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Einige Meilen südlich von der Hütte, auf einem sandigen Streifen des Strandes, standen zwei ältere Männer und verhandelten mit einander.
Vor ihnen dehnte sich der Atlantische Ozean, hinter ihnen der schwarze Weltteil mit seinen undurchdringlichen dunklen Urwäldern aus.
Wilde Tiere heulten und knurrten, und auch andere häßliche und unheimliche Geräusche drangen an ihr Ohr. Sie waren meilenweit gewandert, um ihre Hütte zu suchen, aber immer in einer falschen Richtung. Sie waren hoffnungslos verloren, als ob sie plötzlich in eine andere Welt versetzt worden wären. In einer solchen Lage mußten doch wohl all ihre Gedanken auf die sie bedrohenden Gefahren und auf den Weg gerichtet sein, der sie nach der Hütte zurückgeführt hätte.
Dem war aber keineswegs so.
Samuel T. Philander war am Sprechen.
Aber mein lieber Professor, sagte er, ich behaupte noch immer, daß wenn Ferdinand und Isabella im fünfzehnten Jahrhundert nicht über die Mauren in Spanien gesiegt hätten, die Welt heute um tausend Jahre voraus wäre. Die Mauren waren ein wesentlich toleranteres, weitherziges, liberales Volk von Ackerbauern, Handwerkern und Kaufleuten, das wirkliche Muster eines Volkes, das eine Zivilisation, wie wir sie heute in Amerika und in Europa vorfinden, möglich gemacht hätte, während die Spanier ...
Halten Sie ein, lieber Herr Philander, unterbrach ihn Professor Porter, ihre Religion schloß von vornherein die Möglichkeit, von der Sie sprechen, aus. Die Lehre Muhameds war, ist und wird immer ein Pesthauch sein, der den wissenschaftlichen Fortschritt tötet.
Verzeihung, Professor, sagte Mr. Philander, der seine Blicke in die Dschungel gerichtet hatte, da scheint sich etwas zu nähern.
Professor Archimedes Q. Porter wandte sich nach der Richtung, die der kurzsichtige Mr. Philander angedeutet hatte.
Lassen Sie doch das, Mr. Philander, versetzte er ärgerlich. Wie oft muß ich Sie auffordern, alle Ihre geistigen Fähigkeiten auf den einen Mittelpunkt zu sammeln, daß Sie die höchsten Kräfte Ihres Verstandes auf die wichtigsten Weltfragen anwenden, die große Geister allein beschäftigen können? Und jetzt muß ich bemerken, daß Sie so unhöflich sind, mich in meinen gelehrten Auseinandersetzungen zu unterbrechen, um meine Aufmerksamkeit auf einen dummen vierfüßigen Vertreter der Felis-Art zu lenken. Aber, was ich sagen wollte, Mr. – –
Herr Professor, ein Löwe! schrie Mr. Philander, indem er seine Augen auf eine undeutliche Gestalt richtete, die sich aus dem dunkeln tropischen Gebüsch abzeichnete.
Ja, ja, Mr. Philander, ein Löwe, wenn Sie durchaus in Straßenausdrücken reden wollen. Aber, was ich sagen wollte ...
Entschuldigen Sie, Herr Professor, unterbrach ihn Mr. Philander wieder, erlauben Sie mir, zu bemerken, daß zweifellos die Mauren, die im fünfzehnten Jahrhundert besiegt wurden, leider auch noch in der gegenwärtigen Zeit fortwirken. Aber ehe wir mit der Unterhaltung darüber fortfahren, wollen wir einmal sehen, wieweit sich die Felis carnivora uns schon genähert hat.
In der Zwischenzeit war nämlich der Löwe ruhig und würdevoll bis auf zehn Schritte an die Männer herangekommen, die dastanden und ihn neugierig betrachteten.
Das Mondlicht überflutete den Strand, und so hoben sich die Gestalten der beiden merkwürdigen Männer auffallend von dem gelben Sande ab.
