Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Ist es, wie wir sehen, von der Wissenschaft und vom Leben aus nicht nur möglich, sondern sogar notwendig, den Begriff und das Wesen der Philosophie abzusondern und so zu formulieren, daß ihre spezifische Eigenheit hervortritt, so bleibt doch noch übrig, dem Grunde der Gegensätzlichkeit innerhalb der einzelnen philosophischen Systeme nachzugehen. Erst dadurch wird klar werden, daß trotz der mannigfachen Wege, die das philosophische Denken eingeschlagen hat, ihr eigentliches Wesen als Wissenschaft von den letzten Einheitsprinzipien alles zum Wissen gelangenden Erlebens stets das Gleiche geblieben ist. – Gegen die Forderung, daß Philosophie als Wissenschaft sich immer gleich geblieben, steht die unleugbare Tatsache, daß sich das philosophische Denken seit Jahrtausenden in großen, einander feindlichen Systemen auswirkte, die scheinbar jedes für sich ab ovo den Gedankengang und die Problemstellung zu beginnen versuchen. Schon in der griechischen Philosophie treten die Verschiedenheiten der philosophischen Problemstellungen und -lösungen so stark hervor, daß sie kaum in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht werden können. Dies ist gerade für die großen Philosophenschulen Griechenlands und der hellenistischen Zeit von außerordentlicher Bedeutung und umso bemerkenswerter, als diese Gegensätze zum Teil trotz der persönlichen Berührung der Philosophen immer größer wurden und sich trotz der lebhaft gepflogenen Diskussion nicht beheben ließen. Im Gegenteil, zwischen den Gedankengängen des Sophisten Sokrates, des Platon, des Aristoteles bestehen so schroffe Unterschiede, daß es kaum gelingen dürfte, diese drei Gedankengruppen inhaltlich miteinander zu vereinigen. Dagegen ist unleugbar, daß die drei von Sokrates, Plato und Aristoteles begründeten Gedankenschulen äußere und innere Beziehungen zueinander haben, daß bei Platon sokratische Gedanken mit eingegangen sind und umgeprägt wurden, daß Platons philosophische Ansichten für Aristoteles Anregungen gewesen, die ihn allerdings zum Teil von seinem Lehrer Sokrates fortführten, und daß Aristoteles wiederum bis weithinein in die mittelalterliche Philosophie Denkmöglichkeiten bewirkt hat.
Vergleicht man die großen in sich abgeschlossenen und gleichwertig nebeneinander stehenden philosophischen Systeme, die die Geschichte der abendländischen Kulturen hervorgebracht hat, ohne Rücksicht auf diese Beziehungen als besondere Formungen der Wahrheit untereinander, dann erhält man den Anblick von künstlichen und kunstvollen Gedankengefügen, Begriffsdichtungen, die dazustehen scheinen, wie die Dichtungen und Kunstschöpfungen aller Zeiten. In ihnen lebt individuell geformt die Tendenz, zur letzten Einheit des Wissens, zum letzten Prinzip der Wahrheit zu kommen, das aus der Mannigfaltigkeit des Erlebens abgeleitet, oder aus dem die Mannigfaltigkeit des Erlebens und des Wissens deduziert wird. Aber ebenso, wie sich der Literatur- und Kunsthistoriker abmühen, die scheinbar ganz aus dem individuellen Leben emporgewachsenen Kunstschöpfungen nach ihren zeitlichen Bedingungen zu begreifen, so hat der Historiker der Philosophie, selbst wenn er annehmen sollte, die philosophischen Systeme wüchsen ebenso individuell und vereinzelt auf, seine Aufgabe darin, ihre besondere zeitliche Struktur, den in ihnen lebendig gewordenen Inhalt und die individuelle Formung der Wahrheit aufzudecken, die Zusammenhänge darzulegen, die zwischen der philosophischen Leistung, dem Träger der philosophischen Gedanken und den zeitlichen Umständen bestehen.
