabeth-Angélique de Montmorency-Bouteville), Schwester des Marschalls von Luxemburg, geb. 1627, heiratete 45 Gaspard v. Coligny, Herzog von Châtillon (gest. 49), und in 2. Ehe 64 Christian-Ludwig, Herzog von Mecklenburg. Sie starb 24. 1. 95 … 135. 139
Medici, Maria de', siehe Maria.
Meilleraye (Charles de la Porte, Herzog von), geb. 1602, Großmeister der Artillerie 1634, Marschall von Frankreich 1639, Herzog und Pair 1642, gest. Paris 1664 … 42
Mailleraye (Marie de Cossé), heiratete 1637 Charles II. de la Porte, Herzog de la Meilleraye, verwitwete 64 und starb 1710 mit 89 Jahren … 57
Melac (Ezéchiel de), Kavallerieoberst 1675, Generalmajor 90, Generalleutnant u. Gouverneur von Landau 93, gest. 1704, fast 80jährig … 97. 106
Mesmont (Godefroy de Romance de), Reitschulleiter … 3
Metz (Bischof von), siehe Feuillade, Georges d'Aubusson de la.
Meudon (Kardinal von), siehe Anm. zu S. 163.
Meyercrone (Henning, früher Meyer), Sohn eines Apothekers in Kopenhagen, 1674 geadelt, in diesem Jahre außerordentlicher Gesandter in Paris, ebenso 79, von 85-1706 dauernd. Gest. 1707. 246
Mignard (Pierre), geb. Troyes 1610, gest. Paris 29. 5. 1695, Maler der Königin Anna, wurde 1690 Nachfolger Le Bruns als erster Maler des Königs … 162
Miramion (Marie Bonneau de Rubelles), geb. 1629, heiratete 45 Jean-Jacques de Beauharnais, Herrn von Miramion (gest. 46), und starb 1696. 203. 204
Modena (Rinaldo d'Este, Herzog von), 1655-1737, heiratete 1695 Charlotte-Felicitas von Hannover, geb. 1671 und 1710 im Kindbett gestorben.
Molinos (Michael), geb. 1627 in der Diözese Saragossa, 85 auf Befehl der Inquisition verhaftet wegen seines Buches: »Der geistliche Führer«, wurde 87 genötigt, seine »Irrtümer« abzuschwören und starb am 29. 12. 96 im Gefängnis zu Rom … 249. 317
Montal (Charles de Montsaulnin, Graf v.), geb. um 1621, Kommandant von Philippsburg 46, trat während des Bürgerkrieges auf die Seite des Prinzen Condé. Wieder in den Dienst des Königs zurückgekehrt, wurde er Oberstleutnant des Regiments Condé, rettete durch seine Verteidigung 1672 Charleroy, wurde 76 Generalleutnant, 84 Gouverneur von Mont-Royal, zeichnete sich in der Schlacht bei Steenkerk aus und starb in Dünkirchen 1698 … 176
Montchevreuil (Henri de Mornay, Marquis von), geb. 1622, zuerst Page Gastons v. Orléans, 46 Kapitän im Regiment des Kardinals Mazarin, dann Kommandeur desselben, machte 18 Feldzüge mit. War nacheinander Gouverneur des Grafen v. Vermandois und des Herzogs von Maine. Gest. 1706 … 31
Montespan (Françoise-Athénais, Marquise von) Geliebte Ludwigs XIV., geb. 1641, Tochter Gabriels v. Rochechouart, Herzogs von Mortemart, heiratete 63 den Marquis von Montespan. Sie beherrschte den König von 68-82 und gebar ihm 8 Kinder. Gest. 27. 5. 1707 … 16. 31. 35. 59. 63. 111. 112. 223. 225. 273. 281. 297
Montespan (Louis-Henri, Baron v. Pardaillan und Gondrin, Marquis v. M. und d'Antin), Gemahl der Geliebten Ludwigs XIV. Gest. 1702…225
Montfort (Honoré-Charles d'Albert de Luynes, später mit dem Titel Graf und Herzog von Montfort), Sohn des Herzogs von Chevreuse, geb.1669, Brigadier 1696, starb 1704 an einer vor Landau erhaltenen Wunde, … 91. 155. 222
Montmorency (Charles-François-Frédéric de M.-Luxembourg, zuerst Prinz v. Tingry, dann Herzog v. Beaufort-M.), ältester Sohn des Herzogs von Luxemburg, geb. 1662, Gouverneur der Normandie 91, Brigadier 92, Generalmajor 93, folgte 95 seinem Vater, dem Marschall, als Herzog v. Luxemburg, wurde 1702 Generalleutnant und starb 1726. 113. 139. 153. 155
Montmorency (Henri II., Herzog von M.-Damville), geb. 1595, Gouverneur der Languedoc, Admiral und Marschall von Frankreich, Urheber der Erhebung von 1632, besiegt bei Castelnaudary und am 30. 10. 1632 in Toulouse enthauptet. 42. 162
Montpensier (Anne-Marie-Louise d'Orléans, Herzogin von), Tochter Gastons, Herzogs v. Orléans, geb. Paris 1627, genannt Mademoiselle oder la grande Mademoiselle, Prinzessin von La-Roche-sur-Yon, starb 1693.. 33-37. 291
Montrevel (Nicolas-Auguste de la Baume, Marquis v.), geb. 1645, Generalmajor 88, Generalleutnant 93, Gouverneur von Mont-Royal 97, Marschall von Frankreich 1703, zugleich Oberbefehlshaber der Languedoc, 1704 der Guyenne, 1716 des Elsaß und der Franche-Comte. Gest. Paris 1716 … 170
Moreau (Denis), erster Garderobediener Ludwigs XIV., 1693 erster Kammerdiener des Herzogs von Burgund. Gest. Versailles 1707…181
Morel (Jean), Rat an der Großen Kammer, erhielt 1676 die Abtei Saint-Arnoul in Metz. 80 wurde er nach Mantua gesandt, um über die Abtretung von Montferrat zu verhandeln, 85 zum Residenten beim Kaiser und zum Kurfürsten von der Pfalz ernannt; 89 ging er nach Rom als Konklavist des Kardinals v. Fürstenberg. Gest. 1719. Sein Bruder François-Philippe, geb. 1660, wurde 88 Advokat, 91 Priester, kaufte 94 eine Almoseniercharge und wurde 1701 zum Abt von Molosme ernannt. Seine Almoseniercharge verkaufte er 1716. 140. 141
Morin, le Juif (Jacques), Ladenbursche, dann Wucherer, endlich Zollpächter, kaufte, um sich den Adel zu erwerben, eine Charge als Sekretär des Königs und eine andere als Haushofmeister des Königs. Er war sehr verrufen. 91. 222
Morin (Marie-Marguerite), Tochter Morins, des Juden, heiratete 1658 Jean, Grafen von Estrées, Vizeadmiral und Marschall von Frankreich, wurde 1707 Witwe und starb 1714, 75jährig … 91
Mortemart (Gabriel de Rochechouart, Marquis von), Prinz von Tonnay-Charente, einer der Günstlinge Ludwigs XIII., Gouverneur von Paris und der Ile-de-France, starb zu Paris 1675, 75jährig. 1650 wurde er Herzog und Pair. 49. 50
Morstein (Marie-Thérèse d'Albert de Luynes), geb. 1673, heiratete 93 Michel-Albert v. Morstein, den Sohn des Grafen Jean-André v. M., und 98 in zweiter Ehe den Grafen v. Sassenage. Sie starb 1743 … 183
Mortemart (Louis de Rochechouart, Herzog von), Sohn des Marschalls von Vivonne, heiratete 14jährig 1679 Marie-Anne Colbert, die 13 Jahre alt war, und starb 1688. 78. 183
Nangis (Louis-Armand de Brichanteau, Marquis von), siehe die Anm. zu S. 217.
