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Es bedarf nur weniger Worte, um dieselben der gegenwärtigen Uebersetzung der Lusiade des Camoens als Vorrede vorauszuschicken; und diese Vorrede kann füglich nichts enthalten, als die Ertheilung einiger Rechenschaft über das Unternehmen und über die Art, wie man damit verfahren zu müssen geglaubt hat.
Es gab in Deutschland keine Uebersetzung der Lusiade und keine Ankündigung hatte eine dergleichen Arbeit irgend wo versprochen, das Gedicht in der Originalsprache selbst war in wenig Exemplarien unter uns zu erlangen und daher, soviel hier und da von demselben gesprochen ward, seinem Inhalte und noch mehr seinem individuellen Geiste nach ziemlich unbekannt; VI die Uebersetzungen der uns literarisch näher bekannten auswärtigen Nationen von diesem Werke schienen nicht dazu geeignet, ein reines treues Bild von demselben darzubieten. Eine Uebersetzung der Lusiade endlich, die mehr noch als aus allen diesen Gründen unternommen ward, um durch diese Studie und durch ein kräftiges Ringen mit unsrer Sprache einige Herrschaft über dieselbe zu gewinnen, eine ernstlich gemeinte und mit redlichem Fleiß gearbeitete Uebersetzung der Lusiade endlich schien des Druckes nicht unwürdiger zu seyn als manches andre Produkt, das in Deutschland erscheint. Erst, als diese Arbeit bereits unter der Presse war, erschien der Anfang einer ähnlichen Arbeit.
Eine etwas nähere Verständigung glaubt man sich und dem Leser über die Idee der Ausführung im Einzelnen schuldig zu seyn, welcher man bey gegenwärtiger Uebersetzung nachgegangen ist; es könnte sonst auf Seiten des Lesers, zumal wenn er mit der Individualität des Originals nicht sehr bekannt wäre, manches für VII zufällig, seltsam und falsch verstanden angesehen werden, was nach der diesseitigen Ansicht für nothwendig, wahr und künstlerisch gehalten wird. Mit dürren Worten sey es daher erklärt, auf welche Weise und warum man die Uebersetzung der Lusiade eben auf diese Weise nehmen zu müssen geglaubt hat! Hierdurch soll einer Kritik der gewählten Ansicht nicht vorgegriffen, dieser Kritik selbst aber vielleicht irgend ein Mißverständniß erspart werden.
Das Gedicht ist in Portugiesischen Ottavereimen geschrieben; es mußte also in Deutsche Ottavereime übersetzt werden, jede andre Tonart würde, wie ein scharfsinniger Kenner des Gedichts bemerkt, den Styl desselben unvermeidlich zerstört haben. Einer der ersten Meister der poetischen Kunst gieng bey der Uebersetzung eines interessanten Bruchstücks der Lusiade von demselben Grundsatze aus. Erfreulich war es daher, nachdem ein großer Theil des nachstehenden Werkes bereits vollendet war, sich mit zween solchen Männern bey einer und derselben Ansicht zu VIII finden; ohne daß das Urtheil des Einen oder das Beyspiel des Andern früher einigen Einfluß auf die gewählte Manier gehabt hätte. Unbedeutend muß gegen solche Stimmen und gegen die Stimme des feinern Sinnes, der sich viele Jahre in ununterbrochener Liebe mit manchem Meisterstücke der südlichen Poesie unterhielt und dadurch für den leisern Anklang derselben nicht unempfänglich bleiben konnte, ein Raisonnement seyn, in welchem ein Berichtserstatter des Zustandes der neuesten Literatur in einer Zeitschrift unlängst, nach Anleitung des Meßkatalogs von Michaelis 1806 und ohne – wie sofort zu erweisen steht – auch nur ein Blatt von den zwei angezeigten Uebersetzungen der Lusiade gesehen zu haben, sich im voraus selbst über die Haltung dieser Uebersetzungen verbreitete.
