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Ich liebe jenes Wehen ...

Ich liebe jenes Wehen von salz'gen Düften schwer ...
Ich liebe dein Gewoge, unendlich starkes Meer.
Ob unterm Morgenwinde du strahlst im Sonnengold,
Ob ächzend deine Brandung an graue Dünen rollt.

An deinen Ufern prangen nicht Blüte und nicht Baum,
Nur flutzermahlne Kiesel und strandverschlagner Schaum.
Dein Sandgestad verödet der Wellen steter Drang
Mit sturmzerrißnem Seegras und dichtem, braunem Tang.

Dein Morgen ist ein Spiegel, dem blauer Glanz entquillt;
Dein Mittag ist ein Blinken von hartmetallnem Schild.
Dein Abend gleicht dem Silber des frühlingszarten Felds.
Und rote Gluten sterben in deiner Töne Schmelz.

Dein Zürnen ist der Wasser allsiegende Gewalt,
Wann sternenloses Dunkel ihr Brausen widerhallt.
Wann weiß die Wellenkrone ob dunkler Wölbung schwebt
Und vor dem Sturz der Riesen die Küste stöhnt und bebt.

Dein Leben ist das Schweigen der ew'gen Einsamkeit.
Dich hat kein Geist der Menschen errungen und entweiht.
In regem Sterben wallen die finstren Wellenhöhn
Gleich wie die Schönheit selber, so unerfühlbar schön.

Die Tiefe, die uns seltsam mit fremder Kühle droht,
Läßt uns Erfüllung hoffen in langersehntem Tod.
O trieben, wann der Seewind von Norden eisig bläst,
Wir endlich durch die Wogen, vernichtet und verwest!


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