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Fünfzehntes Kapitel.
Henry Clavering.

Ich war bei Herrn Leavenworths Bestattung zugegen, sah jedoch die Damen weder vor noch nach der Trauerfeier. Nur mit Herrn Harwell hatte ich eine kurze Unterredung, in der ich zwar nichts Neues erfuhr, die mir aber gar manches zu denken gab.

Er fragte mich nämlich unmittelbar nach der Begrüßung, ob ich den Bericht im » Evening Telegram» gelesen hätte, und als ich dies bejahte, warf er mir einen so traurigen Blick zu, daß ich ihn fragte, wie diese schreckliche Beschuldigung gegen eine junge Dame von feinster Erziehung und makellosestem Rufe in die Zeitung gelangt sein könne.

Seine Entgegnung überraschte mich. »Der Schuldige soll durch Gewissensbisse gezwungen werden, sich zu stellen,« erklärte er.

Es war eine auffallende Bemerkung für jemand, der von dem Mörder und dessen Charakter gar nichts zu wissen behauptete, und ich hätte unser Gespräch gern noch weiter fortgesetzt; aber der Sekretär war ein wortkarger Mann und entzog sich meiner Gesellschaft.

Ich nahm mir jetzt vor, sobald als möglich mit Herrn Clavering bekannt zu werden, vielleicht war dieser im stande, einiges Licht über die geheime Geschichte der beiden Mädchen zu verbreiten.

Am Abend empfing ich ein Billet von meinem Geschäftsteilhaber Veeley, der zwar von seiner Reise zurückgekehrt war, sich jedoch in einem Zustande befand, der ihm nicht erlaubte, über ein so schmerzliches Ereignis wie Herrn Leavenworths Tod zu sprechen. Auch von Fräulein Eleonore fand ich ein paar Zeilen vor, die mir ihre Adresse gab, mich jedoch zu gleicher Zeit bat, sie nur dann aufzusuchen, wenn ich ihr etwas Wichtiges mitzuteilen hätte, da sie zu krank sei, um jemand zu empfangen. Diese Nachricht betrübte mich sehr. Krank, – allein – und in einem fremden Hause, wie traurig!

Am nächsten Tage begab ich mich Gryces Wünschen gemäß in das ›Hoffmann-Haus‹ und nahm einen Sitz im Lesezimmer ein.

Ich hatte nur wenige Augenblicke dort gesessen, als ein Herr eintrat, den ich augenblicklich als denjenigen erkannte, welchen ich an der Ecke der 37. Straße und 6. Avenue gesprochen hatte. Auch er mußte sich meiner erinnern; denn er schien bei meinem Anblick etwas verlegen, faßte sich jedoch bald wieder, ergriff eine Zeitung und schien bald gänzlich in das Lesen derselben versunken zu sein, obschon ich fühlte, daß sein schönes, schwarzes Auge meine Züge, mein ganzes Aeußere und jede meiner Bewegungen mit einem Interesse musterte, welches mich ebenso sehr in Erstaunen setzte, als es mir Unbehagen verursachte.

Da ich es für unklug hielt, diese Musterung zu erwidern, so stand ich auf, begrüßte einen alten Freund, der an einem anderen Tische saß, und begann mit ihm eine flüchtige Unterhaltung, in deren Verlaufe ich die Gelegenheit wahrnahm, zu fragen, wer der stattliche Fremde sei.

