Honoré de Balzac
Die Kleinbürger
Honoré de Balzac

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Als die Cardinal die Mansarde des Bettlers wieder betrat, fand sie ihn immer noch in der gleichen Schlaftrunkenheit: sie verabschiedete die Frau Perrache und nahm an der Tür das Quantum kleingemachten Holzes in Empfang, das sie bei dem Auvergnaten in der Rue Férou bestellt hatte.

In eine irdene Kasserole, die sie sich besorgt hatte, und die in die Öffnung paßte, in die die armen Leute auf ihrem Ofen den Kochtopf stellen, goß sie zwei Drittel des Weins, den sie besorgt hatte, und warf die Mohnköpfe hinein; dann machte sie ein starkes Feuer darunter an, um schnell die besprochene Abkochung zu erhalten.

Das Prasseln des Feuers und die Wärme, die sich bald im Zimmer verbreitete, weckten Toupillier aus seinem Schlafzustande. Als er sah, daß sein Ofen brannte, rief er:

»Feuer hier? Ihr wollt wohl das Haus anstecken!«

»Aber Onkelchen,« erwiderte die Cardinal, »das Holz habe ich für mein Geld gekauft, um Ihren Wein anzuwärmen. Der Arzt hat verboten, daß Sie kalten trinken.«

»Wo ist der Wein?« fragte Toupillier jetzt, der sich bei dem Gedanken, daß nicht auf seine Kosten gekocht wurde, ein wenig beruhigt hatte.

»Er muß erst aufkochen«, antwortete seine Krankenwärterin; »Der Arzt hat's so angeordnet. Aber wenn Sie vernünftig sein wollen, werde ich Ihnen ein halbes Glas kalten geben, um Ihnen den Pips zu stechen. Ich nehme das auf meine Kappe, Sie werden es nicht weiter sagen!«

»Ich will keine Ärzte haben, das sind lauter Verbrecher, die die Leute töten!« schrie Toupillier, den die Aussicht auf sein Getränk munter gemacht hatte. »Nun, und wo ist der Wein?« fuhr er fort, mit dem Ton eines Menschen, dessen Geduld zu Ende ist.

Überzeugt davon, daß, wenn ihr Entgegenkommen ihm nicht schädlich war, es jedenfalls auch nicht heilsam sein konnte, füllte die Cardinal ein Glas zur Hälfte, und während sie es mit der einen Hand dem Kranken reichte, richtete sie ihn mit der andern auf, damit er trinken konnte.

Mit seinen fleischlosen habgierigen Fingern bemächtigte sich Toupillier des Glases und nachdem er es mit einem Zuge leergetrunken hatte, sagte er: »Ein guter Tropfen! Aber es ist doch noch Wasser drin!«

»Aber Onkelchen, das dürfen Sie nicht sagen! Ich hab' ihn selber beim alten Legrelu geholt und gebe ihn Ihnen so, wie ich ihn bekommen habe; aber lassen Sie mich nur den andern kochen; der Arzt hat gesagt, davon können Sie trinken, solange Sie Durst haben.«

Toupillier ergab sich achselzuckend darein, und nach einer Viertelstunde, nachdem die Mischung trinkfertig war, brachte ihm die Cardinal ohne weitere Aufforderung eine bis zum Rande gefüllte Tasse. Die Gier, mit der der Bettler trank, ließ ihn zuerst nicht merken, daß der Wein versetzt war; aber beim letzten Schluck spürte er einen faden, widerlichen Geschmack, warf die Tasse aufs Bett und schrie, man wolle ihn vergiften.

»Sehen Sie doch, was für Gift das ist!« antwortete die Händlerin und goß sich den Rest aus dem Gefäße in den Mund; dann erklärte sie dem Bettler, daß, wenn er den Wein anders als gewöhnlich finde, dies an seinem schlechten Geschmack im Munde läge.

Im Verlaufe dieses Disputs, der sich noch eine Zeitlang hinzog, begann das Narkotikum zu wirken, und nach einer Stunde war der Kranke in tiefen Schlaf versunken.

Während sie unbeschäftigt auf Cérizet wartete, kam der Cardinal eine gute Idee: sie dachte daran, daß es für die Erleichterung des erforderlichen Kommens und Gehens, wenn der geeignete Moment für das Fortschaffen des Schatzes gekommen sein würde, gut wäre, die Wachsamkeit der Perraches einzuschläfern. Sie rief daher, nachdem sie die Mohnköpfe in das Kloset geworfen hatte, die Portiersfrau herauf und sagte zu ihr:

»Kosten Sie doch mal seinen Wein, Mutter Perrache! Hätte man nicht geglaubt, er wollte ein Fäßchen austrinken? Und jetzt will er schon nach einer Tasse nicht mehr!«

»Auf Ihre Gesundheit«, sagte die Portiersfrau und stieß mit der Cardinal an, die ihr Bescheid tat, aber mit unversetztem Wein.