Das Portugiesische Gedicht ist mit Ausnahme weniger Stanzen in weiblichen Ottavereimen geschrieben. In der gegenwärtigen Bearbeitung ist, und dies wenigstens bey einem größern Werke zum erstenmale, das Nehmliche versucht IX worden; der Grund dieses Versuches war nicht das Bestreben, dadurch die Arbeit zu erleichtern, wie wohl Jeder eingestehen wird, welcher überlegt, daß durch diesen Grundsatz sofort die enge Sphäre des Deutschen dreifachen Reimes von neuem um die größere Hälfte verengert werden mußte; so wenig man aber von dieser Seite den Vorwurf des Unfleißes befürchten zu dürfen glaubt, so wenig kann man auf der andern Seite dem Eindrucke vorgreifen wollen, den die ohne Unterbrechung forteilenden weiblichen Reime auf einen Leser machen müssen, der ohne viele Lectüre der Italiänischen, Spanischen und Portugiesischen Dichter und ohne den Gedanken, daß er die Uebersetzung eines Originalwerkes der weichsten südlichen Sprache lese, an den gewöhnlichen Wechsel des männlichen und weiblichen Reimes gewöhnt ist, und denselben im deutschen Buche wieder finden zu müssen glaubt. Wenn indessen versichert wird, daß man mit den Bedenklichkeiten, die gegen diesen Grundsatz der Bearbeitung im Allgemeinen erhoben werden X können, nicht unbekannt ist; so dürfte von der andern Seite die aufrichtige Versicherung doch auch einige Rücksicht verdienen, daß bey der zu einer poetischen Uebersetzung doch wohl nicht füglich zu entbehrenden Bekanntschaft mit dem Genius und der Individualität des Dichters und der südlichen Poesie überhaupt, und nach möglichst scharfer Würdigung der nöthigen Farbengebung, die nur selten unterbrochne Durchführung des weiblichen Reimes als nothwendig erschienen sey, um der Uebersetzung wenigstens einen Schatten des weichen Anklangs mitzutheilen, welcher – freilich in unendlicher Progression, dem Originale so eigenthümlich ist. Man kann übrigens hinzusetzen, daß auch von dieser Seite die gegenwärtige Arbeit sich unvermuthet, und ohne daß man bey derselben desfalls einige Notitz gehabt hätte, mit dem köstlichen Fragmente des schon oben bezeichneten Meisters, auf einem Wege fand, und daß dieses Begegnen, wie billig, gar sehr zu desto muthigerer Beobachtung der angenommenen, von einem Kenner XI in vollem Sinn des Worts gutgeheißenen, Norm beigetragen hat.
Was endlich die Haltung des Tones der Uebersetzung selbst betrifft, so glaubte man nie vergessen zu dürfen, daß das Original des Gedichts zwar elegant und rein geschrieben ist, daß aber denn doch der Inhalt desselben an manchen Stellen durch seltsame Erfindung, prunkende Gelehrsamkeit, jähe Abwechslung des Tons, Vermischung der Mythologien, Bestrebung das Prosaische poetisch auszudrücken, und manche andre Individualität an ein früheres, weniger gebildetes Zeitalter erinnert. Schon deswegen schien es, müsse das Ganze mehr roh antik als gekünstelt modern gehalten werden, weil sonst die Verzierung dem alten etwas gothischen Bau nicht entsprochen haben würde; darum schien so manches Prunkwort, durch welches allein schon man zu einer gewissen Zeit etwas poetisches zu construiren glaubte, entfernt bleiben zu müssen, es lag von der Einfalt jenes Zeitalters zu weit ab. Darin schien, wiewohl dies auch bereits durch XII die verschlungne Organisation der Ottave-Stanze nöthig ward, das Alterthümliche des Gedichts am ersten durch Periodenbau und Haltung der Construction angedeutet werden zu müssen. Darum endlich aber auch wurden veraltete Worte und gezwungene Reime wiederum absichtlich vermieden; denn die Nachbildung sollte zugleich mit der eigenthümlichen Farbe einer abgelegenen Zeit, wo möglich auch einen Wiederschein der netten Eleganz erhalten, wegen deren der Styl der Portugiesischen Lusiade schon längst ausgezeichnet ward.
Wenn übrigens nicht dafür Sorge getragen wurde, den prosaischen Stellen der Lusiade einen poetischen Anstrich zu geben, anscheinende oder wirkliche Mängel zu verhehlen oder zu vertünchen, oder gar zu den Schönheiten des Originals freigebige Beiträge aus unsrer Zeit zu machen, so glaubt man dafür nicht Verzeihung erbitten zu dürfen, in der That sollte nur eine Uebersetzung geliefert werden, und bey dieser erschien Treue, selbst bis zu demjenigen, wodurch XIII das Original weniger vortheilhaft charakterisirt wird, als das erste Gesetz, wenn auch nicht schon die tiefste Ehrfurcht vor dem großen Manne, dem es galt, von der Idee, ihn etwa unter der Firma einer Bearbeitung oder Nachbildung kecklich und leichtsinnig meistern zu wollen, zurückgeschreckt hätte.
