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31

Unerwartet wie ein plötzlicher Donnerschlag traf Amarin die Nachricht, daß der Palastminister alles entdeckt habe.

Prinzessin Chanda war nach dem ersten Eingeständnis Amarins zu aufgeregt, um ein vernünftiges Wort mit ihr zu reden, und nach der kurzen Aussprache mit ihrer Tante am frühen Morgen hatte die junge Prinzessin stundenlang niemand mehr gesehen.

Sie war eingeschlossen, und qualvolle Verzweiflung und entsetzliche Angst packten sie. Jeden Augenblick glaubte sie Schritte zu hören. Bald würden Wärter erscheinen, um sie in das berüchtigte Prinzessinnengefängnis des Stadtpalastes zu bringen ...

Bisher war ihr Leben ohne große Erschütterungen verlaufen, aber diese Katastrophe, die so unvermittelt und niederschmetternd kam, drohte sie vollkommen aus der Bahn zu werfen. Feinfühlig, wie sie war, empfand sie alles Leid tiefer und schwerer als andere. Nur ihre buddhistische Überzeugung und der Glaube an Warwick gaben ihr einen letzten Halt, so daß sie der nahen Versuchung widerstehen konnte, diese Welt des Leidens freiwillig zu verlassen.

Dumpfe Betäubung lastete auf ihr. Wenn sie wenigstens einen Menschen gehabt hatte, mit dem sie hätte sprechen, dem sie ihre Gedanken hätte anvertrauen können! Aber Me Kam war sicher auch gefangengesetzt worden und durfte nicht zu ihr kommen.

Das Verlangen, in Warwicks Nähe zu sein, wurde immer mächtiger in ihr. Er hatte sie oft verstanden, ohne daß sie ein Wort sagte, und manchmal hatten sie gleichzeitig mit denselben Worten denselben Gedanken geäußert.

Bange Fragen stiegen in ihr auf, während sie unruhig im Zimmer auf und ab ging. Wo mochte Warwick sein? Ob er wußte, daß sie entdeckt waren? Ob man ihn auch verhaftet hatte? Was mochte aus ihm geworden sein?

Sie machte sich bittere Vorwürfe. Um seinetwillen hätte sie heute morgen schweigen müssen und nichts zugeben dürfen.

Seitdem der Zauber seiner Persönlichkeit auf sie wirkte, glaubte sie, den Sinn des Lebens besser zu verstehen, denn in seiner Nähe schwanden alle Sorgen und Zweifel.

In ihrer höchsten Bedrängnis hatte sie am vergangenen Tag wieder bei ihm Zuflucht gesucht und sich ihm anvertraut. Wie liebevoll hatte er sie getröstet! Wenn sie jetzt bei ihm sein könnte, würde alles gut werden. Sein Versprechen, ihr zu helfen, verlieh ihr Kraft, so daß sie unter dem schweren Schlag nicht vollkommen zusammenbrach.

Gegen Mittag hörte sie ein Geräusch, das sie erschreckte. Der Schlüssel drehte Sich in der Tür. Zwei Dienerinnen kamen herein und brachten ein Tablett mit verschiedenen Schüsseln, stellten es auf den Tisch und gingen wortlos wieder hinaus.

Alles schien wie sonst zubereitet zu sein, und doch rührte Amarin nichts an. Sie fürchtete, daß die Speisen vergiftet sein könnten. Von Me Kam hatte sie früher oft genug gehört, daß unliebsame Menschen auf diese Weise aus dem Wege geräumt würden. Durst brauchte sie nicht zu fürchten, denn sie konnte sich aus dem Badezimmer frisches Trinkwasser holen.

Kurz darauf kam Prinzessin Chanda ins Zimmer. Äußerlich war sie ruhig, aber ein bitterer herber Zug um ihren Mund zeigte, wie sehr sie sich über das Unglück grämte, das über ihre Familie hereingebrochen war.