Wie sehr es nun aber auch berechtigt sein mag, in Analogie mit den Leistungen der Kunst, die großen Systeme in ihrer philosophischen und systematischen Einzelformung zu betrachten, so wenig würde diese Betrachtungsart in vollem Maße den Ansprüchen der Philosophie gerecht werden. Denn Philosophie ist, wie wir sahen, nicht Kunst und individuelles Erleben, sondern Wissenschaft, die den Anspruch erhebt, Wahrheit allgemeingültig und notwendig zu formen. Nicht in der systematischen Formung irgendwelcher, wenn auch noch so konsequent durchgeführten Überzeugung, nicht in der Systembildung erschöpft sich das Wesen der Philosophie, sondern in dem Aufstieg vom Erleben und Wissen zum allgemeinen Prinzip des Erlebens und Wissens. Dieser Aufstieg ist mit Ernst nur möglich vom ganzen Umkreis des Erlebbaren aus, und wenn er zur philosophischen Wahrheit, zur letzten Erkenntnis führen soll, nur so, daß alle Versuche, diesen immer gleichen Gang zu tun, in jedem einzelnen neueren Versuche repräsentiert und aufgehoben werben. Gewiß ist es denkbar, daß in irgendeinem philosophischen System die Ansicht, die Überzeugung lebendig wird, daß das letzte Prinzip der Deutung und der Wahrheit gleichsam intuitiv erfaßt, erlebt, ergriffen ist. Alsdann ist das Interesse des Historikers zunächst mit Recht an die individuelle Anwendung dieses Prinzips als Deutungsmomentes und als systembildenden Faktors geheftet; aber dann hängt doch das System zugleich in den Angeln der Zeit und der durch die Zeit bedingten Persönlichkeit und bewegt sich gegen den Bestand der bisher geltenden philosophischen Wahrheit. Der Historiker der Philosophie hat eine Aufgabe, die naturgemäß auf das allerengste mit seiner Auffassung vom Wesen der Philosophie überhaupt verknüpft ist. Die Tatsache der »Geschichte der Philosophie« als einer bestehenden und die Philosophie selbst beherrschenden Wissenschaft wird damit ein zwingender, ein unentfliehbarer Grund, das Wesen der Philosophie, das wir vom Wissen und der Wissenschaft aus und gegenüber dem Leben und den Lebensanschauungsbedürfnissen begrifflich festlegen konnten, von einer neuen Seite aus zu erkennen. Die Geschichte der Philosophie als eine bestehende Wissenschaft gibt neue Gesichtspunkte und Richtlinien, das Wesen der Philosophie in seiner allgemeinen Struktur zu erfassen.
Wenn man die zahlreichen historischen Darstellungen der Philosophie namentlich des 19. und des 20. Jahrhunderts betrachtet, so kann der Beobachtung nicht entgehen, daß alle diese Darstellungen in sehr wesentlichen Punkten übereinstimmen, in wesentlichen Punkten aber auch weit untereinander differieren. Die Gründe der Einigkeit sowohl wie die der Uneinigkeit unter den Historikern der Philosophie liegen einerseits in den Auffassungen über den eigentlichen Sinn und die daraus entspringende Methode der Geschichte der Philosophie und andererseits, auch bei einigermaßen übereinstimmenden Ansichten über das Wesen der Philosophie, in den Auffassungen über die eigentliche Methode der philosophischen Wissenschaft selbst. Diese Gründe gehen naturgemäß de facto ineinander über und lassen sich nur in abstracto voneinander scheiden.