Und dies wären diejenigen Grundsätze, auf welche man hindeuten zu müssen glaubte, um das, was mit gegenwärtiger Uebersetzung geleistet werden sollte, klar und deutlich anzuzeigen. Allerdings ist durch Aufstellung des Ideals, welches dieser Bearbeitung der Lusiade vorschwebte, eine Kritik über die größere oder mindere Annäherung an dieses Ideal noch leichter und mancher strengen Rüge vielleicht nur zu sehr vorgearbeitet worden; wenn aber diese Uebersetzung, ohne jeden Anspruch, als den auf die Billigung eines redlichen und mit Liebe verwendeten Fleißes dem literarischen Kenner älterer Poesie übergeben wird, und durch die mehrjährige Beschauung des großen Urbilds selbst die XIV Einsicht in manche Unvollkommenheit der Kopie ohnehin fast immer lebendiger geworden ist, so dürfte wenigstens eine Kritik ohne Bitterkeit zu erwarten seyn, wenn auch der künftige Kunstrichter nicht etwa durch ähnliche Arbeiten die Erfahrung der Schwierigkeit derselben selbst gemacht hätte, oder ihm eine recht lebendige Ueberzeugung von der Wahrheit eigen seyn sollte, daß in jeder Kunst, wie Lessing von der Malerei sagt, der Weg aus dem Kopfe bis zu der Hand weit sey, und mancher Mangel leise gefühlt, mancher Schatten scharf bemerkt werden könne, ohne daß er darum allemal in der Macht des Künstlers stehe, sich selbst in seinen eigenen Forderungen auf die nächsten Monathe zufrieden zu stellen. XV
Zu einer Lebensbeschreibung des Luis de Camoens sind die eignen Werke dieses Dichters selbst die besten und fast einzige Quelle. Sein erster Biograph, Manoel Severim de Faria sah sich, nachdem kaum erst 50 Jahr nach dem Tode des Camoens verflossen waren, aus Mangel an andern Nachrichten genöthiget, hauptsächlich aus dieser Quelle zu schöpfen. Der Polygraph und unermüdliche Kommentator der Werke des Camoens, Manoel de Faria und Sousa, der später in seiner Lebensbeschreibung des Dichters nur Nachträge lieferte, hatte wohl ebenfalls wenig bessere Hülfsmittel zu seinem Gebrauche. Darf man sich daher wundern, daß es der Daten so wenig giebt, und daß auch über manchen dieser, für uns geretteten, Daten eine nun wohl kaum irgend mehr zu erhellende Dunkelheit schwebt: dürfen wir mit jenen Biographen rechten, daß sie uns des Individuellen – was wir eben in den Geschichten ausgezeichneter Männer recht eigentlich suchen – so wenig XVI überlieferten, wenn wir die damaligen Zeitverhältnisse etwas näher betrachten? Wie wenig bemerkt, geachtet und hervorgesucht war der Dichter während seines Lebens! Wie viele Jahre war dies Leben selbst, eben als es sich zu der männlichsten Reife ausgebildet hatte, den Augen seiner Europäischen Mitbürger gleichsam entrückt, und einem fernen Lande hingegeben, wo es unter rohen Soldaten und Kaufleuten, die es wohl kaum ahnten, welch ein Mann mitten unter ihnen wandelte, unbeachtet und gleichsam als etwas alltägliches vernachläßiget, verwelken mußte! Wie untheilnehmend an allen Erscheinungen und Wundern der intellectuellen Welt und der Welt der Kunst schildert uns nicht Camoens an so vielen Orten selbst seine Europäischen Zeitgenossen! Wie hätten diese Menschen mit Liebe und Theilnahme dem tiefern, innigern Leben eines Mannes folgen sollen, der mitten unter ihnen zuletzt beinahe verhungern mußte; wie hätten sie auf die Entfaltung, auf die allmählige Bildung eines Geistes merken sollen, von dessen künftigem Glanze sie wahrscheinlich keine Ahnung hatten! Und dann, in welche Zeiten fiel das Leben des Camoens! So glorreich die Jahre seiner Jugend und seines Mannesalters für das Vaterland waren, so waren sie es doch nur durch das rastlose und angestrengt-concentrirte Streben der ganzen, nicht zahlreichen Nation nach Handel und Eroberungen in dem neugefundenen Indien! Mit König Sebastians unglücklicher Schlacht und seinem Tode in XVII Africa kam ein schweres Verhängniß über das ganze Volk und recht eigentlich auch über das rühmliche Alter des Camoens. Die ganze Nation fast gieng unter, mit ihren Reichthümern, mit ihrer Nationalehre und mit ihrem Stolze. Zeiten eines solchen Jammers und einer solchen Verwirrung waren nicht dazu gemacht, um eine so holde Erscheinung als Camoens herrliches Nationalgedicht war, mit ruhiger, voller Hingebung zu empfangen, oder den Sänger selbst mit ernster Theilnahme und warmer Liebe ins Auge zu fassen. Doch nun zu dem Wenigen was wir von Camoens wissen!Anmerkung: Sehr viel Interessantes über den Dichter, seine Lusiade und seine übrigen Werke enthält Bouterwecks Geschichte der Portugiesischen Poesie und Beredsamkeit.
