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Ein Centurio der dreißigsten Legion


Städte und Staaten, wie balde ...

Städte und Staaten, wie balde
      Welken sie hin!
Fast wie die Blümlein im Walde,
      Die schnell verblühn.
Doch übers Jahr, da schießen
      Neue hervor,
Und aus den Trümmern sprießen
      Städte empor.

Weiß denn das Blümlein von heute,
      Welch große Schar
Des Sturmes und Frostes Beute
      Erst gestern war?
Es blüht ohne Wissen und Sorgen
      Gar unbelehrt,
Glaubt, daß der Lebensmorgen
      Ihm ewig währt.

Und wir? – Wir gleichen der Blüte:
      So keck und blind
Schuf alle des Schicksals Güte,
      Die sterblich sind;
Und mancher, den morgen schon
      Die Sichel mäht,
Verkündet in stolzem Ton:
      »Mein Werk besteht!« –

Ein Centurio der dreißigsten Legion.

Dan hatte mit seinem Latein Malheur gehabt und mußte Hausarrest halten; Una ging also allein in den Wald. Dort hatte Dan sein Katapult und die Bleikugeln, die Hobden für ihn gegossen hatte, im westlichen Teile des Waldes in einem alten, hohlen Buchenstumpfe verborgen. Nach einem Verse in den »Balladen aus dem alten Rom« Von Th. B. Macaulay. Anm. d. Übers. hatten sie diese Stelle getauft:

»–aus dem stolzen Volaterrae Starke Festung in Etrurien. Anm. d. Übers.,
Wo, von Riesenhand erbaut,
Die Feste göttergleicher Herrscher
Trutzig in die Ferne schaut.«

Sie waren die »göttergleichen Herrscher«, und Hobden hieß »die Riesenhand«, als er die Eckstämme ihres »Volaterrä« durch ein Flechtwerk aus Reisig miteinander verband.

Una schlüpfte durch die geheime Pforte des Geheges und saß ein Weilchen still; dabei blickte sie so finster und herrisch drein als sie es nur zuwege brachte. Denn »Volaterrä« war ein wichtiger Wachtturm, der ebenso auffallend den Wald überragt, wie dieser an dem Bergabhange vorspringt. Zu ihren Füßen lag der Buchsberg, und alle die Windungen des Baches, der sich vom Willingfordwald an den Hopfenlehnen vorüber zur Hütte des alten Hobden bei der Schmiede schlängelt. Der Südwestwind (auf Volaterrä streicht der Wind beständig!) blies von dem kahlen Hügelrücken her, wo die alte Mühle stand.

Wenn nun der Wind so durch den Wald rauscht, da ist es als ob sich gleich etwas Wunderbares ereignen müßte; drum zog es die Kinder an stürmischen Tagen hinauf nach »Volaterrä« – dort standen sie dann und riefen Strophen aus den »Balladen« in den Wind, die zu dem Rauschen paßten.

Una holte das Katapult Dans aus dem Versteck und rüstete sich zum Widerstande gegen Porsenas Heer, das durch die windgepeitschten Espen beim Bache heranschlich. Ein Windstoß brauste durch das Tal, und Una deklamierte mit traurigem Tone:

»Verbennas Hand hat alles Land
Bis Ostia verödet;
Und Astur hat Janiculum
Erstürmt und die Wachen getötet.«

Doch der Wind, der nicht ganz in der Richtung zum Walde wehte, drehte sich zur Seite und schüttelte nur eine einzeln stehende Eiche auf Gleasons Wiese; dann wurde er ganz zahm und kroch über das Gras hin, daß nur die Spitzen der Halme wogten, so wie die Katze vor dem Sprunge mit dem Schweife wedelt.

»Heil dir, willkommen, Sextus!«

sang Una und lud das Katapult –

»Am heimatlichen Strom!
Was zauderst du und kehrst dich weg?
Hier führt der Weg nach Rom!«

Sie schoß geradewegs in diese Ruhepause hinein, um den feigen Wind aufzuwecken – da hörte sie ein Brummen hinter einem Dornbusch auf der Wiese.

»Na, prost Mahlzeit!« rief sie laut. (Den Ausdruck hatte sie von Dan angenommen.) »Jetzt hab' ich am Ende Gleasons Kuh wachgekitzelt!«

»Warte, du kleines, tätowiertes Scheusal!« rief eine Stimme. »Ich will dich lehren, die Schleuder auf deine Herren zu richten!«

Ganz vorsichtig blickte sie hinunter und sah einen jungen Mann in einem Ringpanzer, der aus dem herbstlichen Ginster hervorleuchtete. Was aber Unas größte Bewunderung erregte, war der mächtige Bronzehelm, auf dem ein roter Roßschweif im Winde flatterte. Sie konnte hören, wie die langen Haare an die glänzenden Schulterplatten schlugen.

