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Hugo von Hofmannsthal

Hugo von Hofmannsthal, der letzte, schon mit allen Zeichen der Morbidität zur Welt gekommene Sproß einer dem galizischen Uradel angehörigen Familie, deren Stammvater im heiligen Lande (wohin er in den Kreuzzügen als Fahnenträger Gottfrieds von Bouillon gekommen war) von den trauernden Jüdinnen als Sohn Davids empfangen wurde, und die sich im Laufe der Jahrhunderte mit allen Aristokratieen der Welt so vielfach und glücklich mischte, daß ihr Letzter geradezu als extrait quadruple des gesammten europöischen Hochadels bezeichnet werden kann, – ich übergehe, da die Periode ohnehin schon lang ist, die übrigen Adelsqualitäten Hugos und sage, indem ich den Satz neu anpfähle: Hugo von Hofmannsthal ist ein feiner Kerl. Es giebt nichts, das seiner Poesie verglichen werden könnte, es sei denn eine mit Spitzen in vielen Etagen besetzte seidene Damenunterhose. Unendlich prächtig, unendlich reich, unendlich glänzend, unendlich weich, und, ach, so lecker intim. Es steckt nicht immer viel dahinter, aber es läßt sich stets das Angenehmste ahnen.

Ruppige Leute vermissen an Hugos Versen den Erdgeruch. Die Trampeltiere! Haben Damenunterhöschen je nach Erde gerochen? Sind sie dazu da, nach Erde zu riechen? Wäre es nicht abscheulich, wenn sie nach Erde röchen? Ach, sie rascheln und rauschen so süß, und ihr Parfüm ist sehr hold. So roch, glaubts dem Steckbriefschreiber, die Königin von Saba, die unter den Urahninnen Hugos ist.


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