Auch bey ihm, dem Homer der Portugiesen – wiewohl darum die Lusiade weder nach dem Maasstabe der Ilias noch dem der Odyssee gemessen werden darf – streiten sich mehrere Städte, und zwar Lissabon, Coimbra und Santarem um die Ehre, sein Geburtsort gewesen zu seyn; doch scheinen für Lissabon mehrere Gründe zu entscheiden. Nicht viel genauer bestimmt ist Camoens Geburtsjahr. Einige setzen es in das Jahr 1517. Andre in das Jahr 1524. Seine Abkunft war aus altadelichem Geschlechte. Die Familie der Camoens hatte schon im Jahr 1370 in Portugal unter dem Könige Ferdinand in großem Ansehen gestanden.. Der Vater des Dichters hieß XVIII Simon Vaz de Camoens, die Mutter Anna de Macedo, ebenfalls von altadelichem Geschlechte. Durch seine Großmutter väterlicher Seite hieng die Familie selbst mit dem Geschlechte der Gama zusammen; und vielleicht nennt Camoens deshalb Vasco da Gama in der 99sten Stanze des fünften Gesangs nicht ohne Beziehung unsern Gama. Das Jünglingsalter des Dichters – denn von der Kindheit desselben wissen wir nichts – hob auf der Universität zu Coimbra mit dem Studium der Philosophie, der humanistischen Wissenschaften und der Poesie an; und die letztre trieb schon in dieser Periode schöne Blüthen; dennoch scheint es nicht, als wenn ihn diese Erzeugnisse seines Geistes mit einigen vorzüglichen poetischen Köpfen, welche mit ihm zugleich in Coimbra studirten und mit vereinten Kräften eine Art poetischer Schule bildeten, in nähere Bekanntschaft gebracht hätten; Camoens blieb, ohne vielleicht auch nur von ihnen verstanden zu werden, allein stehen, wie er durch sein ganzes übriges Leben hin mit seiner Muse in seinem Vaterlande allein stand. Vielleicht ward aber auch nur darum sein großes Nationalgedicht nach Inhalt und Ausführung das Einzige in Portugal. Mit den Kenntnissen, die sein Zeitalter ihm geben konnte, reichlich ausgerüstet, ein schöner, feuriger, edler Jüngling, begab sich Camoens an den Hof von Lissabon, ohne daß wir jedoch wüßten, welche bestimmte Hoffnungen dabey seinen Entschluß geleitet haben mögen. Er gefiel bald, XIX vorzüglich den Damen, allein die rücksichtslose, dem Camoens mit vielen frühern Portugiesischen Dichtern eigne, Unbefangenheit, mit welcher die poetische Welt in ihrem Innern mit allen Hoffnungen und Wünschen eines poetisch leicht und schnell afficirten Gemüthes in die wirkliche versetzt werden und diese sich gleichsam in Jene fügen sollte, verleitete vielleicht auch hier den durch Liebenswürdigkeit und die Gaben der Musen um so gefährlichern jungen Mann zu Unbesonnenheiten, die man ihm, seiner artigen Gedichte wegen, nicht zu Gute halten zu können glaubte. Camoens ward vom Hofe entfernt. Man vermuthet, daß Catharina de Attayde oder Almada, eine Hofdame, mit ihm in zärtlichern Verhältnissen gestanden habe, als man am Hofe wünschte und daß er deshalb nach Santarem, den Geburtsort seiner Mutter, verwiesen worden sey.
Stets an die Geliebte denkend und sie besingend, konnte diese Entfernung den Gram des feurigen Gemüthes nur vermehren; vielleicht ergriff in dieser Stimmung der Gedanke den Camoens, daß Ruhe für sein Herz nur im Geräusche der Waffen zu hoffen sey, vielleicht glaubte er seine ökonomische Lage durch Kriegsdienste einigermaßen zu verbessern, vielleicht endlich hatte selbst der Feldzug der Portugiesen in Africa, an dem er nun Theil nahm, als Kampf gegen die ungläubigen Mauren oder Mohren, für seinen Religionseifer eben so hohen Reiz als für seinen Patriotismus – – wie wenigstens viele, aus XX seinem Innersten gesungene Stellen der Lusiade anzudeuten scheinen – kurz, Camoens begab sich nach Ceuta und focht daselbst, wie Einige sagen, an der Seite seines Vaters selbst, und unter dem Commando des Antonio de Noronha gegen die Ungläubigen. Ein Metallstück aus einer Kanone der Maroccaner raubte ihm aber bald in der Meerenge von Gibraltar das rechte Auge. Er gieng nun nach Lissabon zurück, allein der verwundete Krieger fand daselbst eben so wenig Auszeichnung und Belohnung, als ehemals der Dichter gefunden hatte.
