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Gesang des kleinen Jägers

Eh' Mor, der Pfau, aufflattert, eh' das Affenvolk erwacht,
Eh' Tschil, der Geier, stößt zu Tal voll Gier –
Durch das Dschungel fliegt ein Schatten, und ein Seufzen stöhnet sacht –
Das ist Furcht, o kleiner Jäger – Furcht ist hier!

Sachte, sachte an dem Hang, heimlich, lauernd schleicht's entlang,
Und ein Flüstern regt sich ängstlich fern und nah –
Und der Schweiß deckt dein Gesicht, denn vorüber strich's ganz dicht –
Das ist Furcht, o kleiner Jäger – Furcht ist da!

Eh' der Mond den Fels erklomm, eh' den Grat in Licht er taucht,
Wann des Waldvolks Schwänze hangen schwer und feucht,
Ha! ein Atem heiß dich haucht – schnobernd durch die Nacht es faucht –
Das ist Furcht, o kleiner Jäger – Furcht da schleicht!

Auf die Knie, den Strang gestrafft, von der Sehne schnell' den Schaft –
In das höhnend leere Dickicht wirf den Speer –
Bebend sinket dir die Hand, aus der Wang' das Blut entschwand –
Nah ist Furcht, o kleiner Jäger – Furcht schlich her!

Wenn die Wolke saugt den Sturm, krachend sich ihm beugt der Wald,
Wenn im Regensturz des Himmels Dach zerbricht,
Durch des Donners Toben hallt, horch – ein Ton, der lauter schallt –
Furcht, o kleiner Jäger, Furcht da spricht!

Höher schwillt des Stromes Lauf, wilder tanzt der Kiesel Hauf',
Zuckend Blitz auf Blitz das Blättermeer durchfurcht,
Angst vertrocknet Kehl' und Lippen, und das Herz tost an die Rippen,
Hämmert: Furcht – o kleiner Jäger – das ist Furcht!


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