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In den Morgenstunden des anderen Tages – die Gesellen saßen gerade beim Frühstück – ließen plötzlich jenseits der Mauer heftige Meißelschläge sich vernehmen, deren heller Klang die Luft durchdrang. Gerölle von Steinen und Mörtel folgten; hin und wieder wurden Stimmen laut. Man schien etwas abzumessen und seine Meinung darüber auszutauschen. Die Gehülfen wurden aufmerksam, und Thomas Beyer sagte zu Johannes Timpe, der die Werkstatt betreten hatte:
»Hören Sie nur, Meister, da drüben fängt man schon an zu bauen. Urban hat es sehr eilig.«
Der Alte war ebenso überrascht wie seine Leute. Das ging in der Tat sehr rasch, wenn Beyer recht hatte. Timpe schritt nach dem Garten hinaus, um etwas von dem Gespräch aufzufangen und seine Beobachtungen in der Nähe zu machen. Die Schläge richteten sich gegen die Mauer. Nach einer Viertelstunde bewegte sich ein Stein in derselben; die Spitze eines Meißels wurde sichtbar. Es dauerte nicht lange, so konnte man eine Öffnung erblicken, die sich nach einer weiteren Viertelstunde so vergrößert hatte, daß das bärtige Gesicht eines Maurers sich zeigte. Der Mann blickte neugierig durch das Loch und nickte dem Meister wie zum Gruße zu. Schlag auf Schlag folgte dann wieder, Stein auf Stein verschwand; die Öffnung erweiterte sich bis zum Boden, bis sie endlich so groß war, daß ein Mensch in gebückter Haltung bequem hindurchschlüpfen konnte.
Meister Timpe wollte gegen den Maurer seinem Unmut über den herniedergefallenen Kalk, der seine Beete bedeckte, Luft machen, als durch die Öffnung eine laute Stimme erschallte:
»Guten Tag, mein lieber Herr Timpe! Also hier wohnen Sie!«
Und Herr Ferdinand Friedrich Urban, ein kleiner, hagerer Mann mit einem schmalen, bartlosen Gesicht, auf dessen langer, spitzer Nase eine goldene Brille thronte, präsentierte sich den erstaunten Blicken des Drechslermeisters.
Dieser Begrüßung folgte ein Wortschwall von Entschuldigungs- und Erklärungsgründen: Ohne Belästigung für den Nachbar ginge so etwas nicht ab ... Der Schutt solle sofort weggeschafft werden ... Man wolle die Mauer durchaus nicht abreißen, müsse aber eine Wurzel des Baumes da hinten, die bis unter das Fundament führe, durchschneiden, um Unheil zu verhüten ... Sämtliche Bäume sollten fallen ... Und so weiter.
»Wenn Sie erlauben, überschreite ich die feindliche Grenze.«
Bevor noch der verlegene Meister Timpe ein zuvorkommendes »Bitte, bitte recht sehr« ganz zu Ende bringen konnte, hatte Herr Ferdinand Friedrich Urban sich bereits mit der größten Rücksicht auf seinen Zylinderhut durch die Öffnung gezwängt und mit einem Sprunge die Beete überschritten. Dann verstieg er sich so weit, Johannes Timpe die Hand entgegenzustrecken, die dieser erst ergriff, nachdem er die seine mit der Schürze in Berührung gebracht hatte, um sie reinlicher zu machen. Überhaupt merkte man ihm an, wie außerordentlich geehrt er sich durch diesen Besuch fühlte. Er lüftete mehrmals hintereinander die Mütze und setzte sie schließlich in der Zerstreuung äußerst schief wieder auf, so daß der Schirm über das eine Ohr ragte. Endlich versuchte er doch, einige zusammenhängende Worte hervorzubringen, die der Ehre, welcher er durch diesen plötzlichen Besuch teilhaftig wurde, Ausdruck verleihen sollten.
