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Der begrabene Block

Es war einmal ein Bauer, dem war sein eigenes Weib so sehr verhaßt, daß er glaubte, er müsse vergehen, wenn er sie nur ansah: was immer sie tat oder sprach, alles schien ihm widerwärtig und ganz unleidlich an ihr, und wenn er sie nicht totschlug, geschah es wahrlich mehr um der Leute willen, als wegen des heiligen Ehestandes. »Daß Gott mich von dir erlöse!« rief er immer wieder, »wie soll ich's nur überstehen, zu warten, bis der Tod zwischen uns ein Ende macht? Der Donner erschlage uns beide, dich wie mich! Mich hat der Teufel zu dir gebracht und dich des Teufels Großmutter zu mir!« Dann raufte und schlug er sie und konnte sich dessen nicht ersättigen, bis er sie wie tot liegen ließ. »Und schlügen alle Menschen, die auf der Erde sind, Männer, Weiber und Kinder auf einmal auf dich los, sie vermöchten dich doch nicht zu Tode zu schlagen«, schrie er außer sich. Und dennoch hätte er nicht zu sagen gewußt, was an ihr ihn in solch sinnlosen Zorn versetze: denn schon ihre Gegenwart genügte, um ihn gänzlich von Sinnen zu bringen. Das Weib weinte viel, mehr noch wegen seines unbegreiflichen Hasses, als weil er sie schlug. Kaum daß sie genesen war, begann aber auch der Tanz schon wieder von neuem, dergestalt, daß ihr am Ende der Tod lieber und auch besser gewesen wäre als solch ein jämmerliches Leben.

Da kam eines Tages eine Gevatterin zu ihr, die sah wohl, wie sie litt, und wollte ihr helfen. »Warum trauert Ihr, Gevatterin?« fragte sie, »ist Euer Mann Euch gram? Nun, den will ich Euch schon gehorsam machen, daß er sein Lebtag nichts wieder tuen soll, als was Euch gefällt!« »Ja, er haßt mich, er weiß selbst nicht, um was«, erwiderte die Frau weinend: »Ich habe ihn immer in Ehren gehalten und seinem Willen stets gehorcht. Ach, ich kann Euch gar nicht sagen, was er mich geschlagen und gerauft, getreten und gestoßen hat! Und wäre doch der beste Mann, wenn er von seinem Zorn ließe!« Da entgegnete die Gevatterin: »Meine Treue zum Pfand, tut, was ich Euch rate, und er wird nicht nur ein für allemale ablassen. Euch zu mißhandeln, sondern Euch überdies auch noch so hold werden, daß er des Kaisers Schätze um Euch geben würde!« »Das begehre ich gar nicht«, sagte die Frau: »Ich will zufrieden sein, wenn er mich nur nicht schlägt. Könnt Ihr das bewirken, so verlangt zum Lohne, was Ihr wollt; wenn ich es habe, soll es Euer sein.« »Ich will Euer Gut nicht, denn ich habe Euch lieb und will Euch um Eurer selbst willen helfen«, antwortete jene. »Hört an, was ich Euch sage: Wenn Ihr seht, daß Euer Mann vom Ackern kommt, legt Euch nieder und klagt. Euch tue das Herz so weh. Ich will schon vorher mit ihm sprechen und ihn ernstlich glauben machen, daß Ihr sicherlich in den nächsten zwei Tagen sterbt, ohne erst lange zu kränkeln. Ihr werdet sehen, was darauf folgt, und mein Kommen noch loben und preisen!«

