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1789 – 1793
Die Haare stehen einem zu Berge, wenn man bedenkt: was für Zeit und Mühe auf die Erklärung der Bibel gewendet worden ist. Wahrscheinlich ein Million Oktav-Bände jeder so stark als einer der allg(emeinen). d(eutschen). Biblioth. Und was wird am Ende der Preis dieser Bemühungen nach Jahrhunderten oder -tausenden sein? Gewiß kein anderer als der: die Bibel ist ein Buch von Menschen geschrieben, wie alle Bücher. Von Menschen die etwas anderes waren als wir, weil sie in etwas andern Zeiten lebten; etwas simpler in manchen Stücken waren als wie wir, dafür aber auch sehr viel unwissender; daß sie also ein Buch sei worin manches Wahre und manches Falsche, manches Gute und manches Schlechte enthalten ist. Je mehr eine Erklärung die Bibel zu einem ganz gewöhnlichen Buche macht, desto besser ist sie, alles das würde auch schon längst geschehen sein, wenn nicht unsere Erziehung, unsere unbändige Leichtgläubigkeit und die gegenwärtige Lage der Sache entgegen wären.
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Zu Aufweckung des in jedem Menschen schlafenden Systems ist das Schreiben vortrefflich, und jeder der je geschrieben hat, wird gefunden haben, daß Schreiben immer etwas erweckt was man vorher nicht deutlich erkannte, ob es gleich in uns lag.
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Man soll alle Menschen gewöhnen von Kindheit an in große Bücher zu schreiben, alle ihre Exercitia, in hartes Schweinsleder gebunden. Da sich kein Gesetz daraus machen läßt, so muß man Eltern darum bitten, wenigstens mit Kindern, die zum Studieren bestimmt sind. Wenn man jetzt Newtons Schreibbücher hätte! Wenn ich einen Sohn hätte, so müßte er gar kein Papier unter Händen bekommen, als eingebundenes, zerrisse er es, oder besudelte er es, so würde ich mit väterlicher Dinte dabei schreiben: dieses hat mein Sohn anno * den * ten besudelt. Man läßt den Körper und Seele, das Punctum saliens der Maschine fortwachsen und verschweigt und vergißt es. Die Schönheit wandelt auf den Straßen, warum sollten nicht in dem Familien-Archiv die Produkte, oder vielmehr die Signaturen der Fortschritte des Geistes hinterlegt bleiben, und der Wachstum dort eben so sichtbar aufbewahrt liegen können? Der Rand müßte gebrochen werden, und auf einer Seite immer die Umstände und zwar sehr unparteiisch geschrieben werden. Was für ein Vergnügen würde es mir sein, jetzt meine Schreibbücher alle zu übersehen! Seine eigne Naturgeschichte! Man sieht jetzt immer was man ist und sehr schwach was man war. Man müßte den eigentlichen Gegenstand der Sammlung die Dinge nicht zu oft sehen lassen. Vielleicht nur erst spät sehen lassen, das übrige müßte er bloß aus Relationen kennen. Man hebt die Kinderhäubchen auf, und ich habe öfters selbst den Zusammenkünften mit beigewohnt, da man einem sehr großen, besoldeten und ansehnlichen Kopf sein Kinderhäubchen wies. Warum nicht eben so mit Werken des Geistes. Die Eltern könnten eine solche Sammlung von Bänden eben so aufbewahren, wie ihr Kind, denn es ist der Spiegel desselben. Wie sie seinen Leib zu bilden haben lehrt sie ihr Auge; wie seinen Geist, der Anblick dieser Bände. Vom 4 ten Jahre glaube ich könnte man anfangen. Kein Band müßte verloren werden. Denn das Papier müssen sie doch bezahlen, und das Aufbehalten macht keine Schwierigkeiten. Ich wüßte nicht welches angenehmer und nützlicher wäre, die Bewegung aller Planeten zu kennen, oder diese Annalen einiger vorzüglicher Menschen. Die Welt würde dadurch sehr gewinnen.
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Man muß die Kinder in einen Korb sperren, aber ihnen den Korb so angenehm machen als möglich, das heißt, wer ein großer Violinenspieler werden soll muß täglich 8 Stunden geigen, von der Zeit an, da er eine Geige halten kann, usw. Das ist der Korb, aus dem er nicht darf, allein darin muß ihm alles sehr erleichtert werden.
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Wenn bei kleinen Personen alles Innere stark und gut ist, so sind sie gewöhnlich lebhafter als andere Menschen, weil bei gleicher Bluterzeugung weniger Masse zu versorgen ist. Zwerge und Riesen sind gemeiniglich gleich dumm, weil bei erstem die Kräfte fehlen, und bei letzteren zu viel zu bestreiten ist. Vielleicht kömmt es noch dahin, daß man die Menschen verstümmelt, so wie die Bäume, um desto bessere Früchte des Geistes zu tragen. Das Kastrieren zum Singen gehört schon hieher. Die Frage ist ob sich nicht Maler und Poeten eben so schneiden ließen.
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Es müßte artig lassen, wenn man eine ganze Stadt auf eine Waage bauen könnte, das beständige Schwanken zu bemerken.
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Es ist freilich nötig, daß, wenn die nützliche, arbeitende Volks-Klasse erhoben werden soll in Kenntnissen, die höhere sehr viel weiter sein muß um sie nachzuschleppen. Allein dieses sehr viel weiter ist relativ. Wenn unsere Gelehrten so fortarbeiten, so werden sie sich immer mehr von der gemeinen Menschen-Klasse entfernen, und der Eifer, jene nach sich zu ziehn, wird immer größer, aber auch die Verachtung größer werden, womit man jene Menschen ansieht. Der Katholike ist in dieser Rücksicht billiger als wir, er gibt das nach, was wir verlangen, daß der Niedrigere zugeben soll. Er segelt langsamer um die schlechten Segler bei sich zu behalten, wir mit vollen Segeln, und hoffen, was kaum zu erwarten ist, daß uns die Kleinen nachkommen sollen.
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Auf Flügeln der Lunge.
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Ob ich gleich weiß, daß sehr viele Rezensenten die Bücher nicht lesen die sie so musterhaft rezensieren, so sehe ich doch nicht ein was es schaden kann, wenn man das Buch lieset, das man rezensieren soll.
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Das Alter (Zahl der Jahre) macht klug, das ist wahr, dieses heißt aber nichts weiter als Erfahrung macht klug. Hingegen Klugheit macht alt (das heißt Reue, Ehrgeiz, Ärger macht die Backen einfallen, die Haare grau, und ausfallen) ist nicht minder wahr. Diese täglichen Lehren mit Züchtigung, zwar nicht auf den Arsch, aber an gefährlicheren Teilen eingeschärft, sind ein wahres Gift. (med)
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Ich habe einmal, wo ich nicht irre in Rousseau's Emil gelesen, daß ein Mann der täglich mit der Sonne aufstund und mit Untergang derselben zu Bette ging, über 100 Jahr alt geworden sein soll. Ich glaube aber, wo man eine solche Ordnung in einem Manne antrifft, da sind auch mehrere zu vermuten, und diese mögen dann die Ursache des Alters gewesen sein.
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Der schwächste aller Menschen ist der Wollüstling, der nach dem Leibe sowohl als der nach dem Geist, ich meine der Hurer und der Betbruder, der der mit Mädchen und der mit Religion hurt. Gott bewahre alle Menschen vor einem so hurenden Könige und Minister. Und Gott behüte einen solchen König und Minister vor vernünftigen Untertanen.
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Bayern, sagt der König, ist ein Paradies von Tieren (Bestien hätte er sagen sollen) bewohnt.
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Die Träume können dazu nützen, daß sie das unbefangene Resultat, ohne den Zwang der oft erkünstelten Überlegung, von unserm ganzen Wesen darstellen. Dieser Gedanke verdient sehr beherzigt zu werden.
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Ein Schullehrer und Professor kann keine Individuen erziehn, er erzieht bloß Gattungen. Ein Gedanke, der sehr viele Beherzigung und Auseinandersetzung verdient.
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Man läßt die Kinder im 14 ten Jahre konfirmieren, man sollte sie im 25 ten konfirmieren lassen, oder wenigstens neu bewerfen lassen, wie die Häuser zu Göttingen. – Man muß seine Philosophie alle 10 Jahre neu bewerfen lassen.
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Wenn man alt wird, muß man sich wieder junge Katzen und junge Ziegen anschaffen, um das bißchen Konsonanz das sich noch in den weichsten Fibern findet wieder zu erwecken.
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Verhunzdeutschen. Er hat es verhunzdeutscht.
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Je größer die Veränderung von der Ruhe zum Lachen oder von der Ruhe zum Weinen im Gesicht ist, desto empfindlicher ist (sie). Ich habe in meinem Leben keine solche Veränderung gesehen, als in dem Gesicht meines ältesten Jungen, wenn er lächelt und wenn er weint. Im ersten Fall habe ich nicht leicht ein himmlischeres Gesicht gesehen, und wenn er weint, so bekömmt er eine Art von 50jährigem Gesicht das ganz 4eckigt wird, da das andere sonst rund ist. Ich habe ihn daher den Wagenmeister genannt, weil der selige Bruns, unser 4schrötiger Wagenmeister, ohngefähr ein solches Gesicht hatte.
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Ich habe mich nach dem Strom der Gesinnungen gerichtet, und zweierlei gesucht, entweder reich oder ein Betbruder zu werden, es ist mir aber keines geglückt.
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Es ist eine schöne Ehre die die Frauenzimmer haben, die einen halben Zoll vom Arsch abliegt!
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Selbst, daß sich so viele Schriftsteller Mühe geben, Friedrich dem Großen seine Menschlichkeiten vorzurücken, zeigt kräftiger, als alles Lob seiner Panegyristen, daß sie ihn für etwas Übermenschliches hielten, den sie mit ihrem Tadel nicht sowohl zu erniedrigen, als mit dem was man einen bloß großen Menschen heißt, ins Gleichgewicht zu bringen (suchen).
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Das Höchste wozu sich ein schwacher Kopf von Erfahrung erheben kann, ist die Fertigkeit die Schwächen besserer Menschen auszufinden.
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Die Katholiken verbrannten ehmals die Juden, und bedachten nicht, daß des lieben Gottes Mutter von der Nation war, und bedenken noch jetzt nicht, daß sie eine Jüdin anbeten.
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Das heißt die Hand auf den Mund legen und hernach ein wenig durch die Finger plaudern.
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Haben Sie was gefangen? Nichts als einen Fluß.
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Die Personen, die (am) aufgelegtesten sind sich mit praktischen Dingen zu beschäftigen, oder was man in der gelehrten Welt jetzt arbeiten nennt, sind die, die am wenigsten Unterhaltung in sich selbst finden. Bei ihnen ist immer der Stoß von außen nötig.
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Ich vergesse das meiste was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe, ich weiß aber so viel, beides trägt nichts desto weniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (besser)
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Ein kanadischer Wilder, dem man alle Herrlichkeit von Paris gezeigt hatte, wurde am Ende gefragt was ihm am besten gefallen hätte. Die Metzger-Läden, sagte er.
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Ach, rief er bei dem Unfall aus, hätte ich doch diesen Morgen etwas angenehm Böses getan so wüßte ich doch weswegen ich jetzt leide!
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Warum hat Gott so viel Angenehmes in das Doppelte gelegt. Mann und Frau, das Zwei verdient Aufmerksamkeit. Ist es vielleicht mit Leib und Seele eben so?
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Es ist wohl ausgemacht, daß nächst dem Wasser, das Leben das Beste ist was der Mensch hat.
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Er hatte sich in den lieben Gott verliebt.
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Die weißen Federn der Damen sind weiße Fahnen die sie aufstecken zum Zeichen der Kapitulation.
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Was man so sehr prächtig Sonnenstäubchen nennt sind doch eigentlich Dreckstäubchen.
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Seine Bücher waren alle sehr nett, sie hatten auch sonst wenig zu tun.
