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Und wer in Hoffnung lebt ...

Und wer in Hoffnung lebt und froh der Zukunft denkt,
Der fühlt das nächt'ge Graun und den geheimen Schrecken,
Wann ihn des Schicksals Hand zu jenen Tiefen lenkt –
Er bebt in blasser Angst, es möchte ihn erwecken.

Doch weil das Blut noch warm durch deine Adern fließt,
Faßt dich das Bild der Frau in jugendlichem Blühen,
Nur weil du selber dich in allen Frauen siehst:
Es ist der letzte Wunsch von jenem starken Glühen.

Es ist der flücht'ge Glanz auf zartgewelltem Haar,
Es sind die Augen, die in süßer Neugier schauen.
Es ist das Fest des Leibs, geweiht und wunderbar,
Und Selbstvergessenheit in all dem leisen Grauen.

Du siehst die Heimat, die du schmerzensvoll geliebt,
Du siehst den Ruhm des Kampfs auf ihren zarten Wangen,
Doch löst sich einst der Traum und schwindet und zerstiebt,
Und einzig der Genuß hält noch dein Herz umfangen.

Er treibt dich auf den Weg, verzweifelt, vielgestalt,
Das Leuchten fernen Glücks in fahlem Flor begrabend,
Als wie ein schlecht Gewand er abfällt, grau und kalt,
Da wendest du den Blick – und sieh, es sinkt der Abend.


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