Damit lief sie fort, begab sich auf den Acker, wo der Bauer eben mit seinen Ochsen fuhr, grüßte ihn und sprach unter Tränen: »O weh, lieber Herr Gevatter, laßt Eure Ackern sein! Meine Gevatterin, Euer Weib, liegt im Sterben, der Tod hat sie angefallen!« »Das ist wohl so Euer Scherz und Spott«, meinte der Bauer. »Gott helfe mir, wenn Ihr nicht sehr eilt, findet Ihr sie gar nicht mehr am Leben«, rief das listige Weib. »Hätt' ich zehn Pfund, die sollten Euch gehören«, sagte der Bauer: »Und dauerte es noch sieben Tage, ein Botenbrot habt Ihr verdient, wenn sie nur nachher aus der Welt ist! Aber ich will lieber hier draußen fasten, als nach Hause gehen, denn es gelüstet mich gar nicht, sie zu sehen. Wenn mir das Heil wirklich widerfährt und sie stirbt, so setze ich hier ein Pfand für den Pfaffen, daß er sie mir sogleich zu Grabe bringe. Ist sie einmal drunten, so will ich froh nach Hause fahren, aber so lange sie unbegraben ist, schwitz' ich nur blutigen Schweiß! Sorgt bloß, daß man sie unverzüglich unter die Erde schaffe, sobald die Seele ausgefahren ist! Begrabt sie lieber noch ein wenig früher, sie wird schon sterbe»:, wenn sie unten liegt! Ich will alles bezahlen.«

Da eilte die Frau von bannen, aufgeregt, wie sie ihre Gevattern von dem schweren Kummer erlöse, denn sie taten ihr beide leid. Nach Hause gekommen, brachte sie dem Weibe Nachricht und sprach: »Euer Mann ist Euch wirklich sehr gram, nun aber seid mir ein herzhaft Weib, packt Eure beste Wäsche zusammen, dazu das Gut, von dem der Wirt nichts weiß, Tücher, Kleider und Erspartes, und kommt mit mir!«

Als alles zur Stelle geschafft war, beeilte sich die Meisterin, es in Säcke zu stopfen, und nahm das Weib samt allen ihren Siebensachen heimlich mit sich in ihr Haus, so daß niemand es sehen konnte. Dort lebte die Frau nun schon seit langem ohne Mann und war eine wackere und ehrliche Person, der ihre Gevattern darob um so lieber vertrauten. In ihrem Hause hatte sie ein Schlafzimmer, schön geräumig und mit guten Fensterläden versehen, dort brachte sie die Gevatterin und ihr Mitgebrachtes unter und machte sich dann eilends wieder davon. Rasch ging sie in des Bauern Hof, wo sie wußte, daß ein gewaltiger Block da zu liegen pflege, schwer, als ob es ein Mensch gewesen wäre, und auch in seiner Größe einem Menschen ähnlich, schloß das Hoftor ab, damit niemand ihr Vorhaben bemerken könne, trug so den Block verstohlen ins Haus und kleidete und veränderte ihn dergestalt, daß ihn jedermann für einen Toten gehalten haben würde. Dann ging sie zu dem Pfaffen und erzählte ihm, ihre Gevatterin sei gestorben, die Nacht vor der Hahnenkrat, der Wirt aber wolle in seinem Zorne, sie solle noch denselbigen Tag begraben werden, und nicht einmal zum Begräbnis kommen. Dagegen habe er ein Pfand für alle Kosten ausgesetzt, die ihm aus der Bestattung entstünden. Der Pfaffe wunderte sich, daß sie so ohne Beichte verschieden sei, und fand es unangemessen, daß ihr nicht wenigstens ein schönes Totengeläut geläutet worden. Die Frau aber schob alles auf den Haß des Mannes, der sie selbst im Tode nicht behütet und nichts zu ihrer Seele Heil getan habe. »Die Arme«, sagte sie, »ist aber oft zu Euch zur Beichte gekommen und hat redlich bekannt. So wird sich Gott ihrer Seele erbarmen. Ihr habt statt dessen das Gut, das der Mann zum Pfande setzt.« Da erklärte der Pfaffe sich bereit, sie zu begraben, wenn ihm ein Pfand von zwei Pfund Wert übergeben werde. Seine Knechte standen dabei, die wurden sogleich nach der Toten gesandt: so ward denn dem Block ein Grab gegraben, das Stück Holz hineingehoben und zur ewigen Ruhe bestattet.

