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[Sommer 1871 – Frühjahr 1872]
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"Die Geburt der Tragoedie aus dem Geiste der Musik."
"Der Wettkampf Homer's."
"Rhythmus."
"Die Zukunft unserer Bildungsanstalten."
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Die Zukunft des Philologen.
Das Gymnasium.
Deutscher Stil.
Griechischer Rhythmus.
Homer.
Hesiod.
Wagner.
Schopenhauer.
Poesie und Gelehrsamkeit.
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7. Leiden des agonalen Individuums.
7. Der Philoktet des Sophocles – als Lied vom Exil zu verstehen. Der Grieche verstand es. Die Trachinierinnen, keine Eifersuchtstragödie. Der Liebeszauber wird zum Unglück. Die Liebe verblendet das Weib zu einer dummen That. Die Vernichtung aus Liebe.
Die Elektra – das heroische Weib, von Sophokles geschaffen.
Ajax – das große Individuum – was ließen sich die Griechen von diesem gefallen! Nach 50 Versen würde ein Ajax jetzt unmöglich sein.
Die Fragmente des Sophokles enthalten sehr Gutes, z. B. über die Liebe, was zusammen zu halten ist mit der Äußerung des Sophokles in der Republik Platos, I.
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Hesiod und – – –
Die Jesuiten – ihre antike Erziehung – der Ehrgeiz und der Wettkampf in der Erziehung.
Das Problem des Wettkampfes.
7. Künstler im Wettkampfe. (Bei uns aus Mangel an Größen selten: Schiller und Goethe.)
Homer und Hesiod.
7. Das delphische Orakel über Kunst urtheilend.
7. Das stoffliche Urtheil – laienmäßig moralisch.
7. Kritik und Kunst. Aeschylus und Sophokles bei Aristophanes.
Unbewußtheit der Alten in Aesthetik.
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4. Die Alten über Homer.
4. Die Homermythen und die Hesiodmythen. Der Homerkultus.
Der Dichter als Lehrer des Wahren.
Symbolische Deutung, weil er durchaus recht behalten soll.
7. Das Urtheil im Wettkampfe ist nicht ästhetisch, sondern universal.
7. Der Dichter wird beurtheilt als "höchster Mensch", sein Lied als wahr, gut, schön.
7. Gerecht ist das Urtheil nur, solange der Dichter und sein Publikum alles gemein haben.
7. Die Dramatiker entnehmen nun wieder dem Epos ihre Stoffe und concentriren von Neuem.
4. Die Homer-Lieder das Resultat von Wettgesängen. Auch die des Hesiod. Ein Sänger der der Ilias, wie der der Odyssee. Die Namen Homer und Hesiod sind Siegespreise.
4. Die bewußtere aber schlechtere Kunst des Componierens bei Hesiod (Erga) nachzuweisen.
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7. Der Künstler und der Nichtkünstler. Was ist Kunsturtheil? Dies das allgemeine Problem.
Der Dichter nur möglich unter einem Publikum von Dichtern. (Wirkung der Nibelungen Wagners.) Ein phantasiereiches Publikum. Dies ist gleichsam sein Stoff, den er formt. Das Dichten selbst nur eine Reizung und Leitung der Phantasie. Der eigentliche Genuß das Produziren von Bildern, an der Hand des Dichters. Also Dichter und Kritiker ein unsinniger Gegensatz – sondern Bildhauer und Marmor, Dichter und Stoff.
Die Entscheidung im αγων ist nur das Geständniß: der und der macht uns mehr zum Dichter: dem folgen wir, da schaffen wir die Bilder schneller. Also ein künstlerisches Urtheil, aus einer Erregung der künstlerischen Fähigkeit gewonnen. Nicht aus Begriffen.
So lebt der Mythus fort, indem der Dichter seinen Traum überträgt. Alle Kunstgesetze beziehn sich auf das Übertragen.
Aesthetik hat nur Sinn als Naturwissenschaft: wie das Apollinische und das Dionysische.
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Homer und Hesiod im Wettkampf.
Vorrede an C<osima> W<agner>.
Verehrungswürdigste Frau.
Der Laie und der Künstler.
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6. Der Rhapsode als δημιουργος der Kunst – als eigentliches Genie kommt er nicht in Betracht, sondern dann verschmilzt er mit dem Urheros aller Poesie, Homer.