Das ist doch nicht in Ordnung, rief Professor Porter ziemlich erregt aus. Noch nie, Mr. Philander, habe ich in meinem Leben gesehen, daß es einem dieser Tiere erlaubt wurde, außerhalb seines Käfigs umherzustreifen. Das ist doch ein ganz ungehöriges Vorgehen, das sich sicher der Direktor des nächsten zoologischen Gartens erlaubt hat.
Das ist richtig, Herr Professor, antwortete Mr. Philander, und es ist am besten, schnell zu handeln. Wir wollen weitergehen.
Indem er den Professor am Arme nahm, schritt Mr. Philander weiter, um aus der Nähe des Löwen fortzukommen. Sie waren erst ein Stück weit gegangen, als Mr. Philander zurückschaute und zu seinem Schrecken gewahrte, daß der Löwe ihnen folgte. Er faßte den Professor fester am Arm und beschleunigte seinen Schritt.
Aber was ich sagen wollte, Mr. Philander, fuhr Professor Porter fort.
Mr. Philander warf aber nochmals einen Blick rückwärts und sah, daß auch der Löwe seine Gangart beschleunigt hatte und noch immer dicht hinter ihnen blieb.
Er folgt uns! rief Mr. Philander und fing an zu laufen.
Nur langsam, Mr. Philander! sagte der Professor, diese unziemliche Hast paßt sich nicht für Gelehrte. Was werden unsere Freunde denken, wenn sie uns zufällig von der Straße aus sehen und bemerken, daß wir solche Possen treiben? Wir wollen uns doch würdevoller benehmen!
Mr. Philander warf nochmals einen verstohlenen Blick nach hinten.
O Schrecken! Der Löwe war mit gemächlichen Sprüngen kaum fünf Meter hinter ihnen.
Mr. Philander ließ den Arm des Professors los und fing an, mit solcher Eile zu laufen, als ob er an einem Wettrennen beteiligt wäre.
Wie ich also sagte, hatte Professor Porter wieder angefangen, und er schien jetzt weiter für sich reden zu wollen, aber als er ebenfalls hinter sich schaute, sah er die grausamen gelben Augen und das halb offene Maul der Bestie, und nun fing auch er an, mit fliegenden Rockschößen und seinem glänzenden Seidenhut hinter Mr. Philander her zu laufen.
Kurz vor ihnen streckte sich der Wald auf eine schmale Landzunge vor. Mr. Philander richtete offenbar seine großen Sprünge dorthin, um in den Schutz der Bäume zu gelangen. Zu gleicher Zeit schauten zwei scharfe Augen aus dem Dunkel dieser Bäume dem Verlauf dieses Wettrennens zu.
Es war Tarzan, der mit lächelndem Gesicht die beiden Männer laufen sah. Er wußte, daß sie von dem Löwen einstweilen nichts zu befürchten hätten, denn wenn dieser sich die leichte Beute entgehen ließ, so war das offenbar lediglich dem Umstand zuzuschreiben, daß er schon vollständig satt war.
Solange er den Bauch gefüllt hatte, tat er ihnen nichts zu leide, und wenn er nicht gereizt wurde, so ward er es vielleicht bald müde, ihnen zu folgen und kehrte in sein Lager in der Dschungel zurück.
Die Gefahr bestand aber darin, daß einer der beiden Männer stolpern und stürzen konnte. Der gelbe Teufel würde sofort über ihn herfallen, weil dann die Mordlust in ihm unweigerlich wieder aufflammte.
Als Tarzan die Flüchtlinge herannahen sah, schwang er sich auf einen niederen Ast. Sowie Mr. Samuel T. Philander zitternd unter dem Baum ankam und hinaufzuklettern versuchte, reichte Tarzan hinunter, ergriff ihn am Kragen und hob ihn neben sich auf den Ast.
Gleich darauf kam der Professor. Auch diesen beförderte er herauf und zwar gerade im selben Augenblick, wo der erstaunte Numa zu brüllen anfing, weil er bemerkte, daß seine Beute ihm entgangen war.
Die beiden Männer hielten sich keuchend an dem Aste fest, indes Tarzan mit dem Rücken am Stamm des Baumes saß und sie neugierig betrachtete.
Es war der Professor, der zuerst das Schweigen brach.
