Heinz Kükelhaus
Thomas der Perlenfischer
Heinz Kükelhaus

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23

Ich bereute den überstürzten Verkauf. Das Schiff lag auf der Reede und Mogens betrieb seine Beurlaubung. Ich blieb auf dem Segler.

Geh in den Klub! sagte Mogens. – Ich aber hielt mich auf der Viktory versteckt. Am Tage durchglühte die Sonne mein Hirn. Zur Nacht kam er, wir sprachen kaum. In meinem Rücken studierte er die Karten und machte lange Berechnungen. Ich wohnte in einer Kabine, nun schlief er auf dem Sofa. Er warf seine Kleider im Raume umher, der Arrak und eine Eismaschine zogen an Bord ein. Er stellte eine Fächerpalme im Navigationsraum auf.

Am dritten Abend kam er frohlockend an Bord. Er hatte seine Entlassung erreicht. Wie er es nur möglich machte. Er brachte blaues Zeug mit, kleidete sich um und nahm die Besatzung in Pflicht. Er betrat meine Kabine und sagte: Ich segle in der Nacht aus, willst Du mit!

Es durchzuckte mich, ich bat: Fahre morgen, gönne mir einen Tag, Mogens. Ich will noch einmal an Land.

Er blickte mich großartig an und reichte mir die Hand hin. Er sagte warm: Ich kann es nicht. Es brennt mir auf der Seele, ich muß fort. Bleibe bei mir an Bord, zur Erinnerung. Bleibe! Ich kann Dich nicht missen, ich segle nach Borneo, ich habe Fracht von Borneo durch die ganze Südsee. – Und während er es sagte, legt sich der Segler zur Seite, ich blicke auf, meine Ohren hören ein Spülen an den Planken. Die Viktory war in Fahrt, ich hörte, daß sie die 300 Ankerkette erst jetzt einzogen. In Fahrt mit schleppendem Anker.

Er hatte mich um einen Tag in Port Ond betrogen.

Nach einer langen Fahrt ging ich in Borneo an Land. Ich verabschiedete mich kalt von meinem Freund Mogens. Als ich ging, sah ich ihn weinen.

Ich hielt es nicht länger aus in der Südsee und nahm die nächste Passage auf einem Dampfer; er brachte mich nach Orleans.

 


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