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Sobald der Glockenpuls Orleans verkündigte, daß Franz der Zweite tot sei, und sobald der Konnetabel von Montmorency die Stadttore öffnen ließ, eilte Tourillon auf seinen Speicher und suchte ein Versteck auf.
»Nun, sollte er tot sein?« rief der Handschuhmacher.
Dies Wort hörend, stand ein Mann auf und antwortete: »Dienstbereit!« Das Losungswort der mit Calvin verknüpften Reformierten.
Dieser Mann war Chaudieu, dem Tourillon die Ereignisse der letzten acht Tage erzählte, während welcher er den Prediger mit einem Zwölf-Pfund-Brot als einzige Nahrung in seinem Versteck allein gelassen hatte.
»Lauf zu dem Prinzen von Condé, Bruder, und bitte ihn um einen Geleitsbrief für mich. Such auch ein Pferd,« schrie der Prediger, »ich muß im Augenblick aufbrechen.«
»Schreibt ihm ein Wort, damit ich empfangen werde.«
»Halt,« sagte Chaudieu, nachdem er einige Zeilen geschrieben hatte, »verlang einen Paß vom Könige von Navarra, denn unter den augenblicklichen Verhältnissen muß ich nach Genf eilen.«
In zwei Stunden war alles bereit und der glühende Prediger auf dem Wege in die Schweiz. Ein Edelmann des Königs von Navarra begleitete ihn. Der übermittelte Instruktionen an die Reformierten der Dauphiné, und Chaudieu sollte für seinen Sekretär gelten. Chaudieus hastige Abreise wurde sogleich in Katharinas Interesse gutgeheißen, die, um Zeit zu gewinnen, einen kühnen Vorschlag machte, über den man tiefstes Schweigen wahrte. Dies ungewöhnliche Vorgehen erklärt die so plötzliche Übereinstimmung zwischen ihr und den Häuptern der reformierten Partei. Um ihre Aufrichtigkeit zu dokumentieren, hatte das listige Weib ein gewisses Verlangen geäußert, die Verschiedenheiten der beiden Kirchen in einer Versammlung auszugleichen, die weder eine Synode, noch ein Conseil, noch ein Konzil sein konnte, und für die man einen neuen Namen, vor allem aber Calvins Zustimmung finden mußte. Als dies Geheimnis ans Tageslicht kam, veranlaßte es, nebenbei bemerkt, das Bündnis zwischen den Guisen und dem Konnetabel von Montmorency gegen Katharina und den König von Navarra. Eine bizarre Allianz, die in der Geschichte unter dem Namen Triumvirat bekannt ist, weil der Marschall von Saint-André der dritte Mann dieser rein katholischen Koalition ward, welche dieser seltsame Kolloquiumsvorschlag heraufbeschwor.
Katharinas tiefe Politik ward damals von den Guisen richtig beurteilt. Sie verstanden, daß die Königin sich sehr wenig um diese Versammlung kümmern würde. Sie wollte ihren Verbündeten gegenüber bis zu Karls des Neunten Majorität Zeit gewinnen. Auch sie täuschten den Kronfeldherrn, indem sie ihn an eine Interessengemeinschaft zwischen den Bourbonen und Katharina glauben machten, während Katharina sie alle nasführte. Wie man sieht, war die Königin binnen kurzer Zeit überaus mächtig geworden. Der damals vorherrschende Diskussions- und Disputiergeist begünstigte diesen Versammlungsvorschlag außerordentlich. Katholiken und Reformierte mußten alle, die einen wie die anderen, bei diesem Wortturnier glänzen. Und eben gerade das traf ein. Ist es nicht ganz sonderbar, daß die Historiker die geschicktesten Schachzüge der Königin für Unsicherheit gehalten haben? Niemals ging Katharina direkter auf ihr Ziel los, als wenn sie sich solcher Mittel bediente, womit sie sich scheinbar von ihm entfernte. Der König von Navarra war nicht fähig, Katharinas Gründe zu durchschauen und schickte eilends Chaudieu zu Calvin. Ersterer hatte es sich im Stillen vorgenommen, die Ereignisse in Orleans zu beobachten, obwohl er stündlich festgenommen, und wie jeder, der unter dem Blitzstrahl eines Verbannungsbefehls steht, ohne Prozeß aufgeknüpft werden konnte. Nach der Art und Weise gerechnet, wie man damals Reisen machte, konnte Chaudieu nicht vor dem Februarmonde zu Genf anlangen. Die Verhandlungen durften frühestens im März beendigt sein und die Versammlung tatsächlich erst gegen Beginn des Maimonats 1561 stattfinden. Katharina rechnete damit, Hof und Parteien mit des Königs Salbung und seinem ersten großen Gerichtstag im Parlamente zu unterhalten, wo L'Hôpital und Thou dann die Erklärung in die Register eintragen sollten, worin Karl der Neunte im Einverständnis mit dem Reichsverweser, Anton von Navarra, dem schwächsten Fürsten jener Zeit, des Reichs Verwaltung seiner Mutter anvertraute.