Kein so ausgesuchter Feinschmecker wie der Bettler, spürte die Perrache an der verfänglichen Flüssigkeit, die sie übrigens kalt geworden trank, keinerlei Beigeschmack, der sie ihre narkotische Wirkung hätte argwöhnen lassen. Im Gegenteil, sie erklärte, er sei wie »Sammet«, und bedauerte, daß ihr Mann nicht da war und sich an der Zeche beteiligen konnte.

Nach einem ziemlich langen Geschwätz trennten sich die beiden Klatschweiber. Dann nahm die Cardinal eine Mahlzeit, bestehend aus Aufschnitt, mit dem sie sich versorgt hatte, und dem Reste des Roussillons zu sich, und beschloß sie mit einer Siesta. Abgesehen von den Aufregungen des Tages, hätte auch schon die Wirkung eines der berauschendsten Weine der Welt genügt, um die Tiefe und Dauer ihres Schlafes zu erklären; als sie erwachte, begann es bereits dunkel zu werden.

Ihre erste Sorge war, einen Blick auf das Bett des Kranken zu werfen. Er schlief unruhig und sprach aus dem Schlafe.

»Diamanten?« sagte er, »Diamanten? Erst wenn ich tot bin, früher nicht!«

»Sieh mal an!« sagte Frau Cardinal, »es fehlte bloß noch, daß er auch noch Diamanten hätte . . .« Und da sie sah, daß Toupillier anscheinend unter einem Albdruck litt, so beugte sie sich, anstatt ihm seine Lage zu erleichtern, über seinen Kopf, um keins seiner Worte zu verlieren, da sie hoffte, irgendeine wichtige Aufklärung erhalten zu können. In diesem Augenblick verkündete ein leises Klopfen an der Tür, deren Schlüssel die vortreffliche Krankenpflegerin vorsorglich abgezogen hatte, die Ankunft Cérizets.

»Nun?« fragte er beim Hereintreten.

»Nun, er hat die Arznei eingenommen. Seit gut vier Stunden schläft er wie ein Jesuskind. Eben hat er im Traum von Diamanten gesprochen.«

»Mein Gott,« sagte Cérizet, »es wäre gar nicht so wunderbar, wenn man welche fände. Diese Bettler, wenn sie anfangen wohlhabend zu werden, das bringt alles mögliche zusammen . . .«

»Aber, mein Alterchen,« fragte die Cardinal, »was haben Sie denn gedacht, als Sie der Mutter Perrache sagten, Sie wären mein Sachverwalter und hätten nichts mit der Medizin zu tun? Es war doch heute morgen abgemacht, daß Sie als Doktor kommen würden . . .«

Cérizet wollte nicht eingestehen, daß ihm die Übernahme dieser Rolle bedenklich erschienen war; er hätte gefürchtet, seine Mitschuldige dadurch zu entmutigen.

»Ich merkte,« antwortete er, »daß die Frau mich konsultieren wollte, und habe mich auf diese Weise losgemacht.«

»Sehen Sie,« sagte die Cardinal, »schöne Seelen begegnen sich; ich war auch so schlau und habe die Sache eben so gedreht; einen Sachwalter herkommen sehen, das hat der Frau Lederkratzerin zu denken gegeben . . . Haben die Perraches Sie hereinkommen sehen?«

»Mir schien,« antwortete Cérizet, »daß die Frau in ihrem Sessel schlief.«

»Sie muß auch schlafen«, sagte die Cardinal und machte eine bezeichnende Geberde.

»Was, wirklich?« fragte Cérizet.

»Mein Gott,« sagte die Händlerin, »wo für einen was da ist, da ist auch für zwei was da; ich habe sie den Rest der Arznei zu sich nehmen lassen.«

»Der Mann ist aber da,« bemerkte Cérizet, »denn als er an dem Türöffner zog, hat er mir liebenswürdig zugewinkt, daß er mich kenne, worauf ich gern verzichtet hätte.«

»Warten Sie nur ab, bis es ganz Nacht geworden ist, da werden wir ihm was vorzaubern!«

Und tatsächlich spielte eine Viertelstunde später die Händlerin dem naiven Portier mit einer Verve, die den Wucherer in Erstaunen setzte, eine Komödie mit einem »Herrn« vor, der sich nicht hinausbegleiten lassen will, und den man mit Höflichkeitsbezeugungen überhäuft. Während sie so tat, als ob sie den angeblichen Arzt bis zur Haustür geleitete, stellte sie sich, als ob ihr der Wind mitten auf dem Hofe das Licht ausgelöscht hätte, und unter dem Vorwande, es wieder anzünden zu wollen, blies sie das Licht Perraches aus. All dieses Durcheinander, das von Ausrufen und einer betäubenden Geschwätzigkeit begleitet war, wurde so glänzend durchgeführt, daß der Portier vor Gericht unbedenklich beschworen haben würde, der Doktor, den er hatte hereinkommen sehen, sei zwischen neun und zehn Uhr abends wieder von dem Kranken heruntergekommen und habe das Haus verlassen.