Sonderbar. Sie wehren dem dichterischen Individuum die Existenz. Der Wettkampf zeichnet die Handwerker aus. Nur wo es ein Handwerk giebt, giebt es Wettkampf.
Wahrhaft individuell lebendig sind nur die Heroen. In ihnen erkennt sich die Gegenwart wieder und lebt in ihnen fort.
Seit wann entsteht das Individuum bei den Griechen?
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Der Wettkampf! Und diese Verleugnung des Individuums!
Es sind keine historische, sondern mythische Menschen. Auch das Persönliche hat nur Ruhm (wie bei Pindar), wenn es in ferne Mythen gehüllt wird.
Der Wettkampf! Und das Aristokratische, Geburtsmäßige, Edle bei den Griechen!
Es kämpfen keine Individuen, sondern Ideen mit einander.
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Das Christenthum ist nicht schöpferisch in Mythen.
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Das Apollinische und das Dionysische.
Der Wettkampf – als Rhythmus – Ehre, Individuum.
Der Rhythmus.
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Die Aegypter als eigentliches Bauvolk.
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Die unbewußte formenbildende Kraft zeigt sich bei der Zeugung: hier doch ein Kunsttrieb thätig.
5. Es scheint der gleiche Kunsttrieb zu sein, der den Künstler zum Idealisiren der Natur zwingt und der jeden Menschen zum bildlichen Anschauen seiner selbst und der Natur zwingt. Zuletzt muß er die Construktion des Auges veranlaßt haben. Der Intellekt erweist sich als eine Folge eines zunächst künstlerischen Apparates.
Das Erwachen des Kunsttriebs differenzirt die animalischen Geschöpfe. Daß wir die Natur so sehen, so künstlerisch sehen, theilen wir mit keinem Thier. Aber es giebt auch eine künstlerische Gradation der Thiere.
Die Formen zu sehen – ist das Mittel, über das fortwährende Leiden des Triebes hinauszukommen. Es schafft sich Organe.
Dagegen der Ton! Er gehört nicht der Erscheinungswelt an, sondern redet von dem Nieerscheinenden, ewig verständlich. Er verbindet, während das Auge trennt.
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2. Die antiken Mittel der Erziehung: der Wettkampf und die Liebe.
Die gute Eris – wie zu verstehn?
7. Sophokles der Dichter der Leiden des agonalen Individuums.
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Die homerische Frage.
Künstler und Publikum.
Das Individuum: der differenzirende apollinische Trieb, Formen und damit – scheinbar – Individuen schaffend.
4. Der apollinische Homer ist nur der Fortsetzer jenes allgemein menschlichen Kunstprozesses, dem wir die Individuation verdanken. Der Dichter geht voran, er erfindet die Sprache, differenzirt,
5. Der Dichter überwindet den Kampf um's Dasein, indem er ihn zu einem freien Wettkampfe idealisirt. Hier ist das Dasein, um das noch gekämpft wird, das Dasein im Lobe, im Nachruhm.
Der Dichter erzieht: die tigerartigen Zerfleischungstriebe der Griechen weiß er zu übertragen in die gute Eris.
5. Das Volk Apollo's ist auch das Volk der Individuen. Ausdruck der Wettkampf.
5. Die Gymnastik der idealisirte Krieg.
5. Das Staatenprincip vornehmlich die Eris kleiner göttlicher Kultussphären.
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Die Mittel gegen die maßlose Selbstsucht des Individuums.
Der Heimatsinstinkt
die Öffentlichkeit
der Wettkampf
die Liebe φιλια.
In allen Punkten verräth sich Alexander als barbarische Karikatur: im Wettkampf mit Göttern aus der Vorzeit.
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Die vorplatonischen Philosophen.
Philosophie innerhalb der Sprache. Parallelzeitalter der Tragödie. Der Weise als Greis König Priester Magus. Identität von Leben und Philosophie. Aber immer innerhalb der Grenzen des Hellenischen. Bis Plato, der das Hellenische bekämpft. Philosophie in der Mythologie.
Thales. Kampf mit dem Mythus. Der Staatsmann.
Anaximander. Schule. Pessimismus.
Pythagoras. Die Griechen und das Ausland. Religiöse Mystik. Erklärung der Askese aus dem Willen. Unsterblichkeitsglaube. Die Seelenwanderung und die Stoffwanderung..
Heraclit. Verklärung des Wettkampfs. Die Welt ein Spiel. Der Philosoph und die Weiber.