Ich bin peinlich berührt, Mr. Philander, sagte er, daß Sie so wenig männlichen Mut bei einer so untergeordneten Sache bewiesen haben, und daß Sie mich in Ihrer Furchtsamkeit veranlaßten, mich in so ungewohnter Weise anzustrengen. Ich muß aber meine Rede wieder kurz zusammenfassen. – Wie ich schon sagte, Mr. Philander, als Sie mich unterbrachen, die Mauren ...
Herr Professor Porter, unterbrach ihn Mr. Philander in eisigem Tone, die Zeit ist gekommen, wo die Geduld zum Verbrechen wird, selbst wenn sie in den Mantel der Tugend gehüllt erscheint. Sie haben mich der Feigheit beschuldigt. Sie geben vor, Sie seien nur gelaufen, um mich einzuholen, nicht aber um den Tatzen des Löwen zu entgehen. Nehmen Sie sich in Acht, Herr Professor! Ich bin ein verzweifelter Mann. Auch ein Wurm windet sich, wenn er getreten wird.
Halt, Mr. Philander, Sie vergessen sich.
Ich vergesse mich gar nicht, Herr Professor, sonst könnte ich die hohe Stellung, die Sie in der Wissenschaft einnehmen, und Ihre grauen Haare vergessen.
Der Professor schwieg einige Minuten, und die Dunkelheit verbarg das grimmige Lächeln, das sich auf seinem runzeligen Gesicht zeigte.
Unter ihnen ging der Löwe noch immer unruhig auf und ab. Das dritte Gesicht auf dem Baum war durch die dichten Schatten am Stamm verdeckt. Tarzan war ebenfalls still und unbeweglich wie ein geschnitztes Bild.
Endlich sagte der Professor zu Mr. Philander:
Sie haben mich sicher gerade rechtzeitig auf den Baum gezogen. Ich möchte Ihnen danken. Sie haben mein Leben gerettet.
Aber ich habe Sie nicht heraufgezogen, Herr Professor, sagte Mr. Philander. Vor lauter Aufregung habe ich vergessen, daß ich selbst von einem andern hier heraufgezogen wurde. Es muß noch einer hier auf dem Baume sein.
So, stieß Professor Porter hervor, sind Sie dessen ganz sicher, Mr. Philander?
Ganz sicher, Herr Professor, antwortete Mr. Philander, und ich denke, wir müssen uns bei ihm bedanken. Er muß rechts von Ihnen sitzen, Herr Professor.
Was sagen Sie da? fragte der Professor, indem er etwas näher an seinen Assistenten heranrückte.
Gerade in dem Augenblick dachte Tarzan, Numa habe nun aber schon lange genug unter dem Baum gelauert. Deshalb hob er seinen jungen Kopf gen Himmel und stieß den fürchterlichen Kampfruf der Menschenaffen aus.
Den beiden alten Herren klang es schauerlich in den Ohren. Zitternd hockten sie in ihrer unbequemen Stellung auf dem Aste. Als sie aber nach dem Löwen schauten, sahen sie, daß dieser auf einmal Halt machte, als er das schreckliche Geschrei hörte, sich umwand und schnell in der Dschungel verschwand.
Sogar der Löwe zittert vor Furcht, flüsterte Mr. Philander. Sehr merkwürdig, sehr merkwürdig, murmelte Professor Porter, indem er ungestüm nach Mr. Philander griff, um das durch den Schrecken gestörte Gleichgewicht wieder zu erlangen. Zum Unglück für beide war es in diesem Augenblick um das Gleichgewicht Mr. Philanders ebenfalls sehr schlecht bestellt, und es bedurfte nur des liebenswürdigen Anstoßes des Professors in Verbindung mit seinem Körpergewicht, um eine Katastrophe herbeizuführen.
Einen Augenblick schwankten beide unsicher auf ihrem Aste, und dann fielen sie beide sich umarmend und beide zugleich schreiend, kopfüber vom Baum.
Das war eine fürchterliche Aufregung, denn beide sagten sich, ein solcher Sturz werde soviel Gliederbrüche zur Folge haben, daß an ein Fortkommen nicht mehr zu denken sei.
Zuerst versuchte Professor Porter ein Bein zu bewegen. Zu seinem Erstaunen war es noch unversehrt. Dann versuchte er auch das andere Bein und streckte es aus.