Als die beiden Komplizen so in den ungestörten Besitz ihres Operationsfeldes gelangt waren, machte die Cardinal eine unbeabsichtigte Anspielung auf Béranger, denn sie hängte, als ob es sich darum handele, die Liebesabenteuer Lisettes zu beschirmen, ihren Kaninchenfellumhang wie einen Vorhang vor das Fenster.

Im Luxembourgviertel wird es abends zeitig still; etwas vor zehn Uhr hören die Geräusche im Hause und ebenso jeder Straßenlärm fast völlig auf. Nur ein Nachbar, der sich in die Lektüre eines Romanfeuilletons vertieft hatte, hielt die Beiden noch einige Zeit im Schach; aber sobald auch er sein Licht gelöscht hatte, war Cérizet der Ansicht, daß man nunmehr an die Arbeit gehen könne. Wenn man ohne weiteren Aufschub begönne, wäre man sicherer, daß der Schläfer noch unter der Wirkung des Narkotikums verbleiben würde; und wenn die Nachforschungen nach dem Schatze nicht zu lange dauern würden, könnte nichts die Cardinal hindern, unter dem Vorwande, daß sie infolge einer plötzlichen Krise im Befinden des Kranken aus der Apotheke eine Arznei holen müsse, sich die Haustür öffnen zu lassen. Dabei wäre zu hoffen, daß die Perraches wie alle Portiers, die im ersten Schlafe gestört werden, den Türriegel vom Bette aus, ohne aufzustehen, aufziehen würden. Cérizet würde es dann möglich sein, gleichzeitig mit herauszuschlüpfen, und beide könnten schon beim ersten Weggang einen Teil des Geldes in Sicherheit bringen. Für das Wegschaffen des Restes würde sich dann am nächsten Tage schon leicht Rat schaffen lassen.

Sehr tüchtig im Pläneschmieden, war Cérizet körperlich sehr schwächlich, und ohne die kräftige Unterstützung der Cardinal wäre es ihm niemals gelungen, das, was man jetzt den Kadaver des Extambourmajors nennen konnte, aus dem Bette zu heben. Vollkommen unempfindlich in seinem bleiernen Schlafe, war Toupillier eine leblose Masse geworden, mit der man glücklicherweise ohne viel Vorsichtsmaßregeln umgehen konnte. So gelang es der athletischen Frau Cardinal, deren Kräfte durch ihre Habgier verdoppelt wurden, trotz der mangelhaften Hilfe ihres Sachwalters ohne Unfall die Umbettung des Onkels zu bewirken, und das Bett war endlich ihrer glühenden Nachforschungsgier ausgeliefert.

Zuerst fanden sie nichts, und die Fischhändlerin, zur Rede gestellt, wie sie sich vergewissert hätte, daß ihr Onkel wirklich, was sie am Morgen behauptet hatte, auf »hunderttausend Franken in Goldstücken« schliefe, mußte zugeben, daß die Unterhaltung mit den Perraches und ihre blühende Einbildungskraft beinahe die einzigen Unterlagen für ihre angebliche Gewißheit gewesen waren. Cérizet war wütend: Den ganzen Tag mit dem hoffnungsvollen Gedanken an ein Vermögen gespielt, sich auf ein zweifelhaftes und gefährliches Unternehmen eingelassen zu haben, und dann vor dem leeren Nichts zu stehen! Die Enttäuschung war so grausam, daß er sich zu tätlichen Gewaltmaßnahmen gegen seine zukünftige Schwiegermutter hätte hinreißen lassen, wenn er sich nicht vor ihrer Körperkraft gefürchtet hätte.

So machte er seiner Wut wenigstens in Worten Luft. Derart gröblich beschimpft, begnügte sich die Cardinal mit der Antwort, daß ja noch nicht alles verloren sei, und mit einem Glauben, der Berge versetzen konnte, durchsuchte sie das Bett bis auf den Grund und schickte sich an, den Strohsack, den sie nach allen Richtungen hin abgefühlt hatte, zu entleeren; aber Cérizet erlaubte diese letzte Maßnahme nicht, indem er darauf hinwies, daß bei einem solchen Herausraffen zu viel Strohreste auf dem Fußboden liegen bleiben und Verdacht erregen könnten.

Um sich nichts vorwerfen zu können, wollte die Cardinal, trotz des Widerspruchs Cérizets, der diese Mühe für lächerlich hielt, wenigstens noch den Boden des Bettes herausheben, und die Wut des Suchens mußte ihre Sinne aufs äußerste geschärft haben, denn während sie den hölzernen Rahmen herausholte, hörte sie, wie ein kleiner Gegenstand, der sich dabei losgelöst hatte, zu Boden fiel.