Nemours (Marie d'Orléans-Longueville, Herzogin von), geb. Paris 1625, gest. 1707. Sie hatte 1657 Heinrich von Savoyen, Herzog von Nemours geheiratet. 88. 89. 133. 134
Nérestang (Charles-Achille, Marquis von), verzichtete 1673 auf die Großmeisterschaft der Orden von Notre-Dame-du-Mont-Carmel und Saint-Lazare, um Louvois Platz zu machen. Der erste Großmeister dieses 1608 gestifteten Ordens war sein Großvater Philibert von Nérestang gewesen … 73
Nesmond (Guillaume de), 1649 Rat am Parlament zu Paris, 59 Requetenmeister, 64 Präsident an Stelle seines Vaters, gest. 93, ca. 65jährig. Er heiratete 1660 Marguerite de Beauharnais de Miramion (gest. 1725) … 203. 205
Noailles (Anne, Baron, später Graf von N. und von Ayen, Marquis von Montelar), geb. 1615, Infanterieoberst 35, Generalmajor 43, Seneschall und Gouverneur der Provinz Rouergue 44, Generalstatthalter der oberen Auvergne u. Gouverneur von Perpignan 46, Kapitän der 1. Kompagnie der Gardes du Corps 48, Generalleutnant 50, gest. 78. 210. 211
Noailles (Anne-Jules von), Graf d'Ayen, geb. 1650, 1677 Generalmajor, 1678 auf die Demission seines Vaters Herzog und Pair, sowie Gouverneur von Perpignan und Roussillon; 1681 Oberbefehlshaber der Languedoc, 1682 Generalleutnant, befehligte von 1688-95 die Armeen in Catalonien, zog sich dann zurück und starb 1708 … 92. 129-32. 164-68. 184. 298. 300. 303-306. 342
Noailles (Louis-Antoine de), geb. 1651, Bischof von Cahors 1679, von Châlons 80, Erzbischof von Paris 19. 8. 95, gest. 1729... 188. 189. 250. 255. 259. 285. 293. 298. 299. 301. 303-306. 317. 326. 330. 335. 336. 347-49. 353. 356.
Nostradamus (Michel de Nostredame), geb. 14. 12. 1503 zu St.-Remy bei Arles, verbrachte in Salon die letzten 22 Jahre seines Lebens und starb dort 2. 7. 1566. Durch seine Prophezeiungen berühmter Astrolog, Leibarzt Karls IX. 375
Noyers (François Sublet, Herr von), Schatzmeister v. Frankreich in Rouen, dann Staatsrat, Generalkontrolleur, Finanzintendant (1629), Staatssekretär des Krieges von 30-43. Gest. 1645 mit 57 Jahren … 225
Noyon (Bischof von), siehe Clermont-Tonnerre.
Nyert (Pierre de), geb. um 1597, etablierte sich in Paris als Musiker des Herzogs von Epernon, dann schloß er sich an den Herzog von Créquy an, den er 1633 nach Rom begleitete. Ludwig XIII. ließ ihn 1638 eine der vier Chargen eines Ersten Garderobemeisters kaufen, 1653 ersetzte er la Porte als erster Kammerdiener. Gest. 1682. Er und Lambert waren die Begründer des französischen Gesanges. Sein Sohn François-Louis, der seinem Vater im Amte folgte und außerdem das Gouvernement von Limoges usw. bekam, starb 1719 im Louvre … 49
Oranien (Wilhelm von Nassau, Prinz v.), Statthalter von Holland, geb. 1650, gest.1701. Er heiratete 1677 Maria Stuart, Tochter Jakobs II. von England und wurde 88 unter dem Namen William III. König von England…168. 169. 176. 242. 243. 266-68. 288
Orléans (Bischof von), siehe Coislin, Pierre.
Orléans (Elisabeth-Charlotte, Herzogin von), Gemahlin des Bruders Ludwigs XIV., Tochter des Pfalzgrafen Karl Ludwig und Charlottes von Hessen, geb. Heidelberg 27. 5. 1652, heiratete 16. 12. 1671, starb zu Saint-Cloud am 8. 12. 1722. Sie führte den Titel Madame. 17. 18. 20-27. 30. 34. 37. 127. 128. 237. 363
Orléans (Elisabeth-Charlotte v.), Schwester des Herzogs von Chartres, aus der zweiten Ehe Philipps von Orleans mit Elisabeth-Charlotte v. Bayern, führte den Titel Mademoiselle. Geb. 13.9. 1676, heiratete L.-J.-Ch.-D.-H.-A., Herzog von Lothringen und Bar am 13. 8. 98, starb 23. 12. 1744 … 27. 30. 92
Orléans (Gaston-Jean-Baptiste, Prinz von Frankreich, Herzog von), dritter Sohn Heinrichs IV. und Marias de' Medici, geb. Fontainebleau 1608, gest. Blois 1660, heiratete 26 Marie von Bourbon, die einzige Erbin des Herzogs von Montpensier, die 27 starb, dann 32 Marguerite von Lothringen-Vaudemont. 34. 35. 52
Orléans (Marie-Louise), Tochter Philipps, Herzog von Orléans, geb. 1662, heiratete 1679 Karl II. von Spanien und starb 12.2. 1689, wie man sagt, an Gift … 270
Orléans (Philipp, Herzog von), genannt Monsieur, zweiter Sohn Ludwigs XIII. und Annas von Österreich, geb. 21. 9. 1640, gest. 9. 6. 1701 … 6. 16-26. 30. 33. 34. 39. 111. 112. 127. 128. 138. 144. 193. 213-216. 218. 235. 236. 246. 270. 308. 310. 363. 379
Outrelaize (Madelaine d'), eine Verwandte der d'Harcourts. 291. 292
Paris (François de Harlay, Erzbischof von), geb. 1625, Doktor der Sorbonne, 1650 Abt von Jumièges, 1651 Erzbischof von Rouen, 1671 Erzbischof von Paris, 1674 Herzog und Pair, 1690 vom König für den Kardinalshut designiert, starb vor der Promotion 9. 8. 1695, Mitglied der Akademie … 122-124
Parma (Francesco Farnese, Sohn des Herzogs von), geb. 19. 5. 1678, Herzog von Parma und Piacenza 8. 12. 1694, starb kinderlos am 26. 2. 1727. Ihm folgte sein Bruder Antonio, der am 15. Januar nach Frankreich kam. Er wurde geboren 29. 11. 1679 und starb als letzter seines Hauses 20. 1. 1731. 289. 290
Pellot (Madelaine Colbert), Verwandte des großen Ministers, heiratete in zweiter Ehe 1674 Claude Pellot, Ersten Präsidenten des Parlaments von Rouen. Sie starb 66jährig zu Paris 1696 … 68. 69
Peter I. (der Große, Zar von Rußland), geb. 11. 6. 1672, gest. 8. 2. 1725, wurde mit zehn Jahren zum Zaren von Rußland proklamiert, mußte aber bis 1696 die Regierung mit seinem älteren Halbbruder teilen. 286-89. 352
Phélypeaux (Jérome, Marquis von), später Graf von Maurepas (1697), endlich Graf von Pontchartrain (1699). Er war der Sohn des Staatssekretärs Pontchartrain. Geb. 1674, zuerst zum Geistlichen bestimmt, 1691 Rat am Parlament, erhielt 1693 die Anwartschaft auf die Amtsnachfolgerschaft seines Vaters. Gest. 1747 … 73. 149. 154. 155. 159. 243. 248
Philipp IV. von Spanien, Bruder Annas von Österreich, geb. 8. 4. 1605, gest. 17. 9. 1665, gelangte auf den Thron 1621. Er hatte 1635 mit Frankreich einen Krieg begonnen, der erst 1659 zu Ende war. 53. 54
Piennes (Fräulein von), siehe Châtillon, Marie-Rosalie.