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Es wäre ein denkendes Wesen möglich dem das Zukünftige leichter zu sehen wäre als das Vergangene. Bei den Trieben der Insekten ist schon manches, das uns glauben machen muß, daß sie mehr durch das Künftige, als das Vergangene geleitet werden. Hätten die Tiere eben so viel Erinnerung des Vergangenen als Vorgefühl vom Künftigen, so wäre uns manches Insekt überlegen, so aber scheint die Stärke des Vorgefühls immer in umgekehrter Verhältnis mit der Erinnerung an das Vergangene zu stehen.
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Das Melancholische, Dichterische pp in der Liebe ist eigentlich (eine) eigne Form von Anschauung des Genusses, der Mensch hat mehrere Formen als eine für seine innere Empfindung.
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Der Deutsche holt bei Beschreibung psychologischer Dinge vieles vom Fallen, es fällt mir ein, es ist mir entfallen, es ist mir aufgefallen. Zufall, casus accidit. Beifall.
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Der Mann machte sehr viel Wind. B.O nein! wenn es noch Wind gewesen wäre, es war aber mehr ein wehendes Vakuum.
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Bei dem ist Hopfen und Malz verloren. B. Das setzt voraus, daß es mit ihm auf Bier angelegt gewesen wäre. Das ist es aber nicht. Es war alles Wassersuppe.
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Es gibt in Rücksicht auf den Körper gewiß wo nicht mehr doch eben so viele Kranke in der Einbildung als würklich Kranke, in Rücksicht auf den Verstand eben so viel, wo nicht sehr viel mehr Gesunde in der Einbildung als würklich Gesunde.
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Am 28 ten Dezember 1789 abends als Herr Hof-Rat Richter bei mir war fiel mir folgende Darstellung eines bekannten Gedankens von mir ein: Die Menschen gehen eigentlich nicht selbst in Gesellschaft, sondern sie schicken eine angekleidete Puppe statt ihrer hin, die sie auskleiden wie sie wollen. Herr Richter lächelte dabei.
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Wenn sie auf dem Leihhause Menschen annähmen, so möchte ich wohl wissen wie viel ich auf mich geborgt bekäme. So sind die Schuldtürme eigentlich Leihhäuser, in welchen man nicht sowohl auf Meubeln, als auf die Besitzer selbst Geld leiht.
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Er hieß dieses: mit stilltätiger Gedult abwarten. Dieses ist eine große Regel. Die Menschen ändern sich von selbst, wenn man sie nicht ausdrücklich ändern will, sondern ihnen nur unmerklich die Gelegenheit macht zu sehen und zu hören. Viele Unternehmungen mißlingen bloß, weil man die Früchte davon noch gerne erleben wollte.
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Wie könnten am geschwindesten Briefe so kopiert werden, daß sie die Blinden mit den Fingern lesen könnten!
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Was eigentlich den Schriftsteller für den Menschen ausmacht ist beständig zu sagen, was vorzüglichste Menschen, oder überhaupt der größte Teil denkt oder fühlt ohne es zu wissen, die Mittelmäßigen sagen nur, was jeder würde gesagt haben. Hierin besteht ein großer Vorteil zumal der dramatischen und Romanen-Dichter.
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Wenn auch das Gehen auf 2 Beinen dem Menschen nicht natürlich ist, so ist es doch gewiß eine Erfindung, die ihm Ehre macht.
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Man erleichtert sich, habe ich irgendwo gelesen, die Betrachtungen über die Staaten, wenn man sie sich als einzelne Menschen gedenkt. Sie sind also auch Kinder und so lange sie dieses sind mögen sie monarchisch am besten sein. Wenn aber die Kinder groß werden, so lassen sie sich nicht mehr so behandeln, denn sie werden alsdann würklich nicht selten klüger, als der Vater.
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Noch eine neue Religion einzuführen die die Würksamkeit der christlichen haben sollte ist wohl unmöglich, deswegen bleibe man dabei und suche lieber darauf zu tragen, und gewiß sind auch die Ausdrücke Christi so beschaffen, daß man so lange die Welt steht das Beste wird hinein tragen können.
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Aufklärung in allen Ständen besteht eigentlich in richtigen Begriffen von unsern wesentlichen Bedürfnissen.
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Die Superklugheit ist eine der verächtlichsten Arten von Unklugheit.
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Bei meiner Nerven-Krankheit habe ich sehr häufig gefunden, daß das was sonst bloß mein moralisches Gefühl beleidigte nun in das physische überging. Als Dieterich einmal sagte: mich soll Gott töden, so wurde mir so übel, daß ich ihm daher auf eine Zeitlang die Stube verbieten mußte.
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Die gemeinen Leute unter den Katholiken beten lieber einen Heiligen an, oder richten ihr Gebet an ihn, als an den lieben Gott, so wie sich die Bauern immer lieber an die Bedienten halten. Gleich und gleich gesellt sich gern.
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Offenbarung macht nicht, daß ich eine Sache begreife, sondern daß ich sie, wenn sie Autorität hat, begreife. Aber welche Autorität kann mir etwas aufdringen zu glauben, das meiner Vernunft widerspricht? Gottes Wort allein. Aber haben wir denn ein Wort Gottes außer der Vernunft! Gewiß nicht. Denn daß die Bibel Gottes Wort ist, das haben Menschen gesagt, und Menschen können kein anderes Wort Gottes kennen, als die Vernunft.
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Lange vor der Erfindung des Pabsttums und des Fegfeuers war es schon gebräuchlich für die Verstorbenen zu beten. Ich glaube mich hat auch einmal die Liebe zu meiner Mutter verleitet für sie zu beten. Es ist dieses weiter nichts, als die Vermenschung, Vermenschlichung alles dessen, wovon wir nichts wissen und nichts wissen können, die man überall antrifft.
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Wie sind wohl die Menschen zu dem Begriff von Freiheit gelangt? Es ist ein großer Gedanke gewesen.
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Unsere Theologen wollen mit Gewalt aus der Bibel ein Buch machen, worin kein Menschen-Verstand ist.
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Daß zuweilen eine falsche Hypothese der richtigen vorzuziehen sei sieht man aus der Lehre von der Freiheit des Menschen. Der Mensch ist gewiß nicht frei, allein es gehört sehr tiefes Studium der Philosophie dazu sich (durch) diese Vorstellung nicht irre führen zu lassen; ein Studium zu welchem unter Tausend (die) nicht die Zeit und Gedult haben, und unter 100 die sie haben, kaum einer den Geist hat. Freiheit ist daher eigentlich die bequemste Form sich die Sache zu denken und wird auch allezeit die übliche bleiben, da sie so sehr den Schein für sich hat.
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Vor Gott gibt es bloß Regeln, eigentlich nur eine Regel und keine Ausnahmen. Weil wir die oberste Regel nicht kennen, so machen wir General-Regeln, die es nicht sind, ja es wäre wohl gar möglich, daß das, was wir Regel nennen, wohl selbst noch für endliche Wesen Ausnahmen sein könnten.
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Ich glaube Nerven-Krankheiten können dienen, allerlei Verwandtschaft zu entdecken. Ich konnte mich verbrennen, schneiden, stechen pp, das tat mir alles nichts, aber die mindeste Gemütsbewegung riß mich hin. Vergebliches Bemühen von Leuten etwas zu tun, z. E. wenn jemand ein Pferd nicht zum Stillestehen bringen konnte. Auch Musik war mir widerlich, und konnte ich mein eignes Klingeln, ja sogar Holz-Spalten mit einem Hackmesser auf dem Tische sehr gut vertragen.
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Wenn nur der Scheidepunkt erst überschritten wäre. Mein Gott wie verlangt mich nach dem Augenblick wenn die Zeit für mich aufhören wird Zeit zu sein, in dem Schoß des mütterlichen Alles und Nichts, worin ich damals schlief als der Hainberg angespült wurde, als Epikur, Cäsar, Lukrez lebten und schrieben und Spinoza den größten Gedanken dachte der noch in eines Menschen Kopf gekommen ist.
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Ich glaube von Grund meiner Seele und nach der reifsten Überlegung, daß die Lehre Christi, gesäubert von dem verfluchten Pfaffenschmier, und gehörig nach unserer Art sich auszudrücken verstanden, das vollkommenste System ist, Ruhe und Glückseligkeit in der Welt am schnellsten, kräftigsten, sichersten und allgemeinsten zu befördern, das ich mir wenigstens denken kann. Allein ich glaube auch daß es noch ein System gibt, das ganz aus der reinen Vernunft erwächst und eben dahin führt, allein es ist nur für geübte Denker und gar nicht für die Menschen überhaupt, und fände es auch Eingang, so müßte man doch die Lehre Christi für die Ausübung wählen. Christus hat sich zugleich nach dem Stoff bequemt, und dieses zwingt selbst dem Atheisten Bewunderung ab. (In welchem Verstand ich hier das Wort Atheist nehme wird jeder Denker fühlen.) Wie leicht müßte es einem solchen Geist gewesen sein ein System für die reine Vernunft zu erdenken, das alle Philosophen völlig befriedigt hätte. Aber wo sind die Menschen dazu? Es wären vielleicht Jahrhunderte verstrichen, wo man es gar nicht verstanden hätte, und so etwas soll dienen das menschliche Geschlecht zu leiten und zu lenken und in der Todesstunde aufzurichten? Ja was würden nicht die Jesuiten aller Zeiten und aller Völker daraus gemacht haben? Was die Menschen leiten soll muß wahr aber allen verständlich sein. Wenn es ihm auch in Bildern beigebracht wird, die er sich bei jeder Stufe der Erkenntnis anders erklärt. S. p. 47.
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Wer weniger hat als er begehret, muß wissen daß er mehr hat als er wert ist (nicht πμ).
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Hier wo die Krankheiten so wohlfeil und die Arzneien so teuer sind.
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Hinten hat er einen falschen Zopf eingebunden und vornen ein frommes Gesicht, das nicht viel echter war, auch zuweilen wie jener bei heftigen Bewegungen ausfiel.
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Das Zimmer war ganz leer ein bißchen Sonnenschein aus der zweiten Hand ausgenommen, das auf der Erde lag.
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Das Schlimmste, daß ich in meiner Krankheit gar die Dinge nicht mehr denke und fühle ohne mich hauptsächlich mit zu fühlen. Ich bin mir in allem des Leidens bewußt, alles wird subjektiv bei mir und zwar bezieht sich alles auf meine Empfindlichkeit und Krankheit. Ich sehe die ganze Welt als eine Maschine an die da ist um mich meine Krankheit und mein Leiden auf alle mögliche Weise fühlen zu machen. Ein pathologischer Egoist. Es ist ein höchst trauriger Zustand. Hier muß ich sehen ob noch Kraft in mir ist, ob ich dieses überwältigen kann, wo nicht so bin ich verloren. Allein diese Art Krankheit ist mir schon gleichsam zur 2 ten Natur geworden. Wenn mir nur eine schickliche Arznei das erste Differential von Stoß gäbe!! Pusillanimität ist das rechte Wort für meine Krankheit, aber (wie) benimmt man sich die? Diese zu überwinden würde Ehrensäulen verdienen, aber wer setzt dem Menschen Ehrensäulen, der sich aus einem alten Weibe zum Manne macht?
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Nun weiß ich was das heißt sich ermannen, wenn man schon ermannt ist, so ist es gut andern anzuraten. Was der Mensch elend ist, wenn er alles selbst tun soll, es heißt ein Wunder von ihm fordern, wenn man seine Selbst-Erhaltung von ihm fordert.
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Übe, übe deine Kräfte, was dich jetzt Mühe kostet wird endlich maschinenmäßig werden.
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Ich glaube nicht, daß es ganz unmöglich wäre daß ein Mensch ewig leben könne, denn immer Abnehmen schließt den Begriff von Aufhören nicht notwendig in sich.
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Meine Phantasie scheute, so wie Pferde und lief fort mit mir. Dieses drückt meinen Zustand in der Empfindlichkeit am besten aus.
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Eine ganze Milchstraße von Einfällen.