Dick Furbish verkehrte viel in Gesellschaft und kannte jedermann. »Sein Name ist Clavering, er kommt aus London,« antwortete er; »mehr weiß ich von ihm nicht, obwohl man ihm überall begegnet, nicht nur in Privathäusern. Bis jetzt ist er noch nicht in die Gesellschaft eingeführt worden; vielleicht fehlt es ihm an Empfehlungsschreiben.«

»Ist er ein gebildeter Mann?«

»Vom Scheitel bis zur Sohle.«

»Verkehren Sie mit ihm zuweilen?«

»Nur wenig; wir reden ein paar Worte mit einander, wenn wir uns treffen, – das ist alles.«

Bald darauf verabschiedete ich mich von meinem Freunde und verließ das Zimmer. Als ich mich wieder im Gedränge auf dem Broadway befand, verwunderte ich mich über das wenige, das ich in Erfahrung gebracht. Daß dieser unbekannte Herr aus London, der überall hinging, in irgend welcher Beziehung zu der Angelegenheit stehen konnte, die mir so sehr am Herzen lag, erschien mir nicht nur unwahrscheinlich, sondern sogar einfältig, und zum erstenmale fühlte ich mich versucht, an Gryces Scharfsinn zu zweifeln, der jenen Herrn meiner Aufmerksamkeit empfohlen hatte.

Am Tage darauf wiederholte ich meinen Versuch, aber mit ebenso geringem Erfolg als vorher. Clavering kam in das Lesezimmer, jedoch nur, um es wieder zu verlassen, sobald er meiner ansichtig wurde, und ich begriff, daß es keine so leichte Sache war, eine Bekanntschaft mit ihm anzuknüpfen. Um mich für dieses Mißlingen zu entschädigen, machte ich am Abend Mary Leavenworth meine Aufwartung.

Sie empfing mich mit fast schwesterlicher Herzlichkeit. »Ah!« rief sie, nachdem sie mich einer älteren Dame vorgestellt hatte, vermutlich einer Freundin des Hauses, die bei ihr längere Zeit zu bleiben beabsichtigte, »Sie wollen mir gewiß sagen, daß Hannah aufgefunden ist, nicht wahr?«

Bekümmert, sie enttäuschen zu müssen, schüttelte ich den Kopf. – »Nein,« antwortete ich, »noch nicht.«

»Aber Herr Gryce war heute hier und meinte, er hoffe, das Mädchen binnen vierundzwanzig Stunden aufzufinden.«

»Herr Gryce war hier?«

»Ja; er kam, um uns über den Verlauf der Angelegenheit zu berichten. Leider geht es damit eben nicht sehr schnell,« fügte sie traurig hinzu.

»Das durften Sie kaum erwarten,« entgegnete ich; »Sie müssen nicht so rasch den Mut verlieren.«

»Ich kann ja nicht dafür; jeder Tag, jede Stunde, welche in dieser Ungewißheit vorüberschleicht, drückt mich wie eine Bergeslast,« sie legte die zitternde Hand auf die Brust. »Ich möchte die ganze Welt in Bewegung setzen, wenn es möglich wäre; ich würde jeden Stein umwenden, ich –«

»Was würden Sie thun?« fragte ich, als sie plötzlich abbrach.

»O, ich weiß es nicht!« rief sie, ihr Benehmen gänzlich ändernd, »vielleicht nichts.« Und bevor ich etwas erwidern konnte, fragte sie mich: »Haben Sie Eleonore heute gesehen?«

Ich verneinte es.

Sie schien damit nicht zufriedengestellt zu sein, sondern wartete, bis ihre Freundin das Zimmer verlassen hatte, bevor sie weiter sprach. Dann fragte sie mich mit ernstem Blick, ob ich wisse, wie es mit Eleonores Gesundheitszustand stehe.

»Ich fürchte, nicht gut.«

»Es ist ein großer Schmerz für mich,« murmelte sie, »daß Eleonore fern von mir weilt; ich räume gern ein,« fuhr sie fort, als sie meinen ungläubigen Blick bemerkte, »daß ich die erste war, die eine Trennung vorschlug, nichtsdestoweniger habe ich schwer daran zu tragen.«

»Weniger als Ihre Cousine,« versetzte ich.