Da sie dieser Kleinigkeit, die ein anderer gar nicht bemerkt haben würde, eine Bedeutung beilegte, die durch nichts gerechtfertigt zu sein schien, nahm die unermüdliche Nachforscherin sofort das Licht, und nachdem sie einige Zeit in dem Unflat aller Art, der den Fußboden bedeckte, herumgesucht hatte, fiel ihr schließlich ein kleines Stück poliertes Eisen von halber Daumenlänge in die Hand, dessen Zweck sie sich nicht erklären konnte.

»Das ist ein Schlüssel!« rief Cérizet, der ziemlich gleichgültig herangetreten war, dessen Einbildungskraft nun aber im Galopp losging.

»Aha! Sehen Sie?« sagte die Cardinal triumphierend; »aber wo soll denn der passen?« fuhr sie überlegend fort; »zu einem Puppenschrank?«

»Durchaus nicht«, erwiderte Cérizet; »das ist eine neue Erfindung, und man kann die dicksten Schlösser mit solch einem kleinen Instrument öffnen.«

Gleichzeitig prüfte er mit raschem Blick alle Möbel des Zimmers, ging zu der Kommode, deren sämtliche Schubladen er herauszog, sah in den Ofen und in den Tisch hinein; aber nirgends war die Spur von einem Schlosse zu finden, zu dem der Schlüssel hätte passen können.

Plötzlich kam der Cardinal eine Erleuchtung.

»Warten Sie!« sagte sie, »mir ist aufgefallen, daß der alte Schlaukopf von seinem Bette aus immer auf die Wand gegenüber stierte.«

»Ein geheimer Schrank in der Wand? Das wäre nicht unmöglich«, sagte Cérizet und bemächtigte sich in Aufregung des Lichtes.

Aber als er sorgfältig die Tür des Alkovens gegenüber der Kopfseite des Bettes untersuchte, konnte er nichts als eine dicke Schicht von Staub und Spinnweben feststellen.

Er versuchte es nun mit dem Gefühlssinn und begann, die Wand nach allen Richtungen hin abzufühlen und zu beklopfen. An der Stelle, auf die Toupillier ständig seinen Blick gerichtet hatte, vernahm er endlich in einem bestimmten Umkreise einen hohlen Ton und gleichzeitig merkte er, daß er auf Holz klopfte. Er rieb nun die Stelle mit seinem zusammengeballten Taschentuche kräftig ab, säuberte sie und entdeckte bald unter der Staubschicht, die er entfernt hatte, ein eichenes, an der Wand hermetisch befestigtes Brett; an der einen Seite dieses Brettes bemerkte er eine kleine runde Öffnung: es war das Schlüsselloch, zu dem der Schlüssel paßte.

Während Cérizet den Schlüssel herumdrehte, der ohne Schwierigkeit das Schloß öffnete stand die Cardinal, bleich und mit fliegendem Atem dabei und hielt das Licht; aber welche grausame Enttäuschung! Der geöffnete Wandschrank erwies sich als ein leerer Raum, den die Kerze, die die Händlerin eifrig hineinhielt, vergeblich beleuchtete.

Cérizet ließ das Weib, das sich wie toll gebärdete, Verzweiflungsschreie ausstoßen und ihren geliebten Onkel mit den schlimmsten Bezeichnungen, die man erdenken kann, belegen, und bewahrte seine Kaltblütigkeit.

Nachdem er seinen Arm in die Öffnung gesteckt und ihren Boden beklopft hatte, rief er:

»Hier ist ein eiserner Schrank!«

Gleichzeitig fügte er ungeduldig hinzu:

»Leuchten Sie mir doch, Frau Cardinal!«

Und da das Licht den Raum, den er untersuchen wollte, nicht hell genug beleuchtete, riß er die Kerze aus dem Flaschenhalse, in dem sie die Cardinal mangels eines Leuchters befestigt hatte, nahm sie selbst in die Hand und prüfte damit sorgfältig alle Stellen der eisernen Platte, die er eben entdeckt hatte.

»Kein Schlüsselloch zu finden!« sagte er nach peinlichster Prüfung; »es muß hier ein Geheimnis vorliegen.«

»Ist das ein Betrüger, der alte Filz!« sagte Frau Cardinal, während Cérizet mit seinen knochigen Fingern auf jede einzelne Stelle drückte.

»Ah!« rief er endlich, nach mehr als halbstündigen Versuchen, »jetzt habe ichs!«

Während dieser Zeit stand Frau Cardinal wie leblos dabei.