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Wenn es noch ein Tier gäbe dem Menschen an Kräften überlegen, das sich zuweilen ein Vergnügen machte mit ihm zu spielen, wie die Kinder mit Maikäfern, oder sie in Kabinetten aufspießte wie Schmetterlinge. Ein solches Tier würde wohl am Ende ausgerottet werden, zumal wenn es nicht an Geisteskräften dem Menschen sehr weit überlegen wäre. Es würde ihm unmöglich sein sich gegen die Menschen zu halten. Es müßte ihn dann verhindern seine Kräfte im mindesten zu üben. Ein solches Tier ist aber würklich der Despotismus und doch hält er sich noch an so vielen Orten. Bei der Geschichte des Tieres muß aber auch angenommen werden, daß das Tier den Menschen nicht wohl entbehren kann.
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Wenn die Hunde, die Wespen und die Hornisse mit menschlicher Vernunft begabt wären, so könnten sie sich vielleicht der Welt bemächtigen.
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Diese ganze Lehre taugt zu nichts als darüber zu disputieren.
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Die Leichenöffnungen können diejenigen Fehler nicht entdecken, die mit dem Tode aufhören.
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Das ist die Wetterseite meiner moralischen Konstitution, da kann ich was aushalten.
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Eine große Rede läßt sich leicht auswendig lernen und noch leichter ein großes Gedicht. Wie schwer würde es nicht halten, eben so viel ohne allen Sinn verbundene Wörter, oder eine Rede in einer fremden Sprache zu memorieren. Also Sinn und Verstand kömmt dem Gedächtnis zu Hülfe. Sinn ist Ordnung und Ordnung ist doch am Ende Übereinstimmung mit unserer Natur. Wenn wir vernünftig sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur. Um unserm Gedächtnisse etwas einzuverleiben suchen wir daher immer einen Sinn hineinzubringen oder eine andere Art von Ordnung. Daher Genera und Species bei Pflanzen und Tieren, Ähnlichkeiten bis auf den Reim hinaus. Eben dahin gehören auch unsere Hypothesen, wir müssen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht behalten können. Dieses ist schon längst gesagt, man kömmt aber von allen Seiten wieder darauf. So suchen wir Sinn in die Körperwelt zu bringen. Die Frage aber ist, ob alles für uns lesbar ist. Gewiß aber läßt sich durch vieles Probieren, und Nachsinnen auch eine Bedeutung in etwas bringen was nicht für uns oder gar nicht lesbar ist. So sieht man im Sand Gesichter, Landschaften usw. die sicherlich nicht die Absicht dieser Lagen sind. Symmetrie gehört auch hieher. Silhouette im Dintenfleck pp. Auch die Stufenleiter in der Reihe der Geschöpfe, alles das ist nicht in den Dingen, sondern in uns. Überhaupt kann man nicht gnug bedenken, daß wir nur immer uns beobachten, wenn wir die Natur und zumal unsere Ordnungen beobachten.
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Es ist und bleibt doch allemal eine sonderbare Redensart zu sagen: die Seele ist in mir, sie ist im Leibe, da man sagen sollte, ich bin das, man sagt ja auch nicht, die Ründe ist in der Kugel pp. Es ist bloß die Ähnlichkeit, die uns hier verführt. Gleichheit ist etwas Objektives, allein Ähnlichkeit ist subjektiv. Med.
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Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf die Klappe selbst.
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Rousseau sagt: ein Kind das nur seine Eltern kennen lernt, das kennt auch diese nicht. Sehr schön und wahr.
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Hinlänglicher Stoff zum Stillschweigen.
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Er hatte im Prügeln eine Art von Geschlechtstrieb, er prügelte nur seine Frau.
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Der Astronom, der mir eine Mondfinsternis Jahrhunderte auf eine Minute voraussagt, ist nicht im Stand mir den Tag vorher zu sagen ob wir sie werden zu sehen kriegen. Ja, was noch seltsamer ist, daß wir von der Stunde der großen Finsternis, unserem Tode nichts wissen. Es ist gar keine Basis da, trotz unserer Anatomie und Physiologie sind für uns gar keine Grundbeobachtungen hierüber zu machen.
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S. war ein viel zu niederträchtiger Mensch, als daß es ihn lange hätte schmerzen sollen, bei irgend einer einträglichen Gelegenheit einmal öffentlich dafür gehalten zu werden.
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Ich war zuweilen nicht im Stande zu sagen ob ich krank oder wohl war.
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Menschenfreundlichkeit: Wenn ich jemanden in der Ferne oder heimlich etwas knicken sehe, so muß ich immer so lange glauben es sei ein Floh gewesen bis ich mir apodiktisch demonstrieren kann, daß es eine Laus war.
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Man könnte die Geizhälse und Verschwender so ordnen. Leute die bei großem Vermögen so leben als hätten sie nur noch die letzten 6 Groschen in der Tasche, so könnte man auch leben als hätte man die letzten 10 Taler nur noch ohne Hoffnung andere 10 zu bekommen, und so weiter. Der Verschwender ist der der so lebt, als hätte er noch immer viel mehr als er würklich hat. Dieses könnte mathematisch behandelt werden.
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Riechen wie viel Uhr es ist, eine besondere Uhr.
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Ein Fisch der in der Luft ertrunken war.
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Er urteilt nach dem jedesmaligen Aggregatzustand seiner Empfindungen.
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Die beste Art Lebende und Verstorbene zu loben ist ihre Schwachheiten zu entschuldigen, und dabei alle mögliche Menschenkenntnis anzuwenden. Nur keine Tugenden angedichtet, die sie nicht besessen haben, das verdirbt alles, und macht selbst das Wahre verdächtig. Entschuldigung von Fehlern empfiehlt den Lobredner.
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Ich habe den Weg zur Wissenschaft gemacht wie Hunde die mit ihren Herrn spazieren gehen, hundertmal dasselbe vorwärts und rückwärts, und als ich ankam war ich müde.
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Er wurde nur so in dieser Gesellschaft gedultet, wie die Stinkböcke in Pferdeställen.
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Man kann von keinem Gelehrten verlangen (daß er) sich in Gesellschaften überall als Gelehrter zeige, allein der ganze Tenor muß den Denker verraten, man muß immer von ihm lernen, seine Art zu urteilen muß auch in den kleinsten Dingen von der Beschaffenheit sein, daß man sehen kann was daraus werden wird wenn nun der Mann mit Ruhe und in sich gesammelt wissenschaftlichen Gebrauch von dieser Kraft macht.
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Solche Leute schützen eigentlich das Christentum nicht, sie lassen sich aber dadurch schützen.
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Anderer Leute Wein auf Bouteillen ziehn, und sich dabei ein bißchen benebeln daß man glaubt er gehöre ihm. So etwas tun die meisten deutschen Schriftsteller.
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Er hatte von seiner Frau ein Kind, welches einige für apokryphisch halten wollten.
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Der Liebe und Mode Beflissene.
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Den Gradum der Menschheit annehmen.
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Man kann würklich nicht wissen ob man nicht jetzt im Tollhaus sitzt.
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Die meisten Glaubens-Lehrer verteidigen ihre Sätze, nicht weil sie von der Wahrheit derselben überzeugt sind, sondern weil sie die Wahrheit derselben einmal behauptet haben.
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Von dem Ruhme der berühmtesten Menschen gehört immer etwas der Blödsichtigkeit der Bewunderer zu, und ich bin überzeugt, daß solche Menschen das Bewußtsein, daß sie von einigen, die weniger Ruhm aber mehr Geist haben, durchgesehen werden, ihren ganzen Ruhm vergällt. Eigentlicher ruhiger Genuß des Lebens kann nur bei Wahrheit bestehn. Newton, Franklin, das waren Menschen, die beneidenswert sind.
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Die Deutschen schreiben die Bücher, aber die Ausländer machen, daß sie sie schreiben können.
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Die Ideen in meinem Kopf des Nachts gehen mehr wie Ratzen und Mäuse umher, ich mußte mich erst an sie gewöhnen ehe ich einschlafen konnte. Dieses könnte eine Einleitung werden. Ich füttere zwar keine Schweine wie Pellison oder Ratzen wie de Latude in der Bastille (Cahiers de lecture XI et XII Cahier 1790. p. 380.), allein ich habe doch zuweilen solche Ideen, die ich nach und nach an mich gewöhne, und nun könnte eine Abhandlung von dem Firnis über die Erde kommen, das Kien-Ruß-Flöz, ein Tropfen Wasser fiel darauf, wie hoch war er? er riß einen Astronomen mit sich fort.
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Das ist ein närrischer Einfall, sagt man von einer gewissen Art Einfälle, die nicht weniger als unklug sind, auch das Ding ist doch närrisch. Gewiß hat der erste Mann, der die Redensart brauchte, etwas dabei gedacht. Es kann das Unerwartete und das Seltsame in der Verbindung der Ideen bezeichnen, das Überspringende, dergleichen man bei närrischen Leuten vieles findet.
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Ob mich ein paar alte Weiber tod sagen, deswegen sterbe ich noch nicht.
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In meiner Krankheit im Januar und Februar 1790 betrachtete ich oft den Himmel meiner Bettlade, der aus einem kleingeblümten Zitz war. Jedes Blümchen lag in dem gemeinschaftlichen Punkt zweier sich unter einem Winkel von etwa 6o° durchkreuzenden Linien. Dadurch entstunden denn eine Menge von Rhombis, so wie ich nur einen Rhombus von etwa einem Quadratzolle, oder von 4 oder von 9 usw. Quadratzollen recht deutlich ins Auge faßte, so verwandelte sich für mein Auge sogleich die ganze Fläche in solche Rhombos, alle von der Größe des angenommenen. Auch dieses ging noch wenn ich, statt der Rhomben, Rhomboiden versuchte. Dieses waren also Muster, die aus objektiven und subjektiven Anlagen zugleich entstunden. Wenn ich ein Neues versuchte, so hielt es immer anfangs etwas schwer, war es aber im Gange, so war auf einmal das Ganze wie plötzlich kristallisiert. Ich glaube die Sache könnte auf höhere Dinge angewendet werden. In einer Menge gleichförmig verteilter Punkte könnte ich allerlei Zeichnungen sehen und allerlei Muster, die an einem Ende der Fläche erst gehörig gefaßt sich bald auch im übrigen finden würden. So ließe sich in der größten Unordnung Ordnung sehn, so wie Bilder in den Wolken und auf bunten Steinen.
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Theosophie, Astrologie und eine gewisse Meteorologie haben nicht bloß das gemein, daß man bei ihrem Studio sowohl als ihrer Ausübung die Augen nach dem Himmel richtet, sondern auch daß ihre Verehrer immer mehr sehn wollen als andere.
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Nach einem dreißigjährigen Krieg mit sich selbst kam es endlich zu einem Vergleich, aber die Zeit war verloren.
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Mir tut es allemal weh wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel.
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Bei einer undeutlichen Hand lernt man Buchstaben kennen durch Erkennung der Worte. Eben so führt der Sinn auf die wahre Bedeutung der Worte in einer Periode und endlich der Sinn des Kapitels auf den von einzelnen Perioden.
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Ich hätte nicht geglaubt, daß man mit Gänse-Federn so viel einfältiges Zeug machen könnte, wenigstens nicht ohne Dinte mit zu Hülfe zu nehmen.
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Die Stadt-Uhr hat wieder rheumatische Zufälle.
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Es ist kein tückischeres und boshafteres Geschöpf unter der Sonne als eine Hure, da (sie) sich Alters wegen genötigt sieht eine Betschwester zu werden.
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Was mögen wohl die Huren in den alten Zeiten geworden sein? Ob es da wohl auch Betschwestern gab?
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Das was man wahr empfindet auch wahr auszudrücken, das heißt mit jenen kleinen Beglaubigungszügen der Selbstempfindung, macht eigentlich den großen Schriftsteller, die gemeinen bedienen sich immer der Redensarten, die immer Kleider vom Trödelmarkt sind.