»Was meinte der Faun,« sagte jener, halblaut zu sich selber sprechend, »als er mir sagte, das tätowierte Volk habe sich geändert?« Jetzt gewahrte er Unas blonden Kopf. »Hast du einen tätowierten Schleuderschützen gesehen?« rief er sie an.

»N–nein,« meinte Una. »Aber wenn du eine Bleikugel gesehen hast –«

»Gesehen?« rief der andere. »Sie ist um Haaresbreite an meinem Ohr vorbeigeflogen!«

»Also, das war ich! Es tut mir wirklich leid.«

»Hat dir der Faun nicht berichtet, daß ich komme?« Er lächelte.

»Nein – du meinst wohl Puck? Ich hielt dich für Gleasons Kuh. Ich – ich wußte nicht, daß du ein – ein – was bist du eigentlich?«

Er lachte auf und zeigte dabei eine Reihe tadelloser Zähne. Gesicht und Augen waren dunkel, und seine Augenbrauen vereinigten sich über der kühnen Nase zu einem einzigen, schwarzen, buschigen Strich.

»Man nennt mich Parnesius. Ich war der Centurio der siebenten Kohorte in der dreißigsten Legion – der Ulpia Victrix. Hast du also die Kugel geschleudert?«

»Ja. Mit Dans Katapult,« sagte Una.

»Mit einem Katapult! Darauf sollte ich mich eigentlich verstehen! Laß einmal sehen!«

Er setzte über die wilde Hecke, daß Speer, Schild und Panzer rasselten und glitt schnell wie ein Schatten ins Innere von Volaterrä.

»Eine Schleuder auf gegabeltem Stocke! Das kenn' ich!« rief er und zog an dem elastischen Bande.

siehe Bildunterschrift

»Hast du also die Kugel geschleudert?«

»Ach – welches Wundertier liefert solch dehnbares Leder?«

»Das ist eine Gummischnur. Man legt die Kugel in diese Schleife, dann zieht man fest an.«

Der Mann versuchte es – und die Kugel schlug mit voller Kraft an seinen Daumennagel. »Jeder bleibe bei seiner Waffe!« meinte er ernst, indem er die Schleuder zurückgab. »Auf die große Maschine, Kind, verstehe ich mich besser! Doch es ist ein recht nettes Spielzeug – ein Wolf würde darüber nur lachen. Fürchtest du dich nicht vor Wölfen?«

»Hier gibt es keine,« entgegnete Una.

»Glaube das ja nicht! Ein Wolf ist wie die Normannen: er kommt, wenn man ihn am wenigsten erwartet. Jagt man denn keine Wölfe hier?«

»Wir jagen nicht,« erwiderte Una, die daran dachte, was sie von Erwachsenen gehört hatte. »Wir hegen – Fasane. Kennst du die?«

»Ich glaube wohl,« lächelte der Jüngling und ahmte den Schrei eines Fasanenmännchens so täuschend nach, daß ein anderer aus dem Walde antwortete.

»Was für ein plumper, bunter, glucksender Tropf doch so ein Fasan ist. Ganz wie manche Römer.«

»Bist du denn nicht selbst ein Römer?« forschte Una.

»Ja – und nein. Ich bin einer von all den vielen Tausenden, die Rom niemals gesehen haben – außer im Bilde. Meine Sippe haust seit Generationen auf Vectis. Vectis – das ist jene Insel dort im Westen, die du bei klarem Wetter ganz in der Ferne sehen kannst.«

»Meinst du die Insel Wight? Unmittelbar vor einem Regen wird sie sichtbar; auch von den Dünen kann man sie sehen.«

»Wohl möglich! Unser Haus steht an der Südküste, bei der Sturzklippe. Es ist zum guten Teil an dreihundert Jahre alt, nur der Kuhstall, wo unser Urahne wohnte, muß noch um hundert Jahre älter sein. Ja – wenigstens so viel, denn der Gründer unserer Familie erhielt sein Landstück von Agricola in der römischen Ansiedlung. Es ist gar kein übles Gut – der Größe nach. Im Sommer sprießen die Veilchen bis ganz an die Küste. Mit meiner alten Kinderfrau hab' ich dort gar oft Seetang für mich, und Veilchen für Mutter gesammelt.«

»War deine Kinderfrau auch eine Römerin?«

»Nein, eine Numidierin; die Götter seien ihr hold! Ein liebes, dickes, braunes Geschöpf, mit einer Zunge, die wie eine Kuhglocke tönte. Sie war eine Freie. Übrigens, bist du frei, Kleine?«

»O, völlig!« meinte Una. »Wenigstens bis zum Tee, und im Sommer sagt unser Fräulein auch nichts, wenn wir spät kommen.«

Der Fremde lachte wieder – das richtige Lachen des Verstehens.

