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Vorwort

Für den Lesekreis, in welchem der Verfasser bekannt ist, bedürfte diese Schrift kein Vorwort. Was sie will, sagt sie klar, und was der Verfasser will, wissen seit zehn Jahren seine treuen Leser. Da dieses Büchlein aber möglicherweise in Kreise kömmt, wo weder der Verfasser noch seine früheren Schriften bekannt sind, so glaubt er bemerken zu sollen, er sei ein Republikaner, liebe das ganze Volk, nicht bloß einige Glieder desselben, und diese Liebe sei die Quelle seiner Schriften. In gleichem Maße, wie er das gesamte Volk, also vom höchsten Haupte bis zum niedrigsten, liebt, haßt er die falschen Freunde des Volkes, welche unter der Larve des Wohlwollens den Teufel wecken in des Volkes Brust und vom Schweiß und Blut des armen Volkes sich gieriger mästen als kaum je ein Tyrann kleinerer oder größerer Sorte sich gemästet hat. Vor solchen entlarvten Blutigeln gutmütige deutsche Handwerksbursche, deren schon so viele durch die verlarvten Freunde zugrunde gegangen sind, zu warnen, ist Zweck dieses Buches. Der Verfasser bezeichnet einstweilen bloß die Larven, nicht die Gesichter; wer noch für guten Rat empfänglich ist, wird die Gesichter bald erkennen und sich vor ihnen zu hüten wissen.

Schließlich bemerkt der Verfasser noch vorzüglich zuhanden allfällig neuer Leser, daß er nicht um Gunst und Gnade schreibt, sondern für das Volk, unbekümmert, schmecke es dem Volke süß oder bitter; er hält alle Schmeichler für niederträchtige Kreaturen, für den allerniederträchtigsten unter den Niederträchtigen aber den Volksschmeichler.

Lützelflüh, den 28. Jenner 1846
Jeremias Gotthelf


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