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Die Zeit, in der wir leben, wird oft das Zeitalter der Frau genannt. Nicht mit Unrecht, denn zu keiner Zeit hat die Frau mehr im Mittelpunkte des Interesses gestanden als in den letzten Jahrzehnten, seitdem das Schlagwort von der »Emanzipation der Frau« in die Welt gesetzt wurde, »Frauenrechtlerinnen« auftraten und die Frauenfrage einen der wichtigsten Teile der sozialen Frage zu bilden begann. Zieht man von dem Lärm, den diese »Bewegung« mit sich brachte, all das Überlaute, Übertriebene ab, das jede solche Agitation im Gefolge hat, so bleibt doch als brauchbare Frucht das tiefere, liebevollere Eingehen auf die Psyche der Frau übrig. Man bestrebt sich, das Seelen- und Geistesleben der Frau zu verstehen, man würdigt ihr Schaffen, auf welchem Gebiete sie sich auch betätigen mag, man erkennt ihre Verdienste an und zollt ihrer Arbeit die ihr gebührende Achtung. Die Frau selbst aber sucht nach Vorbildern, die ihr in ihrem Streben zur Richtschnur, zur Ermunterung und Ermutigung dienen könnten, deren Persönlichkeit und Wirken ihr ein Ansporn sein sollten, ihnen nachzueifern im Ringen nach allem Guten, Großen und Schönen.
Der Frauenwelt eine Reihe solcher Vorbilder vorzuführen, hat sich eine neue von uns in Aussicht genommene Biographien-Sammlung:
Frauenbilder
zur Aufgabe gestellt, wovon das erste Bändchen hier vorliegt. Daß in dieser Sammlung in erster Linie katholische Frauen berücksichtigt werden, ist durch die Gleichgültigkeit verursacht, die bereits bestehende Sammlungen ähnlicher Art hervorragenden Katholikinnen gegenüber bekunden, so daß fast der Anschein erweckt werden könnte, als fehle es uns an Frauengestalten, deren Persönlichkeit und Leistungen auf religiösem, sozialem, pädagogischem oder künstlerischem Gebiete der Schilderung wert wären. Und doch genügt schon eine flüchtige Revue über die Katholikinnen aller Zeiten, um eine solche Ansicht abzuweisen. Die einzelnen gefällig ausgestatteten und illustrierten Bändchen der Sammlung, von bekannten katholischen Schriftstellern und Schriftstellerinnen verfaßt, sollen in zwangloser Reihe erscheinen, voneinander unabhängig, aber gleich sein in dem Bestreben, das äußere und innere Leben bedeutender Frauen der Vergangenheit in lebendiger, allgemein verständlicher Darstellung auf gediegener historischer Grundlage zu schildern; sie sollen mit dem Zweck der Unterhaltung den der geistigen und seelischen Anregung vereinen, indem sie zu stillem Nachdenken, zur Selbstbesinnung, zu frommer Sammlung führen und in den Leserinnen den Wunsch und den Mut erwecken, es den größten und besten unter ihren Mitschwestern auf diesem oder jenem Gebiete gleichzutun. Die Sammlung wird sich somit in erster Linie in den Dienst der weiblichen Jugend stellen, darf aber auch auf das Interesse der reifen Frau rechnen, zumal da auch noch wenig bekannte Lebensbilder vorgeführt werden sollen. Sie wird ihrer ganzen Art und Anlage nach Kloster- und Mädchenschulbibliotheken, Volks- und Pfarrbüchereien, Familien- und Frauenlesezirkeln ebenso willkommen sein wie den Müttern, die ihren herangewachsenen Töchtern ein gediegenes Buch in die Hand geben möchten.
Herdersche Verlagshandlung.