Sie selbst hatte in ihrer Jugend gelassen und würdevoll das Los der Entsagung getragen und war nun aufgebracht über Amarin, die sich kühn und rücksichtslos über alle Tradition hinwegsetzte. Der König hatte ihr seine Entscheidung mitgeteilt. Sie hielt sie für viel zu mild, wenn sie auch darüber erfreut war, daß dem Hause Akani dadurch eine schwere Demütigung erspart blieb.

Mit harten Worten erklärte Sie Amarin, wie sehr sie über ihre Handlungsweise empört sei, und daß sie vorläufig eingeschlossen bleiben würde. Nur widerwillig sagte sie ihr dann, daß Rama die dauernde Kerkerstrafe in lebenslänglichen Klosteraufenthalt umgewandelt habe, und die wohlwollenden Worte des Königs verwandelten sich in ihrem Mund in furchtbare Anklagen.

Amarin ließ die Vorwürfe schweigend über sich ergehen, denn sie wußte, daß ihre Tante niemals Verständnis für die Gegenwart aufbringen könnte. Vorsichtig fragte sie nach Me Kam, als Chanda eine Pause machte.

»Sie ist heute morgen feige geflohen und hat sich ihrer Strafe entzogen«, erwiderte ihre Tante verächtlich. Sie hatte von jeher eine gewisse Abneigung gegen Me Kam gehabt, die das Vertrauen ihrer Nichte besaß.

Plötzlich bemerkte Sie, daß Amarin nichts zu sich genommen hatte, und erschrak über dieses Mißtrauen.

»Was ich dir schicke, kannst du ruhig essen!«

Kurz entschlossen trat sie an den Tisch und kostete von allen Gerichten, dann ging sie ohne ein weiteres Wort hinaus. Sie dachte daran, wie oft ihr Bruder, König Pra Paramin, solchen Nachstellungen ausgesetzt gewesen war.

Der Lebenswille erwachte wieder in Amarin. Sie aß, und die körperliche Stärkung brachte ihr frischen Mut und neue Hoffnung.

Auf keinen Fall brauchte sie nun Surja zu heiraten. Das allein war ein erlösender Gedanke.

Sie erwog die Möglichkeiten einer Flucht, denn unter dem Druck der letzten aufregenden Ereignisse glaubte sie, daß darin ihre einzige Rettung läge.

Entschlossen packte sie die nötigsten Sachen in einen kleinen Handkoffer und legte auch ihren wertvollen Schmuck dazu, den sie in einem eingemauerten Safe ihres Zimmers aufbewahrte. Dann zog sie ein Sportkostüm an. Die Beschäftigung zerstreute sie und lenkte sie ab, obwohl sie sich sagte, daß all diese Vorbereitungen wenig Zweck haben konnten.

Als sie ein Geräusch zu hören glaubte, verbarg sie den Koffer rasch unter dem Bett und lauschte angestrengt: aber es kam niemand.

Schließlich ging sie ans Fenster und schaute hinaus. Ob sie es wohl wagen durfte, aus dem Hause zu fliehen? Nach sechs Uhr wurde es dunkel. Vorsichtig trat sie hinter den Vorhang und musterte die nächste Umgebung.

Aus dem Fenster konnte sie nicht springen, da es zu hoch lag. Unwillkürlich streifte ihr Blick die Lianenranken, die dicht daneben zum Dachgarten hinaufwucherten, und sie wurde zuversichtlicher. Im äußersten Notfall konnte sie auf diesem Weg entkommen.

Aber gleich darauf entdeckte sie unten zwischen den Büschen die Uniform eines Beamten vom Postministerium, der offenbar Wache hielt, um ihre Flucht zu verhindern.

Entmutigt legte sie sich auf eine Couch. Auf dem Gang räusperte sich jemand. Dem Klang der Stimme nach mußte es ein Mann sein, Sicher ein anderer Wächter, einer von Murapongs Leuten, der auf sie aufpassen sollte. Sie war in einem Netz gefangen, aus dem es kein Entrinnen gab.