Mit der glühendsten Liebe zu seinem Vaterlande, die ihn auch später trotz mancher unwürdigen Behandlung, welcher er ausgesetzt ward, niemals verließ, aber auch mit dem glühendsten Hasse gegen manche Großen, von dem er sich zur Ungebühr vernachläßiget, vielleicht verfolgt, glaubte, beschloß Camoens nunmehr, Portugal auf immer zu verlassen. Im Jahr 1553, also nach Einigen im 29sten, nach Andern im 36sten Jahre seines Alters, schiffte er sich auf der Flotte, welche den Königen von Cochim und Porca zu Hülfe segelte, nach Indien ein. Seine letzten Worte bey der Abfahrt sollen die des Scipio Africanus gewesen seyn: Undankbares Vaterland! du sollst meine Gebeine nicht besitzen. Aber auch in Indien giengen keine bessern Tage für ihn auf. Camoens mußte verschiedenen Expeditionen zur See als Freiwilliger beiwohnen, um auf diese Weise seinen Unterhalt zu finden, und ohne daß es ihm XXI gelungen wäre, durch seine Dienste besondere Vortheile für sich erringen zu können. Die Liebe zur Dichtkunst allein, die ihn nie verlassen hatte, blieb ihm auch hier, als der einzige Stern seines Lebens zu Glück und Unglück treu, allein, so wie die vielleicht nur poetisch empfangene und ausgesprochene Liebe am Hofe zu Lissabon höchst wahrscheinlich die Ursache seiner Entfernung von demselben gewesen war, so führte ihn auch jetzt die Poesie und sehr möglicherweise das Mißbehagen, das ein so aufstrebender Geist über eine überall niederdrückende und einengende bürgerliche Lage empfinden mußte, auf den Abweg der Satyre. Camoens schrieb, neben der fortlaufenden Beschäftigung mit seinem großen Lieblingswerke, der Lusiade, die er nach Einigen bereits zu Coimbra, nach Andern während seines ersten Aufenthaltes zu Lissabon angefangen hatte, und neben manchem kleinern und für ihn wenigstens unschädlichen Gedichte auch noch Disparates na India, Thorheiten oder Narrheiten in Indien und Relacion de fiestas en Goa, Bericht von Festen in Goa. Die Folge dieser bittern Herzensergießungen war ein Befehl des damaligen Gouverneurs Francisco Barreto, durch welchen Camoens im Jahr 1556 auf die chinesische Insel Macao verwiesen ward. Hier bekleidete er das Amt eines Provedor môr dos defuntos oder Administrators der Verlassenschaften der Verstorbenen, um soviel, als zu seiner Subsistenz nöthig war, zu gewinnen, hatte aber doch noch außer seinen XXII Amtsgeschäften Muße genug, um an seinem Heldengedichte fortzuarbeiten und selbst Reisen, wie z. B. nach den Moluckischen Inseln zu unternehmen. In Macao selbst führt noch jetzt eine Grotte den Namen der Grotte des Camoens. Der Dichter soll in ihr einen Theil seiner Lusiade zu Stande gebracht haben.
Sobald unterdessen ein neuer Vicekönig von liberalern Grundsätzen, nehmlich Constancio de Braganza, in Goa die Stelle des Barreto erhalten hatte, ward dem Camoens sehr leicht die Erlaubniß zu Theile, aus seiner Verbannung wiederum nach Goa zurückkehren zu dürfen. Aber auf dieser Reise wäre auch beinahe der Dichter selbst, mit sammt der Frucht seiner vieljährigen Arbeit und seiner schönsten Kraft, untergegangen und dadurch für die Welt auf immer verloren gewesen. Ein Sturm traf in der Höhe von Camboja auf das Schiff, das ihn trug; schon sein Vater war vor dieser Küste mit seinem Vermögen verunglückt und dem Sohne schien dasselbe Loos bevor zu stehen. Das Schiff sank und Camoens wäre verloren gewesen, wenn er sich nicht durch Schwimmen an die Küste hätte retten können. Doch brachte er nichts auf dem Schiffbruch mit sich an das Land, als sein Gedicht, das nun einmal bestimmt war, der ganze Reichthum des edeln Mannes zu seyn, und ihm alles andre Glück der Erde zu ersetzen. Sehr schön läßt Camoens in der 128sten Stanze des 10ten Gesanges die weissagende Thetis diese Begebenheit XXIII dem Mecom, in dessen Strömung er ans Land kam, verkündigen.
So lang Constancio de Braganza lebte, gieng es Camoens in Goa sehr wohl; aber nur zu bald starb dieser Gönner und der neue Vicekönig de Redondo gab vielleicht nur zu bereitwillig den Feinden, die Camoens einer treulosen Verwaltung seines Amtes in Macao beschuldigten, Gehör; Camoens war genöthiget, seine Rechtfertigung aus seinem Gefängnisse zu führen. Sie soll ihm aber völlig gelungen seyn, und er würde eines Vergehens wegen nicht länger in Haft haben bleiben müssen, wenn nicht wiederum Einer seiner Gläubiger, Namens Fiossecos, ihn vom Neuen fest gehalten hätte. Ein scherzhaftes Gedicht an den Vicekönig befreite ihn endlich aber auch aus dieser Verlegenheit.
