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Fünftes Kapitel

Er fand seinen Platz nicht, er war unruhig. Er konnte sich für einen Geistlichen halten und war trotzdem keiner, da er sich ja jederzeit hätte verheiraten können. Bis zum wahren Priestertum hatte er es noch sehr weit. Und den ersehnten vollkommenen Seelenfrieden hatte er nicht gewonnen. Er stand mit leeren Händen da. Als er noch in dem Glauben gelebt hatte, daß mit der Priesterweihe zugleich auch das Wunder der großen Harmonie sich in ihm vollziehen würde, hatte er sich vor der Reise nach Pest gesträubt. Jetzt begann er sich danach zu sehnen. Und eines schönen Tages entschloß er sich zu reisen.

Das Jubiläum der Musikschule war vom Mai auf den August verschoben worden. Bei drückender Hitze kam er in Pest an. Er stieg im Gasthof zur »Königin von England« ab. Aufgeregt erwartete er die Nachricht aus München, wann sich Bülows melden würden, da er mit ihnen brieflich vereinbart hatte, daß sie sich in Pest treffen wollten. Endlich kam das Telegramm. Und noch am gleichen Tage das Ehepaar selbst. Mit ihnen zusammen kam auch Eduard, der sich ihnen in Wien angeschlossen hatte. Sie waren voll von Neuigkeiten über die Aufführung des »Tristan« in München. Das fast aufgegebene Werk hatte endlich im Theater König Ludwigs das Licht der Welt erblickt. Es wäre eine wunderbare Aufführung gewesen, Hans hätte bei der Einstudierung geholfen. Von weither seien sehr viele Menschen zugereist. Auch ein junger Ungar namens Edmund Mihalovics habe sich unter anderem vorgestellt, auf den müsse man achten, da er ein ausgezeichneter Musiker und ein unbedingter Anhänger der Wagnerschen Musik sei. Er sei ebenfalls nach München übergesiedelt, zur Aufführung des Oratoriums der heiligen Elisabeth käme er aber jetzt auch hierher.

Das Ehepaar Bülow war soweit wohlauf. Hans war jetzt weniger nervös, vollständig in Ordnung war er aber nicht. An seinem plötzlichen Stimmungswechsel sah man, daß er innerlich aufgewühlt war. Er geriet insbesondere dann aus der Fassung, wenn das Gespräch auf Wagner kam. Bei solchen Gelegenheiten brach er in maßlose und erregte Schwärmerei aus. Man merkte ihm an, daß er sich mit Absicht, gewaltsam in diese Begeisterung immer mehr hineinzutreiben bemühte.

Den Text der Elisabeth-Legende hatte der Dichter und Musikkritiker Abrányi ins Ungarische übersetzt. Es war ein ganz sonderbares Gefühl für Franzi, als er zur ersten Probe in die Redoute ging und die ungarischen Mitwirkenden und Chöre seine Komposition in der Muttersprache der heiligen Elisabeth sangen, er selbst aber den Text nicht verstehen konnte und nur aus dem deutschen Original wußte, wovon jeweils die Rede war. Die Probe fand seinen Beifall, die Chöre waren gut einstudiert, die Soli wurden von sehr schönen Stimmen gesungen, insbesondere die Darstellerin der heiligen Elisabeth, eine gewisse Frau Paulay, gefiel ihm sehr gut. Bei dem Abendessen, das der Pfarrer der Innerstädter Abteikirche, Abt Schwendtner, ihm zu Ehren veranstaltete, konnte er des Lobes nicht genug finden. Hierher kam er schon, wie ein Geistlicher zum anderen. Und an der gedeckten Tafel, wo er einst den Frack getragen, nahm er jetzt in einem schweren Seidenrock Platz. Auch andere geistliche Herren waren da, mit einem Blick streifte er sie schnell und stellte fest, daß er unter allen der eleganteste Abbé war.

Am anderen Tage bot sich ihm ein überraschendes Bild, als er auf die Straße trat. Die Stadt war beflaggt. Rotweißgrüne Fahnen wehten in dem sanften Wind des Sommertages.