»Aha, jetzt verstehe ich, wieso du im Walde sein kannst. Wir haben uns in den Klippen versteckt.«

»Ihr hattet also auch ein Fräulein?«

»Na und ob! Eine Griechin noch dazu. Sie hatte eine Art, die Kleider zu raffen, wenn sie uns in den Ginsterhecken jagte, die uns zum Lachen zwang. Dann drohte sie mit Prügeln. Aber sie tat es nie, die Gute! Und Aglaia war trotz ihrer Gelehrsamkeit in allen Leibesübungen vollkommen.«

»Aber was für Stunden hattest du, als – als du klein warst?«

»Alte Geschichte, die Klassiker, Rechenstunden und so fort. Meine Schwester und ich waren Dickköpfe, aber meine zwei Brüder (ich bin der mittlere!) lernten gerne, und Mutter war natürlich klüger als sechs von uns. Sie war fast so groß wie ich und glich der neuen Statue auf der Weststraße, der Demeter mit dem Korbe – du kennst sie ja! Und lustig war sie! Roma Dea! Wie sie uns zum Lachen bringen konnte!«

»Worüber zum Beispiel?«

»Über kleine Späße und Redensarten, wie es deren in jeder Familie gibt. Du kennst das doch!«

»Ich weiß, wir haben solche, aber ich wußte nicht, daß es auch bei anderen Leuten so ist. Bitte, erzähle mir von deiner Familie!«

»Gute Familien gleichen einander sehr. Des Abends pflegte Mutter beim Spinnrad zu sitzen, während Aglaia in der Ecke las, der Vater Rechnungen prüfte, und wir auf den Gängen umhertollten. Wurde der Lärm zu arg, dann rief der Vater: ›Ruhe! Etwas weniger Krawall! Wißt ihr nicht, welches Recht ein Vater über seine Kinder hat? Er kann sie töten – hört ihr? – er kann sie töten, und die Götter billigen höchlich sein Beginnen!‹ Dann neigte sich Mutter mit schelmischem Lächeln über ihr Rad und meinte: ›Na, ich glaube, du hast wenig von einem Römervater an dir.‹ Drauf rollte der Vater die Rechnungen zusammen und meinte: ›Das sollst du gleich sehen!‹ und dann – dann tollte er ärger mit als irgendeiner von uns.«

»Das treffen Väter – wenn sie wollen!« rief Una mit leuchtenden Augen.

»Sagte ich nicht, daß gute Familien einander sehr gleichen?«

»Und im Sommer, da spieltet ihr im Freien, wie wir?« fragte Una.

»Gewiß, und wir besuchten unsere Freunde. Auf Vectis gibt's keine Wölfe. Wir hatten viele Freunde und so viele Ponies als wir wollten.«

»Das muß fein gewesen sein! Ich hoffe, das blieb immer so?«

»Nicht ganz, Kleine! Als ich sechzehn oder siebzehn Jahre war, spürte der Vater die Gicht, und wir gingen ins Bad.«

»In welches Bad?«

»Nach Aquae Solis. Jeder geht dorthin. Du solltest deinen Vater bitten, euch auch einmal hinzubringen.«

»Aber wohin? Wo ist es?« fragte Una.

Der junge Krieger sah für einen Augenblick erstaunt drein. »Nach Aquae Solis,« wiederholte er. »Das beste Bad in England. Ebenso gut wie Rom, sagt man. Da sitzen alle alten Schlemmer in heißem Wasser und schwätzen von Klatschgeschichten und Politik. Und Generale gehen durch die Straßen, gefolgt von ihren Wachen; dann wieder kommen hohe Beamte in ihren Fahrstühlen, gleichfalls von steifen Dienern begleitet. Wahrsager gibt es dort, und Goldschmiede, Krämer und Philosophen und Federhändler und ultrarömische Briten und ultrabritische Römer, Häuptlinge unterworfener Stämme, die sich wie zivilisiert gebärden, dann wieder jüdische Dozenten und – o, alle möglichen interessanten Leute! Wir Jungens kümmerten uns natürlich nicht um Politik. Wir hatten auch keine Gicht: und es waren eine Menge Altersgenossen dort. Das war ein lustiges Leben!

Aber während wir uns so in den Tag hinein vergnügten, begegnete meine Schwester dem Sohne eines Magistratsherren aus dem Westen – ein Jahr darauf heiratete sie ihn. Mein Bruder, den schon immer Pflanzen und Kräuter interessiert hatten, lernte den Oberarzt einer Legion der dortigen Besatzung kennen und faßte den Entschluß, Armeearzt zu werden. Ich halte dies zwar nicht für einen passenden Beruf für einen Sohn aus gutem Hause, aber freilich – ich bin nicht mein Bruder! Er ging nach Rom, um Medizin zu studieren, und jetzt ist er Oberarzt einer Legion in Ägypten – in Antinoe, glaube ich, ich habe schon längere Zeit nichts von ihm gehört.