Kaum war dies geschehen, so lief die Gevatterin wieder zu dem Bauer auf den Acker hinaus und sagte ihm die Märe an. »Nehmt da den Ochsen samt dem Pflug!« rief er, »und wenn's Euch nicht genug ist, sagt's offen, ich gebe Euch die Hälfte von allem, was ich habe. Endlich bin ich doch noch zu Glück gekommen, o über mich seligen Mann!« »Behaltet Euer Gut«, sagte das Weib, »wenn Ihr wirklich so glücklich seid, dankt Gott und laßt mich aus dem Spiele! Aber einen Botenlohn will ich freilich von Euch haben: Versprecht mir, wenn Ihr wieder Lust zum Heiraten habt, nichts ohne meinen Rat zu tun. Ich will des Teufels sein, wenn ich Euch nicht zu der Besten rate, die es hierzulande gibt!« »Daß mich die Wölfe fressen, wenn ich's nicht von Herzen tue«, erwiderte er. »Wo fand' ich noch eine, die wie Ihr redlich und klug ist und mir so Gutes will? Topp, es sei!«

Nun lebte der Bauer in Freuden früh und spät und vergaß alles, was er je an Leid erfahren hatte, bis fünf Wochen lustig vertrieben waren. Da sprach er: »Traute Gevatterin, nun zeigt, was Ihr könnt, und schafft mir ein Weib, denn ich will keinen Tag länger ohne Frau sein.« »Gevatter«, antwortete sie, »nun seid nur froh, ich will es schon so fügen, daß Ihr ein Weib zu sehen bekommt, der Gott alles geschenkt hat, was man an Frauen gerne sehen mag, Tugend, schönen Leib und liebliches Gesicht. Wenn Ihr sie wirklich kriegtet, kein Mann auf der Welt dürfte glücklicher sein als Ihr. Zudem ist sie so fest in ihrer Gesinnung, kein Mensch möchte sie erbitten, je eines Mannes Weib zu werden, höchstens daß es mir gelänge, sie zu bereden. Enthaltet Euch noch diese Woche, ich will mit ihr sprechen und dann sehen, Euch einmal zusammenzubringen, verlaßt Euch nur auf mich!«

Während er nun, froh über die glückliche Aussicht, von bannen ging und es sich wohl sein ließ, bis der große Tag käme, pflegte auch sie des Weibes, das sie in ihrem Schlafzimmer verborgen hatte, auf das beste: Sie durfte niemals vor die Tür, Essen, Schlafen und Baden war ihre ganze Tätigkeit. Das Bett, darauf sie lag, war weich und hoch, der schnellste Floh hätte es nicht erspringen können, dazu gegen den Staub um und um verhangen. Auf dem Estrich war Gras und Laub gestreut, Bretter und Wände ganz mit Blumen überdeckt, so daß man nichts denn Blumen in dem ganzen Zimmer sah. Der Gefangenen war es so wohl darin, sie glaubte im Paradiese zu sein. Dazu kaufte die Meisterin stets das beste, was auf dem Markte feil war, Wildes und Zahmes, denn sie hatte ja im Beutel das Geld der Nachbarin, das diese mitgebracht, und brauchte damit nicht zu geizen. Überdies verstand sie es, gut zu kochen, und machte so in den sechs Wochen aus ihrer Gevatterin ein Weib, wie man es so schön in der ganzen Gegend nicht hätte finden können. Außerdem schaffte sie ihr weit bessere Kleider an als sonst die Bäuerinnen in der Nachbarschaft besaßen, einen Mantel, blau von Farbe und trefflich genäht, darunter einen gar hochmütigen weißen Pelzrock, dazu ein seidenes Kopftüchlein und einen Hut, der ihr reizend zu Gesichte stand, sowie von der besten Leinenwäsche. Wer sie früher gekannt hatte, dem mußte sie jetzt wie eine Fremde erscheinen. Ihr Röcklein und Hemde war zierlich und weiß und kunstvoll in lauter kleine Falten gelegt, ihr Gürtel nicht zu breit und schön mit Golde beschlagen, daran sie stets ein Beutelchen mit Wohlgerüchen tragen mußte. Die Schuhe und ihr weißer Kopfputz waren gleichfalls ohne Tadel, so fehlte nichts an ihr von oben bis unten, und sie schien, wie sie da war, zu einem tüchtigen Weibe recht wie geschaffen. Als nun die sechste Woche ein Ende nahm, meldete sich der Mann wieder und fragte fröhlich, wie es wäre? »Ich weiß gar nicht, wie Ihr mir das lohnen wollt«, erwiderte die Meisterin, »was ich Eurer Sache wegen für Mühe hatte vor lauter Erzählen, wie treu, ehrbar, redlich, wahrhaftig, lieb, mild und gut Ihr wäret, dazu auch noch bescheiden, fröhlich und zuverlässig. Wenn Ihr das nun nicht bewährt, so ist meine Ehre dahin. Denn die Frau will herkommen und Euch heute hier sehen: sie soll bei mir speisen, so mögt denn auch Ihr hier essen, aber es muß alles heimlich geschehen. Sobald Ihr die Messe gehört habt, kommt Ihr her, doch so verstohlen, daß niemand weiß, wer Ihr seid. Dann laßt uns weitersehen!«