Unter dem Druck der Hand glitt die eiserne Platte schnell in die Mauer hinein, und mitten in einem Haufen von Goldstücken, der einfach in die nun bloßgelegte Öffnung hineingeworfen war, zeigte sich ein Etui von rotem Maroquinleder, das, nach seiner Größe zu schließen, eine herrliche Beute enthalten mußte.

»Ich nehme die Diamanten als Mitgift«, sagte Cérizet, nachdem er den prachtvollen Schmuck, der in dem Etui lag, betrachtet hatte. »Sie, Mutterchen, würden ja doch nicht wissen, wie sie ihn losschlagen sollen; ich lasse Ihnen die Goldstücke als Ihren Anteil. Was die Rente und das Haus anlangt, so lohnt es nicht der Mühe, daß man sich anstrengt, den guten Mann zu einem andern Testament zu bestimmen.«

»Sachte, mein Junge!« erwiderte die Cardinal, die diese Teilung etwas zu summarisch fand, »zunächst wollen wir mal den Wert einzeln feststellen.«

»Pst!« machte Cérizet, der auf etwas zu horchen schien.

»Was ist denn?« fragte die Cardinal.

»Haben Sie nicht gehört, daß sich jemand hier unter uns bewegt?«

»Ich habe nichts gehört«, antwortete die Händlerin.

Cérizet machte ihr ein Zeichen, daß sie schweigen solle und horchte noch aufmerksamer hin.

»Ich höre Schritte auf der Treppe«, sagte er bald darauf.

Schnell legte er das Etui in den eisernen Schrank zurück und versuchte, die Platte wieder vorzuschieben. Während er vergebliche Anstrengungen machte, kamen die Schritte näher.

»Wahrhaftig, es kommt jemand herauf!« sagte die Cardinal entsetzt.

Dann klammerte sie sich an einen rettenden Gedanken und setzte hinzu:

»Ach, das ist wahrscheinlich die Verrückte; man sagt, daß sie nachts herumgeht.«

Die Verrückte mußte jedenfalls einen Schlüssel zu dem Zimmer besitzen, denn im Augenblick darauf wurde dieser Schlüssel ins Schloß gesteckt. Mit einem raschen Blicke maß die Cardinal die Entfernung, die sie von der Tür trennte; würde sie noch Zeit haben, den Riegel vorzuschieben? Da sie aber erkannte, daß man ihr zuvorkommen würde, so blies sie schnell das Licht aus, in der Annahme, daß ihr die Dunkelheit irgendwie nützlich sein könnte.

Das war ein Irrtum! Der hereintretende Störenfried hatte einen Leuchter in der Hand.

Als sie sah, daß sie es nur mit einem kleinen, anscheinend schwächlichen alten Manne zu tun hatte, stürzte ihm Frau Cardinal mit glühenden Augen, wie eine Löwin, der man ihre Jungen rauben will, entgegen.

»Beruhigen Sie sich, meine Liebe,« sagte der alte Herr spöttisch, »ich habe schon nach der Polizei geschickt, sie wird im Augenblick hier sein.«

Das Wort »Polizei« fuhr der Frau Cardinal, vulgär gesprochen, in die Beine.

»Aber, lieber Herr, was soll denn die Polizei?!« sagte sie unruhig, »wir sind doch keine Diebe.«

»Das ist gleichgültig; aber an Ihrer Stelle würde ich sie nicht abwarten«, sagte der Alte; »sie begeht manchmal peinliche Irrtümer.«

»Man kann sich also drücken?« sagte die Händlerin und machte ein ungläubiges Gesicht.

»Ja, sobald Sie das, was sich zufälligerweise in Ihre Taschen verirrt haben sollte, wieder herausgegeben haben.«

»Ach, mein guter Herr, ich habe doch nichts in der Hand und nichts in den Taschen; ich will doch keinem Menschen ein Unrecht antun; ich bin doch nur hergekommen, um meinen geliebten armen Onkel zu pflegen; Sie können mich ja durchsuchen.«

»Also verschwinden Sie, es ist gut!« sagte der kleine Alte.

Die Händlerin ließ sich das nicht zweimal sagen und eilte die Treppe hinunter.

Cérizet machte Anstalten, ihr zu folgen.

»Mit Ihnen, mein Herr, ist es etwas anderes«, sagte der Alte zu ihm; »ich habe mit Ihnen zu reden; wenn Sie aber folgsam sein wollen, kann alles gütlich geordnet werden.«

Sei es, daß das Narkotikum nicht länger wirkte, oder daß der Lärm um ihn herum Toupillier aus seinem Schlaf geweckt hatte, er öffnete die Augen und blickte um sich, wie jemand, der sich erst wieder zurechtfinden will; als er aber bald darauf seinen geliebten Wandschrank offen stehen sah, verlieh ihm die Aufregung die Kraft, mehrmals den Schrei »Diebe!« so laut auszustoßen, daß das ganze Haus davon hätte aufgeweckt werden können. »Nein, Toupillier, nein,« sagte der kleine Alte, »man hat Ihnen nichts gestohlen; ich bin noch zur rechten Zeit gekommen, es ist nichts berührt worden.«

»Und Sie lassen den Kerl dort nicht festnehmen?« schrie der Bettler und zeigte auf Cérizet.