Einigkeit herrscht unter den Historikern der Philosophie für das gesamte Gebiet der Philosophie vornehmlich in zwei Punkten: Erstens kehren in allen historischen Darstellungen der Philosophie gewisse Namen übereinstimmend wieder, und auch darüber ist kaum ein Zweifel, welche Philosophen in der unübersehbaren Mannigfaltigkeit Philosophierender die eigentlichen Führer gewesen sind. Zweitens sind alle Historiker der Philosophie davon überzeugt, und diese Überzeugung gehört wesentlich zum Begriffe der Geschichte der Philosophie, daß innerhalb der zeitlichen Abfolge der philosophischen Systeme eine Entwicklung zu konstatieren ist. Keiner der zahlreichen Historiker der Philosophie leugnet neben dem feststellbaren Neben- und Hintereinander ein durch die Zeit oder durch die Probleme gebotenes Ineinander der philosophischen Systeme, so schroff sie sonst in der Wertung systematischer Gedanken einander gegenüberstehen mögen. Aber über die Art, den Sinn dieser Entwicklung herrschen die mannigfachsten Auffassungen, in denen sich die einzelnen Darstellungen der Geschichte der Philosophie charakterisieren und eigene philosophische Auffassungen sichtbar werden lassen.
Es kann hier natürlich nicht versucht werden, die Arten dieser Auffassung zu beleuchten oder auch nur zu konstatieren, aber es gehört zum Verständnis des Wesens der Philosophie und ihrer Geschichte, die Hauptarten dieser Auffassungen sich verständlich zu machen, eben weil sie auf das allerengste verknüpft sind mit der Auffassung vom Wesen der philosophischen Methode, der Art, wie die Philosophie, deren Wesen wir als feststehend betrachten, zu ihren Resultaten kommt. – Es sind vor allen Dingen vier Auffassungen, die in der Blütezeit der Geschichtsschreibung auf dem Gebiete der Philosophie sich nebeneinander behaupten und die wertvollsten Überblicke über die Gesamtleistungen der Philosophie hervorgebracht haben:
Die erste Auffassung von dieser Entwicklung philosophischer Systeme ist schon kurz angedeutet: Sie behauptet, daß das philosophische Denken individuell gefärbt ist, aus individuellen Gründen entspringt, daß der Aufstieg von der Besonderheit des Erlebens und Wissens zum letzten Grund der Wahrheit individuelle Überzeugungen zum eigentlichen Grunde habe. Sie erblickt in der philosophischen Leistung nur die individuelle Fassung des als allgemein geglaubten Prinzipes; die konsequente Art der Durchführung dieses Prinzipes ist für sie das eigentlich Wesentliche und Interessante. Und wie kein Individuum allein aus sich heraus begreiflich ist, sondern erst verständlich wird durch den Hinblick auf die Allgemeinheit, die Gesamtkultur, in der es steht, so ist vor allen Dingen das philosophierende Individuum, das diese Gesamtkultur unter einem Erkenntnisprinzip zu fassen versucht, sowie die von ihm eingeschlagenen Wege nur verständlich durch die Betrachtung der kulturellen Lage, in der es lebt. Die eigentliche Entwicklung philosophischer Auffassungen wird damit als in der Entwicklung der allgemeinen, kulturellen, menschlichen Verhältnisse enthaltend gedacht. Die Aufgabe des Historikers der Philosophie von diesem Standpunkte aus ist die, zu zeigen, wie sich aus den individuellen Zuständen des philosophierenden Individuums und seinen Beziehungen zur allgemeinen Kultur seine philosophischen Ansichten entfalten. Die eigentliche Entwicklung und historische Auffassung der philosophischen Probleme ist zugleich eine Entwicklung und Darstellung der geistigen Struktur der Gesamtkultur. Die aus dem individuellen Leben hervorgehenden philosophischen Lösungsversuche münden in die allgemeine Kultur und erwecken in ihr neue Versuche, die gleichen Probleme zu lösen. Jedes philosophische Individuum ist von diesem Gesichtspunkt aus bedingt durch die Zeit und nur begreiflich aus seinen Lebensbedingungen; es ist aber auch zugleich Bedingung für die Zeit, es löst zeitliche Wirkungen aus, die rein philosophisch darin bestehen, daß die Probleme neu gefaßt und die Lösungen neu geformt werden. Bei dieser Auffassungsart vom Wesen und vom Sinn der Geschichte der Philosophie und der Philosophie selbst finden wir die Berichte über die Lebens- und Zeitumstände der Philosophen ausführlich behandelt und die Problemlösungen gleichsam umschlossen von den Lebensumständen. Diese Art der Darstellung der Geschichte der Philosophie ist eine der ältesten und immer wiederkehrenden Formen der Geschichtsschreibung.
