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Am Bergsee, wo die Wipfel steigen,
Bis in die Nacht hab' ich gelauscht,
Da hat der Wald mit seinen Zweigen
Die alte Zeit mir wach gerauscht:
Die Zeit, die nach zu kurzem Schimmer
Wie eine Sonn' hinabgeglüht,
Von der ein Nachglanz mir noch immer
Wie Spätrot in der Seele blüht:
Die Zeit, da ich mit dir geschritten,
Geliebtes Kind, im tiefen Hag,
Da ich in hoher Buchen Mitten
Zu deinen Füßen träumend lag;
Da du dein Aug' in meines senktest,
Und lächelnd bald und weinend bald
Mir deine junge Seele schenktest,
Und niemand wußt' es, als der Wald;
Da deine Hände mich gesegnet
Und deine Lippen, fromm gefeit,
Den meinen sanft im Kuß begegnet
Und sie zu reinem Lied geweiht.
O Zeit der Liebe, Zeit der Lieder,
Der stillen, grünen Waldeslust,
Wie zog von dir ein Odem wieder
Sehnsüchtig heut durch meine Brust!
Und du, die ewig mir erlesen
In meines Herzens Tiefen ruht,
Wie grüßte still mich all dein Wesen
Aus Laub und Dämm'rung, Luft und Flut!
Der nächtlich tiefe Himmel blaute,
Auf ging der Mond im dunklen See:
Mir aber war's, dein Auge schaute
Zu mir empor in stillem Weh.
Und da hinab die Bergeslehnen
Der Wind den feuchten Wald durchstrich,
Da fiel der Tau wie kühle Tränen,
Wie deine Tränen über mich.
Da hielt ich's nicht. Mit wildem Klopfen
Unbändig quoll mein Herz empor,
Und heiß vom Auge fühlt' ich's tropfen,
Wie damals, da ich dich verlor. |