Emanuel Geibel
Juniuslieder
Emanuel Geibel

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Im März.

        Es ist mir eben angetan,
Zwei schöne Augen sahn mich an,
Und in den süßen feuchten Schein
Blickt' ich zu tief, zu tief hinein.
Mir schwirrt der Kopf, mir glühn die Wangen,
Und nun kommt draußen der Lenz gegangen
Über die Hügel, über den Fluß,
Die Schwalbe zwitschert ihren Gruß,
Die Wolken ziehn, und zwischendrein
Fließet der lichte Sonnenschein,
Und aus dem klar vertieften Blau
Säuselt es linde, weht es lau,
Man meint, die Veilchen sind schon da.
Das ist ein sehnsuchtsvolles Weben,
Ein heimlich Locken und Leben
Allüberall, fern und nah.
Und du, mein Herz, wirst nie gescheit,
Lässest so willig dich verführen,
Öffnest der Sehnsucht Tor und Türen;
Von Liebesfreud' und Leid
Singest du Lieder,
Und bist so froh, bist ganz so töricht wieder
Als wie in deiner jungen Zeit.

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