Xenophanes. Der Rhapsode als Bildner. Er und Plato im Kampf mit Homer.
Parmenides. Verwüstung der Abstraktion. Dialektik.
Anaxagoras. Naturgeschichte des Himmels. Athenische Freisinnigkeit. Teleologie.
Empedocles. Agonale Natur. Der Rhetor.
Democrit. Universale Erkenntniß. Die Philos<ophen> als Bücherschreiber.
Pythagoreer. Rhythmus und Maaß. Bewältigung des Ictus.
Socrates. Liebe und Bildung. Der souveräne Begriff. Der erste negative Philosoph und aggressiv. Bruch mit dem Griechischen. Zum Schluß Plato.
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Wie die griechische Natur alle furchtbaren Eigenschaften zu benutzen weiß:
die tigerartige Vernichtungswuth (der Stämme usw.) im Wettkampf
die unnatürlichen Triebe (in der Erziehung des Jünglings durch den Mann)
das asiatische Orgienwesen (im Dionysischen)
die feindselige Abgeschlossenheit des Individuums (Erga) im Apollinischen.
Die Verwendung des Schädlichen zum Nützlichen ist idealisirt in der Weltbetrachtung Heraclits.
7. Schluß: Dithyrambus auf die Kunst und den Künstler: weil sie den Menschen erst herausschaffen und alle seine Triebe in die Kultur übertragen.
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7. Am Meister lernen, am Gegner sich erkennen!
Die künstlerischen Schulen und dabei der Wettkampf!
7. Die διαδοχη der Schulen. Ihre mächtige Wirkung besonders in der plastischen Kunst, wohin der sokratische Trieb am allerletzten zu dringen vermochte.
7. Die Schulen, und der Wettkampf als Voraussetzung der Künste.
Die panhellenische Berühmtheit. (Homer<ische> Hymne. Theognis.)
2. Der Wettkampf vor Gericht.
7. Der Dialog der Tragödie aus dem Wettkampf entstanden.
Der Ostrakismos unter dem Gesichtspunkte des Wettkampfes. (Er ist unmöglich gemacht durch das Hervortreten des Einzelnen, Ephesier Hermodor.)
Die Entwicklung der Eris.
3. Die Götter-Wettkämpfe.
Die hesiodische Eris wird gewöhnlich falsch verstanden: was die Leute zum Krieg und Streit treibt, die böse: was sie zur ehrgeizigen That treibt, die gute.
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Die christliche Auffassung vom Ehrgeiz, vom Wettkampf usw.
Die trübe Atmosphäre der böotischen Bauern zu benutzen zur Charakteristik des Vorhomerischen.
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Cap. I. Heraclit. Begriff des Wettkampfs aus Heraclit zu entwickeln.
Cap. II. Der Wettkampf bei den Griechen. Dann der Wettkampf in dem Staat im Kultus in der Erziehung in der Kultur (Plato und Sophisten).
Cap. III. Kampf des Heroisch-Mythischen mit dem Individuum. Bevor das Individuum erwacht, erwacht die Heroenwelt als Welt von Individuen. Kampf des Heroisch-Repräsentativen und des agonalen Individuums: bei Pindar und Homer selbst. Hesiod's Eris.
Cap. IV. Die Agonsage. Das Individuum hat Mühe zu erwachen: die mythische Form hindert. Überreste des Mythischen. Pythagoras Epimenides Empedokles Pisistratus Plato. Sage aus der Zeit der mythischen Auffassung Homers – die Agonsage.
Cap. V. Delphi als Culturstätte. Die zu Grunde liegende delphische Lösung. Der Rhapsode.
Cap. VI. Der Rhapsode und die Composition. Die Composition der Ilias. Entstehung der Erga. Der Rhapsode als Homer auftretend. Der Cyclus und der sich immer mehr reinigende Begriff Homer's. Die Individuen tauchen auf, als das Geringere. (Die Namen der Rhapsoden.)
Cap. VII. Das aesthetische Urtheil. Was ist das aesthetische Urtheil? Das Richterthum in der Tragödie. Der Wettkampf unter Künstlern setzt das rechte Publikum voraus. Fehlt dies Publikum, dann ist er im Exil (Philoktet). Alle Kunstgesetze beziehn sich nur auf das Übertragen (nicht auf die originalen Träume und Räusche).
