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Der Ehemann, welcher Baumwollmützen trägt, thut sich selbst den größten Schaden, in seiner Haushaltung, bei den Leuten, und in dem Geschäft, das er treibt.
Die Baumwollmütze, insgemein Zipfelkappe genannt, hat zwei sehr wichtige Fehler: sie macht häßlich und macht lächerlich.
Wenn Einer ohnehin häßlich ist, was braucht er dann durch seine Kopfbedeckung diesen Mangel noch mehr herauszuheben?
Man wird mir antworten: »Vor seiner Frau hat man nicht nöthig, sich herauszuputzen.«
Aber eben das ist der Fehler der meisten Ehemänner, daß sie mit ihren Frauen nicht ein wenig kokettiren.
Wenn ihr verlangt, daß eure Damen immer Liebe für euch empfinden sollen, so bemühet euch mindestens einigermaßen, auch liebenswürdig zu erscheinen.
Vor eurer Geliebten (vorausgesetzt, daß ihr eine habt) würdet ihr euch gewiß nicht in der Baumwollmütze präsentiren; warum macht ihr euch also so wenig daraus, vor eurer Frau in solchem Aufputz gesehen zu werden?
Denket ihr vielleicht, eure Frau wisse nicht eben so gut wie eine andere zu beurtheilen, was euch steht?
Aber die meisten dieser Herren vegetiren zu Hause in einer Unordentlichkeit, welche gewiß nichts Plastisches hat. Man sollte meinen, daß sie damit sagen wollen: »Ah bah! unsere Frauen finden uns noch immer schön genug!«
Vanitas vanitatum! omnia vanitas!
Ihr seid gänzlich auf dem Holzwege, meine Herren, diese Damen finden euch nicht immer nach allen Theilen schön.
Und um wieder auf unsere Baumwollmützen zurückzukommen, so verbannt sie aus eurer Behausung, machet keine Umstände mit ihnen, bedenket, daß das euren Kopf angeht, und daß, wenn man einmal gewöhnt ist, solche spitzige Dinge auf demselben zu sehen, man auf den Gedanken kommen könnte, euch mit einem noch spitzigeren Kopfputz zu dekoriren.
Zudem, muß man denn durchaus einer Melone gleich sehen?