»Der Herr ist kein Dieb«, antwortete der Alte; »im Gegenteil, das ist ein Freund, der zu tatkräftiger Unterstützung mit mir heraufgekommen ist.« Und, sich an Cérizet wendend, sagte er leise: »Ich denke, mein Lieber, wir werden gut tun, die Unterhaltung, die ich mit Ihnen zu führen wünsche, zu verschieben. Morgen um zehn Uhr werden Sie bei Herrn du Portail, hier im Nebenhause, erscheinen. Nach dem, was sich heute abend hier ereignet hat, würde es für Sie, ich muß Sie darauf aufmerksam machen, mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden sein, wenn Sie sich dieser Besprechung entziehen wollten; ich würde Sie unfehlbar finden, denn ich habe die Ehre, zu wissen, wer Sie sind; Sie sind der, den lange Zeit die oppositionellen Zeitungen den ›kühnen Cérizet‹ zu nennen pflegten.«

Trotz der beißenden Ironie des Hinweises auf seine Vergangenheit war Cérizet, der merkte, daß er nicht strenger als Frau Cardinal behandelt werden würde, über diese Lösung doch sehr froh, und nachdem er versprochen hatte, sich zu dem Rendezvous pünktlich einzufinden, beeilte er sich zu verschwinden.

*

Am andern Morgen säumte Cérizet nicht, zu der Unterredung, zu der er geladen war, zu erscheinen.

Schon vorher durch ein Schiebefenster beobachtet, wurde er, nachdem er seinen Namen genannt hatte, eingelassen und direkt in das Arbeitszimmer du Portails geführt, den er mit Schreiben beschäftigt fand.

Der kleine Alte machte, ohne aufzustehen, seinem Gaste ein Zeichen, daß er Platz nehmen solle, und fuhr in seinem Briefschreiben fort. Nachdem er dann den Brief gesiegelt und mit einer Sorgfalt und einem Geschick sein Petschaft darauf gedrückt hatte, die entweder auf eine peinlich sorgsame Natur oder auf einen Mann, der diplomatische Funktionen ausgeübt hat, schließen ließen, klingelte du Portail nach Bruno, seinem Kammerdiener, gab ihm den Brief und sagte:

»Zu dem Herrn Friedensrichter des Bezirks.«

Dann wischte er die Stahlfeder, deren er sich bedient hatte, sorgfältig ab, ordnete alle benutzten Gegenstände symmetrisch auf seinem Schreibtische, und erst als die geringfügige Unordnung beseitigt war, wandte er sich an Cérizet und sagte:

»Wissen Sie schon, daß wir den armen Toupillier heute nacht verloren haben?«

»Nein, wahrhaftig nicht«, sagte Cérizet und zeigte einen so teilnehmenden Ausdruck, wie er nur konnte; »ich höre von Ihnen, mein Herr, das erste Wort davon.«

»Sie hätten sich das eigentlich denken können; wenn man einem Todkranken einen Riesentopf heißen Wein zu trinken gibt, der noch dazu mit einem Narkotikum versetzt ist – denn schon nach einem einzigen Glas davon ist Frau Perrache in einen die ganze Nacht dauernden, beinahe tödlichen Schlaf verfallen –, so hat man doch sicherlich das Ende beschleunigen wollen.«

»Ich habe keine Ahnung, mein Herr,« sagte Cérizet würdevoll, »was Frau Cardinal ihrem Onkel eingegeben haben mag. Ich war gewiß leichtsinnig, als ich dieser Frau bei ihren ›Sicherungsmaßregeln‹ Beistand leistete, die sie mit Rücksicht auf ihre Erbansprüche treffen zu müssen glaubte, auf die sie, wie sie mir zu verstehen gab, ein wohlerworbenes Recht hatte; aber ein Attentat auf das Leben des Greises auszuüben, dazu bin ich nicht imstande, und niemals ist mir etwas Ähnliches auch nur in den Sinn gekommen.«

»Haben Sie diesen Brief an mich geschrieben?« sagte du Portail unterbrechend und zog unter einer Kugel aus böhmischem Glas ein Papier hervor, das er seinem Gaste vorzeigte.

»Diesen Brief?« antwortete Cérizet zögernd, wie jemand, der im Zweifel ist, ob er ableugnen oder zugestehen soll.