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Schauer der Vorwelt.
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Die schlechten Dichter und Romanschreiber überlassen manches dem Lauf der Natur und der Anordnung des Lesers was sie eigentlich erklären sollten. Sie geben die bloßen Erfahrungen, die der eigentliche Kenner des menschlichen Herzens erklärt.
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Ach Gott wie manchen Gedanken habe ich gehabt, von dem ich überzeugt sein konnte, daß er den besten unter den Menschen gefallen würde, wenn sie ihn läsen, und den ich nicht anzubringen wußte, auch anzubringen nicht sonderlich begierig war, und dafür mußte ich mich von manchem seichten Literator und Kompilator oder irgend einem bloß empirischen Waghals oder einem Epigramme schreibenden Konfusionär über die Achsel ansehen lassen, und doch auch gestehen, daß, nach meinem Verhalten, die Leute so gar unrecht nicht hätten, denn wie konnten sie wissen, was meine Indolenz selbst vor meinem Schmierbuch verheimlichte. Wenn mir Deluc schrieb, ich schriebe ihm nie einen Brief, aus dem er nicht etwas lernte, so setzte mich dieses über alle Urteile der Welt weg, aber wieder nur bei mir selbst.
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Auch die Bengelei hat ihre Genies, und wer will die Natur zur Verantwortung ziehen, daß sie dieser Gabe es verstattet sich ihrem Besitzer durch das schmeichelhafte Gefühl von Kraft und Überlegenheit und Behaglichkeit anzukündigen. Die Wege des Himmels sind finster und verwickelt, und ihre Tröstungen mannigfaltig.
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Steckbriefe nachschicken, wo man mir einen Gedanken abborgte und sich zueignete.
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Einer will in einem Wörterbuche etwas nachschlagen und sucht nach dem Namen seines Mädchens, seines Feindes, seines Abgotts pp. Es müßte ein chemisches Wörterbuch sein. Ein Zug.
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Vortrefflich sagt von Thümmel: Ihr Herz besaß die Gabe der Rechtschaffenheit, so wie ihr Auge die zu sehn. Oder doch auf eine solche Weise.
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Die Vorstellung, die wir uns von einer Seele machen, hat viel Ähnliches mit der von einem Magneten in der Erde. Es ist bloß Bild. Es ist ein dem Menschen angebornes Erfindungsmittel sich alles unter diesen Formen zu denken.
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O, das Mädchen war ein Bethesda und ich kam immer zu spät.
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Uhren, die das Datum schlagen und repetieren.
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Ein Geschöpf höherer Art läßt die ganze Geschichte der Welt repetieren, so wie man die Uhren repetieren läßt.
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Der Gang der Jahrzeiten ist ein Uhrwerk wo ein Guguck ruft, wenn es Frühling ist.
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Der Rheinwein ist der beste, in welchen der Rhein und die Mosel gar nicht geflossen ist.
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Ein Vater sagt: der verfluchte Junge macht es gerade so wie ich, ich will ihn prügeln, daß er des Teufels wird.
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Reich gewesen, schön gewesen, alles gewesen.
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Könnten nicht die Weiber der Gelehrten die alten Schreibfedern auf den Hüten tragen und die Stuben mit ihrem Makulatur tapezieren?
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Eine Art von Gang, als wenn er in seinen Kopf kriechen wollte.
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Er konnte einen Gedanken, den jedermann für einfach hielt, in sieben andere spalten wie das Prisma das Sonnenlicht, wovon einer immer schöner war, als der andere, und dann einmal eine Menge anderer sammeln und Sonnenweiße hervorbringen, wo andere nichts als bunte Verwirrung sahen.
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Wenn man von der wenigen Übereinstimmung, die das Innere des Menschen mit seinem Äußern hat, ich meine hier der esoterische Mensch mit dem exoterischen, auf etwas Ähnliches in den Werken der Natur schließen kann, so ist das ein schlechter Trost. Denn wie wenig Freunde würden Freunde bleiben, wenn sie ihre Gesinnungen im ganzen sehen könnten.
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Es ist eine sehr weisliche Einrichtung unserer Natur, daß wir so viele äußerst gefährliche Krankheiten gar nicht fühlen. Könnte man den Schlagfluß von seiner ersten Wurzel an verspüren, er würde mit unter die chronischen Krankheiten gezählt werden.
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Das Mädchen war so langsam, daß, wenn ich sie des Morgens zur Türe hinausgehen hörte, ich immer glaubte sie hätte 4 Beine, denn 2 hörte ich in der Stube und 2 auf dem Gange trappen. Vermutlich rührte das daher, daß sie immer noch etwas vergessen hatte, während sie schon in der Türe war.
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Die Hannoveraner haben den Fehler, daß sie zu früh klug werden.
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Der Dachdecker stärkt sich vielleicht durch ein Morgengebet zu den größten Gefahren, das sind glückliche Menschen, die das können; vielleicht aber auch durch eine Dosis von gebranntem Katzenhirn. O wenn man manchmal wüßte was den Leuten Mut gibt!
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Der vollkommenste Affe kann keinen Affen zeichnen, auch das kann nur der Mensch, aber auch nur der Mensch hält dieses zu können für einen Vorzug.
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Wer eine Scheibe an seine Garten-Tür malt, dem wird gewiß hineingeschossen.
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Ein Charakter: von allem nur das Schlimmste zu sehen, alles zu fürchten, selbst Gesundheit als einen Zustand anzusehen da man seine Krankheit nicht fühlt; ich glaube keinen Charakter würde ich glücklicher durchsetzen können, als diesen.
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Seinen Neigungen schlechtweg entgegen zu handeln führt gewiß am Ende zu etwas Besserem. Z. E. mein gar nicht Trinken bei Tische.
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Sie bekam eine Guinea des Tags. Des Tags? also für die Nacht nichts?
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Ich habe schon lange gedacht, die Philosophie wird sich noch selbst fressen. – Die Metaphysik hat sich zum Teil schon selbst gefressen.
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So wie man (mit) den Kinnladen nachhilft wenn man mit einer schlechten Schere Papier schneidet, oder wenn man sehr viele Blätter auf einmal schneiden will (ich habe dieses an meinem kleinen Jungen von 5 Jahren bemerkt), so gibt es vermutlich eine Menge Verrichtungen selbst des Geistes.
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Die Entschuldigungen seiner Fehler nehmen sich zum Teil gut aus, sie tragen aber zur Besserung seines Fehlwurfs gemeiniglich so wenig bei, als beim Kegeln das Nachhelfen mit Kopf, Schultern, Armen und Beinen, wenn die Kugel schon aus der Hand ist, es ist mehr Wunsch, als Einwürkung.
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Ein Mann der seinen ganzen Ruf der Neigung der Menschen zu danken hat von seinen Bekannten etwas Böses zu lesen.
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Charakter: Alle Menschen formieren sich eine unrichtige Idee von ihm und hassen und verfolgen ihn, nach dem Bilde.
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Ein Charakter. Ein Mann, der wie ich immer statt des Hundes spricht, wenn er mit einem Hund spielt. Es läßt sich auch bei Kindern anbringen, das ist eigentlich Vormund.
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Ich habe mir zur Regel gemacht, daß mich die aufgehende Sonne nie im Bette finden sollte so lange ich gesund bin. Es kostete mich nichts als das Machen, denn ich habe es bei Gesetzen, die ich mir selbst gab, immer so gehalten, daß ich sie nicht eher festsetzte, als bis mir die Übertrettung fast unmöglich war.
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Seit einigen Tagen (22. April 91) lebe ich unter der Hypothese (denn ich lebe beständig unter einer), daß das Trinken bei Tisch schädlich ist, und befinde mich vortrefflich dabei. Hieran ist gewiß etwas Wahres. Denn ich habe noch von keiner Änderung in meiner Lebens-Art und von keiner Arznei so schnell und handgreiflich die gute Wirkung empfunden als hiervon.
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Ich habe überhaupt sehr viel gedacht, das weiß ich, viel mehr als ich gelesen habe, es ist mir daher sehr viel von dem unbekannt, was die Welt weiß, und daher irre ich mich oft, wenn ich mich in die Welt mische, und dieses macht mich schüchtern. Könnte ich das alles was ich zusammengedacht habe so sagen, wie es in mir ist, nicht getrennt, da möchte sich manches nicht zum besten ausnehmen, so würde es gewiß den Beifall der Welt erhalten.
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Die praktische Vernunft oder der moralische Sinn, durch letztern Ausdruck wird es manchem deutlicher was man mit ersterem meint.
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Ich glaube man würde immer blühen wie die Jugend, wenn man immer so sorglos sein könnte, oder macht, umgekehrt, die Blüte sorglos?
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Wenn es der Himmel für nötig und nützlich finden sollte mich und mein Leben noch einmal neu aufzulegen, so wollte ich ihm einige nicht unnütze Bemerkungen zur neuen Auflage mitteilen, die hauptsächlich die Zeichnung des Porträts und den Plan des Ganzen angehen.
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Die beiden Hohenlieder-Dichter Salomon und Bürger haben in puncto puncti nie sonderlich viel getaugt.
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Es ist zum Erstaunen wie sehr das Wort unendlich gemißbraucht wird, alles ist unendlich schöner, unendlich besser pp. Der Begriff muß etwas Angenehmes haben, sonst hätte der Mißbrauch nicht so allgemein werden können. Was haben die Alten davon?
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Er verachtet mich, weil er mich nicht kennt, und ich seine Beschuldigungen, weil ich mich kenne.
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Er war in der Zeugungs-Gegend ein wahrer Presbyt, und wünschte oft herzlich daß man auch für jenen Sinn Brillen schleifen könnte.
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Er hatte das Eigne, daß er nie schlechte Bücher las, aber dafür selbst welche schrieb, zum sichern Beweis, daß er entweder nicht verstanden was er gelesen, oder doch das Gute nicht so gefaßt haben muß, wie es gefaßt werden muß.
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Man kann würklich, wenn man in einem schlechten Wagen sitzt, ein solches Gesicht machen, daß der ganze Wagen gut aussieht, auch vom Pferde gilt das.
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Jedermann ist sehr bereitwillig durch Schaden klug zu werden, wenn nur der erste Schade der dieses lehrt wieder ersetzt wäre.
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Als ich dieses gesehen hatte, und den Anblick nun so ganz für mein künftiges Leben gesichert sah, ging ich weg mit einem Gefühl als wäre ich reicher geworden.
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Die Dinge außer uns sind nichts anderes als wir sie sehen, für uns wenigstens nicht, denn wir können bloß Relationen bemerken, weil die beobachtende Substanz ja beständig in das Mittel tritt. Gott selbst sieht in den Dingen nur sich.
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Es mag ein Einfall noch so einfältig sein, er reguliert immer etwas und herrscht irgendwo. Das Gesicht im Mond herrscht in unsern Kalender-Zeichen.
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Es gibt für mich keine gehässigere Art Menschen, als die welche glauben, daß sie bei jeder Gelegenheit ex officio witzig sein müßten.
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Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen müssen, um etwas zu finden, erst wissen, daß es da ist.
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Auf diesem reinen, echt deutschen Eichenblatt saß ein französischer Gallapfel, den ein überrheinisches Insekt dahin gestochen hatte.
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Der gesunde Appetit unsrer Vorfahren, zu essen, scheint sich jetzt in einen nicht ganz so gesunden Appetit zu lesen verwandelt zu haben, und so wie ehmals die Spanier zusammen liefen die Deutschen essen zu sehen, so kommen jetzt die Fremden zu uns uns studieren zu sehen.
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Die Chausseen, die die Stellen von Arterien und Venen des Handels zugleich vertretten.
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Es ließe sich etwas über Übersetzungs-Kurist schreiben, das ganz nützlich werden könnte. Ich meine die, die Sprache der gemeinen Leute, und ihre Behandlungs-Art in die eigentliche Sprache unseres Lebens zu übersetzen. Die gemeinen Leute drücken sich oft sehr fürchterlich und mit Gelächter über Dinge aus, von denen sie, in unsere Sprache übersetzt, ganz anders zu reden scheinen würden, oder würklich reden würden. Wir denken über die Vorfälle des Lebens nicht so verschieden, als wir darüber sprechen.