Mein älterer Bruder machte die Bekanntschaft eines griechischen Philosophen und erklärte dem Vater, er gedenke sich auf unserem Gute ansässig zu machen, als Landmann und Philosoph zugleich. Weißt du,« setzte er mit Augenzwinkern hinzu, »sein Philosoph trug lange Haare!«

»Ich dachte, Philosophen haben Glatzen?« fragte Ana.

»Nicht alle. Sie war sehr hübsch. Ich tadle ihn nicht. Nichts konnte mir willkommener sein als dieses Vorhaben meines Bruders, denn ich brannte ohnedies darauf, Soldat zu werden. Ich hatte stets gefürchtet, ich müßte zu Hause bleiben und das Gut verwalten, während mein Bruder dazu greift.« Er schlug an seinen schimmernden Schild, der ihm nie im Wege zu sein schien.

»So waren wir denn alle zufrieden – wir Jungen – und ritten gemächlich auf der Waldstraße nach Clausentum zurück. Doch als wir daheim anlangten, sah Aglaia, unsere Erzieherin, sofort, was mit uns geschehen. Ich erinnere mich: sie stand an der Türe, unter der Fackel und sah, wie wir vom Schiffe den Strandweg herkamen. ›Wehe! Wehe!‹ rief sie, ›als Kinder ginget ihr davon – ein Weib und zwei Männer sind heimgekehrt!‹ Dann küßte sie die Mutter, und diese weinte. Siehst du, Kleine, so hat unser Besuch im Bade das Schicksal eines jeden entschieden.«

Er stand auf und horchte, auf den Rand des Schildes gestützt.

»Ich glaube, das ist Dan – mein Bruder,« sagte Una.

»Jawohl, und der Faun ist bei ihm,« meinte jener, während Dan und Puck durch das Dickicht brachen.

»Wir wären schon längst hier,« rief Puck, »aber die Schönheiten deiner Muttersprache, o Parnesius, haben diesen jungen Bürger in Banden gehalten.«

Parnesius blickte verständnislos, selbst als Una erklärte: »Dan hat gesagt, die Mehrzahl von ›Dominus‹ heiße ›Domino‹, und als Fräulein Blake ›Falsch!‹ rief, sagte er, vielleicht heiße die Mehrzahl ›Puffspiel‹; deshalb mußte er das Stück zweimal abschreiben – weil er so keck war, verstehst du?«

Dan stieg atemlos und glühend nach Volaterrä ein. »Ich bin fast den ganzen Weg gelaufen, dann traf ich Puck. Wie geht es Ihnen, mein Herr?«

»Ich befinde mich wohl,« entgegnete Parnesius. »Sieh her! Ich habe versucht, den Bogen des Odysseus zu spannen, und nun –« er wies ihm den Daumen.

»Das tut mir leid,« sagte Dan. »Ihr müßt zu früh losgelassen haben. – Aber Puck sagte mir, daß Ihr Una eben eine Geschichte erzählet.«

»Fahre fort, o Parnesius,« sagte Puck, der sich auf einen kahlen Ast über ihren Häuptern geschwungen hatte. »Ich will den Chor zu deiner Erzählung bilden. Hat sie dir viel Kopfzerbrechen gemacht, Una?«

»Durchaus nicht, nur einmal – als ich nicht wußte, wo Ak – Ak – nun, dieses Bad war.«

»O, Aquae Solis; heute heißt es Bath, wo die guten Kuchen gemacht werden. Nun mag der Held selbst seine Taten berichten.«

Parnesius stieß zum Scherze mit dem Speere nach Pucks Füßen, aber Puck beugte sich herab, faßte den Helmbusch, und zog dem Römer den schweren Helm vom Kopfe.

»Dank dir, Gaukler!« lachte Parnesius, den schwarzen Lockenkopf schüttelnd. »Nun ist's kühler! Häng' mir den Helm wo auf!« Dann wandte er sich an Dan: »Eben hab' ich deiner Schwester erzählt, wie ich Soldat wurde.«

»Mußtet Ihr ein Aufnahmsexamen machen?« forschte Dan begierig.

»Nein. Ich ging zu meinem Vater und sagte ihm, daß ich gerne bei den ›Dazwischen Reitern‹ eintreten möchte. (Ich hatte einige in Aquae Solis gesehen.) Vater aber meinte, ich sollte meinen Dienst lieber in einer regulären Legion aus Rom beginnen. Nun war ich, wie mancher Bursche hierzulande, kein großer Freund von allem, was römisch hieß; denn die römischen Offiziere und Beamten blickten auf uns Briten wie auf Barbaren herab. Das sagte ich auch meinem Vater.