Durch alle diese Unfälle war ihm nun aber auch der Aufenthalt in Indien wo möglich noch verhaßter geworden, als ihm jemals der in Portugal gewesen war. Er ließ sich daher von Pedro Barreto, welcher Commandant von Sofala geworden war, leicht bereden, mit ihm und einigen andern angesehenen Männern die Reise dahin zu machen, da er von dort seine Rückkehr nach Europa leichter zu bewerkstelligen hoffte. Kaum aber war er in Sofala angelangt, als die Absicht, die Barreto bey seiner Theilnahme an dem Schicksale des, nun nicht mehr unbekannten, Mannes gehabt haben mochte, sich deutlicher zeigte; Camoens hatte in Sofala bey XXIV Barreto bleiben sollen, vielleicht, um dem Hofstaate desselben einigen Glanz durch seine Talente und seinen Namen zu geben, vielleicht auch um dem Gouverneur selbst durch Unterhaltung und Umgang Dienste zu leisten; beides war nicht in dem Plane des Camoens, denn er wollte nach Europa, und in diesem Widerspruche seiner Wünsche und der Wünsche seines bisherigen Beschützers, nahm dieser zu dem kleinlichen Hülfsmittel seine Zuflucht, den, von allem Gelde entblößten, Dichter wegen der für ihn bestrittenen Reisekosten an ohngefähr 200 Ducaten in Anspruch zu nehmen und denselben, so lange bis er diese Summe nicht bezahlen werde, in Sofala fest zu halten. Wirklich ward Camoens erst dadurch, daß einige billigdenkende Männer die Summe zusammengeschossen, und statt seiner bezahlten, aus dieser neuen Art von Gefangenschaft befreit und in den Stand gesetzt, in sein Vaterland zurück zu reisen.
So landete Camoens im Jahre 1569, noch ärmer als er weggegangen war, wieder in dem Hafen von Lissabon. Das einzige, was er mit sich brachte, war sein Gedicht. Aber dieses Gedicht allein auch – denn auf seine übrigen poetischen Produkte rechnete er nur wenig –war die einzige Frucht seines Jünglingsalters und seiner männlichen Jahre. Wie hätte er, im Alter bereits ziemlich vorgerückt und durch Menschenhaß und Widerwärtigkeiten fast gebrochen, noch daran denken können, neue Wege zu einer möglichen Verbesserung seiner Lage aufzusuchen und mit XXV Kraft zu verfolgen; er mußte Alles von seinem Gedichte, das recht eigentlich das Product so wie das Resultat seines ganzen reichen Lebens war, erwarten; er hatte Selbstgefühl genug, um wenigstens Etwas von seinem Vaterlande für ein Werk zu hoffen, das noch jetzt die Glorie einer schönern Zeit für eine Nation aufbewahrt, die beinahe Alles verloren hatte, was sie einst groß machte, für eine Nation, die schon wegen ihrer geographischen und literarischen Trennung von dem übrigen Europa mit dem großen Zeitalter ihrer eigenthümlichen Ehre bey der Nachwelt fast vergessen seyn würde, wenn Camoens nicht sein ganzes Leben, zwar unbelohnt und unanerkannt, aber still und ernst und edel an ein Nationalgedicht gesetzt hätte, wie kein andres neues Volk sich eines ähnlichen rühmen kann. Und wie fand nun Camoens sein Vaterland, als er den Boden desselben wiederum betrat? Eine ungeheure Pest verwüstete damals Portugal. Seit einem Jahre herrschte der junge König Sebastian. Zwar gnädig ward von diesem die Zueignung der Lusiade aufgenommen, die Camoens endlich nach abermaliger Ueberarbeitung im Jahre 1572 herausgab; allein, das was der Dichter gewünscht, gehofft, gefleht und –verdient hatte, – sorgenfreie Muße und ein Alter in Frieden, ward ihm nicht zu Theile. Eine Pension von nur 400 Realen und die auferlegte Verbindlichkeit, den Hof überall zu begleiten, konnte zu keinem von Beyden führen. Und auch dieses zweideutige, kümmerliche XXVI Glück sollte, gleichsam, als wenn der edle, ganz allein stehende Mann auch dies Wenige seiner Mitwelt habe zurückgeben sollen, um aller Schuld gegen dieselbe entbunden zu seyn, nicht lange dauern. Der Krieg mit Marocco brach aus. König Sebastian gieng nach Afrika. Sein Schicksal ist bekannt; in dem Treffen, das er zugleich mit dem Leben verlor, gieng die Nationalehre von Portugal und das schöne Zeitalter der bis dahin freien Nation unter; innerliche Unruhen brachen aus, Portugal ward ein Schauplatz des Jammers und der Zerrüttung. Was muß hier das zerdrückte Gemüth eines Mannes empfunden haben, der bey jeder Widerwärtigkeit, die im Leben auf ihn gestürmt hatte, gewohnt gewesen war, sich, wie ein großer Mensch, seiner selbst vergessend, in der Anschauung eines glorreichen, blühenden, freien, weithinherrschenden Vaterlandes zu trösten! Die Größe seiner Nation war der einzige Reichthum, den Camoens besaß. Dieser Reichthum vergalt ihm jeden Kummer und jeden Mangel seines Lebens. Die Lusiade ist gleichsam der Gebrauch jenes Reichthums, der Haushalt mit jenem Schatze, die Zinse, die er von jenem Kapitale zog. Als in den Sandwüsten von Marocco die Ehre und das Heil der Portugiesischen Nation untergieng, mußte ein Mann, der wie Camoens für seine Nation empfunden, gewünscht und gehofft hatte, zertrümmert und vernichtet werden, wenn auch seine Pension ihm fortdauernd richtig ausgezahlt worden wäre und nach XXVII einigen Nachrichten ein treuer Sclave, der ihn nach Europa begleitet hatte, sich nicht schon früher hätte entschließen müssen, des Nachts für seinen Herrn zu betteln, damit sich dieser nur noch auf den Straßen anständig zeigen könnte.
