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Dieser Franz ist keine Canaille, sondern ein Messias. Wenn er leutselige Anwandlungen hat, begnügt er sich damit, eine Königskrone (mit einem Lorbeerkranz drum herum) zu tragen; für gewöhnlich zieht er im Schmuck der Dornenkrone einher. Es ist nicht zu sagen, wie gut sie ihm steht, zumal, wenn er den weißen Priestermantel dazu an hat, den er um die Schultern zu werfen versteht, wie der beste Statist am Stadttheater zu Kuhschnappel. Aus seinem Herzen quillt das Blut der Welt, seine Thränen sind träufende Perlen, und, wenn er schwitzt, sinkt das Bernstein im Preise. Daß er Heilandshände mit Lilienfingern hat, versteht sich am Rande.
Nun denkt euch, was geschehen müßte, wenn dieses Meerwunder einmal richtig zu dichten anfinge! Bei anderen Dichtern von einigem Selbstbewußtsein halt nur die Welt den Athem an; bei ihm aber würden sich direkt die Sonnensysteme vor Bewunderung versitzen, abgesehen davon, daß sämmtliche Wöchnerinnen Frühgeburten kriegten.
Es ist klar, daß ein solcher Überdichter eine fortwährende Weltgefahr bedeutet. Indessen! Franz ist Heiland genug, um milde zu sein. Er weiß, was geschehen muß, wenn er den ganzen Messias in sich verjambt; darum giebt er nur kleine schlechte Bruchstücke von sich, die gewissermaßen Warnungssignale sind: Seid auf der Hut! Hier schlummert ein Vulkan! Wenn ich mal anfange, wirds eklig!
Und so zwingt ihn seine grenzenlose Größe, die gigantische Gewalt seines poetischen Wesens im weltenbergenden Busen zu verschließen und nur, wie aus einem Ventile, kleine lächerliche Mäuse herauszulassen, die gar kläglich pfeifen.