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Ode Trochaica
Nun ein blendend blauer Himmel
wihder über Tellus hängt,
dran in frölichem Gewimmel
Schäffgen sich an Schäffgen drängt,
unter dikk vermänckten Sträuchen,
die nach nichts alß Rohsen räuchen,
in das Graß, so lang ich bin,
einsamb sträkke ich mich hin.
Schluchtzt ihr Flöhten, klagt ihr Geigen,
blüht mein Hertz auch roht wie Mohn,
zum Cocythus muß ich steigen,
klagt ihr Flöhten, schluchtzt ihr Geigen,
und zum schwartzen Fleggethon!
Kukk, mit auff gewipptem Schwäntzgen,
bundt auff einem Schlehdorn-Ast,
lädt ein kleines Fehder-Häntzgen
freundlig sich bey mir zu Gast.
Ach, mit seiner süssen Kehle
singt es sich mir in die Seele;
waß es tzwittschert, zürbt und zihbt,
macht mich durchauß ihm verlihbt.
Schluchtzt ihr Flöhten, klagt ihr Geigen,
blüht mein Hertz auch roht wie Mohn,
zum Cocythus muß ich steigen,
klagt ihr Flöhten, schluchtzt ihr Geigen,
und zum schwartzen Fleggethon!
Zittschre, tittschre deinen Kummer,
schleiffe, pfeiffe deine Lust,
drillre gleichsahm wie in Schlummer
meine rund-ümbnagte Brust!
Rohsen, Tulpen und Cupresssen,
alles blüht und wird vergessen,
alles muß nach kurtzer Zeit
in die tunckle Ewigkeit!
Schluchtzt ihr Flöhten, klagt ihr Geigen,
blüht mein Hertz auch roht wie Mohn,
zum Cocythus muß ich steigen,
klagt ihr Flöhten, schluchtzt ihr Geigen,
und zum schwartzen Fleggethon!
Ich und du, wir alle beyde,
müssen in den gleichen Stand;
dihse schöne Sommer-Heyde
schlukkt uns in den selben Sand!
Königs-Kertzen, Kayser-Kronen,
sind for ihr wie Lauch und Bohnen;
sollt ich drümb nicht offt allein
heimlig mit mir traurig seyn?
Schluchtzt ihr Flöhten, klagt ihr Geigen,
blüht mein Hertz auch roht wie Mohn,
zum Cocythus muß ich steigen,
klagt ihr Flöhten, schluchtzt ihr Geigen,
und zum schwartzen Fleggethon!