Piètre (Geneviève-Philippe), Frau von Charles d'Aubigne, Tochter des Arztes Simon Piètre, geb. 1662, verheiratet 78, gest. 1728…273. 274
Pointis (Jean-Bernard-Louis Desjeau, Baron von), geb. 1645, gest. 1707, trat 1672 in die Marine ein, wurde 85 Kapitän, 87 Generalkommissär der Marineartillerie, 99 Geschwaderchef der Languedoc. Er plünderte 97 Cartagena in Neu-Granada. 265. 266
Polen (Johann Sobieski, König v.), geb. 1624, wurde 74 zum König gewählt, gest. 1696…74
Pompadour (Marie de), verheiratet 1674 mit François III. d'Espinay, Marquis von Saint-Luc. Sie starb 1723…59
Pomponne (Simon Arnauld, Marquis von), geb. 1618, Staatssekretär des Äußeren 71, in Ungnade 79, nach Louvois' Tode wieder in den Staatsrat berufen als Minister und Oberintendant der Posten. Gest. 1699, 81jährig. 302. 342. 371. 373. 375
Pons (Bonne de), heiratete 1666 Michel Sublet, Marquis von Heudicourt, Großwolfsjägermeister. Gest. 1709 zu Versailles, 65jährig. 225. 226
Pontchartrain (Louis Phélypeaux, Graf von), geb. Paris 1643, Rat am Parlament von Paris seit 1661, kaufte 1677 das Amt eines ersten Präsidenten des Parlaments der Bretagne, wurde 1687 Finanzintendant in Paris, 1689 Generalkontrolleur, 1690 Staatssekretär und Minister, legte 1699 diese Ämter nieder und nahm die Würde eines Kanzlers an, die er 1714 ebenfalls niederlegte. Gest. 22. 12. 27. 64. 72. 73. 119. 124. 125. 133. 149. 154. 212. 239. 243. 244. 248. 333-35. 338-339. 352. 373. 376-79
Pontchartrain (Marie de Maupeou), heiratete 1668 Louis Phélypeaux, Grafen von Pontchartrain. Gest. 1714…339
Pontchâteau (Sebastien-Joseph du Cambout, genannt der Abt von), geb. 1634, Onkel der drei Coislin, erhielt 1640 drei Abteien, durchreiste ganz Europa und wollte sich verheiraten, entschloß sich aber endlich 62 dem Beispiel der Einsiedler von Port-Royal zu folgen, versah bei ihnen das Amt eines Gärtners, verbrachte dann einige Jahre in der Verbannung und kehrte 1690 nach Paris zurück, wo er am 27. 6. starb … 362
Portes (Antoine-Hercule de Budos, Marquis von), Kammerherr Heinrichs IV., Staatsrat 1612, Vizeadmiral v. France, Guyenne und Bretagne 1615, verheiratet mit Louise de Crussol 26, fiel 29 bei der Belagerung von Privas…162
Priolo (Benjamin), geb. 1602 zu St.-Jean-d'Angely, erzogen zu Leyden und Padua. Zuerst im Dienst des Herzogs von Rohan; nach dessen Tode ging er in die Schweiz. Von dort begab er sich auf Veranlassung des Herzogs von Longueville zum Kongreß von Münster. Von 1652 ab mußte er eine Zeitlang in der Verbannung leben, weil er auf die Seite der Prinzen gegen die Königin-Mutter und Mazarin getreten war. Nach Paris zurückgekehrt, beschäftigte er sich nur noch mit literarischen Arbeiten und schrieb in lateinischer Sprache eine Geschichte Frankreichs von 1643 bis 1664. Er starb 1667 auf einer diplomatischen Reise nach Venedig zu Lyon. Mazarin bediente sich seiner als Spion bei dem Herzog von Longueville … 50
Pussort (Henri), geb. 1615, gest. 1697, Oheim mütterlicherseits von Colbert; er begann 41 als Rat am Großen Rate, trat 64 in den Staatsrat, 72 in den königlichen Finanzrat. Als er starb, war er Doyen dieses Rates … 243
Puy (Isaac du), früher Mantelträger des Königs, war mit Camille-Michel de Vérine de l'Echelle (geb. 1665) zum Gentilhomme de la manche, d. h. zum adligen Begleiter des jungen Herzogs von Burgund ernannt worden (1689). Beide teilten 1698 die Ungnade, die die Freunde Fénelons traf. Du Puy lebte noch 1737. 184. 306
Puységur (Jacques-François de Chastenet, Marquis von), geb. 1655, trat 77 in den Heeresdienst, wurde 90 Generalquartiermeister bei den Armeen des Königs, 96 Brigadier, 1704 Generalleutnant, 1707 Gouverneur von Condé und Oberkommandierender der Provinzen Flandern, Artois, Picardie usw., 1734 Marschall von Frankreich. Gest. Paris 1743 … 137. 138
Quailus (Claude-Abraham de Thubières de Grimoard de Pestels de Levis, Ritter von Caylus), Major im Regiment Lautrec, trat in spanische Dienste, wurde 1709 Generalleutnant, erhielt 1718 das Gouvernement von Saragossa, 1734 Vizekönig von Peru und Generalkapitän der Armeen, endlich Grande und Herzog; er starb in Spanien 1759. 240
Quailus (Marthe-Marguerite le Valois de Villette de Mursay), geb. 1671, wurde 80 durch Frau v. Maintenon dem Katholizismus gewonnen und an Jean-Aimé, Grafen, später Marquis v. Caylus verheiratet (86). Sie starb 1729. Bekannt als die Verfasserin der Souvenirs … 360
Quentin (Jean), geb. 1637, Perückenmacher, später Mantelträger Ludwigs XIV., 1693 wurde er geadelt, 1704 Haushofmeister, starb 1717. Er war der Bruder des Kammerdieners la Vienne... 281
Quintin (Geneviève-Marie), heiratete 1695 den Herzog von Lauzun. Sie war eine Tochter des Herzogs von Lorge. Gest. 1740 mit 60 Jahren. 152. 158-60
Racine (Jean), geb. la Ferté-Milon 1639, Schatzmeister von Frankreich, Edelmann des Königs, wurde Mitglied der französischen Akademie 1673. Gest. 21. 4. 99. Berühmter Dramatiker … 359-362
Rancé (Armand-Jean Bouthillier de), getauft zu Paris 9. 1. 1626. Zehnjährig Kanonikus von Notre-Dame de Paris, Doktor der Theologie 1654, erster Almosenier des Herzogs von Orléans, zog sich 1662 von der Welt zurück, zog die Zisterzienserkutte an und wurde Abt von La Trappe. Er trat 1695 zurück und starb am 26. 10. 1700. Saint-Simon war sehr mit ihm befreundet. 86. 87. 227-34. 322-37.