Herrn Ferdinand Friedrich Urbans lange und spitze Nase schnüffelte eine Weile in der Luft herum, als wollte sie die Atmosphäre dieses kleinen Handwerkerheims in sich aufnehmen; die wasserblauen Augen glitten über die Brille hinweg, nach rechts und links prüfend im Kreise herum, dann sagte er, während die dürren Finger der rechten Hand eine abwehrende Bewegung machten:
»Schon gut, schon gut, mein lieber Herr Timpe!«
Dabei klopfte er dem Meister auf die Schulter, wie es jemand zu tun pflegt, der einem Menschen seine Herablassung beweisen will. Dann fuhr er mit seiner hellen Trompetenstimme, die sich wie die eines Knaben anhörte, fort, zu sprechen, die Sätze kurz hervorstoßend:
»Die ganze Geschichte dort drüben gehört jetzt mir. Sie werden wohl schon davon gehört haben ... Frau Kirchberg ist erst kürzlich meine Frau geworden ... Sie haben einmal einen kleinen Streit mit ihr gehabt. Weiß schon, schadet nichts! So etwas wird vergessen ... Ihr Sohn wird trotz seiner frühen Vorliebe für verbotene Früchte ein tüchtiger Kaufmann werden Gewiß, gewiß, ohne Frage!«
Meister Timpes Gesicht leuchtete, während Herr Urban von neuem anhub:
»Ich will eine große Fabrik da drüben errichten, eigentlich zwei, aber es wird nur ein Gebäude werden, weil alles ineinandergreifen soll ... Ich sehe ja nicht ein, weshalb ich nicht in meinem eigenen Hause fabrizieren sollte ... Man muß heute alles großartig, mit Dampf betreiben, um billig liefern zu können. Die Konkurrenz ist zu groß. Die Knopf- und Stockfabrikation ist zwar bereits sehr heruntergekommen, aber ich werde die Geschichte schon anfassen, es einmal mit meinen eigenen Ideen versuchen. Die Elfenbeinbranche werde ich hinzunehmen, vielleicht auch die grobe Holzdrechslerei mit Dampf betreiben. Die Geschichte wird schon gehen ... Übrigens wäre mit Ihrem Artikel noch etwas Großes zu machen, wenn –«
Er brach plötzlich ab, als empfände er, zu weit gegangen zu sein, fragte dann aber plötzlich:
»Sagen Sie doch, mein lieber Herr Timpe, wollen Sie Ihr Grundstück verkaufen?«
Der Meister hatte eine derartige Frage nicht erwartet. Kurze Zeit schwieg er, dann erwiderte er sehr bestimmt:
»Niemals, wenigstens, solange ich lebe, nicht. Ein halbes Jahrhundert befindet sich das Haus bereits in unserem Besitz, und so Gott will, soll mein Sohn, und bekommt er einst Kinder, sollen diese es noch länger behalten ...«
Er nahm bedächtig eine Prise; dann fügte er in seiner ruhigen, gemessenen Sprechweise hinzu:
»Ich will ebenfalls bauen und meine Werkstätten vergrößern.«
Ferdinand Friedrich Urban blickte überrascht auf und maß den Meister mit einem Seitenblick, dann sagte er mit gezwungener Gleichgültigkeit: »So, so, also ebenfalls im Großen fabrizieren, he?«
Während die Hände sich mit der dicken, goldenen Uhrkette beschäftigten, vergaß er nicht, mit leicht gesenktem Haupte über die Brille hinweg das Antlitz des Gefragten zu studieren.
Und Johannes Timpe, erfreut darüber, in diesem angesehenen Kaufmann einen Mann gefunden zu haben, der so leutselig mit ihm über seine geschäftlichen Pläne sprach, wußte nichts Besseres zu tun, als mit gleichem Vertrauen entgegenzukommen und sein Herz auszuschütten.