»Ich bin überzeugt davon,« fuhr du Portail fort, »ich bin nämlich Autographensammler und besitze auch eins von Ihnen aus der Zeit, wo die Opposition Sie als glorreichen Märtyrer verherrlichte; ich habe die Schriftzüge verglichen, und jedenfalls waren Sie es, der mich gestern mit diesen Zeilen von der Geldverlegenheit benachrichtigt hat, in der sich der junge la Peyrade augenblicklich befindet.«

»Da ich wußte,« sagte jetzt der Mann aus der Rue des Poules, »daß Sie ein junges Mädchen namens la Peyrade, die eine Kusine von Theodosius sein muß, bei sich aufgenommen haben, so habe ich in Ihnen den unbekannten Gönner zu sehen geglaubt, dessen großmütigen Beistand mein Freund bei mehr als einer Gelegenheit erfahren hat; da ich eine lebhafte Zuneigung für diesen armen Jungen besitze, so habe ich mir erlaubt . . .«

»Sie haben wohl daran getan«, unterbrach ihn du Portail. »Ich bin entzückt, daß ich in Ihnen einen Freund la Peyrades gefunden habe. Ich will Ihnen auch nicht verhehlen, daß vornehmlich dieser Umstand Sie gestern abend geschützt hat. Aber was bedeuten diese fünfundzwanzigtausend Franken Wechselschulden? Steht es denn schlecht mit den Verhältnissen unsres Freundes? Führt er ein liederliches Leben?«

»Im Gegenteil,« erwiderte Cérizet, »er führt das Leben eines Puritaners. Da er sehr fromm ist, wollte er als Advokat seine Klientel nur unter den Armen haben. Er steht übrigens im Begriff, eine reiche Heirat zu machen.«

»Ah, er will sich verheiraten; und mit wem?«

»Es handelt sich um ein Fräulein Colleville, die Tochter eines Sekretärs bei der Bürgermeisterei des zwölften Bezirks. An sich hat das junge Mädchen kein Vermögen, aber ein Herr Thuillier, ihr Pate, Mitglied des Generalrats des Seinebezirks, will sie anständig ausstatten.«

»Und wie hat sich die Sache angesponnen?«

»La Peyrade hat der Familie Thuillier, in die er von Herrn Dutocq, dem Gerichtsvollzieher beim Friedensgericht des Bezirks, eingeführt war, große Dienste erwiesen.«

»Sie schreiben mir aber doch, daß die Wechsel zu Gunsten des Herrn Dutocq ausgestellt sind. Ist das etwa eine Provision für die Ehevermittlung?«

»Es könnte wohl so etwas sein«, antwortete Cérizet. »Solche Abmachungen sind, wie Sie wissen, in Paris sehr üblich; selbst Geistliche scheuen sich nicht, auf so etwas einzugehen.«

»Ist die Heirat schon nahe bevorstehend?« fragte du Portail.

»O ja, besonders seit einigen Tagen hat die Sache große Fortschritte gemacht.«

»Nun, mein werter Herr, ich rechne auf Sie, daß nichts daraus wird; ich habe andere Absichten mit Theodosius; ich will ihm eine andere Partie vorschlagen.«

»Aber erlauben Sie!« antwortete Cérizet; »diese Heiratspläne durchkreuzen, das heißt doch, ihm unmöglich machen, seine Schulden zu bezahlen; und ich fühle mich verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen, daß diese Wechsel vollgültige Papiere sind. Herr Dutocq ist Gerichtsvollzieher beim Friedensgericht, das heißt, daß er in bezug auf seine Interessen nicht leicht wird mit sich reden lassen.«

»Sie werden Herrn Dutocq die Forderung abkaufen,« antwortete du Portail; »Sie werden sich darüber mit ihm verständigen. Nötigenfalls werden, wenn Theodosius sich zu widerspenstig gegen meine Projekte mit ihm verhalten sollte, diese Wechsel in unsrer Hand eine kostbare Waffe sein. Sie würden dann in Ihrem Namen gegen ihn vorgehen und brauchten sich im übrigen um nichts zu sorgen; ich verpflichte mich, den Betrag nebst Zinsen zu bezahlen.«

»Mit Ihnen läßt sich geschäftlich glatt arbeiten, mein Herr!« sagte Cérizet, »es ist ein wahres Vergnügen, Ihr Agent zu sein. Wenn Sie es jetzt für angezeigt halten sollten, mich besser mit der Mission vertraut zu machen, mit der Sie mir die Ehre erweisen, mich zu betrauen . . .«

»Sie sprachen eben,« fuhr du Portail fort, »von Theodosius' Kusine, Fräulein Lydia de la Peyrade. Dieses junge Mädchen, die aber nicht mehr in der ersten Jugend steht, denn sie nähert sich den Dreißigen, ist die natürliche Tochter des berühmten Fräuleins Beaumesnil vom Théâtre français, und la Peyrades, des Generalpolizeidirektors unter dem Kaiserreich, des Onkels unsres Freundes. Bis zu seinem Tode, der ihn plötzlich überraschte, wobei er seine Tochter, die er leidenschaftlich liebte und anerkannt hatte, ohne Mittel zurückließ, war ich mit diesem ausgezeichneten Manne in engster Freundschaft verbunden.«