Reynie, la, Generalleutnant der Polizei in Paris, wurde 1697 Staatsrat und seitdem mit verschiedenen Untersuchungen und Verhören betraut, wozu er sich sehr eignete. 307
Richelieu (Anne-Marguerite d'-Acigné, Herzogin von), zweite Frau des Herzogs von Richelieu (seit 1684), geb. 1653, gest. zu Paris 19. 8. 98. 318
Richelieu (Anne Poussart de Fors du Vigean), war in erster Ehe mit François-Alexandre d'Albret-Miossens, Herrn v. Pons und Grafen von Marennes (gest. 1648) verheiratet, heiratete 49 Armand-Jean de Vignerot du Plessis, Herzog von Richelieu, wurde 71 Ehrendame der Königin, 79 der Kronprinzessin und starb 1684. 202. 219. 224. 225
Richelieu (Armand-Jean du Plessis, Kardinal und Herzog v.), geb. 9. 9. 1585, Bischof von Luçon 1607, Staatssekretär 16, Kardinal 22, Premierminister 24, gest. 4. 12. 1642. 41. 43-45. 48
Richelieu (Armand-Jean de Vignerot, genannt du Plessis, Herzog von R. und Fronsac),Sohn des Herrn du Pont-Courlay und Erbe seines Großonkels, des Kardinals. Er folgte seinem Vater 1643 als General der Galeeren und wurde 1680 zum Ehrenkavalier der Kronprinzessin ernannt. Er starb 10. 5. 1715, 86jährig … 221. 318
Rigaud (Hyacinthe-François-Honoré Rigau y Ros), in Frankreich Rigaud genannt, geb. zu Perpignan 18. 7. 1659, ließ sich 81 in Paris nieder, nachdem er in Montpellier und Lyon die Malerei studiert, trat 90 an le Bruns Stelle als Erster Maler des Königs, Mitglied der königl. Akademie der Malerei 1700, Direktor 1733, gest. Paris 1743. 227-233
Riparfonds (Etienne Gabrian de), Advokat am Parlament von Paris 1661, gest. 1704 ca. 63jährig … 153
Rochefort (Henri-Louis d'Aloigny, Marquis v.), diente zuerst unter Condé, dann in Ungarn, trat 1665 wieder in den Dienst des Königs zurück, wurde 72 Generalleutnant u. Kapitän einer Kompagnie der Gardes du Corps, 75 Gouverneur von Lothringen, Barrois und der Drei Bistümer und Marschall von Frankreich. Gest. 76 zu Nancy. 150
Rochefort (Hercule Bidault, sieur de),Stallmeister Ludwigs XIV. Reitschulleiter … 3
Rochefort (Marschallin, Madelaine de Laval), geb. 1646, heiratete 62 Henri-Louis d'Aloigny, Marquis von Rochefort, der 75 Marschall von Frankreich wurde. Gest. Paris 1729. 27. 216. 217. 219
Rochefoucauld (François III., Graf von la R. und Prinz von Marcillac, einer der hervorragendsten Heerführer zur Zeit Heinrichs II. und Karls IX. und eines der Häupter der protestantischen Partei. Er wurde in der Bartholomäusnacht (24. 8. 1572) ermordet. – Sein Sohn Charles heiratete 1600 Claude de Gontaut, Tochter des Marschalls von Biron und starb 1605. – Seine zweite Frau war Charlotte de Roye, geb. 1537, gest. 69. 245
Rochefoucauld (François VII., Herzog von la R., Prinz von Marcillac usw.), Sohn des Autors der Maximen und Memoiren, Oberst des Regiment Royal, Gouverneur v. Berry 1671, Großmeister der Garderobe 72, Großjägermeister 79. Geb. 1634, gest. 1714. Er war einer der Vertrauten des Königs. 191. 206. 212. 245. 248. 297. 298
Rocheguyon (Madelaine-Charlotte le Tellier, Herzogin von), geb. 1665, heiratete 1679 François de la Rochefoucauld, Herzog von la Rocheguyon. Sie starb 1735 … 91
Rohan (Hercule-Mériadec von R., genannt der Prinz von R.), geb. 1669, wurde 1714 Herzog von Rohan-Rohan. Erst zum Geistlichen bestimmt, dann Soldat. Gest. 1749. Sohn des Herzogs von Soubise…89
Rohan (Louis de R.-Chabot, Herzog von R., Prinz v. Léon) geb. 1652, Herzog und Pair 89, gest. 1719 … 276
Romainville (Charles-François le Camus de), trat in den Heeresdienst 1671, Brigadier der Kavallerie 1690, Inspekteur der Kavallerie 94, Generalmajor 96. Gest. 1704. 101. 105
Roquelaure (Gaston-Jean-Baptiste, Herzog von), Marquis von Laverdeux und v. Biran, Generalleutnant und Garderobenmeister, geb. 1615, wurde 1652 Herzog und Pair, 76 Gouverneur von Guyenne. Gest. 1683 … 144
Roquelaure (Gaston-Jean-Baptiste-Antoine, Herzog von), geb. 1656, Kavallerieoberst 74, Gouverneur von Lectoure 83, nach dem Tode seines Vaters, und Herzog und Pair, 96 Generalleutnant, 1706 Chefkommandierender der Languedoc, 24 Marschall v. Frankreich. Gest. 1738.. 139
Rosen (Konrad von), geb. 1628 in Livland, trat unter den Auspizien seines Oheims und Schwiegervaters, des Generalleutnants von Rosen, in französische Dienste, 1669 Kavallerieoberst, Chefkommandant der Languedoc 86, Generalleutnant 88, Marschall von Irland 89, Generaloberst der leichten Kavallerie 1690, Marschall von Frankreich 1703, gest. 1715, 87jährig … 96
Roucy (Cathérine-Françoise d'Arpajon, Gräfin von), geb. 1661, heiratete 89 François de Roye de la Rochefoucauld, Grafen von Roucy, und starb 1716 … 220. 301
Roure (Louis-Scipion de Grimoard, Marquis von), Kapitän der leichten Reiter, Generalleutnant der Languedoc als Nachfolger seines Vaters, fiel 1690, zwei Jahre nach seiner Hochzeit mit Marie-Anne von la Force, in der Schlacht von Fleurus. Sein Vater war Louis-Pierre-Scipion de Grimoard de Beauvoir usw., der 1733 88jährig starb... 94
Rouville (Louis, Marquis von), Generalleutnant der Dragoner der Lande, Kommandant von Heidelberg 1688, Gouverneur von Fort-Louis im Rhein 1689 … 97
Royan (Marie-Anne von la Trémoille, Marquise von R. und Gräfin v. Olonne), geb. 1676, heiratete 96 Paul-Sigismond de Montmorency-Luxembourg, Grafen von Luxe, Herzog v. Châtillon. Gest. 1708. 148. 149. 154. 157
Roye (Eleonore-Christine de la Rochefoucauld-Roye), siehe die Anm. zu S. 244.. 248
Roye (Frederic-Charles de la Rochefoucauld, Graf v. R. u. Roucy), geb. 1633, Generalleutnant 76, ging 83 nach Dänemark, um das Kommando über die Armee des Königs zu übernehmen, schloß sich 88 dem neuen König von England an, der ihn zum Grafen von Lifford und Peer machte, und starb 1690. Er hatte 56 Isabelle de Durfort-Duras geheiratet, die Schwester der Marschälle v. Duras und v. Lorge. Sie starb in London 1715 mit 82 Jahren. 245-47
Rozel (Alexis-François du), trat 1665 in den Malteserorden, wurde dann Oberstleutnant des Regiments Saint-Aignan, erhielt 1693 ein Kavallerieregiment, 1696 eine Karabinier-Brigade, wurde 1702 Generalmajor, 1704 Generalleutnant, 1706 Hauptmann der Leibwache des Herzogs v. Maine. Er starb 1712... 62-63
Rue (Charles de la), geb. 1643, trat 59 in den Jesuitenorden, berühmt als Humanist und Prediger, wurde 1705 der Beichtvater der Herzogin von Burgund, 1712 des Herzogs von Berry. Gest. 1725…256. 257
Ruvigny (Henri I. de Massué, Marquis von Renneval und), geb. um 1605, Generalleutnant 1652, von Mazarin 53 zum Generaldeputierten der protest. Kirchen Frankreichs ernannt, trat von seinen Funktionen 76 zugunsten seines Sohnes zurück, ließ sich 1680 in Voraussicht der Aufhebung des Edikts von Nantes in England mit den Seinigen naturalisieren und wanderte 86 dorthin aus. Gest. 1689. 241. 242
Sachsen (Friedrich-August II., der Starke, Kurfürst von), geb. 1670, folgte seinem Bruder Georg 94, trat 97 zum Katholizismus über, wurde im gleichen Jahre vom polnischen Reichstag zum König von Polen erwählt, 1704 der Krone wieder verlustig erklärt, im Frieden von Altranstädt 1706 zum Verzicht auf dieselbe gezwungen und erst nach Karls XII. Niederlage, 1709, wieder eingesetzt. Gest. Warschau 1. 2. 1733…294
Sachsen-Lauenburg (Anna-Maria -Franziska, Prinzessin von), geb. 15. 6. 1672, älteste Tochter des Herzogs Julius-Franz, Witwe eines rheinischen Pfalzgrafen, heiratete den Prinzen Giovanni-Gastone von Toscana am 2. 7. 1697. Sie starb 15. 10. 1741 … 290
Sachsen-Zeitz (Christian-August Herzog von), Sohn des Herzogs Moritz von Sachsen-Naumburg, geb. 1666, trat 1693 in Rom zum Katholizismus über, wurde 1695 Bischof von Raab, 1706 Kardinal, 1707 Erzbischof von Gran, 1716 erster Kommissar des Kaisers auf dem Reichstage zu Regensburg. Er starb 1725 in Regensburg…293-97
Sainctot (Nicolas II.), geb. 1632, erhielt 55 die Zeremonienmeistercharge, die sein Onkel und sein Vater inne gehabt hatten, verkaufte sie 91 an des Granges und kaufte dafür die Hälfte der Gesandteneinführercharge de Bonneuils. Gest. 1713, 81jährig. 27. 338
Saint-Évremond (Charles de Marquetel de Saint-Denis, Herr v.), geb. 1613, trat 16jährig in den Heeresdienst, diente von 1642-48 unter Condé, gelangte bis zum Generalmajor und machte alle Kriege bis 61 mit, fiel dann in Ungnade und lebte seit 70 in England. Er starb 1703 in London. 86 hatte er es abgelehnt, Karls II. Staatssekretär des Äußeren zu werden. 383
Saint-Georges (Claude de), Chorherr-Graf von Lyon, Bischof von Mâcon 1682, von Clermont 1684, Erzbischof von Tours 1687, von Lyon 1693. Er starb 1714, mehr als 80jährig … 64
Saint-Géran (Françoise-Madelaine-Claude de Warignies), heiratete 1667 Bernard de la Guiche, Grafen von Saint-Géran (gest. 1696). Sie starb 78jährig 1733. Sie war Palastdame der Königin Maria-Theresia gewesen und sehr befreundet mit Frau von Sévigne und der Maintenon. 342
Saint-Laurent (Nicolas-François Parisot de Saint-L.), gest. 2. 8. 1637. Erzieher des Herzogs von Chartres. Geboren 1623 … 18. 19
Saint-Louis (Louis de Loureux, Herr von), alter Offizier, zog sich, nachdem er sein Regiment verkauft hatte, nach La Trappe zurück, wo er 31 Jahre lebte. Er starb 1714, ungefähr 85jährig. 228. 233. 328.