»Was ist das?« fragte er den Baron Adalbert Orczy, der ins Hotel gekommen war, ihn abzuholen. »Ist denn das erlaubt?«

»Und ob es erlaubt ist. Wissen Sie denn nicht, Hochwürden, wie sehr sich hier die Welt verändert hat? Der Kaiser hat sich mit uns ausgesöhnt, er wird sich sogar zum ungarischen König krönen lassen.«

»Unerhört. Wann?«

»Darüber werden noch Monate vergehen. Vorerst verhandeln allerhand Ausschüsse über allgemein rechtliche Fragen. Daß aber die Einigung stattfinden wird, steht heute schon außer Zweifel. Ungarn wird seine Freiheit und Selbständigkeit wieder bekommen. Wir haben einen Politiker namens Franz Deák. Haben Sie seinen Namen schon gehört?«

»Ich glaube, Bach hat ihn in Rom einmal erwähnt. Was er aber von ihm gesagt hat, habe ich wieder vergessen.«

»Dieser Deák veröffentlichte jetzt zu Ostern einen Artikel in der Zeitung, und das hat die ganze Angelegenheit in Schwung gebracht. Nächstes Jahr findet höchstwahrscheinlich die Krönung statt. Ich hoffe, daß Sie dazu wieder hierherkommen?«

»Unbedingt, wenn es mir Gott erlaubt. Aber sehen Sie mal, wer ist denn das?«

Ländliche Musikvereine marschierten die Straße entlang in einem unabsehbaren Zug. Der Gesangverein jeder Stadt unter seiner eigenen Fahne. Sie trugen auch Tafeln mit den einzelnen Städtenamen: Eperjes, Semlin, Hódmezövásárhely. Auch eine Tafel mit der Aufschrift Eisenstadt war da. Diese Gruppe sah sich der Abbé mit plötzlich aufsteigender kindlicher Rührung an. Die Kunszentmiklóser trugen eine sonderbare Fahne: an der Fahnenstange hingen nur ein paar zerschlissene Fetzen.

»Was für eine Fahne ist das

»Das ist eine Fahne aus dem Jahre achtundvierzig. Die haben sie aus der Schlacht mit nach Hause genommen, versteckt und jetzt wieder hervorgeholt. Das ist nun auch erlaubt.«

Die Sänger trugen alle recht farbenprächtige Nationaltrachten. Grüne, rote, lila und blaue Hosen leuchteten auf, dazu reichverschnürte farbige Dolmans, die Frauen trugen Kränze im Haar, bunte Röcke, goldverschnürte Mieder mit Achselträgern aus nationalfarbigen Bändern. Das Publikum der Straße trug ebenfalls stark betonte ungarische Kleidung; sehr viele hatten Hüte mit Marienflachs auf, nur hier und da sah man einen das Gesamtbild störenden Zylinderhut. Als ob die tobenden Farben und Formen jetzt mit einem Male das Blühen so vieler unterdrückter Jahre nachholen wollten. Eine einzige, mächtig tönende ungarische Symphonie war die Pester Straße.

Vor dem Festkonzert fand in der Innerstädter Abteikirche eine Messe statt. Maa spielte die c-moll-Messe Beethovens. Dann ging das ganze Publikum hinüber in die Redoute. Ein in Flammenrot gekleideter Pförtner mit einem Reiherhut empfing die Ankommenden. Teppichpracht, Blumenpracht. Franzi, in seiner Seidensutane, trat aufs Podium. Was wird jetzt geschehen? Wird jetzt ein Pfiff der Empörung über sein Zigeunerbuch ertönen?