Nun war für Camoens Alles verloren; mit dem Glanze seines Vaterlandes gieng der letzte Zufluchtsort, wohin er sich aus dem Elende seiner Umgebungen noch bisweilen geflüchtet hatte, um freier zu athmen, verloren. Der Körper, der so unendlich vielen Anstrengungen, Abwechselungen und Unfällen nicht unterlegen hatte, unterlag dem Alter und dem trostlosen Blick in die Gegenwart. Von aller Hülfe und von Freunden entblößt, blieb ihm, als Krankheit und Schwäche an seinem Körper sichtlicher zu nagen anfiengen, keine Lagerstätte übrig, als in einem Hospitale und hier soll er auch im Jahre 1579 gestorben seyn. Erst mehrere Jahre nach seinem Tode ehrte Gonsalo Continho das Grab des Dichters mit einem marmornen Denkmale und der Inschrift:
Hier ruht Luis de Camoens, der Erste unter den Dichtern seiner Zeit. Er lebte arm und elend und starb auch so.
Und dies wären denn die Umrisse, die uns die Zeit mit einiger Zuverlässigkeit von der Sphäre dieses Mannes übrig gelassen hat; es sind dieser Umrisse wenig und sie geben gleichsam mehr den Rahmen für das Gemälde ab, als daß man aus ihnen XXVIII Camoens lebendiges Bild selbst zusammen setzen könnte; aber, darum fehlt uns dieses reine, lebendige und treue Bild nicht selbst. Zwar wissen wir nicht genau die Summe der Bedingungen, von welchen bald gehoben, bald gedrückt, Camoens frühere Bildung sich entwickelte, sein späteres Geschick sich wendete und sein letztes so kläglich schloß, aber wir können es lebendig erfahren, wir können es anschauen und empfinden, welch ein Mann Camoens auf der vollen Höhe seines Lebens war. In seiner Lusiade liegt sein großes Leben, sein ernster klarer, das Gewirr der Welt streng durchblickender Verstand, sein nach Verhältniß des Zeitalters reiches Wissen, sein großes Herz, und eine Poesie, die dieses Gedicht in dem Auge jedes Lesers, der das Zufällige der damaligen Welt von dem Wahren, Reinen und Schönen zu trennen weiß, und jedes Werk als ein Bürger der Zeit, in welcher es entstand, zu lesen verstehet, nie veralten lassen und Portugals Nationalehre auf ewige Zeiten retten wird.
1. Die Waffen und die Helden hoher Thaten, 2. Und jene Fürsten, in des Sieges Kränzen, 3. Es schweige nur von ihrer Flotten Bahnen 4. Und ihr! o meine Nymphen, ihr Tagiden! 5. Verleihet mir die Kraft zu großen Tönen! 6. Und Du! o edler Schild und feste Wehre 7. Du, zarter Zweig! der herrlich sich erschlossen, 8. Du großer König! in den weiten Reichen, 9. O! neig' auf kurze Zeit der Hoheit Strahlen 10. Von Vaterland und nicht von schnödem Lohne, 11. O! höre mich! Nicht leere Phantasien, 12. Statt ihrer sey ein Nuno Dir gesungen, 13. Und wolltest Du an König Carls des Franken, 14. Auch sollen meine Verse nicht vergessen 15. Und während ich sie sing' und furchtsam schweige 16. An Dir erstarrt der Blick des wilden Mohren, 17. Zween große AhnherrnKönig Johann der Dritte von Portugal, König Sebastians Großvater väterlicher Seite und Kaiser Carl der Fünfte, dessen Großvater mütterlicher Seite., in der Himmel Zone, 18. Doch während zögernd nahen diese Zeiten 19. Sie schiffen schon im weiten Meer die Bahnen, 20. Da sammeln sich der Götter hohe Schaaren 21. Die sieben Himmel haben sie verlassen, 22. Vor Allen ragte, herrlich anzublicken, 23. Auf andern Stühlen, welche tiefer stehen, 24. Ihr ewigen Bewohner dieser Zinnen, 25. Ihm wurde schon, ihr sahet es! verliehen, 26. Laßt mich vom alten Lob' ihr Götter! schweigen, 27. Ihr seht sie jetzt zu Größrem sich erheben, 28. Versprochen, nach des Schicksals ewgem Wollen, 29. Und, da es, wie ihr wißt, auf dieser Reise 30. Hier ward von Jupiter das Wort geendet, 31. Wohl weiß er, wie