Theodor Körner
Die Braut
Theodor Körner

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Achter Auftritt.

Die Bühne verwandelt sich in einen Garten.

Der Sohn (allein).

Ich hatte mich erhitzt, war recht in voller Wut;
Nun bin ich abgekühlt, und leichter fließt das Blut.
Drum kann ich nicht umhin, mich herzlich auszulachen.
Das ist mehr als zu viel! das nenn' ich Streiche machen!
Erst wollt' ich voll Verdruß mir gar den Kopf zerbrechen.
»Was fang' ich,« fragt' ich mich, »den ganzen Tag nur an?«
Doch kurz darauf soll ich mich schießen, haun und stechen
Und spiele obendrein den herrlichsten Roman.
Denn immer geb' ich noch die Hoffnung nicht verloren;
Ich bin ja außerdem nicht ohne Glück geboren.
Mein Vater wird sich freun, wenn er die Streiche hört.
Man sagte mir, daß er nie ein Vergnügen stört;
Er ist sogar ein Freund von solchen lust'gen Streichen,
Und was das anbetrifft, da such' ich meinesgleichen.
Er soll zufrieden sein; an seinem eignen Sohn
Wird für die Toleranz ihm ein gewünschter Lohn.
Ich bin doch recht gespannt auf meines Gegners Miene.
Wie der sich wundern wird! Wenn er nur bald erschiene!
Treff' ich das Bübchen, nun, es soll erbärmlich schrein!
Ich weiß es schon, es wird ein Muttersöhnchen sein.
Mich ennuyiert der Spaß mit solchen armen Mücken;
Doch will ich ihn geflickt dem Vater wiederschicken,
Damit sich's der Patron wohl ins Gedächtnis schreibt,
Daß von dem Grafen Holm nichts ungerochen bleibt.


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