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Er verläßt Don Bernardo de Castil Blazo und tritt bei einem Elegant in Dienst.
Als wir auf die Straße traten und voneinander Abschied nahmen, kam mein Herr vorbei. Er sah mich, und ich merkte, wie er den Hauptmann mehr als einmal anblickte. Ich dachte mir gleich, er wundere sich, mich in Gesellschaft eines solchen Menschen zu sehn. Sicherlich nahm Rolandos Anblick nicht für ihn ein. Er war sehr groß, hatte ein langes Gesicht mit einer Papageiennase, und wenn er auch nicht gerade verdächtig aussah, so erriet man doch in ihm sofort den Erzhalunken.
Ich hatte mich nicht in meiner Vermutung getäuscht. Abends fand ich Don Bernardo mit der Figur des Hauptmanns beschäftigt und sehr bereit, all die vielen Dinge zu glauben, die ich ihm hätte von ihm erzählen können, hätte ich nur zu reden gewagt. Gil Blas, sagte er, wer ist dieser große Schnapphahn, den ich vorhin bei dir stehen sah? Ich antwortete: ein Alguasil, und ich dachte, er würde es, mit meiner Antwort zufrieden, dabei bewenden lassen; aber er stellte mir noch viele andre Fragen; und da ich ihm befangen schien, weil mir Rolandos Drohungen vor Augen schwebten, so brach er plötzlich die Unterhaltung ab und ging zu Bett. Als ich ihm am folgenden Morgen meine gewohnten Dienste geleistet hatte, zählte er mir statt sechs Reale sechs Dukaten hin und sagte: Das, mein Freund, gebe ich dir, da du mir bis heute gedient hast. Suche dir ein andres Haus: ich kann mich nicht mit einem Diener befreunden, der so schöne Bekanntschaften hat. Ich ließ mir einfallen, ihm zu meiner Rechtfertigung vorzustellen, ich kennte diesen Alguasil daher, daß ich ihm in Valladolid, zur Zeit, da ich die Heilkunst ausübte, bestimmte Mittel geliefert hätte. Schön, erwiderte mein Herr, die Ausflucht ist sinnreich: das hättest du mir gestern abend sagen sollen, statt verlegen zu werden. Gnädiger Herr, entgegnete ich, ich wagte es Euch aus Verschwiegenheit nicht zu sagen; daher kam meine Befangenheit. Wahrlich, sagte er, indem er mir leicht auf die Schulter schlug, das nenne ich verschwiegen! Ich hielt dich nicht für so listig. Geh, mein Kind, ich gebe dir deinen Abschied: ein Bursche, der mit Alguasils verkehrt, ist durchaus nicht nach meinem Wunsch.
Ich ging sofort zu Melendez, um ihm diese schlimme Nachricht zu bringen. Um mich zu trösten, sagte er mir, er wollte mir in einem noch bessern Hause eine Stellung verschaffen. Und in der Tat sagte er mir ein paar Tage darauf: Gil Blas, mein Freund, Ihr ahnt nicht, welches Glück ich Euch zu verkünden habe! Ihr sollt die angenehmste Stellung der Welt erhalten: ich werde Euch zu Don Mathias de Silva bringen. Er ist ein Mann vom höchsten Stande, einer jener jungen Herrn, die man als Elegants bezeichnet. Ich habe die Ehre, für ihn zu liefern. Er nimmt Stoffe bei mir, freilich auf Kredit; aber bei diesen Herren verliert man nichts: meist heiraten sie reiche Erbinnen, die ihre Schulden bezahlen; und wenn nicht das, so verkauft ein Händler, der sein Handwerk versteht, ihnen stets so teuer, daß er gesichert ist, wenn er auch nur ein Viertel seiner Forderung erhält. Der Geschäftsverwalter des Don Mathias, fuhr er fort, ist mein intimer Freund. Kommt mit zu ihm. Er soll Euch selbst bei seinem Herrn vorstellen, und Ihr könnt darauf zählen, daß er Euch aus Rücksicht auf mich vortrefflich aufnehmen wird.