das Schicksal es beschieden: 32. Den Strom des Indus hat er einst bezwungen 33. Entgegen ihn will Venus mild berathen, 34. Aus diesen Gründen liebte sie Cythere 35. So wie der Nordwind mit des Sturmes Toben 36. Und Mars, der Göttin so in Lieb ergeben, 37. Am Helme, der wie Demant zu gewahren, 38. Er spricht: o Herr! dem unterthänig leben 39. Denn, hätte große Furcht nicht überwunden, 40. Und Du! o Vater mit dem starken Willen, 41. So sprach er und der Vater war gewogen 42. Doch während in den schönen Aetherhallen 43. Der Flotte wehen Winde sanft von oben, 44. Vasco von Gama, der so hoher Dinge 45. Denn stracks erscheint von Barken eng und klein 46. Der Barken Bau und Schnelle schien zu loben, 47. Und Baumwoll' ist es, was die Mohren kleidet, 48. Sie deuten mit den Armen winkend an, 49. Die Anker hatten noch nicht eingeschlagen, 50. Und bey dem frohen Mahl erheben Fragen 51. Und manche Fluthen haben wir durchreiset, 52. Um sein Geheiß in Werk und That zu stellen, 53. Wir sind, erwiedert Einer von den Mohren, 54. Es knüpft die kleine Insel, die uns nähret, 55. Und da ihr lange schon die Fluth durchschwommen, 56. So sprach der Mohr, und zu den Barken wendet 57. So floß die Nacht, als gäb' es nirgend Fahren, 58. Des vollen Mondes helle Schimmer trinken 59. Und als Aurorens Pforten sich erschlossen, 60. Der König nah't, die Flotte zu betrachten, 61. Und es empfängt mit Huld und milden Weisen 62. Die Mannschaft, auf das Takelwerk geschwungen, 63. Auch will er selbst die heil'gen Bücher sehen, 64. Der tapfre Held ergegnet drauf dem Mohren 65. Und Glauben weih'n wir Jenes reinen Lehren, 66. Die Bücher, so der Gottmensch, uns zu lehren 67. Und schon sind Diener auf sein Wort begriffen, 68. Und Bomben werden auch herbeigetragen, 69. Durch Alles aber, was der Mohr befindet, 70. Der Feldherr, ob der Fahren, die ihm drohten 71. So großen Haß und solchen bösen Willen 72. Und schon verläßt die wackern Portugiesen 73. Und JenerBacchus, nach der Fabel. schauet von der Himmel Zinnen, 74. Ist es im Rath des Schicksals auch beschlossen, 75. Es wollten einst, schon in den alten Tagen, 76. So sey es nicht! den Feldherrn, der verwegen 77. So sprechend wollt' er nun hernieder schweben 78. Zu diesem tritt er in bequemer Stunde, 79. Und wisse! sprach er, diese Christenhorden, 80. Auch weiß ich, daß der Feldherr sich bereitet, 81. Und sollte dies Erfolg und Ziel verfehlen, 82. Und als der Greis die Worte nun geendet, 83. Auch sucht er einen Diener seinen Ränken, 84. Und schon von NebojothsSiehe die vierte Anmerkung zum vierten Gesange. Gebirgen gleitet 85. Wohl hatte schon Verdacht sich offenbaret; 86. Die Mohren aber, die am Ufer stehen, 87. Es schweiften auf der Küste weißem Sande 88. Wie Kampf und Wuth des Ritters Eifer schwellen, 89. So hat der Böte Feuer sich erhoben, 90. Und noch ermatten nicht der Christen Hände, 91. Die Mohren fliehn, doch, ob sie auch erblassen, 92. Ein Kanot ist zur Rettung Dem verliehen; 93. Die Flotte heißt die Siegenden willkommen, 94. Der König sendet, Frieden zu erflehen, 95. Und da der Feldherr rastlos ist im Streben, 96. So nahmen Urlaub sich die Lusitanen, 97. Allein der Mohr, bekannt mit jenen Ränken, 98. Auch sagt er, gleichen Trug, wie den, zu hegen, 99. Dasselb' ist auch des falschen Mohren Streben, 100. Dahin lenkt nun der Schiffe frohe Reise; 101. Und, da es nicht gelingen will dem Mohren, 102. Nur kann auch dies die Wahrheit nicht begründen, 103. Die Insel ist so nah dem festen Lande, 104. Und, als der Admiral nun nah gediehen, 105. Zwar ist es Freundschaft, was die Boten bringen, 106. Im Meere solche Stürme, solche Fahren! |