Merkwürdig, sehr merkwürdig, murmelte er.
Danken Sie Gott, Herr Professor, flüsterte Mr. Philander ihm zu.
Sie sind also nicht tot?
Still, still, Mr. Philander, antwortete der Professor, ich weiß es noch nicht genau.
Mit unendlicher Sorgfalt bewegte Professor Porter seinen rechten Arm hin und her. Gottlob, er war noch unversehrt! Ängstlich zog er dann auch den linken Arm unter seinem Körper hervor. Auch er bewegte sich noch wie früher.
Sehr merkwürdig, sehr merkwürdig! meinte der Professor.
Wem geben Sie eigentlich diese Signale? fragte Mr. Philander spöttisch.
Professor Porter würdigte ihn aber keiner Antwort. Jetzt hob er vielmehr auch seinen Kopf vorsichtig vom Boden und nickte damit wohl ein halbes Dutzend mal.
Sehr merkwürdig, meinte er wieder. Er ist noch unversehrt.
Mr. Philander lag noch genau auf der Stelle, wo er hingefallen war. Er hatte es noch nicht gewagt, aufzustehen, denn er glaubte, er habe Arme, Beine und Rücken gebrochen.
Mit einem Auge war er auf weichen Boden gefallen, und mit dem andern verfolgte er erstaunt die sonderbaren Bewegungen, die Professor Porter mit seinen Gliedern machte.
Wie ärgerlich! rief Mr. Philander halblaut aus. Gehirnerschütterung, und die Folge davon: Geistesgestörtheit. Sehr schlimm in der Tat.
Professor Porter drehte sich jetzt auf der Erde. Vorsichtig bog er den Rücken, bis er einem Kater vor einem kläffenden Hunde ähnelte. Dann richtete er sich auf und befühlte die einzelnen Glieder seines Körpers.
Sie sind noch alle da! rief er aus. Sehr merkwürdig!
Während er sich aufrichtete und einen scharfen Blick auf den noch immer daliegenden Mr. Philander warf, sagte er:
Wohlan, Mr. Philander! Jetzt heißt es nicht länger auf der faulen Haut liegen. Wir müssen weiter gehen.
Mr. Philander hob jetzt auch das eine Auge aus dem schlammigen Boden und schaute in wortloser Wut auf Professor Porter. Dann versuchte er aufzustehen, und er war überaus erstaunt, als das ihm ohne weiteres glückte.
Er war aber sehr ungehalten über die ungerechte Verdächtigung, der er seitens des Professors ausgesetzt war, und er wollte ihm eben scharf erwidern, als seine Blicke auf eine seltsame Gestalt fielen, die nur wenige Schritte von ihnen stand und sie aufmerksam betrachtete.
Professor Porter hatte seinen seidenen Hut wiedergefunden, den er beim Hinaufklettern verloren hatte, und setzte ihn wieder auf. Als er nun sah, daß Mr. Philander scharf nach etwas hinter ihm Befindlichen ausschaute, wandte er sich um und erblickte den wilden Menschen, der nackt bis auf ein Schurzfell und etwas Metallschmuck unbeweglich vor ihnen stand.
Guten Abend, mein Herr, sagte der Professor, indem er den Hut lüftete.
Statt einer Antwort gab der Waldmensch ihnen ein Zeichen, sie möchten ihm folgen. Er ging ihnen schon voraus und zwar in der Richtung, aus der sie vorhin gekommen waren.
Ich denke, wir tun am besten, ihm zu folgen, sagte Mr. Philander.
Bei Leibe nicht, Mr. Philander, erwiderte der Professor. Vorhin behaupteten Sie, die Hütte liege südlich von uns. Ich zweifelte daran, aber schließlich überzeugten Sie mich. Nun bin ich gewiß, daß wir gegen Süden gehen müssen, um unsere Freunde wiederzufinden. Deshalb werde ich südlich weitergehen.
Aber, Herr Professor, dieser Mann muß es besser wissen als wir. Er scheint hier einheimisch zu sein. Wir wollen ihm wenigstens einmal ein kurzes Stück folgen.