Es ertönte kein Pfiff, sondern prasselnder Applaus. Das glückliche Land hatte dieses Buch vergessen. Festrede, Begrüßung, Prolog, Applaus, Applaus, Applaus. Dann folgte das Oratorium selbst. Der Tondichter dirigierte selbst, auf seine ihm eigene sonderbare Art: er benahm sich eher wie ein Zuhörer als wie ein Mitwirkender. Ab und zu gab er sich ganz den geliebten Schönheiten seiner eigenen Arbeit hin, ließ den Dirigentenstab sinken und stand nur unbeweglich da. Das hatte er auch schon früher getan, aber noch nicht in seinem geistlichen Gewand. An der Pauke saß Bülow, die Baßgeige spielte Mosonyi, und neben dem Komponisten saß Franz Erkel und paßte auf. Wenn der Abbé die Mitwirkenden und den Chor ihre eigenen Wege gehen ließ, dirigierte Erkel verstohlen im Sitzen an Stelle des Meisters und hielt das Ganze fest in der Hand. Es wurde ein großer Erfolg. Einer jener ungarischen Erfolge, wie man sie nirgendwo anders erleben konnte. Das Publikum erhob sich, trampelte, applaudierte und schwenkte die Tücher dem Abbé zu.

Zu Mittag fand wiederum bei dem Abt Schwendtner ein Festessen statt. Überladene Tafel, sechzig Gedecke. Die Begrüßungsreden lösten einander ab. Der Ordenspräfekt der Franziskaner, Agáp Dank, ergriff auch das Wort. Er sprach als Vertreter des Ordens zu dem weltberühmten Manne, der nun ein Mann der Kirche geworden war. Und so schloß er seine Ansprache:

»Demzufolge bitte ich ihn, zu dem großen Fest des Landes, wenn die Krone des Heiligen Stefan die gesetzmäßig zustandegekommene Versöhnung des Königs und der Nation sanktioniert, mit seiner Krönungsmesse zu erscheinen.«

Stürmische Zustimmung und Eljenrufe. Sein Herz schlug ihm bis in die Kehle. Die Krönungsmesse nach der Graner Messe, wie schön würde das sein. In einer Sekunde hatte er Feuer gefangen. Von diesem Augenblick an brachte er während seines Aufenthaltes in Ungarn bei jeder Gelegenheit die Rede auf diese Krönungsmesse. Wie müßte man diese Angelegenheit anfassen, von welchen ungarischen Kreisen hängt der Auftrag ab? Den Gedanken des Ordenspräfekten nahmen auch andere auf, und immer mehr Menschen begannen davon zu sprechen. Und wenn dieser Gedanke einmal aufgekommen war, so erschien es zweifelsfrei, daß er verwirklicht werden würde. Kein anderer konnte in Betracht kommen, sobald er es übernahm. Höchstens Franz Erkel. Der aber fand sich in mürrischer und achtungsvoller, selbstverständlicher Ergebenheit mit dem zweiten Platz neben dem weltberühmten Landsmann ab.

Am Sankt Stefanstag trug man in einer feierlichen Prozession in der Burg die Reliquie der rechten Hand St. Stefans umher. Bülows, Eduard und Reményi erhielten durch die Zuvorkommenheit einer Budaer Familie einen Fensterplatz, von wo aus man die Prozession sehr gut übersehen konnte. Der Abbé war nicht mit ihnen. Er kaufte sich ein weißes Chorhemd und stellte sich zwischen die anderen Geistlichen. Dort schritt er zwischen ihnen, elegant in Schnallen-Lackschuhen. Seine langen weißen Haare stachen merkwürdig von den anderen Geistlichen mit der üblichen Haartracht ab. Er wußte, daß aller Augen an ihm hingen. Als der Zug vorbeikam, vernahm man von beiden Seiten aus der gedrängten Masse des Publikums her den S-Laut seines Namens. Liszt, Liszt gab die ganze Menge weiter. Er sah weder nach rechts noch nach links, er schritt zwischen seinen Amtsbrüdern. Und konnte vor sich selbst nicht leugnen, daß er darüber eine große Freude verspürte.