Cérizet, der gern zeigen wollte, daß er auch etwas über das häusliche Leben du Portails zu sagen wußte, erwiderte:

»Und auf Grund dieser Freundschaft, mein Herr, haben Sie eine heilige Pflicht erfüllt, indem Sie diese interessante Waise zu sich genommen und sich eine schwierige Vormundschaft aufgeladen haben; der Gesundheitszustand des Fräuleins de la Peyrade erfordert, so viel ich weiß, eine ebenso unablässige wie liebevolle Wartung.«

»Gewiß,« entgegnete du Portail, »das arme Kind wurde durch den Tod des Vaters so erschüttert, daß ihr Geist ein wenig verwirrt blieb; aber seit einiger Zeit ist eine erfreuliche Änderung in ihrem Zustande eingetreten, und erst gestern hatte ich den Doktor Bianchon und die beiden leitenden Ärzte von Bicêtre und der Salpêtrière zu einer Konsultation hergebeten. Die Herren waren einstimmig der Ansicht, daß eine Verheiratung und die erste Entbindung die Kranke unfehlbar gesund machen würden; Sie werden begreifen, daß man ein so einfaches und so erfreuliches Mittel nicht unversucht lassen darf.«

»Also soll Theodosius,« sagte Cérizet, »Fräulein Lydia de la Peyrade, seine Kusine, heiraten?«

»Wie Sie sagen,« erwiderte du Portail, »und man kann nicht behaupten, daß ich von unserem jungen Freunde, wenn er diese Partie macht, ein allzu uneigennütziges Opfer verlange. Lydia besitzt ein angenehmes Wesen, Talente, einen vortrefflichen Charakter und kann ihrem Manne eine angesehene Stellung im Staatsdienste verschaffen; sie besitzt übrigens auch ein hübsches Vermögen, das außer dem Wenigen, was ihre Mutter ihr hinterlassen hat, in allem, was ich habe, besteht, das ich ihr, mangels anderer Erben, im Ehekontrakt verschreiben werde; und schließlich hat sie auch heute nacht noch eine ziemlich erhebliche Erbschaft gemacht.«

»Wie?« sagte Cérizet, »hat der alte Toupillier . . .?«

»Durch dieses eigenhändige Testament hier bestimmt der Bettler sie zu seiner Universalerbin. Sie sehen also, daß ich einige Veranlassung hatte, Ihrem kecken Streich, den Sie mit der Frau Cardinal ausführen wollten, entgegenzutreten, denn es war ganz einfach unser Eigentum, das Sie plündern wollten.«

»Ich möchte mir wahrhaftig nicht anmaßen,« sagte Cérizet, »die Verirrung der Frau Cardinal entschuldigen zu wollen; aber als Blutsverwandte, die zugunsten einer Fremden enterbt wird, hatte sie ein gewisses Anrecht auf die Nachsicht, die Sie so gütig waren, gegen sie walten zu lassen.«

»Hierin irren Sie sich,« antwortete du Portail, »und die anscheinende Freigebigkeit gegen Fräulein de la Peyrade ist ganz einfach ein Zurückgeben.«

»Ein Zurückgeben?« sagte Cérizet neugierig.

»Ein Zurückgeben,« wiederholte du Portail, »und nichts läßt sich einfacher beweisen. Erinnern Sie sich an einen Diamantendiebstahl, der vor etwa zwölf Jahren bei einer unserer berühmtesten dramatischen Künstlerinnen verübt wurde?«

»Ja gewiß,« antwortete Cérizet; »ich war damals Redakteur einer ›meiner‹ Zeitungen, und redigierte die ›vermischten Nachrichten‹. Aber, erlauben Sie, diese berühmte Künstlerin war doch Fräulein Beaumesnil.«

»Gewiß, die Mutter des Fräuleins Lydia de la Peyrade.«

»Also war es,« sagte Cérizet, »dieser elende Toupillier . . . Aber nein, ich erinnere mich, der Dieb wurde ja verurteilt. Er hieß Charles Crochard. Man munkelte sogar, daß es ein natürlicher Sohn einer hochgestellten Persönlichkeit, des Grafen von Granville, des Pariser Generalstabsanwalts unter der Restauration, sei.«

»Es geschah folgendermaßen«, fuhr du Portail fort. »Der Diebstahl wurde, Sie werden sich auch darauf besinnen, in dem Hause in der Rue de Tournon, das Fräulein Beaumesnil bewohnte, begangen. Charles Crochard, ein hübscher Junge, stand anscheinend mit ihr auf sehr vertrautem Fuße.«


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