Unterwegs sagte der Händler zu mir: Mir scheint, es ist geraten, daß ich Euch sage, welchen Charakters der Verwalter ist, damit Ihr Euch danach richtet: er heißt Gregorio Rodriguez. Unter uns, er ist von niedrigster Herkunft; aber da er fühlte, daß er für die Geschäfte geboren war, ist er seinem Genius gefolgt und in zwei ruinierten Häusern, in denen er Verwalter war, reich geworden. Ich warne Euch, er ist sehr eitel; er sieht es gern, wenn die andern Bedienten vor ihm kriechen. An ihn müssen sie sich zuerst wenden, wenn sie von ihrem Herrn das Geringste zu erbitten haben; denn wenn sie es einmal ohne seine Vermittlung erlangen, so weiß er stets Mittel und Wege, die Gewährung rückgängig oder nutzlos zu machen. Danach richtet Euch, Gil Blas: macht dem Herrn Rodriguez den Hof, mehr noch als selbst Eurem neuen Herrn, und setzt alles ins Werk, um ihm zu gefallen. Seine Freundschaft wird Euch sehr von Nutzen sein. Er wird Euch Euren Lohn pünktlich bezahlen; und wenn Ihr geschickt genug seid, um sein Vertrauen zu gewinnen, so kann er Euch manchen kleinen Knochen zu benagen geben. Don Mathias ist ein junger Herr, der nur an sein Vergnügen denkt und von seinen Geschäften nichts wissen will. Was für ein Haus für einen Verwalter!
Als wir im Hotel ankamen, verlangten wir den Herrn Rodriguez zu sprechen. Man sagte uns, wir würden ihn in seinen Zimmern finden. Wir fanden ihn wirklich dort; bei ihm war ein Bauer, der einen blauleinenen Sack voller Geldstücke in der Hand hielt. Der Verwalter, der mir blasser und gelber erschien als ein der Jungfernschaft müdes Mädchen, kam Melendez mit ausgebreiteten Armen entgegen; der Händler breitete auch seine Arme aus und sie küßten sich unter Freundschaftsbezeigungen, die weit mehr Kunst als Natur verrieten. Dann war von mir die Rede. Rodriguez maß mich von oben bis unten mit einem Blick und sagte sehr höflich, ich sei ganz dazu angetan, mich für Don Mathias zu eignen; er übernehme es mit Vergnügen, mich diesem Herrn vorzustellen. Da gab Melendez zu verstehn, in welchem Maße er sich für mich interessiere: er bat den Verwalter für mich um seine Protektion; und nach vielen Komplimenten ließ er mich mit ihm allein. Sowie er hinaus war, sagte Rodriguez zu mir: Ich werde Euch zu meinem Herrn führen, wenn ich diesen guten Ackersmann abgefertigt habe. Er trat zu dem Bauer und nahm ihm den Geldbeutel ab. Talego, sagte er, laß sehn, ob die fünfhundert Pistolen drin sind. Er zählte, fand die Summe richtig, quittierte dem Bauern und schickte ihn fort. Dann wandte er sich an mich. Jetzt können wir zu meinem Herrn gehn. Er steht gewöhnlich gegen Mittag auf; es ist bald ein Uhr, es wird in seinen Zimmern hell sein.