Eng verwandt mit dieser Ansicht vom Sinn der »Geschichte der Philosophie« und der in ihr repräsentierten Überzeugung von einer steten Entwicklung philosophischer Probleme ist die zweite, weitverbreitete und literarisch dokumentierte Auffassung. Sie behauptet, daß es eigentlich immer die gleichen philosophischen Probleme sind, die in der allmählichen Entwicklung des Denkens überhaupt auftauchen. Nur die Intensität, mit der diese Probleme aufgegriffen, und die Art, wie sie gelöst werden, ist in den verschiedenen Zeiten und bei den verschiedenen Philosophen verschieden. Bedingt sind die Lösungen durch den immer wieder feststellbaren und für das Verständnis der Problemlösung notwendig festzustellenden Zusammenhang der Problemlösungen untereinander. Diese Auffassung vom Wesen der Geschichte der Philosophie verbindet mit der Überzeugung von einer allmählichen Entwicklung des Denkens die andere von dem inneren Zusammenhang aller Problemlösungen. Die Geschichtsschreibung über die Philosophie, die auf diesem Grunde beruht, läßt die persönlichen Verhältnisse der Philosophen stärker in den Hintergrund treten, spürt aber umso fleißiger alle nur möglichen zeitlichen Zusammenhänge der einzelnen Gedankengänge auf, und es gehört mit zu den wesentlichsten Entdeckungen dieser Geschichte der Philosophie, festzustellen, daß sich Gedankengänge dieses oder jenes Philosophen hier oder dort wiederfinden. Von diesem Interesse geleitet, ist eine ungeheure philosophische oder, besser gesagt, philosophiegeschichtliche Literatur entstanden, die bis ins kleinste die einzelnen Steinchen der einzelnen Systeme aus allen Gegenden des Denkens zusammenträgt und Beziehungen sachlicher Natur unter den scheinbar vereinzelten und individuell denkenden Philosophen herzustellen unternimmt.
In einem schrofferen Gegensatz als diese beiden Richtungen untereinander steht die dritte Auffassung vom Wesen der Geschichte der Philosophie zu beiden. Sie geht aus von der Überzeugung, daß letzthin doch nur eine Lösung der philosophischen Probleme möglich ist, woher diese auch immer ihren Ursprung und Inhalt nehmen mögen, und betrachtet alle Lösungsversuche mit mehr oder weniger Verständnis für die individuelle Formung unter dem Gesichtspunkte, wie weit sie sich dieser letzten einen Wahrheit nähern. Alles Individuelle gilt für den Historiker der Philosophie, der auf diesem Standpunkte steht, gewissermaßen als Grund des Irrtumes innerhalb des philosophischen Denkens. Es ist selbstverständlich und durch die modernen Untersuchungen über die Methode der Geschichte immer klarer geworden, daß kein Historiker alles das nachzuerzählen hat, was überhaupt geschehen ist, sondern daß er aus der unübersehbaren Mannigfaltigkeit des Geschehenen nach gewissen Gesichtspunkten auszuwählen und darzustellen hat. Für den Historiker der Philosophie im Sinne der ersten von uns besprochenen Auffassung ist dieses Prinzip der Auswahl die Konsequenz bei der Durchführung eines individuellen Prinzips und der Umfang des Gebietes, für welches dieses Prinzip geltend gemacht wurde. Für den Historiker der Philosophie im zweiten Sinne ist dieses Prinzip der Auswahl die philosophische Wirksamkeit von Deutungsversuchen und Deutungsprinzipien. Endlich für den Historiker der Philosophie im vorliegenden dritten Sinne ist dieses Prinzip der Auswahl die Verwandtschaft der einzelnen Lösungsversuche mit den als letztens richtig geglaubten philosophischen Überzeugungen des Historikers der Philosophie selbst. Die »Geschichte der Philosophie« wird damit die Repräsentantin der einzelnen Entwicklungsphasen des Denkens bis zu einem zeitlichen festgelegten Punkte.