Saint-Luc (Louis d'Espinay de), 1677 zum Abt von Saint-Georges zu Boscherville ernannt, starb 1684 infolge eines Sturzes vom Pferde auf der Jagd … 342
Saint-Maigrin (Jacques de Stuer de Caussade, Prinz von Carency, Graf von La Vauguyon und Marquis von), Großseneschall von Guyenne, Staatsrat usw. Er starb 1671, 82jährig. … 55. 56. 68
Saint-Maigrin (Marie de), heiratete 1653 Barthélemy de Quelen, Grafen v. Broutay (gest. 67). Ihr Sohn aus dieser Ehe wurde der Vater des Herzogs v. Quelen de la Vauguyon, des Gouverneurs Ludwigs XVI. – Sie starb nach 25jähriger Ehe mit André de Bétoulat, Herrn von Fromenteau 1693. 68. 72. 73
Sainte-Maure (Honoré, Ritter, später Graf von u. Marquis d'Archiac), 1680 Menin des Dauphin, 1702 erster Stallmeister des Herzogs v. Berry, gest. 1731 zu Paris, 79 jährig. 223-224
Saint-Olon (François Pidou de), geb. 1641, hatte diplomatische Missionen in den Jahren 73 und 82-84, war 84 Kommissar bei den Gesandten von Siam, 90 von Savoyen und wurde 93 zu Muley-Ismaël nach Marokko geschickt. Gest. 1720 … 351. 352
Saint-Pouenge (Gilbert Colbert, Marquis von), Staatsrat, Finanzsekretär der Königin Maria-Theresia 1678, Kabinettssekretär des Königs 1681, war erster Commis und rechte Hand des Staatssekretärs des Krieges. Er starb 1706, 64jährig … 33. 141
Saint-Simon (Armand-Jean de Rouvroy de S.-S., Marquis v. Ruffec), erhielt 1715 die Expektanz auf den Posten eines Gouverneurs von Senlis, den sein Vater, der Verfasser der Memoiren, innehatte, kaufte 1717 ein Kavallerieregiment, wurde 22 Grande von Spanien, Brigadier 34, Generalmajor 38, quittierte bald darauf den Dienst, nahm nach dem Tode seines älteren Bruders den Titel Herzog von Ruffec an. Gest. 55jährig, zehn Monate vor seinem Vater 1754 … 369
Saint-Simon (Claude de Rouvroy, erster Herzog von), getauft 16. 8. 1607, gest. 3. 5.93 … 1. 2. 4. 5. 33. 38 bis 56. 58-60. 75. 86. 87. 149. 153. 211. 272
Saint-Simon (Jacques-Louis de Rouvroy), Sohn des Verfassers der Memoiren, geb. 29. 5. 1698, nahm 1722 den Titel Herzog von Ruffec an, 1717 Kommandeur des Infanterieregiments St.-Aignan, das den Namen St.-Simon erhielt, 1734 Brigadier, quittierte den Dienst 1735 und starb zu Paris 16. 7. 1746 … 316
Saint-Simon (Louise de Crussol, Marquise von), Tochter Emmanuel de Crussols, Herzogs v. Uzès, heiratete 1634 den Marquis v. Saint-Simon und starb 91 jährig 1695…161. 162
Saint-Simon (Marguerite-Gabrielle-Louise de), geb. 2. 12. 1646, gest. 28. 2. 1684, heiratete 1663 Henri-Albert de Cosse, Herzog von Brissac, geschieden 4. 8. 66…1. 57. 58. 153. 239. 346
Saint-Simon (Marie-Gabrielle, Herzogin von), älteste Tochter des Herzogs von Lorge, Gattin des Verfassers der Memoiren, geb. um 1678, heiratete 95 und starb 1743 zu la Ferté-Vidame. 149-59. 161. 276. 316. 336. 369
Saint-Valery (Marguerite-Angelique de Bullion de Montlouet), heiratete 1674 ihren Vetter, den Marquis v. Saint-Valery (1650-91). Beider Sohn fiel 1704 bei Höchstädt. 31
Santeul (Jean-Baptiste de), geboren 1630 als Sohn eines Kaufmanns, erzogen durch den Jesuiten Cossart, trat 20jährig bei den Domherren v. Saint-Victor in Paris ein und machte sich einen Namen als lateinischer Dichter. Er starb zu Dijon am 5. 8. 1697. 268. 269
Sassenage (Ismidon-René, Graf von), Kapitän der leichten Reiter, kaufte 1694 die Charge eines ersten Kammerherrn des Herzogs von Orléans um 50 000 Taler, verkaufte die Hälfte davon 1697 und den Rest 1708; 1719 kaufte er die Generalstatthalterschaft des Dauphiné, starb 1730 etwa 60jährig … 127
Savoyen (Eugen-Franz, Prinz von), bekannt als »Prinz Eugen«, jüngster Sohn des Prinzen Eugen-Moritz v. Savoyen-Carignan, Grafen v. Soissons und der Olympia Mancini, trat 83 in Österreich. Dienste, schlug die Türken bei Zenta 97, die Franzosen bei Carpi und Chiari 1701, die Franzosen und Bayern bei Höchstädt 1704, die Franzosen bei Turin 1706, siegte mit Marlborough bei Oudenaarde und Malplaquet, schloß 1714 den Frieden von Rastatt, besiegte 1716 die Türken bei Peterwardein und 1717 bei Belgrad und starb 21. 4. 1736.. 238
Savoyen (Victor-Amadeus II., Herzog von), geb. 14.5.1666, Herzog von Savoyen seit 1675, wurde 1713 König von Sizilien und 1718 König v. Sardinien; starb zu Moncalieri 31. 10. 1732. Er war Schwiegersohn des Herzogs von Orléans. 140. 212. 235. 237. 290. 291
Scarron (Paul), Satiriker, geb. Grenoble 1610, gest. 14. 10. 60. Er heiratete 1651 Françoise d'Aubigné, die spätere Frau von Maintenon. 215. 272. 361
Schomberg (Frédéric-Armand, Graf von), Pfälzer Abkunft, geb. 1615, diente zuerst in Schweden und Holland, ging dann 1650 nach Frankreich, wo er 54 Generalleutnant wurde. Von 60-68 kommandierte er die Armeen Portugals gegen Spanien und wurde Grande und Graf von Mertola. Nach Frankreich zurückgekehrt und naturalisiert, kommandierte er eine der Armeen Ludwigs XIV. in Katalonien, dann eine andere in den Niederlanden (72-78), und erhielt 75 den Marschallstab. Als das Edikt von Nantes aufgehoben wurde, ging er nach Portugal, von der Inquisition vertrieben, nach Preußen, wo er Staatsminister und Generalissimus wurde. Dann schloß er sich an Wilhelm von Oranien an, trug zum Sturz der Stuarts bei, wurde in England naturalisiert und Herzog. Er fiel in der Schlacht an der Boyne 1690 … 241
Seignelay (Jean Baptiste Colbert, Marquis von), ältester Sohn des großen Colbert, geb. 1651, seit 1669 mit seinem Vater assoziiert als Expektant seiner Charge als Staatssekretär der Marine usw., übernahm dieses Amt 1683 ganz, Staatsminister 1689, gest. Versailles 1690 … 94
Séraphin, Pater (Claude-Robert Hurault), Superior und Guardian des Kapuzinerklosters in Meudon, starb 1713, 77jährig … 205. 206