Bülows wollte er unter allen Umständen die Graner Kathedrale zeigen, die durch seine Messe eingeweiht worden war. Sie fuhren mit Reményi nach Párkány-Nánára, von da brachte sie der neue Sekretär des Fürstprimas, Julius Meszlényi, in die Hauptstadt des Fürstprimas. Der Kardinal Scitovszky bewirtete sie. Beim Mittagessen lenkte Hans geschickt das Gespräch auf die Krönung. Und nicht ohne Erfolg.

»Ich habe von dem wunderbaren Gedanken gehört«, fiel sofort der Fürstprimas ein, »daß Sie, mein lieber Sohn, eine Krönungsmesse schreiben sollen.«

»Ich leugne nicht, Eminenz, daß ich sehr glücklich wäre, wenn ich diesen Auftrag bekäme.«

»Wir werden etwas dazutun, der Gedanke sagt auch mir zu. Ich will die Sache in Wien zur Sprache bringen und wärmstens empfehlen. Und da nichts dagegen sprechen dürfte, können Sie es als so gut wie sicher betrachten, daß Sie den Auftrag bekommen.«

Alles das stimmte ihn so unendlich glücklich, daß er am liebsten gejauchzt hätte. Und man brauchte ihm nicht mehr lange zuzureden, wenn er schon einmal in Pest wäre, doch ein Konzert zu geben, – trotz seiner Prinzipien. Pest konnte er nichts abschlagen. Er sagte zu. Er trat in der Redoute auf, die Eintrittspreise wurden beträchtlich erhöht, eine Loge kostete vierzig Gulden, ein guter Sitzplatz acht Gulden. Aber sie konnten sich das erlauben. Sobald sich die Nachricht verbreitet hatte, daß der Abbé Liszt öffentlich Klavier spielen würde, telegraphierte man sogar aus Wien um Karten. Kein einziger Platz blieb frei. Er spielte das Ave Maria, danach das Cantique d'amour. Aus den dämonischen Fingern des eleganten, schlanken Abbé ergoß sich die Liebeserklärung mit sengender Leidenschaft. Ein wonniger Schauer lief den Frauen über den Rücken, und man hätte im Saal förmlich die Begierde mit der Hand greifen können, die mit frevlerischer Glut dem interessantesten und elegantesten Abbé der Welt zuströmte. Mit Reményi zusammen spielte er auch ungarische Rhapsodien. Der Begeisterungstaumel kannte keine Grenzen mehr. Hans applaudierte und schrie unten wie ein Irrsinniger. Auch das schneeweiße Gesicht Cosimas hatte der allgemeine Rausch gerötet. Und als sie sich vom Schauplatz dieses tobenden Erfolges gemeinsam zurückzogen, flüsterten sich die Wartenden, die den Zauberer noch einmal sehen wollten, und auf beiden Seiten der Treppe Aufstellung genommen hatten, zu: ein Geistlicher ist Arm in Arm mit seiner Tochter die Treppe hinuntergegangen.

Augusz ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, sie zu bewirten. Sie mußten nach Szegzárd fahren. Am Abend gaben ihm die Einwohner eine Serenade. Eine große Menge versammelte sich mit Fackeln vor dem Schloß und rief stürmisch »Eljen«.

»Du mußt zum Fenster gehen«, sagte Augusz, »am besten würdest du ihnen auch etwas sagen.«

»Ich spreche nicht gerne hier zu Hause, denn ich kann doch nicht ungarisch. Aber mir fällt etwas anderes ein. Könntet ihr das Klavier nicht ans Fenster schieben? Denn dann würde ich ihnen etwas spielen.«

Sie fielen sofort über das Klavier her. Es hatte gerade am Fenster Platz. Sogar einen Stuhl konnte man noch hinstellen. Es war ein wunderbarer Septemberabend, der Himmel voller Sterne, windstill. Die jubelnde Menge schwieg sofort, als sie bemerkte, was im Gange war. Unter dem freien Himmel wurde es so still wie in der Kirche.