Seines Sohnes, ja nur seines einzigen Sohnes willen würde er das tun. Natürlich sei vorläufig noch nicht daran zu denken. Der Junge müsse erst etwas Ordentliches lernen, ein tüchtiger Kaufmann werden, sich Fachkenntnisse aneignen; dann, ja dann könne er wohl der Sache nähertreten. Lange werde das ja nicht dauern, denn ein paar Jahre seien bald herum. Ein Handwerker würde er trotzdem immer bleiben, aber heute, wo alles rechne und die Zahlen bei den Menschen die größte Rolle spielten, sei es jedenfalls von Vorteil, auch ein wenig direkt mit dem Handel in Verbindung zu treten.
Herr Ferdinand Friedrich Urban hatte diesen Herzensergüssen aufmerksam und ohne Unterbrechung zugehört; nur daß er hin und wieder ein halblautes »So, so!« vernehmen ließ, das man aber mehr als Ausdruck seiner Überraschung denn einer Zustimmung betrachten konnte. Endlich sagte er überzeugungsvoll:
»Die Geschichte wird gehen, aber wenn ich Ihnen einen Rat geben dürfte, so wäre es der: Seien Sie vorsichtig, ehe Sie Ihr Geld verpulvern. Wem nicht viele Mittel zur Verfügung stehen, der sollte hübsch seinen alten Weg gehen, ehe er einen neuen betritt ... In meinem Geschäft stecken bereits Hunderttausende, und doch habe ich noch Tag und Nacht zu arbeiten, um mich über Wasser zu halten. Einer macht den anderen tot. Wer es am längsten aushalten kann, der bleibt Sieger ... Mit dem Geldhineinstecken ist's bald getan, bekomme es einer nur erst wieder heraus! Täte man nicht besser, sein Geld zu einem soliden Zinsfuß anzulegen? Aber leicht gesagt bei einem Kaufmann! Hat er einmal angefangen mit dem Hineinstecken, dann muß er seinen Geldsack immer aufs neue bluten lassen. Er muß, verstehen Sie, er muß! – sonst verschlingt ihn das große Tier Nimmersatt, das man Konkurrenz nennt ... Aber die Geschichte wird eines Tages gehen, sage ich mir, darum werde ich noch einmal mit den Hunderttausenden anfangen.«
Er machte eine Kunstpause, dann sagte er wieder:
»Sie sollten Ihr Grundstück doch verkaufen, und zwar an mich. Ich zahle Ihnen den doppelten Preis des Wertes. Sehen Sie, ich kann diese Ecke hier gebrauchen; sie würde sich vortrefflich zu meinem Kontorgebäude eignen. Ich könnte dasselbe dann direkt an die Straßenfront bauen. Ihre Nachbarn zur Rechten und Linken sind mir bereits entgegengekommen. Die Geschichte wird gehen, wie?«
Johannes Timpe kam aus der Überrumpelung nicht heraus. Einige Augenblicke blickte er sinnend vor sich hin und überlegte sich die Sache äußerst reiflich. Das Angebot war ein verlockendes. Da fiel sein Blick auf die hinfällige Gestalt seines Vaters, der sein Leben auf dieser Scholle Erde zu beschließen gedachte. Sein Entschluß war ein für allemal gefaßt.
»Nein, ich tue es nicht«, sagte er fest und bestimmt.
»Ich lege noch tausend Taler bar hinzu –«
Timpe machte eine abwehrende Handbewegung.
»Nun, dann mein letztes Gebot, weil mir durchaus an dieser Ecke etwas liegt: Ich zahle Ihnen den dreifachen Wert, und zwar in barem Gelde. Schlagen Sie ein und seien Sie nicht töricht.«
Es war dieselbe Situation. Johannes Timpe wurde schwankend, die Aussicht auf leichten Gewinn lockte, das bare Geld lachte ihn im Geiste an. Er hatte sich niemals träumen lassen, daß aus seinem Grund und Boden über Nacht Reichtümer zu schlagen seien. Abermals richtete er den Blick nach der Hoftür, von woher im selben Augenblick die Worte schallten:
»Das Haus verkaufen wir nicht. Dabei bleibt's!«
Der starrsinnige Greis, dessen feinem Gehör die Unterhaltung nicht entgangen war, drehte sich kurz um und ließ wieder den Dreiklang seiner Pantoffeln und der Stütze vernehmen.