Irgendwo im Palais schlug eine Uhr. Amarin zählte die silberhellen Schläge – es war drei. Düsterer und hoffnungsloser wurde ihre Stimmung, aber tapfer unterdrückte Sie die Tränen.

Minute um Minute verrann erbarmungslos, ohne daß sich ein Lichtstrahl von Hoffnung zeigte. Die Sehnsucht nach Warwick zehrte qualvoll an Amarin. Sie schloß die Augen, suchte alles andere zu vergessen und stellte sich vor, daß er bei ihr wäre und sie sanft an sich zöge.

Trotz ihres Kummers schlief sie vor Müdigkeit und Erschöpfung schließlich ein.

Draußen neigte sich nach einem heißen Nachmittag die Sonne langsam dem Horizont zu, und die Zeit der Abendkühle, die vom Meer her eine erfrischende Brise brachte, setzte ein.

Plötzlich fuhr Amarin aus dem Schlaf auf.

Durch die offenen Fenster klang Stimmengewirr und Lärm herein. Es war bereits dunkel im Zimmer, aber durch das Fenster drang heller Feuerschein.

Schnell drehte Amarin das Licht an und warf einen Blick auf die Uhr, die sieben zeigte. Sie mußte mehrere Stunden geschlafen haben.

Draußen schrie alles durcheinander; irgendein Gebäude in unmittelbarer Nähe brannte lichterloh.

Angst und Schrecken packten Amarin aufs neue. Sollte der Palast selbst in Flammen stehen, während sie hier hilflos eingeschlossen war, ohne sich retten zu können?

Als sie hinausschaute, sah sie, daß auch der Beamte, der vor ihren Fenstern Wache gehalten hatte, seinen Posten verließ und davoneilte.

Nun war es Zeit zur Flucht!

Sie sprang zum Bett, riß das kleine Köfferchen an sich und wollte sich gerade aus dem Fenster schwingen, um sich an den kräftigen Ranken hinunterzulassen, als auf dem Korridor eilige Schritte ertönten.

Sie hörte, daß draußen jemand nach dem Schlüssel tastete. Wer mochte das sein? Erwartungsvoll sah sie nach der Tür.

Im nächsten Augenblick wurde diese von außen aufgeschlossen, und Warwick stürzte herein.

»Mein Auto wartet unten – komm schnell!«

Ohne zu fragen, folgte sie ihm auf den Gang hinaus. Das Palais schien ausgestorben zu sein. Das Feuer hatte alle Leute angelockt.

Vorsichtig gingen die beiden die Treppe hinunter; noch eine Sekunde machten sie hinter dem grünen Plüschvorhang halt, aber der Weg zum Portal war frei.

Entschlossen eilten sie hinaus, erreichten eine Gruppe von Sträuchern und schlichen sich langsam von Gebüsch zu Gebüsch, bis sie zu einem Seitentor in der Parkmauer kamen, das auf die angrenzende Straße führte.

Wilde Aufregung herrschte draußen: von allen Seiten liefen neugierige Menschen zur Brandstelle.

Warwick drückte Amarin eine Autobrille in die Hand. Sie setzte sie sofort auf und war dadurch nahezu unkenntlich gemacht.

Von weitem schrillte das Läuten der Feuerwehrwagen auf, als die beiden auf die Straße traten, und gleich darauf fuhr in rasendem Tempo ein Löschzug vorbei. Wenige Sekunden später erreichten sie Warwicks Wagen, den er in einer Seitenstraße geparkt hatte.

Der jähe Wechsel kam so unerwartet für Amarin, daß sie sich nicht gleich in die neue Lage finden konnte. Sie schluchzte vor Aufregung und Freude, aber in Warwicks Nähe überkam sie ein Gefühl vollkommener Sicherheit.

Er hatte keine Zeit, ihr etwas zu erklären. Mit größter Geschwindigkeit fuhr er nach Süden, um die Straße nach Paknam und zur Flußmündung zu erreichen.