»Meinen Sie? Etwa weil sie verhältnismäßig ärmer ist als ich? Ah,« fügte sie hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten, »könnte ich Eleonore nur überreden, meine Reichtümer mit mir zu teilen, gern würde ich ihr die Hälfte dessen abtreten, was ich empfangen habe; aber ich fürchte, sie wird sich nie dazu bewegen lassen es anzunehmen.«

»Unter den gegenwärtigen Verhältnissen wäre es auch klüger, wenn sie es nicht thäte.«

»Freilich,« erwiderte Mary; »und doch würde es mir große Erleichterung verschaffen. Dieses mir plötzlich in den Schoß geworfene Vermögen drückt mich wie ein Alp, Herr Raymond. Als heute das Testament verlesen wurde, welches mich zur Besitzerin eines so großen Reichtums macht, schien es mir, als senke sich ein schweres blutbeflecktes Bahrtuch auf mich herab. Wie ganz anders waren doch die Gefühle, mit denen ich sonst diesem Tage entgegensah. Denn, Herr Raymond,« fuhr sie hastig fort, »so häßlich es auch jetzt erscheinen mag, ich wurde von jeher so erzogen, daß ich diese Stunde mit Stolz, wo nicht mit Sehnsucht erwartete; Gold galt so viel in meiner kleinen Welt. Nicht, daß ich in dieser verhängnisvollen Zeit einen Tadel auf irgend jemand werfen wollte, am wenigsten auf meinen Oheim; aber von dem Tage an vor zwölf Jahren, als er mich zum erstenmal in die Arme nahm und, in mein kindliches Gesicht schauend, ausrief: ›Die Blondlockige soll meine Erbin sein, die gefällt mir am besten,‹ bin ich verzogen und verhätschelt worden; man nannte mich die kleine Prinzessin und Onkels Liebling, so daß es ein wahres Wunder ist, wenn sich in meiner Brust noch ein Rest von Selbstlosigkeit regt. Und trotzdem war es mir vom ersten Augenblick an klar, daß es nichts als eine Laune gewesen, welche diesen Unterschied zwischen mir und meiner Cousine machte, ein Unterschied, der bei Eleonores Schönheit, Herzensgüte und Bildung nicht gerechtfertigt war.«

Hier machte sie eine Pause und unterdrückte gewaltsam ein Schluchzen. Während ihre Augen verstohlen nach meinem Antlitz blickten, flüsterte sie mit leiser, bittender Stimme: »Ich habe viele Fehler, doch Sie sehen, dieselben lassen sich einigermaßen erklären und entschuldigen, da man Stolz, Eitelkeit und Selbstsucht an der fröhlichen, jungen Erbin übersah. Ah!« rief sie bitter aus, »das Geld ist uns allen zum Verderben geworden; jetzt ist es mit seiner ganzen Erbschaft von Uebeln zu mir gekommen, und ich gäbe es gern hin, wenn – aber ich habe kein Recht, Sie mit solchen Gefühlsausbrüchen zu belästigen. Bitte, vergessen Sie, was ich sagte, Herr Raymond, oder betrachten Sie es als die Klagen eines unglücklichen, durch schweres Geschick niedergebeugten Mädchens.«

»Aber ich wünsche nicht, es zu vergessen,« erwiderte ich, »Ihre Reichtümer können nur ein Segen für Sie sein, wenn Sie dieselben mit solchen Gesinnungen empfangen.«

»Nun aber,« begann sie in einem fast geschäftsmäßigen Ton, »möchte ich mit Ihnen über einen Gegenstand sprechen, der Ihnen unzeitgemäß erscheinen wird; nichtsdestoweniger ist er für mich von großer Wichtigkeit:

»Mein Onkel war, wie Sie wissen, bis zu seinem Tode damit beschäftigt, ein Buch über chinesische Sitten und Gebräuche zu schreiben. Es lag ihm viel daran, das Werk recht bald veröffentlicht zu sehen, und Sie werden begreifen, wie sehr mich darnach verlangt, den Wunsch des Toten auszuführen. Um dies aber zu thun, muß ich jemand haben, der die Vollendung des Buches überwacht; Herrn Harwell, bin ich entschlossen, sobald als möglich zu entlassen. Nun habe ich gehört, daß Sie vor allem für eine solche Arbeit befähigt wären, und obwohl es sich vielleicht nicht schickt, daß ich nach so kurzer Bekanntschaft eine derartige Bitte an Sie richte, so würde es mir doch zu großer Freude gereichen, wenn Sie die Güte hätten, das Manuskript durchzusehen und mir zu sagen, was ich zu thun habe.«

