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Abdelmelik Ibn Merwân, der Kalif in Damaskus aus dem Hause Omajja-Merwan, regierte um das Jahr 700 die ganze ungeteilte mohammedanische Welt mit einer Machtvollkommenheit und Machtsicherheit, wie sie wohl nur ganz selten, wenn überhaupt jemals in der Hand eines einzigen Sterblichen vereinigt gewesen ist. Als er zum Sterben kam, machte er ein politisches Testament und legte darin seinem Sohn, dem Thronfolger Walîd, ganz besonders drei Personen ans Herz. Seine Worte lauteten:
»Dem Ali Ibn Abdallah Ibn Abbâs erweise die ihm gebührenden Ehren und erkenne die ihm zustehenden Rechte an, denn er ist ein Enkel von des Propheten Onkel, und er ist zu uns nach Damaskus gekommen und hat sich in allem und jedem unserem Hause angeschlossen.
Deinen Bruder Abdallah, der seit langem Ägypten in mustergültiger Weise verwaltet, belaß in seinem Amte, und entferne ihn niemals daraus.
Deinen Onkel Muhammed Ibn Merwân, den tapferen Degen, der Mesopotamien regiert, belaß in seiner Stellung und erkenne all seine Ehren und Rechte an.«
Der Erfolg des Testamentes war, daß der neue Kalif Walîd, als sein Vater kaum die Augen geschlossen hatte,
seinen Bruder Abdallah, den Statthalter von Ägypten, absetzte;
seinen Onkel Muhammed Ibn Merwân aus Mesopotamien abberief und
das Haupt der Abbasidenfamilie Ali Ibn Abdallah zweimal öffentlich peitschen ließ.