›Ich weiß das wohl,‹ war seine Antwort, ›aber bedenke, wir gehören zu dem alten Stamme der ersten Kolonisten und schulden dem Vaterlande unseren Dienst.‹

›Welchem Vaterlande? Der Adler ist längst zerfetzt.‹

Da wurde mein Vater böse. ›So spricht nur heimatloses Gesindel!‹ schalt er, denn er haßte dergleichen pöbelhafte Redensarten.

›Nun, Vater,‹ verteidigte ich mich, ›wir haben einen Kaiser in Rom, und dazu ich weiß nicht wie viele Kaiser in den entfernten Provinzen, die sich selbst dazu zu machen pflegen. Welchem soll ich nun folgen?‹

›Gratian,‹ erwiderte er, ›der ist doch wenigstens ein tüchtiger Sportliebhaber.‹

›Er ist noch mehr als das. Lebt er nicht wie ein Skythe von rohem Fleisch?‹

›Wo hast du das wieder gehört?‹ fragte der Vater.

›In Aquae Solis!‹ antwortete ich. Ich hatte die Wahrheit gesprochen; unser köstlicher Kaiser Gratian hatte eine Leibgarde von Skythen in langen Pelzen und war in sie so vernarrt, daß er dieselbe Kleidung trug. Denkt euch, in Rom noch dazu! Das war so unerhört, als wenn sich etwa hier mein Vater die Haut blau färben wollte.

›Scher' dich nicht um seine Kleidung!‹ meinte mein Vater. ›Sie ist noch das kleinste Übel. Rom hat seine Götter verlassen und muß nun seine Strafe erleiden. Der große Krieg mit dem tätowierten Volke brach im selben Jahre aus, als man die Tempel unserer Götter zerstörte. Und im gleichen Jahre, als wir die Tempel wieder erbauten, schlugen wir unsere Feinde. Ja, wir können noch weiter zurückgehen!‹ Und nun griff er bis auf die Zeit Diocletians zurück; wenn man ihm zuhörte, mochte man glauben, das ewige Rom selbst stehe unmittelbar vor dem Untergang, nur weil ein paar Leute ein wenig aufgeklärt worden waren. Ich wußte von all dem nichts. Aglaia hatte uns nie die Geschichte unseres eigenen Landes gelehrt; sie war allzu erfüllt von ihren alten Griechen.

›Für Rom gibt es keine Hilfe,‹ meinte mein Vater zuletzt. ›Es ist von seinen Göttern abgefallen, doch wenn die Himmlischen uns hier vergeben, kann wenigstens Britannien gerettet werden. Dies zu erreichen, müssen wir das tätowierte Volk zurückhalten. Darum, Parnesius, sage ich dir als dein Vater: Wenn dein Herz am Waffendienst hängt, dann ist dein Platz bei den Kriegern an der großen Grenzmauer – und nicht bei den Frauen in den Städten.‹«

»Welche Mauer ist das?« fragten Dan und Una zugleich.

»Vater meinte die Mauer, die wir den Wall Hadrians nennen. Ich will euch später davon erzählen. Er wurde vor langer Zeit an der Nordgrenze Britanniens errichtet, um das tätowierte Volk zurückzuhalten – Picten heißen sie. Vater hatte in dem großen Pictenkrieg, der zwanzig Jahre währte, mitgefochten und wußte, was Krieg heißt. Theodosius, einer unserer großen Generale, hatte das kleine Gelichter hoch in den Norden zurückgejagt, noch ehe ich geboren wurde. Hier unten in Vectis scherten wir uns natürlich nicht um sie. Als aber der Vater zu mir gesprochen hatte, küßte ich ihm die Hand und erwartete seinen Befehl. Wir nach Britannien zuständigen Römer wissen eben, was wir unseren Vätern schuldig sind.«

»Wenn ich meinem Vater die Hand küßte, würde er lachen,« meinte Dan.

»Die Sitten ändern sich; doch wenn du deinem Vater nicht gehorchst, so gedenken es dir die Götter; darauf kannst du dich verlassen!

Nach diesem Gespräche, als mein Vater sah, daß ich es ernst meinte, schickte er mich zur Abrichtung in die Kaserne von Clausentum; sie war voll von fremdländischen Hilfstruppen – es war eine so ungewaschene, unrasierte Horde zusammengewürfelter Barbaren, als nur jemals einen Schild scheuerte. Um auch nur annähernd Ordnung in sie zu bringen, hieß es fleißig den Stecken schwingen oder ihre Nasen an den Schild stoßen. Als ich so mein Handwerk erlernt hatte, vertraute mir der Abrichter eine Handvoll Gallier und Iberier an – die sollte ich drillen, bis sie geeignet wären, nach dem Norden in die Quartiere gesandt zu werden. Ich tat, was in meiner Kraft stand. Eines Tages brach ein Feuer in einer Villa der Vorstadt aus, und ich war als erster mit meinen Leuten zur Stelle. Da bemerkte ich auf dem Rasen einen ruhig dreinschauenden Herrn, der sich auf seinen Stock stützte. Er sah uns zu, wie wir die Eimer vom Teiche her einander weiterreichten, und schließlich fragte er mich, wer ich sei.