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Es gibt große Krankheiten, an denen man sterben kann; es gibt ferner welche die (man), ob man gleich nicht eben daran stirbt, doch ohne viel Studium bemerkt und fühlt; endlich gibt es aber auch welche, die man ohne Mikroskop kaum erkennt, dadurch nehmen sie sich aber auch recht abscheulig aus und dieses Mikroskop ist Hypochondrie. Ich glaube, wenn sich die Menschen recht darauf legen wollten die mikroskopischen Krankheiten zu studieren, sie würden die Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein.
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Man hat vieles über die ersten Menschen gedichtet, es sollte es auch einmal jemand mit den beiden letzten versuchen.
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Es sah in seinem Garten elend aus, da er Pflanzenseelen glaubte, so schien es mir wahrscheinlich, daß er über der Sorge für ihre Seele den Leib ganz vernachlässigte. Sie sahen alle mager und gelb aus.
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Das Bilder-Buch der Welt.
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Man ist verloren wenn man zu viel Zeit bekömmt an sich zu denken, vorausgesetzt, daß man sich nicht als ein Objekt der Beobachtung, wie ein Präparat ansieht, sondern immer als alles was man jetzt ist. Man wird so viel Trauriges gewahr, daß über dem Anblick alle Lust verfliegt, es zu ordnen oder zusammen zu halten.
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Ein System: Jeder Mensch kömmt durch Seelenwanderung in den Zustand, den er in seinem Leben vorzüglich beneidete und wünschte, so geht alles endlich in einem Zirkel, kein Stand wird ganz leer sein.
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14. Junii 91. Es ist eine Frage, ob wir nicht, wenn wir einen Mörder rädern, grade in den Fehler des Kindes verfallen, das den Stuhl schlägt an den es sich stößt.
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Ja freilich, wenn wir den Schnupftabak hätten, der neben den Nasen vorbei geht! Bei der Zeugung geht es eben so zu. Überhaupt bei jedem wichtigen Prozeß geht immer etwas verloren im Physischen sowohl als im Moralischen.
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Ich glaube doch, daß, in Vergleich mit dem Engländer, die Vernunft bei dem Deutschen mehr vertuscht, was eigentlich gar nicht einmal statt finden sollte. Der Deutsche lacht zum Exempel bei mancher Gelegenheit nicht, weil er weiß, daß es unschicklich ist, wobei dem Engländer das Lachen gar nicht einfällt.
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Um den Menschen nützliche Wahrheiten zu predigen ist alles erlaubt, was niemanden schadet oder kränkt, also auch Feenmärchen. Kein Mensch findet es mehr absurd daß die Tiere in der Fabel sprechen, warum sollte er es abgeschmackt finden, daß es Perlen regnet? Ein weiser Mann wird mehr tun, als mancher Zauberer in einem Feen-Märchen, wenn er einen Dumpfkopf weise machen könnte, warum soll er nicht in der Absicht etwas dichten?
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Einer der merkwürdigsten Züge in meinem Charakter ist gewiß der seltsame Aberglaube, womit ich aus jeder Sache eine Vorbedeutung ziehe und in einem Tage hundert Dinge zum Orakel mache. Ich brauche es hier nicht zu beschreiben indem ich mich hier nur allzu wohl verstehe. Jedes Kriechen eines Insekts dient mir zu Antworten über Fragen über mein Schicksal. Ist das nicht sonderbar von einem Professor der Physik? Ist es aber nicht in menschlicher Natur gegründet und nur bei mir monströs geworden, ausgedehnt über die Proportion natürlicher Mischung, wo es heilsam ist?
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Die Kasernen der Bienen.
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Er war kein Sklave seines Worts, wie man zu reden pflegt, gegenteils war eine solche Despotie über seinen Versprechungen, daß er mit ihnen machte was er wollte.
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Wir sind so eingerichtet, daß wir wohl selten gültige Richter dessen sein werden, was uns nützlich ist. In diesem Leben ist dieses der Fall, wer will uns gut dafür sein, daß es in Rücksicht auf künftiges Leben nicht eben so ist? Wen Gott lieb hat, den züchtiget er. Wie wenn es nun hieße, wen Gott lieb hat, den vernichtet er?
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Feerei: Seele und Leib beide sichtbar darzustellen, wie eins das andere führt, hieraus könnte etwas wenigstens Unterhaltendes gemacht werden.
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Wir haben eigentlich nur Ableger von Romanen und Komödien. Aus dem Samen werden wenige gezogen.
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Bei einem Menschen, der mit Gottesfurcht prahlt, muß man nie eigentliche christliche Gesinnungen suchen.
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Es müßte eine ganz artige Geschichte werden, wenn man ein Mädchen und einen Jüngling, die durch Romanen-Lesen verdorben sind, vorstellte, wie sie gerne einer den andern durch mißlungne Liebe zum Selbst-Mord zu bringen suchen um dadurch berühmt zu werden. Die eine könnte durch Werthern, der andere durch das Regenspurger Fräulein verführt zu diesem Entschluß gebracht worden sein. Allein da sie sich einander nicht eigentlich lieben, so entstehn daraus die lächerlichsten Situationen.
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Mein großer Trost, oder eigentlich was mir die süßeste Rache bei K's Sticheleien auf mich und andere gewährt, ist die völlige Überzeugung, daß nie ein großer und ein guter Mann solcher Neckereien fähig war.
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Bei den Kirschen reift grün zu rot allmählig, dieses sieht einem Stimmen einer Saite ähnlich. So läßt der Künstler Dissonanzen zu Harmonie allmählig reifen.
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Auf die Blüte folgt die unreife Frucht, die Blüte ist in sich eine Vollkommenheit. Eben so ist es mit dem Menschen. Der Jüngling wird für vollkommener gehalten, als der Mann von 30, 40 Jahren, und dann kömmt erst wieder ein vollendeter Zustand, die Reife.
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Es gibt sehr viele Menschen, die unglücklicher sind, als du, gewährt zwar kein Dach darunter zu wohnen, allein sich bei einem Schauer darunter zu retirieren ist das Sätzchen gut genug.
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Jedes Männchen von Gedanken fand sein Weibchen. Oder die Ideen in seinem Kopf müssen entweder lauter Männchen oder lauter Weibchen gewesen sein. Denn es hat sich nie ein neuer erzeugt. Kalender 1795.
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Die Kinder und die Narren reden die Wahrheit, sagt man; ich wünsche daß jeder gute Kopf, der Neigung zur Satyre bei sich verspürt, bedenken möchte, daß der beste Satyriker immer etwas von beiden enthält.
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Neue Bäder heilen gut.
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9. Julii 91 auf dem Garten. Einige kommen auf einen Gedanken, andere stoßen darauf, andere fallen darauf, andere verfallen darauf (hier fehlt noch das zerfallen), auch gerät man darauf. Man sagt nicht, ich habe mich nach dem Gedanken hinbegeben. Das wäre via regia.
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Es gibt nur eine Pflanze und nur ein Tier und diese beide sind Eins. Das Tier, das von Pflanzen lebt, hat seine Wurzel in der Erde, also auch das Tier, das von Tieren lebt.
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Alle großen Herrn sollten so wie die Sultane eine Kunst lernen, wir leben jetzt in sonderbaren Zeiten, man kann nicht wissen ob man sie nicht einmal braucht. Der vorige türkische Kaiser schnitzte Bogen und Pfeile sehr gut, der jetzige malt Musselin für das Frauenzimmer.
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Die Natur hat den Tieren Einsicht genug gegeben für ihre Erhaltung zu sorgen. Sie wissen sich alle sehr gut zu helfen wenn es auf diesen wichtigen Artikel ankömmt. Vaillant gibt davon sehr gute Beispiele von dem Verhalten der Tiere bei Herannahung des Löwen. Den Menschen hat sie sogar fast instinktmäßig gegen die Furcht vor dem Tode gewaffnet, durch Glauben an Unsterblichkeit.
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Durch vieles Lesen lernt man sogar Versuche gut erzählen, die man sehr schlecht angestellt hat.
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Alle Wünsche sind ein bloßes Nerven-Spiel und das umgebende Mittel pflanzt sie nicht zu meinem Willen fort. Meine Furcht und sehnlichster Wunsch ist nicht im Stand den leichten Nebel einer Donnerwolke aufzuhalten. Sie zieht den Gang der ihr angewiesen ist. Der Mensch ist nicht in den Erdball einorganisiert, sondern bloß in seinen Körper.
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Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.
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Die Degen, welche die größten Eroberungen machen, sind die mit Demanten besetzten.
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Offensiver und defensiver Stolz.
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Vom Wahrsagen läßt sichs wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.
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Wir wissen mit weit mehr Deutlichkeit, daß unser Wille frei ist, als daß alles was geschieht eine Ursache haben müsse. Könnte man also nicht einmal das Argument umkehren und sagen: Unsre Begriffe von Ursache und Wirkung müssen sehr unrichtig sein, weil unser Wille nicht frei sein könnte, wenn die Vorstellung richtig wäre?
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Sympathie ist ein schlechtes Almosen.
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Sie zog eine Lieb- und Leibrente.
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Ich. Warum weint sie denn? Die Gartenfrau: Je mein Mann geht heute zu Nachtmahl zu Bovenden. Ich: Nun ist denn das was zu weinen? das ist ja gut, daß er so fromm ist. Die Frau: Ach ja fromm, wenn er zum Nachtmahl gewesen ist, so besäuft er sich, und da krieg ich allemal Schläge.
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Der Januarius ist der Monat, da man seinen guten Freunden Wünsche darbringt, die übrigen die, worin sie nicht erfüllt werden.
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Mein Kopf hatte einige Schöpfungs-Tage erlebt, aber den von der Sonne noch nicht.
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Mäßigkeit setzt Genuß voraus, Enthaltsamkeit nicht. Es gibt daher mehr enthaltsame Menschen als solche die mäßig sind. (besser)
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S. tat selten Unrecht, aber was er tat, gemeiniglich zur unrechten Zeit.
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Wenn man alle Tage 3 Armen etwas gibt, so gibt man des Jahrs 1095 etwas und das ist eine Armee.
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Es ist die Redekunst, die vor der Überzeugung einhertritt und ihren Pfad mit Blumen bestreut.
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Es könnte ein Ohr geben für welches alle Völker nur eine Sprache redeten.
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Die Menschen nach den Häusern ordnen worin sie wohnen wie die Schnecken.
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Es ist nicht Kenntnis der menschlichen Natur sondern der Sitte, die zu beobachten jeder Gecke möchte ich sagen Fähigkeit hat.
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Zwei Personen, die sich einander nicht lieben, wovon aber jede die andere in sich verliebt machen möchte, und zwar zu dem Grade, daß sie entweder vor Liebe stürben, oder sich entleibten, schreiben einander Briefe. So etwas könnte lustig werden. schon S. 86.
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Die Menschen, die erst die Vergebung der Sünden durch lateinische Formeln erfunden haben, sind an dem größten Verderben in der Welt schuld.
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Darin, daß man große Krieger bewundert, liegt etwas Natürliches, so wie in der Eroberungssucht, das erste korrespondiert mit Schönheit und Leibesstärke, das andere mit Wohlstand, es wird auch daher nie aus der Welt hinaus philosophiert werden können.
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So wie Linné im Tierreiche könnte man im Reiche der Ideen auch eine Klasse machen die man Chaos nennte. Dahin gehören nicht sowohl die großen Gedanken von allgemeiner Schwere, Fixstern-Staub mit sonnenbepuderten Räumen des unermeßlichen Ganzen, sondern die kleinen Infusions-Ideechen, die sich mit ihren Schwänzchen an alles anhängen, und oft im Samen der Größten leben, und deren jeder Mensch wenn er still sitzt (eine) Million durch seinen Kopf fahren sieht.