»Da haben Sie es gehört«, sagte Timpe lachend, ungemein vergnügt darüber, in dem Großvater einen Befreier aus seiner Pein gefunden zu haben. »Das ist die letzte Instanz, und dagegen ist nichts zu machen. Reden wir nicht mehr darüber, Herr Urban.«
»Merkwürdige Menschen, die Sie sind! Sie werden es eines Tages bereuen.«
Etwas wie Unmut drückte sich auf Urbans Zügen aus. Die Nase schien spitzer geworden zu sein, die ausdruckslosen Augen warfen über die Brille hinweg empörte Blicke auf das Häuschen, als wollten sie die halbe Ruine für das erlittene Fiasko verantwortlich machen.
Herr Ferdinand Friedrich Urban zog sein rotseidenes Taschentuch hervor und entfernte einige Kalkspritzer von seinem tadellos schwarzen Gehrock. Dann fragte er mit erzwungener Liebenswürdigkeit:
»Darf ich vielleicht einmal die Gelegenheit benutzen, Ihre Werkstätten kennenzulernen?«
Und da er sich einmal vorgenommen hatte, ohne einen Profit diesen Ort nicht zu verlassen, sich aber Johannes Timpe, gegen welchen ihn ein plötzliches Mißtrauen gepackt hatte, beim Beschauen der Arbeitseinrichtung äußerst geneigt machen wollte, so erfaßte er dessen schwache Seite und kam auf Franz zu sprechen.
»Ja, mein lieber Herr Timpe – damit ich auch einmal ernstlich von Ihrem Sohne rede: Ein Prachtjunge, mit einem Wort! Er hat Manieren, so daß er die Zierde des besten Hauses bilden könnte; besitzt eine wundervolle Handschrift, rechnet ungemein schnell und hat sich Kenntnisse der englischen und französischen Sprache angeeignet, was man nicht unterschätzen darf. Etwas zum leichten Leben geneigt, aber du mein Gott – das sind die allgemeinen Fehler der Jugend, die schließlich auch notwendig zur Kenntnis des Lebens sind ... Er wird Karriere machen! Ja, ja ...«
Johannes Timpe zeigte eine Miene, als wenn er den zehnfachen Preis für sein Grundstück empfangen hätte; denn was konnte ihn wohl glücklicher stimmen als das Lob seines Einzigen aus dem Munde des Mannes, der die guten Eigenschaften Franzens am besten erkannt haben mußte. So schritt er denn bereitwillig dem großen Kaufmann voran und öffnete ihm zuvorkommend die Werkstattür – wie ein Mann, der einen ausgezeichneten Besuch empfangen hat, dem er die größte Aufmerksamkeit erweisen muß.
Die Gesellen steckten die Köpfe zusammen und setzten auf kurze Zeit die Drehwerkzeuge ab, um das betäubende Geräusch zu vermindern; dann sahen sie sich an, als wollten sie fragen: Was will denn der hier? Wiesel und Leitmann erinnerten sich seiner sofort und nannten seinen Namen.
Der Chef des Hauses Ferdinand Friedrich Urban entwickelte ein sichtliches Interesse selbst für die kleinsten Dinge – gleich einem Fachmanne, der jede Gelegenheit wahrnehmen möchte, um seine Kenntnisse zu bereichern. Sein Gesicht neigte sich bald hier-, bald dorthin oder beugte sich tief auf die Gegenstände; und die lange Nase, die sich wie ein Steuer abwechselnd nach rechts und links wendete, blieb fortwährend in Bewegung, als bildete sie ein nötiges Bestandteil zur allgemeinen Prüfung. Er untersuchte alles: die Drehbänke, die Werkzeuge, die angefangene Arbeit; stellte sechs Fragen auf einmal, so daß Johannes Timpe Mühe hatte, die Neugierde seines Nachbarn zu befriedigen.