Nein, Mr. Philander, erklärte der Professor abermals. Mich überzeugt man nicht leicht, aber wenn ich einmal überzeugt bin, so ist mein Entschluß auch unerschütterlich. Ich werde in meiner Richtung weitergehen und wenn ich um den ganzen afrikanischen Weltteil herumwandern müßte, um mein Ziel zu erreichen.
Eine weitere Auseinandersetzung wurde durch Tarzan unterbrochen. Als er nämlich sah, daß die sonderbaren Männer ihm nicht folgten, kehrte er zu ihnen zurück. Er winkte ihnen nochmals, aber da sie noch stehen blieben und sich auseinandersetzten, verlor er die Geduld.
Er faßte den erschrockenen Mr. Philander bei der Schulter, und ehe dieser noch wußte, wie ihm geschah, hatte der Affenmensch ihm das Ende eines Seiles um den Hals geschlungen. Oho, Mr. Philander, sagte der Professor, wie können Sie sich eine so schimpfliche Behandlung gefallen lassen?
Kaum hatte er dies gesagt, als auch er gepackt und mit demselben Seile um den Hals festgebunden wurde.
Dann machte Tarzan sich auf, und zwar in der Richtung nach Norden, indem er den erschrockenen Professor und seinen Sekretär am Seile führte.
Die beiden alten Herren schwiegen. Sie waren müde und entmutigt, und der Weg kam ihnen stundenweit vor.
Als sie endlich auf eine kleine Anhöhe kamen, waren sie hocherfreut, die Hütte noch nicht hundert Meter weit vor sich liegen zu sehen.
Nun ließ Tarzan sie frei, und auf den kleinen Bau deutend, verschwand er in der Dschungel.
Sehr merkwürdig, sehr merkwürdig! sagte der Professor. Aber Sie sehen, Mr. Philander, daß ich wie gewöhnlich ganz recht hatte. Ohne Ihren hartnäckigen Eigensinn wären wir nicht einer ganzen Reihe demütigender, um nicht zu sagen gefährlicher Vorfälle ausgesetzt gewesen. In Zukunft lassen Sie sich also von einem reiferen und praktischeren Geiste leiten, wenn Sie eines weisen Rates bedürfen.
Mr. Philander fühlte sich durch den glücklichen Ausgang ihres Abenteuers so erleichtert, daß er auf eine Erwiderung verzichtete. Statt dessen nahm er seinen Freund beim Arm und eilte mit ihm auf die Hütte zu.
Es war wie eine Gesellschaft geretteter Schiffbrüchiger, die sich hier wiederfand. Die ganze Nacht hindurch erzählten sie sich ihre Abenteuer, und der Morgen dämmerte schon, ehe sie damit zu Ende waren.
Vor allem wurden sie nicht müde, über den sonderbaren Beschützer, den sie an dieser wilden Küste gefunden hatten, Vermutungen anzustellen.
Esmeralda war überzeugt, daß es niemand anders sei als ein Engel des Herrn, der vom Himmel gesandt wurde, um über sie zu wachen.
Clayton aber sagte lachend:
Esmeralda, hätten Sie gesehen, wie er das rohe Fleisch des Löwen verschlang, so hätten Sie ihn für einen sehr körperlichen Engel gehalten.
Das weiß ich nicht, antwortete Esmeralda, aber wenn er rohes Fleisch gegessen hat, so konnte er es jedenfalls nicht kochen. Wahrscheinlich hatte der liebe Gott in der Eile vergessen, ihm Streichhölzer mitzugeben, und ohne Streichhölzer konnte er doch kein Feuer machen.
Es war auch nichts Himmlisches in seiner Stimme, fügte Jane Porter hinzu, und dabei fuhr sie noch unwillkürlich zusammen, als sie daran dachte, wie schrecklich Tarzan gebrüllt hatte, als er die Löwin erlegt hatte.
Es entspricht auch nicht meinen vorgefaßten Begriffen von der Würde himmlischer Boten, bemerkte Professor Porter, wenn dieser Herr zwei hochgeachtete Gelehrte Hals an Hals bindet und sie durch die Dschungel führt, als ob es Kühe wären.