Don Mathias hatte sich in der Tat gerade erhoben. Er war noch im Schlafrock und lag in einem Sessel, über dessen eine Armlehne er ein Bein geschlagen hatte; er wiegte sich, indem er Tabak rieb. Er unterhielt sich mit einem Lakaien, der zur Aushilfe das Amt des Kammerdieners versah und neben ihm stand, bereit, ihn zu bedienen. Gnädiger Herr, sagte der Verwalter, hier ist ein junger Mann, den ich so frei bin, Euch als Ersatz für den vorgestern Verabschiedeten zuzuführen. Melendez, Euer Tuchhändler, bürgt für ihn; er versichert, daß er ein verdienstvoller Bursche ist, und ich glaube, Ihr werdet mit ihm sehr zufrieden sein. Genug, gab der junge Herr zur Antwort; da Ihr ihn mir zuführt, nehme ich ihn blind in meinen Dienst. Ich nehme ihn als Kammerdiener, es ist abgemacht. Rodriguez, fuhr er fort, sprechen wir von andern Dingen. Ihr kommt gerade recht; ich wollte Euch eben holen lassen. Ich habe eine schlimme Nachricht für Euch, mein, lieber Rodriguez. Ich habe heute nacht unglücklich gespielt; außer hundert Pistolen, die ich noch hatte, habe ich noch zweihundert auf mein Wort verloren. Ihr wißt, wie wichtig es für Leute von Stande ist, daß sie solche Schulden pünktlich bezahlen. Wir müssen also sofort zweihundert Pistolen auftreiben, und sie der Gräfin von Pedrosa schicken. Gnädiger Herr, sagte der Verwalter, das ist leichter gesagt als getan. Woher soll ich, bitte, diese Summe nehmen? Ich erhalte von Euren Pächtern keinen Maravedi, so sehr ich ihnen auch drohe. Dabei soll ich Euren Haushalt anständig führen und schwitze Blut und Wasser, um Eure Ausgaben zu decken. All diese Reden nützen nichts, unterbrach Don Mathias, und Einzelheiten langweilen mich. Wollt Ihr etwa gar, Rodriguez, daß ich einen andern Lebenswandel beginne und mich damit unterhalte, für meinen Besitz zu sorgen? Ein angenehmes Vergnügen für einen Mann des Genusses wie mich! Geduld! erwiderte der Verwalter; wie die Dinge gehn, sehe ich schon voraus, daß Ihr von dieser Sorge bald auf ewig befreit seid. Ihr langweilt mich, gab der junge Herr schroff zurück. Erlaubt, daß ich mich zugrunde richte, ohne daß ich es merke. Ich brauche, sage ich Euch, zweihundert Pistolen; ich brauche sie dringend. Dann muß ich mich, sagte Rodriguez, an den kleinen Alten wenden, der Euch schon einmal zu hohen Zinsen Geld geliehen hat. Wendet Euch, wenn Ihr wollt, an den Teufel, erwiderte Don Mathias; wenn ich die zweihundert Pistolen erhalte, so frage ich nach dem Übrigen nicht.
In dem Augenblick, als der Verwalter hinausging, trat ein junger Mann von Stande, namens Don Antonio de Centelles, in das Zimmer. Was hast du, mein Freund? fragte er meinen Herrn. Deine Stirn ist umwölkt; auf deinem Gesicht liegen die Spuren des Zorns. Wer hat dir die Laune verdorben? Ich wette, es ist der Schlingel, der eben hinausgeht. Ja, sagte Don Mathias, mein Verwalter. Sooft er mit mir redet, verlebe ich ein paar schlimme Viertelstunden. Er unterhält mich über Geschäfte; er sagt mir, ich zehre den Kern meiner Einkünfte auf ... Das Tier! Könnte man nicht meinen, er sei der Verlierende? Mein Kind, erwiderte Don Antonio, ich bin im gleichen Fall wie du; mein Geschäftsführer ist nicht vernünftiger als dein Verwalter. Wenn der Schelm mir Geld bringt, könnte man meinen, er gebe es vom Seinen. Er hält mir immer große Reden. Gnädiger Herr, sagt er, Ihr richtet Euch zugrunde; Eure Einkünfte sind verpfändet. Ich muß ihm schließlich das Wort abschneiden. Das Schlimme ist, sagte Don Mathias, daß wir diese Leute nicht entbehren können; sie sind ein notwendiges Übel. Das gebe ich zu, versetzte Centelles ... aber warte, mir kommt ein lustiger Gedanke, der beste Einfall von der Welt: wir können unsre ernsten Szenen mit ihnen in komische verwandeln. Höre, ich werde von deinem Verwalter all das verlangen, was du brauchst; du machst es mit meinem ebenso. Dann mögen sie reden, solange sie wollen; wir hören sie kaltblütig an. Dein Verwalter legt mir Rechenschaft ab, mein Geschäftsführer dir. Ich werde nur noch von deiner Vergeudung hören, du von meiner. Das gibt einen Spaß.