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Ich sehe die Rezensionen als eine Art von Kinderkrankheiten an, die die neugebornen Bücher mehr oder weniger befällt. Man hat Exempel, daß die gesündesten daran sterben, und die schwächlichen oft durchkommen. Manche bekommen sie gar nicht. Man hat häufig versucht, ihnen durch Amulette von Vorrede und Dedikation vorzubeugen oder sie gar durch eigene Urteile zu inokulieren, es hilft aber nicht immer.
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Eine der schwersten Künste für den Menschen ist wohl die sich Mut zu geben. Diejenigen, denen er fehlt, finden ihn am ersten unter dem mächtigen Schutz eines der ihn besitzt, und der uns dann helfen kann, wenn alles fehlt. Da es nun so viele Leiden in der Welt gibt, denen mit Mut entgegen zu gehen kein menschliches Wesen einem schwachen Trost genug geben kann, so ist die Religion vortrefflich. Sie ist eigentlich die Kunst sich durch Gedanken an Gott ohne weiter andere Mittel Trost und Mut im Leiden zu verschaffen und Kraft demselben entgegen zu arbeiten. Ich habe Menschen gekannt, denen ihr Glück ihr Gott war. Sie glaubten an ein Glück und der Glaube gab ihnen Mut. Mut gab ihnen Glück und Glück Mut. Es ist ein großer Verlust für den Menschen, wenn er die Überzeugung von einem weisen die Welt lenkenden Wesen verloren hat. Ich glaube, es ist dieses eine notwendige Folge alles Studiums der Philosophie und der Natur. Man verliert zwar den Glauben an einen Gott nicht, aber es ist nicht mehr der hülfreiche Gott unsrer Kindheit; es ist ein Wesen, dessen Wege nicht unsere Wege und dessen Gedanken nicht unsere Gedanken sind, und damit ist dem Hülflosen nicht sonderlich viel gedient.
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Da gnade Gott denen von Gottes Gnaden.
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Unser Weltsystem ist ein monarchischer Staat. Die Sonne hat ihren Hofstaat, sie hält aber doch die Großen etwas entfernt. Sie erlaubt ihnen aber ihre Neben-Planeten. Hieraus ließe sich vielleicht eine Fabel machen, die auf die jetzigen politischen Revolutionen passen (würde). Die Satelliten rebellieren und wollen gerade um die ?? laufen.
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Nach authentischen Nachrichten werden jährlich für 30 000 Groschen Maultrommeln zu Schwabach verfertigt, das sind, eine zu 4 gerechnet, 1 440 000 Maultrommeln. Sollte dieses irgend einen Zusammenhang mit der deutschen Schriftstellerei, zumal der poetischen haben?
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A. Der Mann hat viele Kinder. B. ja, aber ich glaube, von (den) meisten hat er bloß die Korrektur besorgt.
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A. Warum unterstützen Sie Ihren Schwiegervater nicht? B. Warum?
A. Er ist ein armer Mann. B. aber fleißig und ich habe nicht Geld genug ihn zum Faulenzer zu machen.
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Eine der sonderbarsten Einbildungen, deren man fähig ist, wäre die daß man glaubte man sei rasend, und man säße im Tollhause, übrigens aber ganz vernünftig handelte. Wenn jemand einmal zu dieser Überzeugung käme, so sehe ich fürwahr nicht ein, wie man sie ihm ausreden wollte.
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Außer der Zeit gibt es noch ein anderes Mittel große Veränderungen hervorzubringen und das ist die – Gewalt. Wenn die eine zu langsam geht, so tut die andere öfters die Sache vorher.
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Man hat Nachtstühle, die wie aufeinander gelegte Folianten aussehen. Einige Schriftsteller scheinen Gefallen an der umgekehrten Methode zu finden und Bücher zu schreiben die sich wie Nachtstühle präsentieren.
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Die Welt ist nicht da um von uns erkannt zu werden, sondern uns in ihr zu bilden. Das ist eine Kantische Idee.
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Zu Braunschweig wurde in einer Auktion ein Hut für vieles Geld verkauft, der aus dem heimlichsten Haar von Mädchen verfertigt war.
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Wenn man Mitleid fühlt, so fragt man nicht erst andere Leute ob man es fühlen soll.
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Nachdem ich vieles menschenbeobachterisch und mit vielem schmeichelhaften Gefühl eigner Superiorität aufgezeichnet, und in noch feinere Worte gesteckt hatte, fand ich oft am Ende, daß grade das das Beste war, was ich ohne alle diese Gefühle so ganz bürgerlich niedergeschrieben hatte. (sehr sehr wahr)
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Von allem, was ausgerechnet wird in der Welt, geschehen 2/3 gedankenlos.
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Ora & non labora.
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Eine intolerante Bestie von einem Hund kam herausgeschossen.
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Seitdem er die Ohrfeige bekommen hatte, dachte er immer, wenn er ein Wort mit einem O sah, als Obrigkeit pp, es hieße Ohrfeige.
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In der Nacht vom Ostersonntag 1792 auf den Ostermontag (vom 8 ten auf den 9 ten April) träumte mir, ich sollte lebendig verbrannt werden. Ich war sehr ruhig dabei, welches mich beim Erwachen nicht freute. So etwas kann Erschlaffung sein. Ich räsonierte ganz ruhig über die Zeit, die es dauern würde. Vorher bin ich noch nicht verbrannt, und nachher bin ich es. Das war fast alles, was ich dachte und bloß dachte. Diese Zeit liegt zwischen sehr engen Grenzen. Ich fürchte fast, es wird bei mir alles zu Gedanken und das Gefühl verliert sich.
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Die Welt jenseit der geschliffenen Gläser ist wichtiger, als die jenseits der Meere, und wird vielleicht nur von der jenseits des Grabes übertroffen.
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Seit der Mitte des Jahrs 1791 regt sich in meiner ganzen Gedanken-Ökonomie etwas, das ich noch nicht recht beschreiben kann. Ich will nur einiges anführen und künftig aufmerksamer darauf werden. Nämlich ein außerordentliches fast zu schriftlichen Tätlichkeiten übergehendes Mißtrauen gegen alles menschliche Wissen, Mathematik ausgenommen, und was mich noch an (das) Studium der Physik fesselt, ist die Hoffnung etwas dem menschlichen Geschlecht Nützliches auszufinden. Wir müssen nämlich auf Ursachen und Erklärungen denken, weil ich gar kein anderes Mittel sehe uns ohne dieses Bestreben in Tätigkeit zu erhalten. Jemand kann freilich wochenlang auf die Jagd gehn und nichts schießen, aber so viel ist gewiß, zu Hause würde er auch nichts geschossen haben und zwar gewiß nichts, da er doch nur auf dem Felde die Wahrscheinlichkeit für sich hat, so gering sie auch sein mag. Wir müssen freilich etwas ergreifen. Aber ob das nun alles so ist, wie wir glauben? Da frage ich mich wieder: was nennst du so Sein, wie du es dir vorstellst? Dein Glaube, daß es so ist, ist ja auch etwas, und von dem übrigen weißt du nichts. Dieses war auch die Zeit da ich (Gott verzeih mir wenn ich irre) zu glauben anfing, daß die Muscheln in den Bergen gewachsen sein könnten. Es war aber kein positives Glauben, sondern bloß dunkeles Gefühl von unsrer Unfähigkeit, oder wenigstens von der meinigen in die Geheimnisse der Natur einzudringen.
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Zum Teil zum Vorhergehenden gehörig: Das Wesen, was wir am reinsten aus den Händen der Natur empfangen, und was uns zugleich am nächsten gelegt wird, sind wir selbst, und doch wie schwer ist da alles und wie verwickelt! Es scheint fast, wir sollen bloß würken ohne uns selbst zum Gegenstand der Beobachtung zu machen. So bald wir uns zum Gegenstand der Beobachtung machen: so ist es fast einerlei ob wir aus dem Hainberg den Ursprung der Welt, oder aus unsern Verrichtungen die Natur unserer Seele wollen kennen lernen.
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Selbst unsere häufigen Irrtümer haben den Nutzen, daß sie uns am Ende gewöhnen zu glauben, alles könne anders sein, als wir es uns vorstellen. Auch diese Erfahrung kann generalisiert werden, so wie das Ursachen-Suchen, und so muß man endlich zu der Philosophie gelangen, die selbst die Notwendigkeit des principii contradictionis leugnet.
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Die beiden Begriffe von Sein und Nichtsein sind bloß undurchdringlich in unsern Geistes-Anlagen. Denn eigentlich wissen wir nicht einmal was Sein ist, und so bald wir uns ins Definieren einlassen, so müssen wir zugeben daß etwas existieren kann was nirgends ist. Kant sagt auch so was irgendwo.
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Es ist doch fürwahr zum Erstaunen, daß man auf die dunkeln Vorstellungen von Ursachen den Glauben an einen Gott gebaut hat, von dem wir nichts wissen, und nichts wissen können, denn alles Schließen auf einen Urheber der Welt ist immer Anthropomorphismus.
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Wenn der Verstand reift, oder seine Regierungskräfte fühlt ohne etwas zu haben was er regieren kann, so entstehen freilich seltsame Dinge. Man fällt in den Fehler der kleinen Fürsten, und macht sich vor den Großen lächerlich. Hat man viel gelesen und besitzt wenig Regierungskunst, so macht man sich vor den Weisen lächerlich. Wenn sich denn doch am Ende einmal lächerlich gemacht sein soll: so wollte ich doch lieber vor dem Großen lächerlich werden, als vor dem Weisen, lieber vor dem Belesenen, als vor dem Denker, der mich immer nach der Art beurteilt, womit ich von meinem Vermögen Gebrauch gemacht habe.
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Man ist nie glücklicher als wenn uns starkes Gefühl bestimmt, nur in dieser Welt zu leben. Mein Unglück ist nie in dieser sondern in einer Menge von möglichen Ketten von Verbindungen zu existieren, die sich meine Phantasie unterstützt von meinem Gewissen schafft, so geht ein Teil meiner Zeit hin, und keine Vernunft ist im Stand darüber zu siegen. Dieses verdiente sehr auseinander gesetzt zu werden. Lebe dein erstes Leben recht, damit du dein zweites genießen kannst. Es ist immer im Leben wie mit der Praxis des Arztes, die ersten Schritte entscheiden. Das ist doch Unrecht irgendwo, in der Anlage oder im Urteil?
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Zug: Jemand zerreißt ein Papier und wirft es voll Ungedult zum Fenster hinunter indem seine Frau hereintritt: da schreibt man mir schöne Sachen von dir, sagt er und geht aufgebracht weg. Die Frau, die kein gutes Gewissen hat, läßt durch ihr Kammer-Mädchen die Stückchen alle zusammenlesen, und des Abends, da sie allein sind, suchen sie alles zusammenzulegen, es fehlen aber Stückchen; mit jedem Wort das sie lesen erklären sie sichs und verraten ihre Schuld, am Ende findet sich daß es (ein) Dinten-Rezept war.
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Passabel auszudrücken, was andere Leute gedacht hatten, war seine ganze Stärke.
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Es geht freilich sonderbar zu unter uns Erdreichern.
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Man liest jetzt so viele Abhandlungen über das Genie, daß jeder glaubt er sei eines. Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält.
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Ist es nicht besonders, daß die katholischen Prediger immer ihre Gemeinden vor den protestantischen Schriften warnen müssen? Die protestantischen hingegen warnen die ihrigen nie vor den katholischen. Ja wäre ich ein protestantischer Prediger, ich würde glaube ich meiner Gemeinde die Lesung der sogenannten erzkatholischen Bücher als eines der stärksten Befestigungsmittel in ihrem Glauben empfehlen.
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Bei aller meiner Bequemlichkeit bin ich immer in Kenntnis meiner selbst gewachsen, ohne die Kraft zu haben mich zu bessern, ja ich habe mich öfters für alle meine Indolenz dadurch entschädigt gehalten, daß ich dieses einsah, und das Vergnügen, das mir die genaue Bemerkung eines Fehlers an mir machte, war oft größer, als der Verdruß, den der Fehler selbst bei mir erweckte. So sehr viel mehr galt bei mir der Professor, als der Mensch. Der Himmel führt seine Heiligen wunderlich.
