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Biographische Notiz. Adam Gottlob Oehlenschläger

Geboren 1779.

 

Der Geburtsort unsers Dichters ist Schloß Friedrichsberg bei Kopenhagen, wo sein Vater die Stelle eines Kastellans bekleidete. Er erhielt eine sorgfältige Erziehung, studirte in Kopenhagen die Rechte und zog sehr frühe durch seine geistige Ausbildung die Aufmerksamkeit der Hauptstadt und des Hofes auf sich. Mit königlicher Unterstützung machte er im Anfange dieses Jahrhunderts eine Reise durch Deutschland, Frankreich und Italien. Als Schützling des Hofes ward dem Begünstigten nach seiner Rückkehr die ehrenvolle Anstellung eines Professors der Aesthetik an der Kopenhagener Universität und eines Mitdirektors der königlichen Bühne. Auch wurde er zum Ritter des Danebrog- und Nordsternordens ernannt, zu welchen Würden der König von Preußen noch die Ritterschaft des Schwanenordens gesellte. Mit dem biedern, genialen Baggesen, der freilich so manche schwache Seite Oehlenschlägers schonungslos aufdeckte, und das reizbare Schooßkind mit den Pfeilen seines derben Witzes häufig verwundete, lebte er in stetem Hader. Er führte mit ihm den bittersten Federkrieg, bei dem er, – so groß und mächtig auch seine Partei war, als deren Coryphäe er galt, gar oft die Lacher gegen sich hatte. Oehlenschläger verbreitete in Dänemark den Geschmack am Romantischen mit demselben Erfolge, wie es die Schlegel, Tiek und Novalis in Deutschland gethan haben; dieses keinen Dank verdienende Streben war es hauptsächlich, welches der lichtvolle Baggesen in Oehlenschläger bekämpfte.

Oehlenschläger ist ein ausgezeichneter Lyriker; als Dramatiker ist er groß. Fast überall in seinen Werken: im Aladdin, Polnatoke, Hakon Jarl, Axel und Walburg, die Währinger in Konstantinopel zeigt sich ächtes dramatisches Leben (nur zuweilen durch rhetorischen Prunk verkümmert) und im Allgemeinen ein nach dem Höchsten und Besten strebender Geist. Zu seinem Corregio hat der Dichter (wie Göthe die Poesie im Tasso) die Kunst handelnd dargestellt. Es ist ein durchaus treffliches und bei weitem sein gelungenstes Werk. Außer diesen Schauspielen schrieb Oehlenschläger in deutscher Sprache mehre dramatische Gedichte, von denen wir die »Ludlamshöhle, Freya's Alter, den Hirtenknaben, Erich und Abel« erwähnen.

Die meisten der oben genannten Werke gab Oehlenschläger gleichzeitig in dänischer Sprache heraus.

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