Servien (Abel), Generalprokurator am Parlament von Grenoble, Staatsrat, Staatssekretär und Gesandter, wurde 1648 Minister, 53 Oberintendant der Finanzen, 54 Ordenskanzler; eines der ersten Mitglieder der französischen Akademie. Gest. Meudon 1659. 163
Seurre (Philibert Robert, Pfarrer von), Quietist und Freund der Frau Guyon, wurde im August 1698 vom Parlament zu Dijon verurteilt, lebendig verbrannt zu werden. Er entzog sich der Vollstreckung durch die Flucht, wandte sich zuerst nach Avignon, dann nach Rom. Er sah sich genötigt, am 11. Mai 1699 von dort zu entfliehen, wurde in Florenz ergriffen u. in die Gefängnisse der Inquisition gesteckt, wo er verschollen ist... 317
Sève (Guillaume de), Sohn eines Requetenmeisters, zuerst Rat am Châtelet und im Großen Rat, 1665 Requetenmeister, 69 Intendant in Montauban, 72 in Bordeaux, 81 erster Präsident des Metzer Parlaments, 91 Intendant der Drei Bistümer. Gest. Metz 1696 mit 58 Jahren … 108
Sévigné (Marie de Rabutin-Chantal, Marquise von), geb. Paris 1626, heiratete 1644 Henri, Marquis de Sévigné, wurde 1651 Witwe und starb 17. 4. 1696. Sie ist berühmt durch ihre Briefe. Ihre Tochter, Françoise-Marguerite wurde 1646 zu Paris geboren, heiratete 1669 François Adhémar de Monteil, Grafen von Grignan und starb zu Marseille 1705 … 205
Sfondrati (Celestino), geb. Mailand 1644, studierte und wurde Mönch in St. Gallen, wirkte als Prediger in Salzburg, wurde 84 Bischof von Novara, 87 von St. Gallen und 95 Kardinal. Gest. Rom 4. 9. 96. 261
Sillery (Carloman-Philogène Brûlard, Ritter, später Marquis von), zuerst Kriegsschiffskapitän, erhielt dann das Infanterieregiment des Prinzen Conti und wurde 1684 Erster Stallmeister dieses Prinzen, fiel 85 mit seinem Herrn in Ungnade und verlor sein Regiment, erhielt unter der Regentschaft 1719 das Gouvernement von Épernay und starb 1727 mit 71 Jahren. 224
Simiane (Guillaume de S., Marquis de Gordes), Kapitän der Gardes-du-Corps, Gouverneur von Pont-Saint-Esprit, gest. 1642. Sein Sohn François, der dieselben Chargen besaß und 56 Großmarschall der Provence wurde, starb 1680 … 189
Simiane (Louis-Marie-Armand de S. de Gordes), erster Almosenier der Königin Maria-Theresia, Abt von la Roue, von Chaage und von Saint-Vincent zu Senlis, wurde 1671 Bischof-Herzog von Langres und Pair von Frankreich, gest. Paris 1695 … 189. 190
Soissons (Louis de Bourbon, Graf von), geb. 1604, fiel 1641 bei Sedan … 88. 133
Soissons (Louis-Thomas von Savoyen, Graf von), geb. 1657. Er hatte in Frankreich ein Regiment seines Namens gehabt, war 1688 Brigadier, 1690 Generalmajor geworden. Nachdem er sich 1694 ins Ausland begeben und den Verbündeten seine Dienste angetragen hatte, wurden seine Güter in Frankreich sequestriert. Ludwig XIV. verhielt sich allen Anträgen des Herzogs Victor-Amadeus von Savoyen, ihn wieder in Frankreich zuzulassen, gegenüber ablehnend. Zu Beginn des Sukzessionskrieges endlich brachte es sein jüngerer Bruder, der Prinz Eugen zuwege, daß der Kaiser ihn zum General der Artillerie ernannte. Er fiel bei der Belagerung von Landau am 25. 8. 1702. Er hatte 1680 gegen den Willen seiner Familie Uranie de la Cropte de Beauvais, Ehrendame der Herzogin von Orléans, geheiratet, die 1717 61jährig starb…37. 238. 291
Soissons (Marie-Jeanne-Baptiste von Savoyen, genannt Mademoiselle de), geb. 1. 1. 1665, gest. 1705. Ihre Schwester hieß Louise-Philiberte (genannt Mademoiselle de Carignan), sie war geboren 22. 11. 1667 und starb 1722. Sie waren die jüngsten Kinder von Eugène-Maurice von Savoyen, Grafen von Soissons und der Olympia Mancini. Marie-Jeanne wurde 1697 aus Paris verwiesen. 238. 240. 290. 291
Soissons (Olympia Mancini, Gräfin von), Tochter einer Schwester des Kardinals Mazarin, heiratete, nachdem der König sich angeblich ihrer Gunst zu erfreuen gehabt, 1657 Eugène-Maurice von Savoyen, Grafen von Soissons. Sie wurde mehrmals verbannt, das erstemal wegen Streitigkeiten mit Frau von Navailles, das zweitemal wegen ihrer Intrigen gegen Fräulein von la Vallière; als sie angeklagt wurde, daß sie die Absicht hätte, sich am Könige zu rächen, floh sie nach Flandern, dann nach Madrid, wo sie die junge Königin Marie-Louise von Orléans 1689 vergiftet haben soll. Sie starb in Brüssel am 9. 10. 1708. Ihre Schwester Maria-Anna Mancini, Herzogin von Bouillon, bat die Voisin »um ein wenig Gift, um einen alten Gatten ins Jenseits zu befördern, der sie vor Langeweile sterben lasse und um ein Mittel, einen jungen Mann zu heiraten, der sie heimführen solle, ohne daß es jemand erführe«. Sie blieb im Gegensatz zu ihrer Schwester in Frankreich. Sie spielte in dem Prozeß der 1680 auf dem Grèveplatz verbrannten Wahrsagerin Voisin eine Rolle. 270. 291
Soissons (Uranie de la Cropte de Beauvais, Gräfin von), siehe Soissons, Louis-Thomas.
Sophie von Bayern, geb. 1630, heiratete 1653 den Herzog Ernst August von Braunschweig-Hannover, wurde 1701 vom englischen Parlament zur Erbin des englischen Thrones erklärt und starb am 8. Juni 1714 … 143
Souastre (Eugène-J.-Dominique de Guines de Bonnières, Graf von), Kavallerieoberst seit 1689. Er lebte noch 1720 … 98
Soubise (François de Rohan, Prinz von), Sohn des Herzogs v. Montbazon und Maries d'Avaugour-Bretagne, geb. 1630, gest. 1712, Kapitänleutnant der Garde-Schweren-Reiter 1673, Generalleutnant seit 1677 … 8. 89. 90
Sourches (Marie-Louise du Bouchet), Tochter d. Marquis von Sourches, geb. 1665, heiratete 94 Louis Colbert, Grafen v. Linières und starb 1749... 27
Stuart (Anna), vergl. Anm. zu S. 143.
Stuart (Elisabeth), geb. 1596, verheiratet 1613, gest. 1662. 143
Stuart (Maria), Gemahlin Wilhelm-Heinrichs, Prinzen von Oranien, Königin von England, vergl. Anm. zu S. 142.