›Ein eben ausgemusterter Offizier,‹ war meine Antwort, ›der nun gerne ein Kommando erhalten möchte!‹ Ich hatte keine Ahnung, mit wem ich sprach.

›In Britannien geboren?‹ fragte er.

›Gewiß – so sicher, wie Ihr in Spanien!‹ Denn er meckerte bei seiner Rede wie ein iberisches Maultier.

›Und wie nennst du dich wohl, wenn du daheim bist?‹ fragte er lächelnd.

›Das kommt darauf an. Mal so, mal so! Aber nun hab' ich zu tun!‹

Er sprach nichts mehr, bis wir die Hausgötter gerettet hatten (es war eine vornehme Familie!). Dann brummte er mir über eine Lorbeerhecke zu: ›Hör' mal, junger Herr ›Mal so, mal so‹! In Hinkunft nennst du dich Centurio der siebenten Kohorte der dreißigsten Legion. Daran werd' ich dich später erkennen. Dein Vater und manche andere Leute nennen mich Maximus.‹

Damit warf er mir den geglätteten Stab zu, auf den er sich lehnte und ging von dannen. Mich aber hätte man umstoßen können, so starr war ich.«

»Wer war es?« fragte Dan.

»Maximus selbst, unser großer General! Der große General über Britannien, der im Pictenkriege Theodosius' rechte Hand gewesen war! So hatte er mir nicht nur meinen Kommandostab selbst überreicht, sondern mich zugleich drei Rangstufen in einer vornehmen Legion überspringen lassen. Denn gewöhnlich beginnt der Neuling bei der zehnten Kohorte und rückt langsam vor.«

»Da warst du wohl froh?« meinte Una.

»Das kannst du dir denken! Erst glaubte ich, Maximus habe mich wegen meines guten Aussehens und der strammen Haltung beim Marschieren auserwählt, doch als ich heimkam, sagte mir der Vater, daß er im Pictenkriege unter Maximus gedient und ihn nun gebeten habe, sich meiner anzunehmen.«

»Kindskopf, der du warst!« rief Puck von oben.

»Das war ich! Doch mißgönne mir die schöne Zeit nicht, Faun! Später – bei den Göttern! Da hab' ich alles Kinderspiel verlernt!«

Puck nickte ihm mit großen, stillen Augen zu und stützte das braune Kinn auf die braune Faust.

»Die Nacht vor meiner Abreise brachten wir den Ahnen Opfer dar – das übliche kleine Hausopfer – und nie hab' ich so innig zu den göttlichen Schatten gebetet; dann fuhr ich mit dem Vater zu Schiff nach Regnum, und dann reisten wir längs der Kreideküste östlich – dort nach Anderida.«

»Regnum? Anderida?« Die Kinder blickten fragend zu Puck auf.

»Regnum ist Chichester,« erklärte dieser, in die Richtung weisend und die Arme rückwärts nach Süden werfend, fügte er hinzu: »Und Anderida heißt heute Pevensey?«

»Schon wieder Pevensey!« rief Dan. »Wo Wieland landete?«

»Wieland und mancher andere. Pevensey ist nicht jung – selbst mit mir verglichen, nicht!«

»Das Hauptquartier der dreißigsten lag zur Sommerszeit in Anderida, meine Kohorte jedoch, die siebente, war an der Mauer im Norden. Maximus inspizierte eben die Hilfstruppen in Anderida, und wir wohnten bei ihm, denn er und Vater waren alte Freunde. Zehn Tage darauf erhielt ich Befehl, mit dreißig Mann zu meiner Kohorte abzugehen.« Er lachte lustig auf. »Kein Soldat vergißt seinen ersten Marsch! Ich war glücklicher als irgendein Kaiser, als ich mein Häuflein aus dem Nordtor des Lagers führte, und wir vor der Wache und dem Altare der Siegesgöttin salutierten.«

»Wie salutiertet ihr?« fragten die Kinder neugierig.

Parnesius erhob sich lächelnd und stand im Glanze seiner Rüstung da. »So!« sagte er und vollführte langsam die schönen Bewegungen des römischen Grußes, der mit dem dumpfen Ertönen des Schildes endet, wenn dieser wieder an seinen Platz zwischen den Schultern gerückt wird.