»Schnell die Violine!« sagte Franzi zu Reményi, »wir werden die Rhapsodie spielen.«

Sie traten ans Fenster und begannen zu spielen. Über ihnen der Sternenhimmel, unten das lauschende Szegzárder Volk. Sie spielten die Rhapsodie von Anfang bis Ende. Von unten stürmischer Beifall.

»Hans, komm her. Wir spielen den Rákóczi vierhändig.«

Bülow eilte herzu und brachte sich einen Stuhl mit. Aus dem Fenster quollen die dröhnenden Stimmen des Rákóczi-Marsches. Unten ging eine Bewegung durch die Menge. Und wie immer bei diesem Stück konnte die ungeheure Begeisterung das Ende nicht abwarten. Man schrie, applaudierte und tobte schon bei der Mitte. Der Abbé verneigte sich im Fenster gegen die Menge, dann zeigte er auf den neben ihm stehenden Hans. Der Abbé empfahl seinen Schwiegersohn der Liebe des Volkes.

Und ein so berauschender Erfolg war die ganze ungarische Reise. Er hätte schon längst heimkehren müssen, aber man ließ ihn nicht fort. Haynald wohnte wieder in Pest, die politische Wendung hatte ihn nach Hause gebracht. Seine Einladung konnte man nicht abschlagen. Er blieb und blieb immer noch. Die Zeitungen berichteten über jeden seiner Schritte. Besondere Mitteilungen gaben bekannt, daß der Oberschatzmeister Paul Sennyey das Klavier, auf dem er in der Redoute gespielt hatte, von der Fabrik Beregszászy für seine Frau gekauft hatte. Der Dichter Hiador schrieb ein Gedicht auf ihn. Aus den Gedichten, die man in seinem Leben schon über ihn geschrieben hatte, hätte man bereits einen umfangreichen Band zusammenstellen können. Der junge Mihalovics, den ihm Hans empfohlen hatte, sprach mit ihm wie mit einem Halbgott. Und das Feiern hörte auch dann nicht auf, als er endlich wegfuhr. In Promontor begrüßte ein Gesangverein den Zug, auf dem Bahnhof von Stuhlweißenburg hielt ein Zisterzienserpater an der Spitze einer riesigen Menschenmenge eine große Ansprache. Das war der Rausch einer glücklichen Nation, ungehemmt und jubelnd.

Von Bülows verabschiedete er sich mit innigen Umarmungen und Küssen.

»Ich lasse Richard grüßen«, sagte Franzi zu Hans, »es tut mir sehr leid, daß ich den ›Tristan‹ nicht habe sehen können. Ach ja, ich habe euch noch gar nicht gefragt, was denn mit dieser Frau Wesendonck ist. Dauert die Sache noch an?«

»Sie dauert, selbstverständlich«, erwiderte Hans eifrig, »ganz bestimmt dauert sie noch an.«

In dem Ausdruck seines Gesichtes erschien eine wehmütige und verzerrte Hast. Franzi war über dieses Mienenspiel verwundert und sann noch lange darüber nach. Er konnte es sich nicht erklären. Dann vergaß er es aber wieder.

In Rom erwartete ihn eine wichtige Nachricht: dem Bischof Gustav Hohenlohe hatte der Papst den Kardinalshut versprochen. Der künftige Kardinal war bereits aus dem Vatikan nach Albano übergesiedelt. Die Räume in diesem Flügel waren anders eingeteilt worden. Franzi, der bis dahin der Gast Hohenlohes war, hatte keinen Platz mehr.

Da zog er wieder ins Kloster Rosario auf den Monte Mario zurück. Als er seine alten Zimmer übernahm und das erste Mal in seinem weißgetünchten Schlafzimmer erwachte, übermannte ihn ein unbehagliches und mißmutiges Gefühl. Er fand die Decke drückend und die Stille kalt. Er entdeckte, daß die Wände feucht waren. Und das hatte er bis jetzt noch nicht bemerkt. Es war auch von der Stadt sehr weit bis hier heraus, obwohl ihn auch hier Schüler besuchten.

Er fühlte sich nicht mehr wohl in diesem kleinen Kloster.


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