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Nun zieht in deine Brust das lange Dämmern ein ...

Nun zieht in deine Brust das lange Dämmern ein,
Da jenes fremde Gift durch deine Adern flutet.
Erblichenes Geweb und köstliches Gestein,
In denen totenbleich dein wundes Herz verblutet.

Gedanken schleichen hin in schlummerloser Zeit
Und treten vor dein Herz in unruhvollem Wandern.
Der müde Sinn fühlt nur erdachtes Glück und Leid.
Die Farbe und der Ton ist fremd und kommt von andern.

Doch scheinen doppelt schön im Scheiden Flur und Hag,
Wie flüssig Gold erglänzt die sanfte Hügelkette.
O seltsam farbig Licht am späten Nachmittag,
O Sonnenuntergang der großen, grauen Städte!

In jeder Regung hört dein gleichgestimmter Gram
Das schmerzlich-leise Wort: Daß alles schon empfunden. –
Ist es ein Fühlen, das aus fernsten Fernen kam?
Ist es der Widerschein verblaßter, früher Stunden?

Und manchmal dünkt es dich, du schliefest mählich ein,
Vom Strahl des Tags gewiegt, in gelber Glut verbrennend.
Doch deine Nacht soll Licht, dein Schlaf Erwachen sein:
Die Träume streifst du ab, dein eigen Herz erkennend.


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