»Hei!« rief Puck. »Welche Erinnerungen werden da wach!«

»Wir marschierten in voller Rüstung,« fuhr Parnesius, sich niederlassend, fort, »aber als die Straße in den großen Wald bog, da erwarteten meine Leute, ihre Schilde den Gepäckpferden anhängen zu dürfen. ›Nein!‹ war mein Bescheid, ›ihr mögt euch in Anderida wie Weiber putzen, aber wenn ihr mit mir seid, habt ihr Waffen und Rüstung selbst zu tragen!‹

»Aber es ist sehr heiß,« wandte einer ein, »und wir haben keinen Arzt mit. Wie, wenn wir den Sonnenstich bekommen oder Fieber?«

›Dann sterbt ihr eben, und Rom ist euch glücklich los! Schild auf! Speer auf! Und die Schuhriemen angezogen!‹

›Glaub ja nicht, daß du schon der Kaiser von Britannien bist!‹ rief einer. Ich schlug ihn mit dem Schafte des Speeres zu Boden und erklärte diesen aus Rom gebürtigen Römern, daß ich um einen weniger weiter marschieren würde, wenn noch der geringste Anstand vorkäme. Und beim Lichte der Sonne, ich meinte es ernst! Selbst bei meinen groben Galliern in Clausentum war mir nie dergleichen widerfahren!

In diesem Augenblicke kam Maximus, lautlos wie eine Wolke, aus dem Gebüsch hervorgeritten (mein Vater hinter ihm) und hielt sein Roß an, als er die Straße erreicht hatte. Er trug die Purpurtoga, als wäre er bereits Kaiser; seine Gamaschen waren von weißem Rehleder und mit Goldborten verschnürt.

Meine Leute fielen zu Boden – wie Rebhühner! Eine Zeitlang sagte er kein Wort, blickte sie nur mit zusammengekniffenen Augen an. Dann krümmte er den Finger, und die Soldaten gingen – rutschten an seine Seite.

›Stellt euch in der Sonne auf, Jungens!‹ sagte er schließlich, und sie stellten sich auf der harten Straße in einer Reihe auf.

›Was hättest du getan, wenn ich nicht hier gewesen wäre?‹ wandte er sich an mich.

›Ich hätte den Mann getötet,‹ war meine Antwort.

›Töte ihn jetzt! Er wird kein Glied rühren!‹

›Nein!‹ entgegnete ich. ›Du hast mir das Kommando über meine Leute weggenommen. Jetzt wäre ich bloß dein Schlächter, wenn ich ihn tötete.‹ Verstehst du, was ich meinte?« wandte er sich an Dan.

»Ja!« erwiderte Dan. »Es wäre wohl unbillig gewesen.«

»Das war auch meine Meinung. Aber Maximus blickte unmutig. ›Du wirst nie Kaiser werden!‹ sagte er. ›Nicht einmal zum General wirst du's bringen!‹

Ich schwieg; mein Vater aber schien sich zu freuen.

›Ich kam, dich noch ein letztes Mal zu sehen,‹ sagte er. ›Das hast du nun,‹ versetzte Maximus. ›Ich werde deinen Sohn nie wieder brauchen. Als Legionsoffizier wird er leben und sterben – und hätte doch Präfekt einer meiner Provinzen werden können. Nun iß und trink mit uns,‹ schloß er. ›Deine Leute warten, bis wir fertig sind.‹

So standen meine armen Dreißig, wie Weinschläuche glänzend, in der heißen Sonne, während uns Maximus zu der Stelle führte, wo sein Gefolge ein Mahl vorbereitet hatte. Er mischte selbst den Wein.

›Von heute über ein Jahr wirst du wissen, daß du mit dem Kaiser von Britannien getrunken hast – und von Gallien!‹ hub er an.

›Jawohl!‹ setzte mein Vater hinzu. ›Du verstehst die Kunst, zwei Maulesel zu lenken – Gallien und Britannien.‹

›Von heute über fünf Jahre wirst du wissen, daß du mit dem Kaiser von Rom getrunken hast.‹ Mit diesen Worten hielt er mir den Becher hin, in den er bläuliches Gewürz getan hatte.

›Das nicht!‹ warf mein Vater ein. ›Drei Maulesel zu lenken bist du nicht imstande. Sie werden dich in Stücke reißen!‹

›Einst wirst du an dem Walle im Heideland darüber weinen, daß dir die Gerechtigkeit höher ging als die Gunst des Kaisers von Rom!‹

Ich saß still da; es ist unmöglich, einem General zu widersprechen, der überdies den Purpur trägt.

›Ich bin dir ja nicht böse,‹ fuhr er fort, ›ich verdanke deinem Vater zu viel –‹

›Du verdankst mir nichts,‹ unterbrach ihn mein Vater, ›außer Ratschlägen, die du nie befolgtest.‹

›– um gegen einen eurer Familie ungerecht sein zu können. Ich meine vielmehr, du würdest einen wackeren Volkstribunen abgeben; doch soweit es von mir abhängt, wirst du an dem Walle leben und sterben.‹ So sprach Maximus.

›Sehr leicht möglich!‹ versetzte mein Vater. ›Doch werden die Picten und mit ihnen ihre Freunde den Wall in nächster Zeit zu durchbrechen versuchen. Du kannst nicht alle Truppen aus Britannien ziehen, um den römischen Thron zu erringen und zugleich erwarten, daß der Norden ruhig bleibt.‹

›Ich folge meinem Schicksal,‹ war Maximus' Antwort.