Tausend glänzende Scherze folgten diesem Einfall und machten den jungen Herren, die sich lebhaft weiter unterhielten, Freude. Ihr Gespräch wurde durch den Eintritt des Verwalters unterbrochen, dem ein kleiner Greis, der kaum noch Haare hatte, folgte. Don Antonio wollte gehn. Aber nein, nein! rief mein Herr, bleibe! du bist nicht lästig. Dieser diskrete Greis ist ein Ehrenmann, der mit einem Viertel Aufschlag Geld ausleiht. Was! mit einem Viertel Aufschlag! rief Centelles erstaunt. Bei Gott! ich wünsche dir Glück. Mich behandelt man nicht so gelinde: ich wiege Silber mit Gold auf. Ich borge meist mit der Hälfte Aufschlag. Was für ein Wucher! sagte der alte Wucherer da; die Schurken! denken sie an die andre Welt? Ich wundere mich nicht mehr, wenn man so viel auf die Leute schilt, die gegen Zinsen leihn. Wenn all meine Kollegen mir ähnlich wären, ständen wir nicht in so schlechtem Ruf; ich leihe nur aus Nächstenliebe. Ach! wenn wir noch Zeiten hätten wie früher, so böte ich Euch meine Börse zinsfrei an. Aber man könnte meinen, das Geld sei im Schoß der Erde versunken! Wieviel braucht Ihr? fuhr er fort, indem er sich an meinen Herrn wandte. Zweihundert Pistolen! erwiderte Don Mathias. Ich habe vierhundert in meinem Beutel, versetzte der Wucherer; ich brauche Euch also nur die Hälfte zu geben. Und er zog unter seinem Mantel einen blauleinenen Beutel hervor, der mir mit dem des Bauern Talego identisch zu sein schien, obgleich er zuvor fünfhundert Pistolen enthalten hatte. Bald wußte ich, was davon zu halten war, und ich sah, daß Melendez mir das Geschick des Verwalters nicht ohne Grund gepriesen hatte. Der Greis entleerte den Sack auf einen Tisch und begann das Geld zu zählen. Dieser Anblick entflammte die Gier meines Herrn; ihm stach die ganze Summe ins Auge. Herr Descomulgado, sagte er zu dem Wucherer, mir kommt ein verständiger Gedanke. Ich bin ein Dummkopf: ich borge mir nur, was ich brauche, um mein Wort einzulösen, und ich vergesse ganz, daß ich selbst keinen Heller mehr habe; ich müßte mich morgen von neuem an Euch wenden. Ich halte dafür, um Euch einen Gang zu ersparen, daß ich die ganzen vierhundert Pistolen nehme. Gnädiger Herr, erwiderte der Greis, ich hatte einen Teil dieses Geldes für einen Lizentiaten bestimmt, der große Erbschaften gemacht hat und sie aus Nächstenliebe dazu verwendet, der Welt kleine Mädchen zu entreißen und ihr Asyl mit Möbeln auszustatten; aber wenn Ihr die ganze Summe braucht, so steht sie Euch zu Diensten; Ihr braucht nur für die Sicherheit zu sorgen ... O, was die Sicherheit angeht, unterbrach Rodriguez, indem er ein Papier aus der Tasche zog, die sollt Ihr haben; der Herr Don Mathias braucht nur dies Billet zu unterschreiben. Er ermächtigt Euch, von einem seiner Pächter, von Talego, einem reichen Bauern in Mondejar, fünfhundert Pistolen einzutreiben. Gut, erwiderte der Wucherer, ich will nicht den Schwierigen spielen; wenn man mir vernünftige Vorschläge macht, nehme ich sie ohne weiteres an.
