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Des Neuen und des Seltsamen gab es genug zu sehen. Konradin war mein getreuer Wegweiser und Begleiter.
Als wir einmal am Schulhause vorübergingen – heute, ich meine zu meiner Zeit, ist der Platz davor verbaut, damals war’s eine schöne, baumbestandene Wiese –, da kamen gerade die Kinder aus der Schule.
Neugierig blieben manche stehen, guckten mich an, das Fingerchen im Mund, und tuschelten, halb naseweis, halb furchtsam.
Als ich sie so vorübertrippeln sah, die Rotznäschen, die Pausbäcklein, die Schiefertafel mit dem vorwitzigen Schwamm im Ranzen, die einen haschend und die andern schmollend und andre wieder plappernd und manches still vor sich summend, da hielt ich mitten im Gespräche inne und starrte sie an.
Verhaltnes Weinen schnürte mir die Kehle zu, und stärker als mein Wille, erschütterte mich jähes Schluchzen. An einen Baum geschmiegt, weinte ich unaufhaltsam, wortlos, hilflos, fassungslos, so daß die Kindlein stehenblieben und mich fragend mitleidig betrachteten.
»Was habt Ihr denn, Erasmus?« fragte mich Konradin. »So faßt Euch doch! Seid Ihr ein Mann? Was soll denn dies Gehaben?«
Und er, der Sanfte, Gütige, wollte schier ungehalten werden bei diesem unverständlichen Wehklagen.
»Ach, Konradin, wie soll ich denn nicht weinen beim Anblick dieser Kinder. An ihre Gräber muß ich mich erinnern, an ihre längst verfallnen Totenkreuze, über die ich drüben auf dem Kirchhof so oft gestrauchelt bin!«