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Ohne Witz wäre eigentlich der Mensch gar nichts, denn Ähnlichkeit in den Umständen ist ja alles was uns zur wissenschaftlichen Erkenntnis bringt, wir können ja bloß nach Ähnlichkeiten ordnen und behalten. Die Ähnlichkeiten liegen nicht in (den) Dingen, vor Gott gibt es keine Ähnlichkeiten. Hieraus folgt freilich der Schluß, daß je vollkommener der Verstand ist, desto geringer ist der Witz, oder es muß Seelen-Einrichtungen geben, die so gespannt werden können, wie manche Waagen (wieder Witz) daß man sie so wohl zum Genau-als Roher-wiegen gebrauchen kann.
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Mehr Dinge zu erfinden wie etwa der Schnupftabak, der allerdings eine gar seltsame Erfindung ist. Es ist doch würklich, wenn man bedenkt wie viel Wohlgerüche es in der Natur gibt, eine Art von Onanie.
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Eine goldne Regel: Man muß die Menschen nicht nach ihren Meinungen beurteilen, sondern nach dem, was diese Meinungen aus ihnen machen. – Ich fühle, daß ich nach der Meinung der Welt hiergegen nicht aushalte, ob ich gleich vor Gott überzeugt bin, daß ich es würde, wenn sie mich genauer kennte. Also das Aus-ihnen-machen muß genau beobachtet werden.
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Den redlichen Mann zu erkennen ist in vielen Fällen leicht, aber nicht in allen, so wie verschiedene Mineralien, bei einigen ist chemische Zerlegung nötig, aber wer gibt sich bei Charakteren damit ab, oder wieviel haben die Fähigkeit dazu? Das schnelle Aburteln ist größtenteils dem Faulheits-Trieb der Menschen zuzuschreiben, das mühsamere chemische System findet in Praxi wenig Anhänger, wir sind wernerisch gesinnt im Charaktersystem.
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Ich möchte zum Zeichen für Aufklärung das bekannte Zeichen des Feuers (Δ) vorschlagen. Es gibt Licht und Wärme, es ist zum Wachstum und Fortschreiten alles dessen was lebt unentbehrlich, allein – unvorsichtig behandelt brennt es auch und zerstört auch.
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Darf ein Volk seine Staats-Verfassung ändern wenn es will? Über diese Frage ist sehr viel Gutes und Schlechtes gesagt worden. Ich glaube die beste Antwort darauf ist: Wer will es ihm wehren, wenn es entschlossen ist? Allgemein gewordenen Grundsätzen gemäß handeln ist natürlich, der Versuch kann falsch ausfallen, allein es ist nun einmal zum Versuch gekommen. Diesem Versuche vorzubeugen müßten die Weisesten die Oberhand haben, und diese Weisesten müßten eine Menge der Weisesten oder der Unweisesten, gleich viel, kommandieren können, um die Vernunft der Besseren, und den Gehorsam der Schlechtern immer nach derselben Seite zu lenken.
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Die Theorien der physischen Welt (Erde) fangen mit einem rohen Klumpen an, der immer besser wurde, die von der moralischen fangen mit patriarchalischer Vollkommenheit an und werden immer ärger. Ich glaube es ist in der 2 ten nicht besser gegangen als in der ersten. Daß der rohe Mensch in manchen Stücken besser ist als der gebildete, das ist nicht zu verwundern, so ist auch das Kind in vielen besser als der Erwachsene pp.
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Eine Kommode, eine Inkommode. Die Nachtstühle sind öfters wahre Inkommoditäten.
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Dieser Gedanke arbeitete immer in seinem Gewissen wie eine Toden-Uhr. Im Gewühl der Geschäfte und des Umgangs unhörbar, aber in der Stille der Nacht hörte ihm die ganze Seele zu. (besser)
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In den Kehrigthaufen vor der Stadt lesen und suchen was den Städten fehlt, wie der Arzt aus dem Stuhlgang und Urin.
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Ich habe das Register der Krankheiten angesehn, und habe die Sorgen und traurige Vorstellungen nicht darunter gefunden, das ist sehr unrecht.
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Gott, der Vergelder alles Guten.
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Schlecht Disputieren ist immer besser als gar nicht, selbst Kannegießern macht die Leute weiser, wenn gleich nicht in der Politik, doch in andern Dingen. Das bedenkt man nicht genug.
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Als ich im Frühling 1792 an einem sehr schönen Abend am Gartenfenster lag, das etwa 2000 Fuß von der Stadt entfernt ist, war ich begierig zu hören, was nun von dem berühmten Göttingen noch zu meinen Ohren herüber kam, und das war
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Der Ton stimmt oft die Behauptung statt daß die Behauptung den Ton angeben sollte. Selbst gute Schriftsteller, wenn sie auch gerne schön sprechen, finden sich unvermerkt zuweilen da, wo sie eigentlich nicht hin wollten.
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Jemand beschrieb eine Reihe Weidenbäume, die in gewissen Distanzen gepflanzt waren, so: erst stund ein Baum, alsdann keiner, dann wieder einer und dann wieder keiner.
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Ich hatte Gelegenheit öfters einen Betteljungen zu sehen, der durch Gesichterschneiden und allerlei Gebärden Lachen zu erwecken suchte. Dieses war mir würklich unerträglich, daß ich das Gesicht des Jungens, auch selbst in der Ruhe, anfing abscheulig zu finden und den Knaben im eigentlichen Verstand zu hassen anfing, weil er sich gar nichts wollte sagen lassen. Eines Tages aber da ein sehr schönes und gutes Kind, ein Mädchen von 4 Jahren sehr herzlich und doch mit einem gewissen Anstand über des Knaben Possen lachte, machte dieses einen so angenehmen Eindruck auf mich, daß ich nun selbst des Knabens Gesichter erträglich fand, und zwar nicht bloß aus der zweiten Hand, wie man denken sollte, sondern würklich in sich selbst. Ich lächelte nicht in meinem eigenen sondern in des Kindes Namen darüber. Auch habe ich bei andern Gelegenheiten bemerkt, daß man über gewisse unschädliche Ungezogenheiten sich erst ärgern muß, um sie hernach erträglich zu finden. Ich verstehe mich hier recht gut, und erkläre die Sache weiter nicht.
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Es kömmt so außerordentlich viel darauf an wie etwas gesagt wird daß ich glaube, die gemeinsten Dinge lassen sich so sagen, daß ein anderer glauben müßte, der Teufel hätte es einem eingegeben.
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Die Vermählung des Doge mit dem Adriatischen Meere kann genützt werden. Der Bürgermeister zu ..., das wegen seines Bieres berühmt ist, vermählt sich jährlich mit einem Brau-Kessel. N. vermählte sich alle Jahre wenigstens einmal mit der Gosse, nur mit dem Unterschiede von dem Doge zu Venedig, daß dieser bloß einen Ring ins Wasser wirft, dieser mit sehr viel größerer Herzlichkeit (sich) selbst hineinlegte.
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Er war in nichts regelmäßiger als in Dingen, die er gar nicht zum Gegenstand seiner Obhut machte, so verbrauchte er z. E. regelmäßig alle 3 Wochen ein Pfund Schnupftabak ob er gleich gar hierin keiner Regel folgte. Hatte er sich einmal im Ernst vorgenommen ordentlich darin zu sein, so würde alles sehr unordentlich darin gegangen sein.
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Man findet auf einer steilen Höhe weißen Schaum, er wird einmütig für den von einem Reitpferd erkannt und jedermann bewundert die Verwegenheit des Reiters, am Ende kömmt es heraus daß sich der Schulmeister des Orts, der um den Weg abzukürzen hieher gegangen war, sich hier rasiert habe.
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Es wurde ein Blumen-Körbchen angekündigt und siehe da, es erschien ein Kartoffel-Säckchen.
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Es ist für des Menschen Rechtfertigung hinreichend, wenn er so gelebt hat, daß er seiner Tugenden wegen Vergebung für seine Fehler verdient.
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Die Allmacht Gottes im Donnerwetter wird nur bewundert entweder zur Zeit da keines ist, oder hinten drein beim Abzuge.
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Die Klapperrosen oder Erdbeeren zwischen Gletschern. Das Rote Meer mit dem Wasser wie Mauern.
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Die Natur hat die Frauenzimmer so geschaffen, daß (sie) nicht nach Prinzipien sondern nach Empfindung handeln sollen.
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Daß Gott, oder was es ist, durch das Vergnügen im Beischlaf den Menschen zur Fortpflanzung gezogen hat, ist doch bei Kants höchstem Prinzip der Moral auch zu bedenken.
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Ein Sorgen-Messer, mensura curarum. Mein Gesicht ist einer.
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Die Philosophen (die so genannten Könige der Welt) sind doch eigentlich bloß die Schuhputzer der Nachwelt (½ πμ).
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Noch zur Zeit mehr Wunsch als Erwartung.
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Wenn der Schlaf ein Stiefbruder des Todes ist, so ist der Tod ein Stiefbruder des Teufels.
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Im Namen des Herrn sengen, im Namen des Herrn brennen morden und dem Teufel übergeben, alles im Namen des Herrn.
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Er pflegte sich und seinen Kindern so viel circenses zu geben, daß es endlich beiden am pane zu fehlen anfing.
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Es gibt manche Leute die nicht eher hören bis man ihnen die Ohren abschneidet.
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Die Luft ein Magazin von Licht, Feuer und Wasser.
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Ein wildschöner (bildschöner) Mensch.
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Das ist auch einer von denen, die glauben der Mensch wäre schon fertig und der jüngste Tag könnte nun anfangen.
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Viel Hasen sind der Hunde Tod, sagt der Oberförster, dem man seinen Hund aus Versehen tod geschossen hatte weil der Schützen zu viele waren.
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Und sorgt uns sorgenfrei zu machen.
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Es wäre vielleicht besser für das menschliche Geschlecht, wenn es ganz katholisch wäre als ganz protestantisch. Sobald aber einmal Protestantismus existiert, so muß man sich schämen ein Katholik zu sein. Denn was der allgemeine Katholizismus Gutes hätte fällt nun weg, und ihn wieder allgemein zu machen ist unmöglich.
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Das herannahende Alter und die Furcht davor recht auszumalen, das allmählige Vergehn der Zähne, die einzelnen grauen Haare. Alle die heimlichen Untersuchungen darüber. Bemerkt man einen solchen Zustand recht genau, so wird man dadurch auch in den Stand gesetzt einen erdichteten eben mit dem charakteristischen Detail zu schildern. So lernt man das menschliche Herz schildern. Der Alternde tröstet sich damit, daß jüngere Leute auch schon keine Zähne mehr, und graue Haare haben, und er vergleicht sich immer mit den Besten und Vorteilhaftesten.
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Ich möchte wohl wissen was geschehn würde, wenn einmal die Nachricht vom Himmel käme, daß der liebe Gott ehestens eine Kommission von bevollmächtigten Engeln herab schicken würde, in Europa herum zu reisen, so wie die Richter in England, um die großen Prozesse abzutun worüber es in der Welt keinen andern Richter gibt, als das Recht des Stärkeren. Was würde dann aus manchen Königen und Ministern werden? Mancher würde (lieber) um gnädigsten Urlaub ansuchen einem Walfischfang beizuwohnen oder die reine Kap-Horn-Luft zu atmen pp als an seiner Stelle bleiben.
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Man kann bei der Gelegenheit eine Nase holen, aber auch eine verlieren.
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Die Bücher Kopfgeld bezahlen lassen.
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Man gibt falsche Meinungen, die man von Menschen gefaßt hat, nicht gern auf, so bald man sich dabei auf subtile Anwendung von Menschenkenntnis etwas zu gute tun zu können für berechtigt hält, und glaubt solche Blicke in das Herz des andern könnten nur gewisse Eingeweihte tun. – Es gibt daher wenige Fächer der menschlichen Erkenntnis, worin das Halbwissen größern Schaden tun kann, als dieses Fach.
