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( Im Winter gesungen.)
Es stritten Gott Amor und Hymen sich sehr,
Zwei feurige, blühende Knaben:
Wer wäre der Größte? Wer himmlisch und hehr
Wohl schenke die herrlichsten Gaben?
Was wärest du, Hymen, denn ohne mich heut'?
Sprach Amor und zeigte den Köcher.
Ich wäre vernünftig, sprach Hymen gescheut,
Doch du ohne mich ein Verbrecher.
Mein Feuer ist stärker! rief Amor voll Gluth,
Und schwenkte die Fackel, der Stolze.
Das wollen wir prüfen, sprach Hymen mit Muth;
Du spielst nur im blühenden Holze.
Im Sommer, wenn Wiesen voll Blümelein stehn,
Dann lodert dein Altar mit Rosen;
Im Winter, dann sollst du mich feierlich sehn,
Dann schweiget dein zärtliches Kosen.
Und Hymen erschien, das erhabene Kind,
Im Hagel, im Schnee und im Sturme.
Er schwenkte die Fackel im lärmenden Wind,
Und schüttelt' sie leuchtend vom Thurme.
Da tönte die Orgel, es streute der Schnee
Den Teppich von seidenen Flocken.
Da klangen zur Orgel und Hymens Gesang
Der Hochzeit erfreuliche Glocken.
Im Hagel und Schnee und im stürmenden Wind
Nur zeigte die Flamme sich treuer.
Sind liebende Herzen sich redlich gesinnt,
Dann stärkt nur der Winter das Feuer.
Ihr treuen Geliebten! wir wünschen Euch Glück!
Wir haben nicht Blumen und Kränze.
Doch, bald, mit der Sonne kehrt Amor zurück,
Und Rosen erscheinen im Lenze.
*