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Ein stiller Teich träumt im verlassnen Park,
Von sonnendunklem Laub dicht überschattet.
Nur manchmal, wenn der Wind heftiger rauscht,
Huscht ein verlorner Lichtstrahl übers Wasser,
Und zittert ein erschrockenes Wellchen auf
Und hastet ängstlich in das Uferkraut.
Einsamer Weg führt um den stillen Teich,
Gleich ihm von hängenden Zweigen überdämmert.
Halbausgelöschte Spuren sind im Weg
Vom Regen halb verwaschen und vom Wind
Sacht überstäubt. Von wem erzählen sie?
Mir ist, als müßte diese große Stille
Ein Mädchenlachen plötzlich unterbrechen,
Aus ihrem grünen Traum aufstören. Wenn der Wind
Das Laub ein wenig hebt, und in dem Spiegel
Des dunklen Teichs ein Licht aufblitzt, gedenk ich
Eines tieflieben, jungen Augenpaares,
Das ich aus einem stillen Mädchentraum
Manchmal aufleuchten sehe, und ich meine,
Es hätte hier wohl einmal vor dem Bild
Parkstillen Friedens lieblich sich erhellt.
Ein sanftes Wellchen hebt sich an das Ufer.
Will es den Platz mir zeigen, wo sie stand?
Wo sie gesessen? Leise rauscht das Laub.
Es ist ein Flüstern. Ach, was flüsterts doch?
Nichts. Nur ein Laub im Wind. Doch in mir wacht
Ein Holdes auf und sucht nach Worten, findet
Nur einen lieben Namen, und der schwebt,
Leise dem Wind vertraut, über den Teich.
Bewahr den Namen, märchentiefe Stille,
Bewahre ihn, daß er, ein süßer Laut
Der lieblichen Natur, hier Heimat hat.
Und kehrt sie wieder, wandelt einmal noch
Durch diesen Frieden, der nun doppelt heilig,
Mag sie, wie ich heut, lauschend stehn und fragen:
Was flüstert doch das Laub? Und mag erröten
Und lächeln, meint sie, übern Teich her ruft
Ein andrer sie mit Namen.
Leise rauscht
Das sommerdunkle Laub rings um den Teich.
Ein Sonnenlächeln zittert auf dem Spiegel.
Und horch! Ein Mädchenlachen? Nein, Herz, nein.
Traumstille Einsamkeit nur atmete
Einmal aus ihrem Frieden selig auf. |