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2. Wunderbarer Prozeß, wie der allgemeine Kampf aller Griechen allmählich auf allen Gebieten eine δικη anerkennt: wo kommt diese her? Der Wettkampf entfesselt das Individuum: und zugleich bändigt er dasselbe nach ewigen Gesetzen.
Die Götter in Fehde. Die Titanenkämpfe wissen noch nichts vom Wettkampf.
Das älteste Griechenland zeigt die roheste Entfesselung der Eris.
2. Die panhellenischen Feste: Einheit der Griechen in den Normen des Wettkampfes.
2. Kampf vor einem Tribunal.
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αγων vielleicht das "Wägen".
Der Wagen und die Wage ist doch wohl von gleichem Stamme?
Der Neid ist viel stärker bei den Griechen ausgeprägt: Plato, Pindar.
Der Begriff der Gerechtigkeit viel wichtiger als bei uns: das Christenthum kennt ja keine Gerechtigkeit. Der Neid in der Ilias, oder im Ajax.
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Schilderung der vorhomerischen Welt dann der homerischen: dann der kommende Wettkampf.
Liebeslust φιλοτης, Illusion απατη. Alter und Eris – alles Kinder der Nacht.
Vorhomerische Vorstellung: vier Göttinnen walten über die Sterblichen verderblich: die Täuschung, die Liebesbegierde, das Alter, die Zwietracht.
Die grauenhaften theogonischen Sagen sind ein Beispiel der althellenischen, an das Gräßliche gewöhnten Phantasie. Welche irdische Existenz spiegeln sie wieder! Eine Strömung geht von dorther aus, die zur Askese, zur Reinigung treibt (Orpheus, Pythagoras). Eine grausame und tigerartige Phantasie! Dabei wollüstig und finster!
Die Mordsühne ist der älteste Theil des Rechts.
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2. Die wandernden Hellenen. Sie sind Eroberer von Natur.
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1. Problem: wie wird der Wille, der furchtbare, gereinigt und geläutert, d.h. umgesetzt und in edlere Triebe verwandelt?
Durch eine Veränderung der Vorstellungswelt, durch die große Ferne seines Zieles, so daß er sich im übermäßigen Ausspannen veredeln muß.
Einfluß der Kunst auf die Reinigung des Willens.
Der Wettkampf entsteht aus dem Kriege? Als ein künstlerisches Spiel und Nachahmung?
Die Voraussetzung des Wettkampfes.
Das "Genie"! Ob es in solchen Zeiten existirt?
Die unendlich höhere Bedeutung der Ehre im Alterthum.
Orientalische Völker haben Kasten.
Die Institute wie Schulen, διαδοχαι, dienen nicht dem Stande, sondern dem Individuum.
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Dreifacher Angriff auf Homer, aus φιλονεικια, um ihn zu verdrängen.
Plato. Wäre uns aus dem Alterthum nur Plato überliefert, wir würden über Homer urtheilen wie über die Sophisten.
Xenophanes hat die Absicht, sich an Stelle des Homer und des Hesiod zu setzen. Darin verstehen wir seine Lebenstendenz. Aristoteles bezeichnet deutlich (im Dialog über die Dichter) diese Gesinnung.
Hesiod. Einleitung der Theogonie. Die Agonsage.
Letztere – bereits die ισοχρονια beweisend für Herodot, ja für die Stemmata, also uralt.
Die Welt der Erga ist ursprünglich doch identisch mit der Heroenzeit: vor ihr liegt die Titanenzeit, die eherne: das eiserne Zeitalter ist die Gegenwart.
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Die alte grausame vorhomerische Welt zieht noch ihre Wellenfurche in Orpheus Musaeus und deren asketisches Sühnpriesterwesen.
An alles Vorhandene von dieser Richtung knüpft dann wieder der dionysische Strom an.
Für das Vorhomerische muß man das Etruskische studiren: das ist verwandt. (Das graeko-italische Volk ist wahrscheinlich auch nicht zur Heiterkeit in der Welt gewesen.)
Die asiatische Kultur hat viel beigetragen, jene grausame vorhomerische Welt zu mildern.
Die hesiodische Welt ist (in den Erga) noch ein blasser Nachklang jener unhomerischen Zustände.
Die homerische Welt wird auch meistens, nach der moralischen Seite hin, verzeichnet; sie ist nicht schön und harmonisch und gut. Wohl aber ist sie, künstlerisch betrachtet, von unglaublicher Fülle, Heiterkeit, Reinheit und Festigkeit der Linien.
