Fredrika Bremer
Nina
Fredrika Bremer

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Vorwort.

Als die selige Demoiselle Rönnqvist an der unseligen Cholera in den letzten Zügen darniederlag, erhielt ich von ihr ein Packet nebst folgenden Zeilen:

»Da du die beste Freundin bist, die ich auf Erden besessen, so übersende ich dir einige Notizen, die ich über eine Familie entworfen habe, in welcher ich den besten Theil meines Lebens zugebracht. Sie können mit einiger Ausarbeitung eine Fortsetzung meiner »Töchter des Präsidenten« bilden. Wenn du findest, daß diese Papiere einiges Lesenswerthe enthalten, so bin ich überzeugt, daß du dich der Mühe unterziehen wirst, sie zu ordnen und zu einem Ganzen zusammenzustellen. Mit dem Alter der handelnden Personen, mit der Zeit, in welcher die Begebenheiten fallen, so wie mit den lokalen Verhältnissen kannst du ganz nach Belieben schalten und dich dabei derselben Freiheit bedienen, wie ich. Dieß alles ist von geringer Bedeutung bei einem Büchlein, das sich bloß mit der Geschichte des Herzens beschäftigt. Gerne überlasse ich dir die Ausführung meines schwachen Entwurfes. Du wirst sie gewiß besser zu Stande bringen, als ich selbst – denn du bist älter und das Leben ist eine Lehre, eine Schule, wo jedes weitere Jahr den Uebergang in eine höhere Klasse mit sich bringt. Auch ich gehe jetzt höher hinaufzusteigen, gehe zu lernen, wiewohl vielleicht nicht mehr zu schreiben. Lebe wohl bis – zu meinem lichteren Morgen!

Deine Emma.«

Ich habe gethan, was Emma Rönnqvist wünschte; wie? darüber magst du, mein Leser, urtheilen. Sieh einmal her!

»Und wer ist die Ich?« könntest du fragen. Geneigter Leser, ich bin – wenn du gut bist – und besonders wenn du unglücklich bist – von ganzem Herzen

deine Dienerin.

 


 


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