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Aus Kerlchens Tagebuch.
Die gute Bümi! Die lieben Menschenkinder in Buchenwalde und im gesamten Schleswigholstein! Wie sie mir alles zu Liebe tun wollen und sich um mich sorgen! Nebenbei denkt aber das liebe Völkchen, daß ich gar nichts zu tun hätte, als etwa den ganzen Tag auf dem Söller des Altenhofer Schlosses zu sitzen und mit dem Tüchlein Grüße zu winken, wie es in alten Rumänen so schön von sittsamen Jungfrauen heißt. Und nun Weihnachten! Nein, nein, das Herz wird mir zwar groß, wenn ich an den Buchenwälder Lichterbaum denke, aber – – – Wera wird in Groß-Rhoda sein, und da gehöre ich doch wohl zu den beiden einsamen Frauen hier.
Ein Brief ist von meinem Erich-Bruder angekommen, der mich über die Maßen erschreckt hat. Wie klein ist die Welt!
Der gute Schlachter Krone hat auch an Erich geschrieben und Fabeldinge von Altenhof erzählt, Erich und Fritz von Rumohr sorgen sich um mich. Und was schreibt Erich?
»Kerlchen, – ich hab' mich an der besten Quelle über Altenhof erkundigt, und über die Damen die beruhigende Antwort bekommen: »Wunderlich, aber tadellos«.
Und diese beste Quelle wird auch unserm Kerlchen der beste Schutz sein, wenn es wirklich einmal Zuflucht suchen müßte: es ist mein Freund Hans von Hartwig, der in Sandkrug bei Altenhof verheiratet ist.
Kerlchen, ein Prachtmensch mit einem Idealfrauchen! Du mußt sie unbedingt aufsuchen. Ich wundere mich, daß die beiden nicht in Altenhof verkehren, er sprach doch mit so großer Verehrung von den Namen. Hier in Berlin hatten sich Hans und Inge tapfer durchgeschlagen, der hochbegabte Mensch mußte ja vor Jahren Königs Rock ausziehen, um sein Lieb heimführen zu können, – jetzt hat er eine gute, gesicherte Stellung an der großen Nadelfabrik in Sandkrug. Grüße ihn von mir, den Treuen und seine Inge und das Büblein dazu!«
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»Hans von Hartwig, der Treue! O, was soll ich tun! Wenn Gisela das wüßte! Ob ich mit Wera darüber spreche? Aber die lebt und webt ja nur in bräutlichen Gedanken. Kerlchen, Kerlchen, da sitzt du nun mal ordentlich drin!
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