Amarin saß neben ihm, schmiegte sich an ihn und legte den Arm um ihn, als ob sie ihn für immer festhalten wollte.

Da er nicht durch erleuchtete und belebte Straßen fahren durfte, mußte er verschiedene Umwege machen, denn es bestand immer die Gefahr, daß man sie in den hellen Straßen Bangkoks erkannte. Die Vorbereitungen zur Flucht hatten ihn den ganzen Tag in Anspruch genommen, und er war dauernd mit dem Wagen unterwegs gewesen, so daß er jetzt seine Benzinvorräte neu auffüllen mußte. Nach Amarins Flucht durfte er sich nirgends mehr sehen lassen; es blieb ihm also nur übrig, zur Breyfordschen Garage zu fahren, obwohl er sich dort auch in acht nehmen mußte, um nicht bemerkt zu werden.

Auf schlechten Nebenstraßen kam er endlich ans Ziel und hatte Glück bei der Einfahrt, denn die indischen Wachtleute waren noch nicht auf ihren Posten. Sie begannen ihren Dienst erst um neun Uhr abends. Er fuhr in den Schatten der großen Bäume und hielt an.

Vorsichtig schlich er sich dann zur Tankstation, die sich dicht neben der Garage befand. In atemloser Spannung wartete Amarin im Innern des Wagens.

Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Angestellten gegangen waren und sich niemand in der Nähe aufhielt, wagte er es, das Auto dorthin zu bringen.

Das Tanken war schnell beendet, und die beiden wollten gerade wieder einsteigen, als Amarin plötzlich sah, daß ein Mann hinter der Ecke der Garage auftauchte. Zu ihrem größten Schrecken bemerkte sie, daß er einen Revolver in der Hand hielt und auf Warwick anlegte. Verzweifelt sprang sie vor, stürzte sich auf ihn und schlug mit geballter Faust auf ihn ein.

Im nächsten Augenblick krachte ein Schuß. Warwick eilte an ihre Seite und erledigte den Mann mit einem wohlgezielten Kinnhaken. Schnell riß er dann die Garagentür auf und warf den Bewußtlosen hinein. Er nahm eine der Lederjacken von der Wand und schlug die Tür wieder zu. Es war höchste Zeit, daß sie davonfuhren.

Gerade als sie die New Road erreichten, wurde es auf dem ganzen Grundstück lebendig. Der Schuß hatte die Angestellten der Firma aufgeschreckt, die in ihren Bungalows beim Abendessen saßen. Sie glaubten, daß es sich um einen Einbruch handle.

» Kamoi – kamoi!« (Diebe! Diebe!) schallte es von allen Seiten.

Die Lichter der Garten- und Hofbeleuchtung wurden angedreht.

Amarin zitterte vor Erregung.

»Es war mein früherer Chauffeur Krabu«, sagte sie entsetzt. »Ich habe seine verzerrten Gesichtszüge deutlich erkannt – er muß wieder Opium geraucht haben.«

Das alles spielte sich in wenigen Augenblicken ab. Kurze Zeit darauf war Warwick in Sicherheit. Niemand hatte ihn erkannt oder auf seinen Wagen geachtet.

Während der Fahrt empfand er plötzlich einen brennenden Schmerz an der linken Schulter. Er tastete an die Stelle und fühlte, daß sein Anzug feucht war. Als er die Hand zurückzog, war sie blutig.

Er sagte Amarin nichts davon, denn er wollte erst auf die freie Landstraße kommen. Der Angriff hatte also ihm gegolten. Warwick nahm an, daß einer von Murapongs Leuten beauftragt worden war, ihn zu ermorden. Er biß die Zähne zusammen. Nun wurde die Sache gefährlich.

Nach einer Viertelstunde erreichten sie das freie Land vor der Stadt. Endlos dehnten sich die überschwemmten Reisfelder zu beiden Seiten der Straße aus, die von großen, alten Gummibäumen eingefaßt war.

Er brachte den Wagen zum Stehen und drehte das Licht im Innern an.