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7. Unendliche Freiheit des persönlichen Angriffs in der Komödie.
Der Neid der Götter.
Zeichen daß die Griechen anders empfunden haben über Haß und Neid.
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Die Stelle von odium figulinum.
Der Neid der Götter.
Der Ostrakismos.
Plato und die Sophisten.
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3. Die ältesten Wettkampfsagen: Apoll mit Marsyas, Thamyris mit den Musen, Niobe.
Hier die υπερβασια der Eris, die selbst das Göttliche vergleicht.
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2. Weil der Haß und Neid viel größer ist, ist die Gerechtigkeit eine so unendlich viel größere Tugend. Es ist die Klippe, an der Haß und Neid zerschellt.
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Ein Hauptmittel Homers, den tiefen Groll darzustellen, überhaupt eine lange Zeit darzustellen, dadurch daß er inzwischen etwas ganz Anderes vor sich gehen läßt; z. B. erstes Buch: Achill sitzt zürnend am Gestade, während dem dann wird der Zug zu Chryses unternommen.
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Die Feinde der Kunst zeigen auf die Griechen hin und sagen: seht, das ist ihre Sittlichkeit! Soweit bringt es der Mensch, mit aller Kunst und Kultur!
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Die ganz instinktive politische Genialität des Themistocles, wie sie Thucydides schildert.
Der Wettkampf des Themistocles und des Aristides.
Perikles ist unendlich viel künstlicher und vorbereiteter.
Themistocles' Wettkampf: die Lorbeeren des Miltiades lassen ihn nicht schlafen. Grenzenloser Ehrgeiz.
Die tiefste Entehrung am Schlusse seines Lebens, aus jener Wettkampfempfindung nur zu verstehen.
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Das Gerichtsverfahren ist ein αγων, vielleicht mit Gebräuchen, die von den Wettkämpfen hergenommen sind.
Das Nichtgeneigtsein, auf den speziellen Fall einzugehn (sondern die ganze Vergangenheit und die Person zu beurtheilen) einer der wesentlichen Züge der versammelten athenischen Dikasten.
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Viel Ruhm hat bei einem Griechen etwas Gemüthsverwirrendes.
Durch Glück wird der Grieche berauscht und entsittlicht.
Die außerordentliche Stärke des gegenwärtigen Gefühls in den griechischen Volksversammlungen.
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Ostrakismus, angewendet, wenn die Gefahr da ist, daß einer der Wettkämpfenden durch die Hitze des Kampfs zu gefährlichen Mitteln sich hinreißen läßt.
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Die korkyräische Revolution als Vernichtungskampf zweier Parteien.
In Athen dagegen eine Art Wettkampf. Grote, 3, P – 536.
Dann die gründliche Metzelei, wegen der persönlichen Eifersucht der Feldherrn.
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Vorträge: der Wettkampf bei den Griechen.
Kampf des mythischen Individuums mit dem agonalen.
Die Sage vom Wettkampf Homer's.
Delphi als Kulturstätte.
Der Rhapsode und die Composition des Epos.
Das ästhetische Urtheil.
Die Ethik unter Einwirkung der Kunst.
Heraklit's Verklärung des Wettkampfs.
16 [41]
Die Griechen als Stilisten. Die Griechen als religiöse Menschen.
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Alle Neigung, Freundschaft, Liebe zugleich etwas Physiologisches. Wir wissen alle nicht, wie tief und hoch die Physis reicht.
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Alexander ist nur die Karikatur der homerischen Welt.
Krieg und Wettkampf.
Eros und Bildung der Freunde.
Der Rhythmus uralt in der Sprache thätig: Sprechen Sichbewegen handeln.
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Die Wiedergeburt Griechenlands aus der Erneuerung des deutschen Geistes.
Geburt der Tragödie.
Rhythmus.
Wettkampf Homers.
Religion und Kunst.
Philosophie und das hellenische Leben.
Die höheren Bildungsanstalten.
Die Freundschaft und die Bildung.
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Plato und Dionysius.
16 [46]
Neid der Götter.
Der ehrgeizige Wetteifer, naiv in der ganzen Geschichte, offiziell im Ostrakismus anerkannt (Ephesus).
Die ganze Erziehung, aber auch die Erzieher (Plato Sophisten). Der Wettkampf der Städte, häufig zurückfallend in den Kampf. Gefährlichkeit des Nichtwettkämpfens für den Griechen: Miltiades, Athen, Sparta.