Es war merkwürdig, daß ihr Anliegen mit meinen geheimen Wünschen übereinstimmte, da mich schon seit langer Zeit die Frage beschäftigte, wie ich freien Zutritt in dieses Haus erlangen könne, ohne seine Bewohner oder mich selbst in irgend einer Weise ins Gerede zu bringen. Ich wußte damals noch nicht, was ich später erfuhr, daß nämlich Gryce mich für jene Arbeit empfohlen hatte.

Obwohl mich das Anerbieten mit großer Genugthuung erfüllte, hielt ich es doch für angemessen, meine Unfähigkeit für eine Arbeit zu erklären, die so ganz außerhalb meines Berufes lag, und der jungen Dame den Rat zu geben, sich an einen Sachverständigen zu wenden.

Aber sie mochte nicht darauf hören. »Herr Harwell hat Material die Hülle und Fülle,« entgegnete sie, »und kann Ihnen die nötige Auskunft erteilen, so daß Sie keine besonderen Schwierigkeiten haben würden.«

»Kann Herr Harwell nicht selbst die Arbeit übernehmen? Er scheint mir ein geschickter und fleißiger junger Mann zu sein.«

Sie schüttelte den Kopf. »Er selbst freilich hält sich für fähig, es zu thun,« sagte sie; »aber ich weiß, daß der Onkel ihn nicht einen einzigen Satz selbständig schreiben ließ, und ich wünsche ganz so zu verfahren, wie der Verblichene in diesem Falle gethan haben würde.«

»Doch vielleicht wird Herr Harwell es nicht gern sehen, wenn ein Fremder sich in seine Thätigkeit eindrängt.«

Sie machte große Augen. »Das kommt hier gar nicht in Frage,« versetzte sie. »Herr Harwell steht in meinen Diensten und hat sich meinen Anordnungen zu fügen; übrigens wird er sich auch gar nicht dagegen sträuben. Ich habe schon mit ihm gesprochen, und er ist damit zufrieden.«

»Nun gut,« versetzte ich, »ich verspreche Ihnen, die Sache in Erwägung zu ziehen. Auf alle Fälle kann ich das Manuskript einmal durchsehen und Ihnen meine Meinung darüber sagen.«

»Ich danke Ihnen herzlich,« rief sie; »ich weiß gar nicht, wie ich Ihre Güte lohnen soll. Aber möchten Sie nicht vielleicht Herrn Harwell sehen?« Sie ging auf die Thür zu, blieb aber plötzlich stehen und flüsterte beklommen: »Er ist in der Bibliothek, scheuen Sie sich davor, sie zu betreten?«

Ich unterdrückte das Grauen, welches ich bei der Erwähnung dieses Ortes empfand, und verneinte ihre Frage.

»Die Papiere befinden sich alle dort, und, wie er sagt, kann er an seinem alten Platze besser arbeiten, als irgend wo anders. Wenn Sie es aber wünschen, so lasse ich ihn herunterrufen.«

Darauf mochte ich indessen nicht eingehen und schritt voran, dem Fuße der Treppe zu.

»Ich habe schon daran gedacht, das Zimmer verschließen zu lassen; aber ein gewisses Etwas hält mich immer davor zurück. Ebenso wenig vermag ich es, dieses Haus aufzugeben; eine geheime Macht, der ich nicht widerstehen kann, zwingt mich, allen seinen Schrecknissen die Stirn zu bieten. Und doch,« fügte sie hinzu, »lebe ich in beständiger Furcht; zuweilen glaube ich im Dunkel der Nacht, – aber ich will Sie nicht mit meinen Albernheiten belästigen, ich habe schon zuviel gesagt. Kommen Sie!« Und mit einem raschen Zurückwerfen des Kopfes stieg sie mit mir die Treppe empor.