»Amarin, erschrick bitte nicht, aber Krabu muß mich eben getroffen haben.«

»Warwick!« rief sie entsetzt und bemühte sich sofort um ihn. Vorsichtig half sie ihm, die weiße Jacke abzustreifen, aber sie hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken.

Die ganze linke Seite seines Tropenanzugs war mit Blut befleckt.

Mühsam nahm er die Reiseapotheke heraus, und sie untersuchte und verband die Wunde bei dem Schein der Autolampen. Glücklicherweise war es nur eine verhältnismäßig leichte Verletzung, eine Fleischwunde, die stark blutete. Er legte die eigentlich für Amarin bestimmte Lederjacke an, um seinen Anzug zu verdecken.

Nach kurzem Aufenthalt ging die rasche Fahrt weiter, und das Auto flog wie ein Pfeil davon.

Amarin lehnte sich eng an Warwicks rechte Seite und drückte zärtlich seinen Arm.

Der Geschwindigkeitsmesser stand auf hundertundzehn Kilometer. Warwick sah auf die Schaltbrettuhr – es war kurz nach halb acht. Sie würden den Dampfer gerade noch erreichen, wenn Ronnie pünktlich mit dem Motorboot bei Bangkolem zur Stelle war.

Bis jetzt hatte er nicht mehr an ihn gedacht – hoffentlich würde sein Freund den Auftrag durchführen können, ohne daß sein romantisches Temperament ihm einen Streich spielte. Eine geheime Sorge stieg in Warwick auf.

Er erklärte Amarin jetzt kurz den Fluchtplan. Der dänische Postdampfer »Manchuria«, der am Abend im Hafen von Bangkok abfuhr und nach Singapur in See stach, mußte um neun Uhr die Barre außerhalb der Menammündung passieren. Jenseits von Paknam sollte Ronnie mit Warwicks Motorboot am Ufer auf sie warten. Warwick wollte Amarin dann selbst in dem schnellen, großen Boot an Bord des dänischen Postdampfers bringen.

Außerhalb der Barre endeten die siamesischen Hoheitsgewässer; dort konnte er den Kurs der »Manchuria« kreuzen und das Schiff auf offnem Meere anhalten. Der Kapitän würde natürlich furchtbar fluchen, aber das mußten sie in Kauf nehmen.

Als die Lichter von Paknam in Sicht kamen, verlangsamte er das Tempo, um nicht durch zu schnelles Fahren in der kleinen Stadt Aufsehen zu erregen. Von früheren Ausflügen her kannte er die Verhältnisse der ganzen Gegend genau.

Am Flußufer bei Paknam lag die große Zollstation, wo alle aus- und einlaufenden Schiffe kontrolliert wurden, soweit sie nicht bereits in Bangkok abgefertigt waren.

Kurz nachdem sie die letzten Häuser des Ortes hinter sich gelassen hatten, bog Warwick in einen Nebenweg ein und fuhr zum Ufer des Menam, der hier die Größe einer ausgedehnten Meeresbucht hatte und eine Breite von vielen Kilometern besaß.

Ihre Spannung stieg aufs höchste. Keiner sprach ein Wort.

Kurz darauf hielt der Wagen in der Nähe einer Landungsbrücke an, die Warwick für die Firma außerhalb der Zollgrenze hatte errichten lassen. Er löschte alle Lichter und tastete sich dann behutsam vorwärts. Amarin faßte seine rechte Hand und folgte ihm vorsichtig.

Der Weg war verwildert und fast zugewachsen, aber es gelang ihnen trotzdem, die Landungsbrücke aufzufinden.

Warwick blieb stehen, konnte jedoch außer dem leisen Plätschern der Wellen nichts hören.

Nach einiger Zeit pfiff er das verabredete Signal, aber alles blieb ruhig. Angestrengt und ängstlich lauschten sie in die Nacht hinaus.

Als sich nach einigen Minuten noch nichts rührte, wiederholte er den Pfiff.

Es kam keine Antwort.


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