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Ich sehe nicht was es schaden kann dem Patriotismus für den nicht alle Menschen Gefühl haben Liebe des Königs unterzuschieben, wenn der König so herrscht, daß alles aus Liebe zu ihm und Treue gegen ihn (geschieht). Liebe und Treue gegen einen rechtschaffenen Mann ist dem Menschen viel verständlicher als die gegen das beste Gesetz. Was für eine Macht haben nicht die Lehren der Tugend wenn sie aus dem Munde rechtschaffener Eltern kommen. Gott hat gesagt, du sollst nicht töden, du sollst Vater und Mutter ehren, du sollst kein falsch Zeugnis reden pp. Gott, der Herr der Natur, dein Schöpfer hat es dir geboten, das versteht jedermann. Der Beweis aus dem Rechte der Natur ist nicht so verständlich. Jene Worte sind deswegen kein Betrug, denn es ist die Stimme der Natur und Gottes.
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Es fehlt nicht viel, so ordnet man die Menschen in Rücksicht auf Geistes-Fähigkeiten, so wie die Mineralien nach ihrer Härte, oder eigentlich nach der Gabe die eines besitzt, das andere zu schneiden und zu kratzen.
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Wir nehmen Dinge wahr vermöge unsrer Sinnlichkeit. Aber was wir wahrnehmen sind nicht die Dinge selbst, das Auge schafft das Licht und das Ohr die Töne. Sie sind außer uns nichts. Wir leihen ihnen dieses. Eben so ist es mit dem Raume, und der Zeit. Auch wenn wir die Existenz Gottes nicht fühlen, beweisen können wir sie nicht. Alle diese Dinge führen auf eines hinaus. Es ist aber nicht möglich sich hiervon ohne tiefes Denken zu überzeugen. Man kann Kantische Philosophie in gewissen Jahren glaube ich eben so wenig lernen als das Seiltanzen.
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Ehmals ärgerte ich mich mit einem Gefühl von Kraft, jetzt mit einem von passiver Ängstlichkeit.
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Man schreibt wider den Selbstmord mit Gründen die unsere Vernunft in dem kritischen Augenblick bewegen sollen. Dieses ist aber alles vergeblich, so lange man sich diese Gründe nicht selbst gefunden hat, das heißt, so bald sie nicht die Früchte, das Resultat unserer ganzen Erkenntnis und unsres erworbenen Wesens sind. Also alles ruft uns zu, bemühe dich täglich um Wahrheit, lerne die Welt kennen, befleißige dich des Umgangs mit rechtschaffnen Menschen, so wirst du jederzeit handeln wie dirs am zuträglichsten ist, und findest du dereinst den Selbstmord für zuträglich, das heißt sind alle deine Gründe nicht hinreichend dich abzuhalten, so ist er dir auch – erlaubt.
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Ich möchte wohl wissen, ob alle die wider die Gleichheit der Stände schreiben und dieselbe lächerlich finden recht wissen was sie sagen. Eine völlige Gleichheit aller Menschen, so wie etwa aller Maikäfer läßt sich gar nicht denken, so können es auch die Franzosen unmöglich verstanden haben, denn sie reden ja überall von den Reichen. Selbst Cambon sagt in dem Rapport vom 15. Dezember, worauf das berüchtigte Dekret gebaut wurde: Nur die Reichen sollen zu den Staatslasten beisteuern. Unter den Studenten auf Universitäten findet eine solche Gleichheit statt, der ärmste Student dünkt sich so viel wie der Graf und gibt diesem nichts vor und das ist recht, ob er gleich gerne zugibt, daß er im Collegio an einem besondern Tische sitzt und bessere Kleider trägt. Nur muß er als Graf keine Vorzüge prätendieren, die ihm bewilligten läßt ihm jedermann gerne. Wollte er welche prätendieren, so wäre dieses der Weg zu bewirken, daß man ihm alle versagte. Nur die stolzen Prätensionen sind, was der freie Mensch nicht vertragen kann, er ist übrigens gar sehr geneigt wenn man ihn gehen läßt jedem (die) Vorzüge zu bewilligen, die er verdient, und was er für welche verdient, dazu hat er gewöhnlich ein sehr richtiges Maß. Jede Achtung ist ein Geschenk, das nicht erzwungen werden darf und kann. Bewilligt das Volk durch Dekrete gewisse Vorzüge, so ist dieses eine Abgabe und kein Geschenk des einzelnen und diese können prätendiert werden, so sind die Vorrechte der Magistrats-Personen im Dienst. Jedermann denke doch an die Bürger seiner Vaterstadt. Wenn der reichste Kaufmann einer Stadt einen Vorzug vor dem ärmsten Schuster oder Schneider prätendierte, so möchte er übel ankommen, du hast mir nichts zu befehlen, ist die Antwort, prätendiert er ihn nicht und ist sonst ein ehrlicher Mann, so wird ihm der den Vorzug nie versagen.
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Deutscher Fleiß, mit diesem Titul pflegen oft Köpfe, die nicht zum Denken aufgelegt sind, ihre trockene geistlähmende Bemühungen zu belegen. Tag und Nacht lesen und sammeln hat etwas sehr Schmeichelhaftes für den Sammler, dem es an wahrer Geistesstärke fehlen muß, denn sonst schickte er sich nicht zu solchen Arbeiten, die immer etwas von Neger-Dienst an sich haben. Es ist auch nicht ohne Verdienst in jedem Sinn, wo dieses Wort auch Einnahme bedeutet, aber man sollte doch bedenken, daß ein solcher Mann immer unendlich tief unter dem kleinsten Erfinder steht. In England werden die Literatoren wenig geachtet. In Deutschland sieht man den Mann schon als etwas an, der weiß was in jeder Sache geschrieben worden ist, ja wenn man ihn um sein Urteil in einer Sache fragt, so nimmt man wohl vorlieb, wenn er einem eine Literär-Geschichte der Sache statt der Antwort gibt.
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Eine Wirkung völlig zu hindern, dazu gehört eine Kraft, die der Ursache von jener gleich ist, aber ihr eine andere Richtung zu geben bedarf es öfters nur einer Kleinigkeit.
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Was doch eigentlich den Armen den Himmel so angenehm macht ist der Gedanke an die dortige größere Gleichheit der Stände.
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Er redete so zu den Leidenschaften der Menschen, als wenn sie zu einem Sturm kommandiert wären.
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Es gibt kaum eine unangenehmere Lage als die Geschenke von nichtswürdigen Dingen zu erhalten auf die aber der Geber einen außerordentlichen Wert setzt und würklich dafür zwar keine Gegengeschenke aber doch Ergebenheit erwartet, es ist dieses der Fall zwischen mir und D. Er überhäuft mich mit sogenannten Leckerbissen von seinem Tisch, die ich für gar keine Leckerbissen halte, und die ich oft, wenn er nicht gegenwärtig wäre, ungekostet weggäbe. Und doch muß ich hören, daß er an andern Orten sagt, er schicke mir zuweilen etwas zu essen. Der ehrliche Mann meint es herzlich gut.
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Mein Körper ist derjenige Teil der Welt, den meine Gedanken verändern können. Sogar eingebildete Krankheiten können würkliche werden. In der übrigen Welt können meine Hypothesen die Ordnung der Dinge nicht stören.
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Für die Seele sorgen nur allein die Pastoren und die Philosophen, die sich oft den Handel einander verderben; für den Leib, außer dem Arzt und Apotheker, die Feldbauern, Müller, Bäcker, Brauer, Fleischer und Brannteweinbrenner, für das adoptierte Fell unzählige Weber, Schneider, Schuster, Hutmacher, Gerber, und dann endlich für das Wohnhaus der Schnecke der Baumeister, Zimmermann, Tischler, Schlosser, also für die Seele der Pastor allein. Freilich müssen hier noch die Wissenschaften eingewebt werden!
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A. Sie sind sehr alt geworden. B. Ja, das ist gewöhnlich der Fall wenn man lange lebt.
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Der Eierstock der Zukunft.
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Für den Verlust von Personen, die uns lieb waren, gibt es keine Linderung als die Zeit, und sorgfältig und mit Vernunft gewählte Zerstreuungen, wobei uns unser Herz keine Vorwürfe machen kann.
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Ist es nicht sonderbar, daß jedermann sein eigner Arzt, auch sein eigner Advokat sein darf, sobald er aber sein eigner Priester sein will, so schreit man Jammer und Weh über ihn und die Götter der Erde mischen sich darein. Was wohl die Ursache sein mag daß sich die Götter der Erde so sehr um das ewige Wohl der Menschen bekümmern, da sie doch ihr zeitliches oft so unverantwortlich vernachlässigen; Die Antwort ist nicht sehr schwer.
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Ordnung führet zu allen Tugenden! aber was führet zur Ordnung?
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Zeitungen besser Sagen der Zeit so wie man Sagen der Vorzeit hat. Nach Zeitung ist Räumung. Das letztere ist Platzmachen, so wie das erste Zeitmachen oder Zeitenmachen. Zeitungen sind öffentliche Blätter worin die neusten Begebenheiten so erzählt werden wie es (sich) für Zeit und Umstände des Orts wo sie gedruckt werden am besten schickt. Exoterische und esoterische.
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Ich glaube der beste Kopist und Zeichner würde einen Kopf oder eine Figur nicht gut treffen können, wenn sie ihm verkehrt vorgelegt würde, und unter der Bedingung weder das Original noch seine Kopie während der ganzen Arbeit je gerade vor sich hinzulegen. Man sieht also was der Künstler tut der ein Gesicht kopiert, er liest beständig im Ganzen, und mit dem Geiste dieses Ganzen vor Augen tut er manchen Strich in der augenblicklichen Begeisterung wenn ich so reden darf, wovon er nichts weiß, und so wird die Kopie ähnlich. Man wird finden, daß dieses Lesen, dieses Zusammennehmen derselben bei jedem Unternehmen nötig ist und den Mann von Genie zu diesem Unternehmen von dem gemeinen Kopf unterscheidet. So sind bei dem Kommando von Armeen, bei Anlagen großer mechanischer Werke, bei großen Finanzoperationen oft die tiefsten Theoretiker die elendesten Ausführer. Sie haben immer das Detail zu sehr vor Augen, und das Ungemeine, das von wenigen Erkannte, das Neuentdeckte, auch das Schwere, und vergessen darüber das leichte Alltägliche, das immer oder doch wenigstens in den meisten Fällen auch das Hauptsächlichste ist. Hier fällt mir der Mathematiker ein, der gegen eine Maschine, die den Weg des Schiffes auf der See zeichnen sollte, nichts einzuwenden hatte, als daß es wegen der Ausdehnung des Papiers trügen könne.
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Sie fühlen den Druck der Regierung so wenig als den Druck der Luft.
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Ich konnte deutlich bemerken, daß an dem Tage, da D.. an seinem Testament schrieb, er mir mehr zumutete, als sonst seine Höflichkeit erlaubte. Ich konnte also merken, daß er an dem Tage etwas für mich oder meine Familie getan haben mochte. Ist es nicht sonderbar, daß er, ohne daß ich von der Belohnung etwas wissen konnte, mir Dinge aufbürdete, die ich ohne Entgelt nicht würde übernommen haben, gerade als wüßte ich von der Belohnung?
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So wie es eines jeden Vermögens-Umstände verstatten, ich meine hier des geistischen Vermögens.
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In Frankreich gärt es, ob es Wein oder Essig werden wird ist ungewiß.
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Aus Galvani's Entdeckung wird auch begreiflich warum die Menschen ihre Hände so gerne nach Gold und Silber ausstrecken, denn das Ausstrecken gehört mit unter die Zuckungen. Man sieht also, daß hierin nicht alles moralisch sondern auch manches physisch ist. Die Hände sind Wünschelruten die immer nach Metall schlagen.