Als diese Sache erledigt war, sagte der Greis meinem Herrn Adieu. Don Mathias umarmte ihn und sagte: Auf Wiedersehn, Herr Wucherer; ich bin ganz der Eure. Ich weiß nicht, weshalb Ihr für Schelme geltet; ich finde, Ihr seid für den Staat sehr notwendig: Ihr seid der Trost für tausend Kinder großer Familien, die Zuflucht aller Herren, deren Ausgaben ihre Einkünfte übersteigt. Du hast recht, rief Centelles: die Wucherer sind Ehrenmänner, die man nicht genug preisen kann; darum will auch ich diesen Alten umarmen. Und die beiden Elegants begannen sich aus Scherz den Wucherer wie zwei Ballspieler gegenseitig in die Arme zu werfen. Dann ließen sie ihn mit dem Verwalter abziehn, der die Umarmungen, und sogar noch mehr, weit besser verdiente als er.
Als Rodriguez mit seiner verdammten Seele Ungefähre Übersetzung des Namens Descomulgado = exkommuniziert. fort war, schickte Don Mathias der Gräfin von Pedrosa durch den Lakaien die Hälfte der Pistolen und steckte den Rest in eine lange, aus Gold und Seide gewirkte Börse, die er in der Tasche trug. Sehr zufrieden, da er wieder bei Kasse war, sagte er lustig zu Don Antonio: Was sollen wir heute tun? Laß uns beraten. Das nenne ich verständig gesprochen, erwiderte Centelles; ich bin bereit; überlegen wir. Während sie darüber nachsannen, was sie an diesem Tage beginnen sollten, trafen zwei weitere Herren ein. Es waren Don Alexo Segiar und Don Fernando de Gamboa; beide waren etwa so alt wie mein Herr, das heißt, achtundzwanzig bis dreißig Jahre. Die vier Kavaliere begrüßten sich mit lebhaften Umarmungen, als hätten sie sich zehn Jahre nicht mehr gesehn. Dann richtete Don Fernando, ein lustiges Vollmondsgesicht, das Wort an Don Mathias und Don Antonio: Meine Herren, sagte er, wo speist Ihr heute? Wenn Ihr noch nicht versagt seid, so will ich Euch in eine Schenke führen, wo Ihr göttlichen Wein trinken sollt. Ich habe dort zu Nacht gespeist und bin erst zwischen fünf und sechs Uhr morgens nach Hause gegangen. Wollte der Himmel, rief mein Herr, ich hätte die Nacht auch so verständig verbracht! Dann hätte ich nicht mein Geld verloren.
Ich, sagte Centelles, habe mir gestern ein neues Vergnügen geleistet; denn ich liebe die Abwechslung in den Genüssen. Einer meiner Freunde nahm mich zu einem der Herren mit, die die Steuern erheben und ihre eignen Geschäfte mit denen des Staates verbinden. Ich fand dort Pracht und guten Geschmack, und die Mahlzeit schien mir recht gewählt; aber die Herrschaft des Hauses war von einem Ridikül, das mich amüsierte. Der Finanzpächter spielte, obgleich er der Bürgerlichste der ganzen Gesellschaft war, den Granden, und seine Frau, eine furchtbar häßliche Person, die Anbetungswürdige. Sie sagte tausend Dummheiten, die sie mit bistajischem Tonfall würzte, was ihr Relief gab. Nehmt hinzu, daß vier oder fünf Kinder mit ihrem Hauslehrer bei Tische saßen, und Ihr könnt Euch denken, wie dieses Familiensouper mich amüsierte.
Und ich, meine Herren, sagte Don Alexo Segiar, ich habe bei einer Komödiantin soupiert, bei Arsenia. Wir waren sechs bei Tische: Arsenia, Florimunde und ihre Freundin, eine Kokotte, der Marquis von Zeneta, Don Juan de Moncada und Euer Diener. Wir haben die ganze Nacht hindurch getrunken und Zoten erzählt. Welch ein Hochgenuß! Freilich sind Arsenia und Florimunde keine Genies, aber ihre Verderbtheit ersetzt ihnen den Geist. Sie sind lustige, lebhafte, tolle Geschöpfe: und sind die nicht hundertmal mehr wert als vernünftige Frauen?