Als wir das verhängnisvolle Gemach betraten, saß Harwell in dem einzigen Stuhl, den ich unbesetzt zu finden erwartet hätte, und als ich seine hagere Gestalt betrachtete, die sich über die Stelle neigte, wo kurz vorher seine Augen den starren Körper seines ermordeten Prinzipals geschaut hatten, mußte ich mich über die Kaltblütigkeit dieses Mannes wundern, der angesichts solcher Erinnerungen nicht nur die Stätte des Verbrechens für seine Benutzung in Anspruch nehmen, sondern auch seine Arbeit mit so merkwürdiger Ruhe und Genauigkeit daselbst verrichten konnte. Doch im nächsten Moment entdeckte ich, daß die Verteilung des Lichtes im Zimmer jenen Platz zu dem allein zweckmäßigen machte. Sofort wich mein Staunen der Bewunderung darüber, mit welcher Selbstlosigkeit Harwell sein persönliches Gefühl den Anforderungen der Notwendigkeit geopfert hatte.

Bei unserem Eintritt blickte er mechanisch auf, erhob sich jedoch nicht, und sein Antlitz trug den Ausdruck vollständigen Versunkenseins.

»Er ist außerordentlich zerstreut,« flüsterte Mary, »ich glaube nicht, daß er weiß, wer ihn gestört hat.« Sie trat vor, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Ich habe Herrn Raymond mitgebracht,« sagte sie, »er ist so freundlich gewesen, auf meine Wünsche betreffs der Fertigstellung des Manuskriptes einzugehen.«

Harwell stand langsam auf, wischte seine Feder aus und legte sie beiseite, doch mit einer Miene, daß ich merkte, wie unangenehm ihm die Unterbrechung war. Deshalb wartete ich es auch nicht ab, bis er sprach, sondern ergriff das umfangreiche Manuskript, welches, in einen Haufen zusammengeschichtet, auf dem Tisch lag, und sagte: »Es scheint sehr deutlich geschrieben zu sein; wenn Sie mir erlauben, so sehe ich es mir einmal an.«

Er verbeugte sich, murmelte ein Wort des Einverständnisses, nahm, sobald Mary das Zimmer verlassen hatte, seinen Sitz wieder ein und ergriff die Feder.

Ich blickte dem Sekretär fest in das Gesicht und sprach: »Ich bin sehr erfreut, Sie einen Moment allein zu sehen, Herr Harwell, wenn es auch nur wäre, um Sie zu fragen –«

»Etwa wegen des Mordes?«

»Ja,« antwortete ich.

»Dann,« entgegnete er achtungsvoll, aber fest, »bitte ich Sie, mir zu verzeihen, ich mag an dieses traurige Ereignis gar nicht denken, viel weniger aber noch davon sprechen.«

Aergerlich und von der Unmöglichkeit überzeugt, aus diesem Manne etwas herauszubringen, gab ich den Versuch auf und machte mich an das Manuskript, um den Inhalt desselben zu überfliegen. Nachdem mir dies über Erwarten geglückt war, ließ ich mich mit Harwell in ein kurzes Gespräch über den Gegenstand ein, und, zu der Ansicht gekommen, daß ich Fräulein Leavenworths Wunsch erfüllen könne, verabschiedete ich mich von ihm und begab mich in den Empfangs-Salon.

Als ich eine Stunde später das Haus verließ, war zum wenigsten ein Hindernis aus meinem Pfad entfernt. Wenn ich das eine gesteckte Ziel nicht erreichen sollte, so geschah es sicherlich nicht aus Mangel an Gelegenheit, die Insassen des Leavenworthschen Hauses ausforschen zu können.


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