Sublet (Michel, genannt der Marquis v. Heudicourt), diente bis 1684 und wurde dann Großwolfsjägermeister. Gest. 1718 … 22;
Sully (Marie-Antoinette, Herzogin von), Tochter des Oberintendanten Servien, heiratete 1658 Maximilien-Pierre-François de Bethune, Herzog von S. Sie starb Paris 1702 59jährig … 28. 84
Sully (Maximilien-Henri de Béthune), jüngerer Sohn des Herzogs von S., geb. 1669, Malteserritter, später Kommandeur des Regiments Sully (seit 1693), Brigadier 1702, quittierte 1706. 1712 Herzog und Pair durch den Tod seines älteren Bruders, gest. 1729 … 93
Tallard (Camille de la Baume d'Hostun, Graf von), geb. 1652, Brigadier 77, Generalleutnant 93, Marschall von Frankreich 1703, Herzog von Hostun 1712, Pair 1715, Mitglied des Regentschaftsrats 1717, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften 23, Staatsminister 26. Gest. Paris 28 … 103-105. 107
Talmond (Frédéric-Guillaume de la Tremoille, Prinz von), geb. 1658, erst zum Geistlichen bestimmt und mit mehreren Abteien und einem Kanonikat zu Straßburg versehen, trat davon 89 zurück und erhielt ein Kavallerieregiment. Brigadier 1702, Generalleutnant 1710. Gest. 1739. 102
Tellier (Charles-Maurice le), Sohn des Kanzlers le Tellier und Bruder von Louvois, geb. 1642 zu Turin, 1668 Koadjutor in Reims mit dem Titel eines Erzbischofs v. Nazianz in partibus; 1671 Erzbischof von Reims, 1679 Staatsrat, 1688 Kommandeur des Heiliggeistordens, starb 1710. 18. 91. 187. 250. 256. 258. 259. 284-286
Tessé (Jacques de), Advokat; Verwalter des Herzogs von St.-Simon … 6
Tessé (Marie-Françoise-Philiberte-Damaris de Froullay de) heiratete Guillaume Foucquet, Ritter, später Marquis de la Varenne 1697, und als dieser 1699 gestorben war, 1715 Jean-François de Briqueville, Grafen von la Luzerne. Sie starb 1744, 79jährig.
Tessé (René, Herr von Froulay, Graf von), geb. um 1650, 1674 Dragoneroberst, 1678 Brigadier, 1680 Generalstatthalter von Maine, Chefkommandant der Provinzen Languedoc und Dauphiné 1683, Gouverneur von Ypern 1691, Generaloberst der Dragoner 1692, Marschall von Frankreich 1703, spanischer Grande 1704, Gesandter in Rom 1708, General der Galeeren 1712. Er starb 1725.. 279. 318-21
Thiange (Gabrielle de Rochechouart-Mortemart), Schwester der Frau v. Montespan, geb. 1631, heiratete 55 Claude Léonor Damas, Marquis von Thiange. Gest. 1693... 297
Tiberge (Louis), Abbé, war abwechselnd mit Brisacier alle 3 Jahre Superior der ausländischen Missionen, erhielt 1691 die Abtei S.-Sauveur d'Andres und wurde unter der Regentschaft Prediger des Königs an Stelle des Paters Séraphin. Gest. 1730…189
Tonnerre (François-Joseph de Clermont, Graf von), geb. 1665, gest. 1705. Wurde 1684 erster Kammerherr des Herzogs von Orléans. 127. 128
Tonnerre (Geneviève-Armande de la Rochefoucauld de Roye de Blanzac), geb. 1692, heiratete 1708 Philippe-Aymard von Clermont, Grafen von Tonnerre. Gest. 1745... 217
Torcy (Jean-Baptiste Colbert, Marquis v. Torcy und v. Sablé), geb. 1665, erhielt 89 die Anwartschaft auf den Staatssekretärsposten seines Vaters, folgte ihm 96 auch als Großordensschatzmeister; 99 Oberintendant der Posten. Mitglied des Regentschaftsrates bei Ludwigs XIV. Tode bis 1721. Gest. 1746. 342. 352. 373
Toscana (Cosimo III., sechster Großherzog von), geb. 1642, gest. 1723, heiratete 1661 Marguerite-Louise, Tochter des Herzogs Gaston von Orléans. 289. 308. 310. 333
Toscana (Giovanni-Gastone de'Medici, Prinz von), Sohn des Großherzogs Cosimo III. und der Marguerite-Louise von Orléans, geb. 24. 5. 1671. Er wurde Großherzog am 31. 10. 1723 und starb zu Florenz 9. 7. 1737 … 289. 290
Toulouse (Louis-Alexandre de Bourbon, Graf von), legitimierter Sohn Ludwigs XIV. und der Montespan, geb. 30. 4. 1678, Admiral von Frankreich 1683, gest. Rambouillet 1. 12. 1737... 8. 81. 144. 147. 174. 315
Tournay (François de Caillebot de la Salle, Bischof von), Dr. theol., Abt von Plaimpied 1666-74, von Rebais 72, Almosenier des Königs 86, Bischof von Tournay 90, demissionierte 1705, erhielt darauf die Abtei de la Couture in Mans. Gest. fast 80jährig 1736 … 359
Tourville (Anne-Hilarion de Costentin, Graf von), Sohn von César de C., geb. Paris 1642, vierjährig in den Malteserorden aufgenommen, trat 1666 als Schiffskapitän in die Marine des Königs ein, wurde 1675 Geschwaderchef, 1682 Generalleutnant, 1689 Vizeadmiral der Levante, 1693 Marschall von Frankreich. Er starb 28. 5. 1701. Er war der berühmteste französische Admiral … 48
Tourville (César de Costentin, Baron, später Graf von), gest. 1697 in der Normandie. Er war Erster Kammerherr des Großen Condé (Herzogs von Enghien) … 48
Trappe (Abt von la), siehe Rancé.
Tremoïlle (Marie-Armande-Victoire de la), geb. 1677, verheiratet 1696 mit dem Herzog von Albret. Gest. 1717.. 92. 148. 153
Troyes (Bischof von), siehe Chavigny.