So mußte er denn zur Kirche gehen, er hätte es viel lieber bleiben lassen, denn es dünkte ihn eine Ewigkeit, ehe man die Messe zu Ende sang. Dann machte er sich heimlich vor den Leuten davon und schlich zu dem Hause. Die Gevatterin ließ ihn sogleich ein und führte ihn in das Zimmer, das mit den schönen Blumen ausgeschmückt war. Frisches Laub, Kräuter und Gräser machten die Luft darin kühl, dazu hatte sie die Stühle mit allerlei bunten Kissen bedeckt und eine treffliche Mahlzeit vorbereitet. Als er eintrat, begrüßte die Fremde ihn lieblich, er dankte mit Anstand. Sie lud ihn ein, sich zu ihr zu setzen, des dünkte er sich der seligste Mann. Fröhlich sah er ihr ins Gesicht und sie schien ihm schön, daß er meinte, für ewig aller Not frei zu sein, wenn sie ihm zuteile würde. Die Gevatterin brachte Handwasser, dann wurde vorzüglich gespeist. Der Mann war toll vor Freude, und suchte nur nach einer Gelegenheit, der Gevatterin zu danken. Als abgegessen war, nahm er sie froh bei den Händen, und führte sie ein wenig abseits an das andre Ende des Zimmers und sprach: »Um Gotteswillen, tut was in Eurer Macht liegt, und verbindet mich und das Weib. Das Warten zehrt mich auf.« »Allein ich fürchte«, erwiderte die Gevatterin, »daß meine Freundin noch einmal großen Haß von Euch erdulden muß, ich weiß schon, warum. Verführt Ihr auch mit diesem Weibe so, Ihr brächtet mich in die größte Schande und Not, denn ich habe in Eurem Namen geloben müssen, Ihr wäret der beste Ehemann, den die Welt je gesehen hat.« »Dafür nehmt meinen Eid,« rief er, »und jede Sicherheit, die Ihr Euch nur denken könnt!« »Gut«, sagte sie, »so kommt des Nachts her und liegt ihr heimlich bei! Wie sie Euch dann morgen erscheint, danach wollen wir uns richten. Unser beider Ehre wäre dahin, wenn Ihr etwas tätet, was ihr mißfällt. Denn sie ist gut ganz und gar, und niemand trüge dann die Schuld als Ihr ganz allein. Nun laßt sehen, ob ihr dazu taugt, Gutes um Gutes zu nehmen!« »Das sollt Ihr sehen«, entgegnete er: »Wenn sie mir hold wird, will ich mehr Ehren auf sie häufen, als ein Pfaffe in seinen Büchern lesen kann.« »Nun«, sagte sie, »so kommt nur des Nachts, dann wollen wir ja morgens erfahren, wes Geistes ihr seid, das nutzt mir mehr als alle Eure Eide. Sagt doch ein weises Wort: Und fände der Narr noch soviel Goldes, es hilft ihm dennoch nichts. Wer sich nicht sträubt, Ehre zu haben, der allein hat sie.« Da ging er denn eilends davon, kehrte heimlich des Nachts wieder und wurde wohl aufgenommen. Die Nacht ging dahin, weit schneller, als ihm lieb war. »Mein Lebtag hab' ich nichts Besseres gehört,« dachte er, »als was ich hier erlebt habe!« Da kam die Gevatterin herein und mahnte: »Steht auf, es ist Tag!« »Ich mag nicht«, erwiderte er: »Gehe es, wie es wolle, aber von dem Weibe bringt mich keiner fort. Da hat mir ja Gott das Himmelreich auf Erden gegeben, lebt' ich doch nur so lange, daß ich's auch ausgenießen kann!« So blieb er denn bei dem Weibe, viele Nächte und Tage und konnte sich ihrer nicht ersättigen. Wagen und Pflug ließ er stille stehen, bis seine Freunde zu ihm kamen und ihm, da sie ihn liegen sahen, zusprachen, er wolle sich wohl zu Grunde richten, er möge lieber schaffen als auf dem Liebesfaulbett liegen. Er aber erwiderte: »Die Liebe ist so groß, die mich an das Weib kettet, wenn einer mich von ihr fortbrächte, das müßte mit Zauber geschehen. Nun weiß ich erst, was ein Weib ist, und welche Gnade von Frauen kommen kann.« So verlag er sich da, bis sein Lotterleben weit und breit landkundig wurde, denn er machte nun keinem ein Hehl daraus, daß er glaube, Gott habe ihm auf diese Weise das Himmelreich auf Erden geben wollen. Von Tag zu Tag verzehrte er untätig mehr und mehr von seinem Gut, bis dieses gänzlich auf- und weggezehrt war. Da sprach er zu dem Weibe: »Gott helfe mir, ich werde Hungers sterben, niemand will uns mehr ein Brot borgen oder schenken. Aber soll ich mein Leben verlieren, so muß es hier bei dir geschehen, ich stürbe, wenn ich dich nicht mehr sähe.«

