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Isolde Weißhand

In einem Vorspiele Schilderung der Männerliebe im Gegensatz zur Frauenliebe. Ein glückloses Männerherz ist wie ein Kirchhof, die Wohnung irrer Schatten. Das liebeleere Leben der Frau wie der Lauf des Jordans, leise und schleichend, zwischen öden Ufern, an denen doch heilige Geschichte geschah.

Schilderung des einsamen Lebens von Isolde. Sie will nichts als der Erinnerung an ihre Liebe leben. Das Hündlein Petticrew wird ihr gebracht. (Wie und woher lag noch nicht klar in des Dichters Plan, doch sollte das Fabelhafte und Zauberische des alten Gedichtes an dieser Stelle ganz wegbleiben, um das größere Wunder der Feuerprobe nicht durch dieses kleinere abzuschwächen). Isolde thut daß Hündlein weg, wie es sie erheitert, und gibt es Brangane zur Pflege, die zu ihr zurückgekehrt ist. – Tristan fährt umher, besteht viele Abenteuer. Wer hätte sie zu hören noch Lust? In der Normandie kommt er zu Kadin. Seine Schwester Isolde Weißhand, eine reizende, von allen Seiten zierliche, feine, etwas tugendhafte Schöne, in ihrer Weise mit dem möglichsten Reiz und aller Anmuth geschildert. Tristan singt in einer Laube das Lied aus dem eilften Gesang:

O du mein Ostermorgenroth
Beglaubiget von Himmelslüften,
Isold' mein Leben und mein Tod,
Mein scheinend Licht in düstern Grüften ec.

Isolde Weißhands tragischer Irrthum und ihre Liebe Tristans Täuschung, durch seines Herzens Leere verursacht.

»In seines Herzens Wildniß
Zwei Bildniß.«

Hochzeit. Erkenntniß seines Irrthums und Verweigerung das Brautgemach zu betreten, unter dem Vorwande eines Gelübdes.

* * *


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