›Folge ihm also,‹ rief mein Vater, eine Farnwurzel aus dem Boden reißend, ›und stirb, wie Theodosius starb.‹

›Ach,‹ versetzte Maximus, ›mein alter General wurde getötet, weil er dem Reiche allzu treu gedient hatte. Wenn ich getötet werde, wird es aus einem anderen Grunde geschehen.‹ Dabei überzog ein unmerkliches, bleiches, graues Lächeln sein Gesicht, das einem das Blut erstarren machte. Ich erhob mich:

›Nun tät' wohl auch ich besser, meinem Schicksal zu folgen, und meine Leute an die Mauer zu führen!‹

Er blickte mich lange an, den Kopf zur Seite geneigt, wie es die Spanier tun. ›Folge ihm, mein Junge!‹ sagte er. Nichts weiter. Ich war froh, fortzukommen, obwohl ich dem Vater gerne noch mancherlei für daheim aufgetragen hätte. Ich fand meine Leute am gleichen Flecke, wo ich sie verlassen hatte – sie hatten nicht einmal den Fuß im Staube gerührt; so zog ich davon und fühlte noch immer das entsetzliche Lächeln wie einen Ostwind im Rücken. Ich hielt erst bei Sonnenuntergang inne und da war ich (er wendete sich um und blickte zum Buchsberg herab) dort drüben angekommen.« Er wies auf den zerklüfteten, von Farn überwucherten Abhang des Schmiedeberges hinter dem Hause des alten Hobden.

»Dort? Das ist ja die alte Schmiede – wo man früher Eisen machte,« meinte Dan.

»Und was für gutes dazu!« fuhr Parnesius ruhig fort. »Hier ließen wir drei Schulterklappen ausbessern und eine Schwertspitze festnieten. Die Schmiede war von der Regierung einem einäugigen Schmiede aus Karthago verpachtet worden. Wir nannten ihn ›den Zyklopen‹. Er verkaufte mir ein Biberfell für das Zimmer meiner Schwester.«

»Das kann aber doch nicht hier gewesen sein,« meinte Dan hartnäckig.

»Gewiß! Vom Altare der Siegesgöttin zu Anderida bis zur ersten Schmiede im Walde hier ist's zwölf Meilen und 700 Schritte. So steht es im Marschbuche. Man vergißt seinen ersten Marsch nie! Ich glaube, ich könnte dir jede Station nennen, von hier bis –« Dabei lehnte er sich vor und bemerkte, daß die Sonne eben unterging.

Sie berührte gerade mit dem Rande den Gipfel eines Berges, und ihre Strahlen drangen so durch die Baumstämme in das Waldinnere, daß man tief hinein das Spiel von Rot, Gold und dunklen Schatten beobachten konnte; und Parnesius strahlte in seiner Rüstung, als ob er in Flammen getaucht wäre.

»Wartet!« sagte er und erhob die Hand, an welcher sein gläsernes Armband im Lichte glitzerte. »Seid stille! Ich bete zu Mithras!«

Er erhob sich und streckte mit tiefen, gewaltig klingenden Worten die Arme gen Westen.

Und nun begann auch Puck zu singen, mit einer Stimme, die wie Glockengeläute klang; dabei glitt er von Volaterrä zur Erde und machte den Kindern ein Zeichen, ihm zu folgen. Diese gehorchten; ihnen schien es, als ob die Stimmen sie weiterzögen; so wandelten sie durch das goldig-braune Licht des Birkenlaubes, während Pucks Lied etwa folgende Worte annahm:

»Cur mundus militat sub vana gloria
Cuius prosperitas est transitoria?
Tam cito labitur eius potentia
Quam vasa figuli quae sunt fragilia.«

Sie standen nun vor dem versperrten Eingangstürchen in den Wald.

»Quo Caesar abiit celsus imperio?
Vel Dives splendidus totus in prandio?
Die ubi Tullius – –«

Noch immer singend, faßte Puck Dan bei der Hand und drehte ihn herum, daß er Una gegenüberstand, die eben durch das Tor schritt. Es schloß sich hinter ihr, und im gleichen Augenblick streute Puck die erinnerungraubenden Blätter von Eiche, Esche und Dornbusch über ihre Köpfe.

»Na, diesmal kommst du aber spät!« rief Una. »Konntest du nicht früher loskommen?«

»Gewiß konnte ich. Ich hatte noch massenhaft Zeit, als ich wegging, aber – aber es wundert mich, daß es schon so spät ist. Wo warst du?«

»In Volaterrä – hab' auf dich gewartet.«

»Schade!« zürnte Dan. »Daran ist nur das verdammte Latein schuld!«


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