»Ja, Sie sind noch einer, der zu beneiden ist! Ihnen ist die Konkurrenz noch nicht über den Kopf gewachsen. So sagte erst neulich der alte Heinicke – Sie kennen ihn ja, seine Firma ist eine der ältesten am Platze –, daß Ihre Horn- und Elfenbeinkrücken berühmt seien und daß niemand es besser verstehe, solider zu arbeiten und eine schönere Zeichnung zu erfinden, als Sie. Wer zu gleicher Zeit die Modelle macht, der hat eben den größten Vorteil. Und doch ist dieser Artikel noch viel zu teuer. Neue Maschinenerfindungen werden auch hier noch eine große Rolle spielen müssen ... Wollen Sie mir nicht einmal Ihre Modelle zeigen?«
Meister Timpe zögerte einen Augenblick. Sein Blick glitt prüfend über den Fabrikanten, der anscheinend gleichgültig den Arbeiten Thomas Beyers zusah. Ein gewisses Mißtrauen stieg in ihm auf, aber es verschwand auch ebenso schnell. Lächerlich das, woran er eben dachte! Wenn dieser Mann, der in einem vortrefflichen Renommee stand, um sein Vertrauen bat, so würde er dasselbe jedenfalls auch zu achten verstehen. Und dann: Man stiehlt nicht gleich mit den Augen, man prägt sich in wenigen Minuten nicht Dinge ein, deren Herstellung manchen harten Tages, deren Erfindung noch längerer Zeit bedurfte.
So sagte er denn höflich: »Wollen Sie die Güte haben –?« und führte den reichen Kaufmann in das Allerheiligste seines Hauses: in seine Arbeitsstube, die ihm zugleich zur Aufbewahrung der Modelle diente. Hier stand seine Drehbank, pflegte er allein zu sinnen und zu schaffen. Selbst die Gesellen hatten hier keinen Zutritt; sie mußten vorher anklopfen, wollten sie den Meister sprechen. Wenn mit Thomas Beyer eine Ausnahme gemacht wurde, so geschah es nur, weil dessen Treue und Ehrlichkeit seit langer Zeit erprobt waren. Urbans Blick glitt voll unverkennbaren Entzückens die Wände entlang, wo, an Bindfaden befestigt und mit Nummern versehen, unzählige Holzgegenstände hingen, die in allen Formen und Gestalten aus Meister Timpes kunstgeübter Hand hervorgegangen waren.
»Die Geschichte macht sich«, sagte er ein über das andere Mal. Nach dieser stehenden Redensart folgten Worte des Lobes und der Bewunderung, so daß Johannes Timpe von einem gewissen ungekünstelten Stolz beseelt wurde, schweigend dabeistand und sich beflissen zeigte, den besonderen Wunsch seines Nachbarn nach näherer Besichtigung irgendeines Gegenstandes zu erfüllen.
»Heinicke hat nicht zu viel gesagt: Sie sind ein tüchtiger Mann!«
Als Ferdinand Friedrich Urban sich mit den üblichen Dankesworten verabschiedet und den Weg wieder durch die Öffnung der Mauer genommen hatte, rief er noch einmal zurück:
»Aber, wie gesagt, der Artikel ist noch viel zu teuer, viel zu teuer ...«
Nach einer Stunde kam Franz Timpe zum Abendbrot nach Hause.
»Wißt ihr das Neueste?« sagte er zu seinen Eltern.
»Die Stadtbahn soll hier durchgelegt werden. Die ganze Gegend wird dadurch gewinnen.«
Johannes Timpe führte vor Erstaunen den Happen Brot nicht dem Munde zu. Ihm fiel plötzlich etwas ganz Merkwürdiges ein, so daß er fragte:
»Weiß dein Chef schon davon?«
»Ei freilich; er selbst hat es unserem Geschäftsführer erzählt.«
»Potz Blitz, jetzt ist mir alles erklärlich! Er wollte nämlich zu einem dreifachen Preise unser Haus kaufen, um vielleicht das Zehnfache herauszuschlagen. Dieser Schlauberger, dieser Schlauberger ...«