Als die Frau sah, daß er von ihr nicht mehr los konnte, nicht einmal so weit, um ein Stücklein Brot zu erwerben, da wollte sie die Liebe nicht länger schuldig werden lassen an so großer Not und sprach: »Ei, sagt mir doch im Namen Gottes, wodurch ist denn mein Leib so gut gegen früher, da Ihr mich noch schlugt bei Tag und Nacht? Ich weiß wohl, wie es damals um uns stand und wie es heute steht.« Da murmelte er rasch einen Segen und fragte: »Hast du mir die Wahrheit gesagt?« »Ja«, entgegnete sie, »ich bin nicht gestorben und lebe noch, und wir wissen nun beide, daß du ein Narr bist, der Gut und Schlecht nicht unterscheiden kann.« »So schweige nur um Gottes willen über diese Geschichte«, rief er. »Ich würde ja der Bauern Spott bis an mein Ende, erführen sie etwas davon.«

Aber obwohl die beiden es verschwiegen und kein Wort darüber verlauten ließen, in zwölf Tagen war die Märe doch allenthalben durch das Land getragen und von niemand die Rede mehr als von der lebendig verstorbenen Frau und dem verwitweten Liebhaber seines eigenen Weibes. Wenn er sie schalt, sagten sie, er sei doch so unsinnig in sie verliebt gewesen und müsse wohl verrückt sein. Lobte er sie aber, so hielt sie ihm vor, daß er sie doch vordem so wacker durchgebläut, und nannte ihn erst recht verrückt. So mußte er ihren Spott ertragen und hätte ihn ertragen müssen, wär' er auch tausend Jahre alt geworden.


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