Turenne (Louis-Charles de la Tour, genannt der Prinz von), fiel 1692 in der Schlacht bei Steenkerk. Er heiratete 1691 die einzige Tochter der Herzogin von Ventadour, Anne-Geneviève de Levis, geb.1673, wieder verheiratet mit Hercule-Mériadec de Rohan-Soubise, Prinzen von Rohan, gest. 1727 … 89. 150
Urfé (Joseph-Marie de Lascaris, Marquis von), 1684 Menin des Dauphin und Statthalter des Königs der Provinzen Ober- und Nieder-Limousin, verkaufte 88 diese Charge, Leutnant der Garden 90. Gest. 1724, 72jährig… 223. 224
Uzès (Emmanuel II., Graf von Crussol, Herzog v.), Oberst des Regiments de Crussol, Gouverneur von Saintonge u. Angoumois, geb. 1642, gest. 1. 7. 92 … 28. 161. 366
Uzès (Julie-Françoise de Ste.-Maure), einzige Tochter des Herzogs v. Montausier, geb. 1647, verheiratet 64 mit Emmanuel de Crussol, der 80 Herzog v. Uzès wurde, verwitwet 95 … 162
Valbelle (Louis-Alphonse de V. de Montfuron), aus der Familie der Grafen von Marseille, Doktor der Sorbonne, Agent des Klerus 1675, Almosenier des Königs 69, Bischof von Alet 77, von St.-Omer 84. Gest. 1708, ca. 65jährig, … 358. 359
Vallière (Louise-Françoise de la Baume-le-Blanc de la Vallière), geb. 6. 8. 1644. 61 Ehrenfräulein der Königin Henriette von England, im gleichen Jahre Mätresse Ludwigs XIV., ging 1674 ins Kloster, gest. 6. 6. 1710... 16
Valois (Louis le), geb. 1639, Jesuit, Beichtvater der Enkel Ludwigs XIV. von 1695 bis zu seinem Tode am 11. 9. 1700. 256. 258
Varenne (Guillaume Foucquet, Baron von Sainte-Suzanne u. la Varenne), geb. 1560 zu La Flèche, war nacheinander Häscher, Küchenjunge der Herzogin von Bar, Catherine von Bourbon, und Mantelträger Heinrichs IV., bevor er Gouverneur der Stadt und des Schlosses von La Flèche (1592) wurde. 1598 wurde er geadelt. Heinrich IV. überhäufte ihn mit Ämtern. Er starb 1616. 279. 280
Varenne (Guillaume Foucquet, Ritter, später Marquis de la V. und Baron v. Sainte-Suzanne), heiratete 1697 Marie-Françoise-Philiberte-Damaris de Froullay de Tessé (gest. 1744) und wurde daraufhin Generalstatthalter von Anjou und Saumurois und Gouverneur von La Flèche, wie sein Vater und Großvater. Gest. 22. 2. 1699 … 279
Vauban (Sebastien le Prestre, Herr von), geb. 1633, gest. Paris 1707, Generalleutnant 1688, Marschall von Frankreich 1705 … 7. 8
Vaubecourt (Louis-Claude de Nettancourt d'Haussonville, Graf von), 1677 Infanterieoberst, 87 Generalinspekteur, 96 Generalleutnant, gest. 1705. 108
Vaudémont (Charles-Henri von Lothringen, Prinz von), geb. 1649 als Sproß der angeblichen Ehe Karls IV., Herzogs von Lothringen, mit Béatrix de Cusance, Gräfin von Cantecroix. Er schloß sich an den Prinzen von Oranien an und an Spanien, wurde Ritter des Goldenen Vließes und spanischer Grande, endlich Gouverneur von Mailand. Seit dem Juni 1691 stand er an der Spitze der spanischen Armeen in Flandern. Er starb 1723. 168-72
Vauguyon (André de Betoulat de la Petitière, Herr von Fromenteau, später Graf von), Staatsrat, Gesandter in Spanien und mehrfach außerordentlicher Gesandter. Er starb 1693 … 66-73
Vauguyon (Marie de Saint-Maigrin), heiratete 1653 Barthélemy de Quelen, Grafen von Broutay. Sie hatte von ihm einen Sohn, der der Vater des Herzogs von Quelen de la Vauguyon wurde, des Gouverneurs Ludwigs XVI. 55jährig heiratete sie André Bétoulat, Herrn von Fromenteau (1668). Sie starb 1693. 68. 72
Vendôme (Louis-Joseph, Herzog von), Urenkel Heinrichs IV. und der Gabrielle d'Estrées, geb. 1.7.1654, Pair von Frankreich, Großseneschall, Gouverneur und Generalstatthalter in der Provence (seit 1669); Generalleutnant (1688), General der Galeeren 1694, befehligte von 1695-97 die Armee in Katalonien, von 1702 bis 1706 die in Italien, von 1706-08 in Flandern, von 1709-12 die in Spanien, wo er den Sieg von Villaviciosa davontrug; starb zu Viñaroz, 11. 6. 1712 … 113. 130. 133. 138. 165-68. 174. 188. 190. 206. 314-16. 380
Vendôme (Philippe, Herzog von), geb. 1655, trat in den Malteserorden, wurde dort 1678 zum Großprior von Frankreich ernannt. 1691 wurde er Generalmajor, 1693 Generalleutnant, kämpfte bis 1706, wo er in Ungnade fiel, in allen Feldzügen in Italien und Katalonien. Er besaß mehrere bedeutende Abteien. 1719 verkaufte er seine Großpriorwürde, 1727 starb er zu Paris. 167. 269. 314-16
Verneuil (Charlotte Séguier, Herzogin von), geb. 1623, heiratete in zweiter Ehe Heinrich von Bourbon, Herzog v. Verneuil. Sie starb 1704. 28. 29
Verjus (Antoine), geb. 1632, trat 51 in den Jesuitenorden. Er hatte seinen Bruder Louis nach Portugal und Deutschland begleitet, wo er viel Erfolg gehabt, dann wurde er Prokurator der Missionen der Levante. Gest. 1706... 140
Verneuil (Henri de Bourbon), natürlicher Sohn Heinrichs IV. und Henriettes de Balzac, geb. 1601, legitimiert 1603, von seinem Vater zum Geistlichen bestimmt, erhielt 1608 das Bistum Metz, das er, obwohl Laie, bis 1652 behielt; 1623 hatte er auch die Abtei von St.-Germain-des-Prés bekommen, auf die er erst 1668 zugunsten des Königs von Polen verzichtete. Er starb 1682 zu Verneuil … 28
Verthamon (Michel-François de V., Marquis de Bréau usw.), Rat am Parlament 1674, Requetenmeister 77, erster Präsident des Großen Rates 97, gest. 84jährig 1738. Seine Schwester heiratete 84 den Herzog v. Brissac... 346
Vienne (François Quentin, genannt de la), Barbier und Bader Ludwigs XIV., wurde 1679 einer der vier Ersten Kammerdiener des Königs, der ihn adelte. Er kaufte das Marquisat Champcenetz in Brie und starb 1710 fast 80jährig. 173. 175. 281. 315
Villars (Claude-Louis-Hector, Marquis, später Herzog von), geb. 1653, Kavallerieoberst 74, Generalleutnant 93, außerordentlicher Gesandter in Wien 1697-1701, Marschall von Frankreich 1702, Herzog 1705, Pair 1709, Gouverneur von Metz 1710, Gouverneur der Provence 1712, unterzeichnete den Frieden von Rastatt 1714, den von Baden 15, Mitglied der französischen Akademie 15, Grande von Spanien, Gouverneur v. Marseille 23, Kommandant der Armeen in Italien 1733; gest. Turin 1734 … 98
Villars (Pierre, Marquis von), erster Kammerherr des Prinzen v. Conti 1654, Generalleutnant 1657, Gouverneur von Besançon 1668, Staatsrat 1683, starb 20. 3. 1698, 75jährig... 27. 281. 291. 292. 342
Villequier (Olympe de Broully, genannt Fräulein von Piennes, Marquise von), heiratete 1690 Louis d'Aumont, Marquis von Villequier. Sie starb 1723 63jährig … 127
Villeroy (Camille de Neufville de), 1606-1693, Erzbischof und Graf von Lyon, Bruder von Nicolas IV. de Neufville, Herzog von Villeroy, Gouverneur Ludwigs XIV... 64
Villeroy (François de Neufville, Marquis, später Herzog von), geb. 1644, Infanterieoberst 1664, Brigadier 1672, Generalmajor 1674, Generalleutnant 1677, folgte dem Marschall, seinem Vater, 1688 in dem Gouvernement von Lyon usw., 1714 Staatsminister und Chef des Finanzrates, 1695 trat er an die Stelle des Marschalls von Luxemburg, 1717 wurde er Gouverneur des jungen Königs, 1722 ins Lyonnais verbannt. Gest. Paris 1730 … 76. 91. 92. 170 bis 173. 191. 206. 177. 181. 223. 242. 346. 379. 380
Villeroy (Louis-Nicolas de Neufville, Marquis von Alincourt, später Herzog von), geb. 1663, Brigadier der Infanterie seit 1693, Generalmajor 1696, Generalleutnant 1702. Sein Vater trat ihm 1694 anläßlich seiner Heirat den Herzogstitel ab. Gest. 1734... 91. 142
Villeroy (Marguerite le Tellier), Tochter von Louvois, geb. 1678, gest. 1711. Sie heiratete 1694 Louis-Nicolas de Neufville, späteren Herzog v. Villeroy … 141
Villeroy (Marie-Marguerite de Cossé, Herzogin von), Tochter von Louis, Herzog von Brissac und Catherine de Gondi, heiratete 28. 3. 1662 François de Neufville, Herzog von Villeroy, Pair und Marschall von Frankreich, starb 60jährig 20. 10. 1708.. 1. 57
Weimar (Berhard, Herzog von Sachsen-), geb. 1604, gest. 8. 7. 1639, einer der berühmtesten Heerführer während des dreißigjährigen Krieges. Nachdem er hintereinander in deutschen, holländischen, dänischen und schwedischen Diensten gestanden hatte, trat er 1635 in französische und befehligte bis zu seinem Tode im Solde Ludwigs XIII. eine Armee am Rhein, … 42
Wolff (Valentin), geb. zu Geisen 1650, trat 1668 in den Jesuitenorden, starb 1708 in Molsheim bei Straßburg... 96
Xaintrailles (Joseph de), Malteserritter, Edelmann des Prinzen v. Conti, 78 Oberst eines Kavallerieregiments, das er 90 abgab. Gest. 1713... 224
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