Bis zur schroffen Konsequenz wird diese letztere Auffassung gebracht dort, wo in den Entwicklungsgang des Denkens Notwendigkeit hineingedacht und diese Notwendigkeit als feststellbares Prinzip verfolgt wird. Diese vierte Auffassung hat ihre schroffste und einseitigste, aber auch konsequenteste und systematisch interessanteste Vertretung in Hegel gefunden, dessen »Geschichte der Philosophie« zugleich ein System des gesamten philosophischen Denkens und ein System des eigenen Denkens geworden ist. Hegel suchte die Überzeugung zu begründen, daß sein System der Philosophie das letzte und das eigentliche System der Philosophie sei. Er war weiterhin der Überzeugung, daß dieses System der Philosophie das eigentliche System der objektiven Philosophie, ein Kanon und ein System objektiv philosophischer, aller subjektiven Ansichten baren Sätze sei. Damit mußte er die Überzeugung verbinden, daß in seinem Systeme das Denken überhaupt einen Kulminationspunkt erreicht habe, der im Wesen des Denkens und jenseits aller subjektiven Formungen des Denkens lag. Über Hegels »Geschichte der Philosophie« lagert deshalb die feste Einsicht, daß sich in der Geschichte der Philosophie ein im Denken angelegter Prozeß der Entwicklung offenbart, und zwar der Prozeß, den die Logik oder Philosophie des Denkens als substantiell für das Denken festzustellen hat. Jedes einzelne, in der Geschichte des Denkens aufgetauchte System der Philosophie nimmt deshalb einen notwendigen Punkt in der Entwicklung des absoluten Denkens ein. Die Geschichte der Philosophie ist von hier aus gesehen nicht nur die Geschichte von den notwendigen Irrungen, sondern auch von den notwendigen Etappen der Entwicklung vom Anbeginne bis zum letzten Systeme selbst.
Wir sehen hinter all diesen Auffassungen über das Wesen der »Geschichte der Philosophie« sich bestimmte Ansichten über das Wesen der Philosophie selbst, bzw. über die Wege verbergen, die die Philosophie einzuschlagen hat, um ihr Wesen und ihren Begriff zu erfüllen, zu allgemeingültigen und notwendigen Resultaten zu gelangen. Die »Geschichte der Philosophie« als die Wissenschaft von den vorhandenen Versuchen des menschlichen Geistes, zum letzten Prinzip der Wahrheit zu kommen, ist selbst damit zugleich eine demonstrative Wissenschaft von den mannigfachen Methoden der Philosophie. Sie rechnet mit der Mannigfaltigkeit nicht nur der eingeschlagenen Wege, sondern mit einer unübersehbaren Mannigfaltigkeit möglicher Wege, die teils im Individuum des Philosophen, teils im Denken selbst ihren Grund haben. Sie steht auf dem überzeugungsmäßigen Grunde, daß die unübersehbare Mannigfaltigkeit dieser Wege und die daraus fließende Mannigfaltigkeit von Systemen keine Instanz gegen den einheitlichen Begriff der Philosophie an sich ist. Somit verweist die »Geschichte der Philosophie« als die Wissenschaft von den mannigfaltigen Wegen des philosophischen Denkens selbst auf die Betrachtung der Methode der Philosophie, die, obwohl das Wesen der Philosophie ein konstantes ist, eine unübersehbare Mannigfaltigkeit von Möglichkeiten in sich tragen muß.