Ist es nicht eines der seltsamsten Schauspiele, daß ein ganzes Königreich von dem Ja oder Nein eines französischen Bürgers in der Schwebe gehalten ward, der lange Zeit über gänzlich unbekannt war und damals in Genf hauste? Der Papst jenseits der Alpen wurde von dem Genfer Papste in Schach gehalten! Jene beiden, unlängst noch so mächtigen lothringischen Fürsten wurden durch das momentane Einverständnis zwischen dem ersten Prinzen von Geblüt, der Königin-Mutter und Calvin paralysiert. Ist es nicht eine der furchtbarsten Lehren, die den Königen von der Geschichte erteilt wird, eine Lehre, die sie dazu bringt, sich mit dem Genie zusammenzutun und es, wie Ludwig der Vierzehnte es verstand, überall zu finden, wo Gott es aussät.
Calvin, der nicht Calvin, sondern Cauvin hieß, war ein Böttchersohn aus Noyon in der Picardie. Aus seiner Heimat Charakter läßt sich bis zu einem gewissen Punkte sein mit bizarrer Lebhaftigkeit vermischter Starrsinn erklären, der diesen Schiedsrichter der Lose Frankreichs im sechzehnten Jahrhundert charakterisierte. Niemand ist weniger bekannt als dieser Mann, der Genf und den Geist dieses Gemeinwesens erzeugte. Jean-Jacques Rousseau, der wenig historische Kenntnisse besaß, hat nichts von dem Einflusse dieses Mannes auf seine Republik gewußt. Und anfangs hatte Calvin, der in einem der bescheidensten Häuser im hochgelegenen Genf bei der Sankt Peterskirche über einem Tischler wohnte – das ist eine erste Ähnlichkeit mit Robespierre – keine sehr große Autorität in Genf. Voller Haß ward seine Macht lange Zeit über von den Genfern eingeschränkt. Im sechzehnten Jahrhundert besaß Genf in Farel einen jener berühmten Mitbürger, die der ganzen Welt, oft der Heimat selber, unbekannt bleiben. Gegen 1537 hielt dieser Farel Calvin in seiner Vaterstadt fest, indem er sie ihm als das sicherste Bollwerk einer Religion hinstellte, die sich als aktiver erwies als die lutherische. Farel und Calvin sahen das Luthertum als ein unvollständiges Werk an, das für Frankreich nicht genug Möglichkeiten bot. Genf, das zwischen Italien und Frankreich lag, das sich der französischen Sprache bediente, war wunderbar gelegen, um mit Deutschland, mit Italien und Frankreich Verbindungen zu unterhalten. Calvin nahm Genf als den Sitz seines geistigen Seins an und machte es zur Zitadelle seiner Ideen.
Der von Farel bestürmte Genfer Rat erlaubte Calvin im Septembermonde 1538 dort Theologieunterricht zu geben. Das Predigen überließ Calvin Farel, seinem ersten Schüler, und widmete sich geduldig der Aufzeichnung seiner Lehre. Jene Autorität, die in seinen letzten Lebensjahren souverän ward, sollte sich nur schwer durchsetzen. Der große Agitator stieß auf so ernsthafte Hindernisse, daß er eine Zeitlang der Strenge seiner Reform wegen aus Genf verbannt wurde. Dort gab es eine Partei von redlichen Leuten, die sich für den alten Luxus und die ehemaligen Sitten einsetzten. Immer aber fürchten sich solche Leute vor der Lächerlichkeit, wollen das Ziel ihrer Bestrebungen nicht eingestehen und kämpfen um Punkte, die mit der eigentlichen Frage nichts zu schaffen haben.
Calvin wollte, daß man sich gesäuerten Brotes zur Kommunion bediene und daß es außer dem Sonntage keine Feste mehr gäbe. Diese Neuerungen wurden in Genf und Lausanne mißbilligt. Man bedeutete also den Schweizern, sich nach dem Schweizer Ritus zu richten, Calvin und Farel leisteten Widerstand, und ihre politischen Feinde stützten sich auf diese Uneinigkeit, um sie aus Genf zu verjagen; tatsächlich wurden sie für einige Jahre verbannt. Von seiner Herde zurückverlangt, kehrte Calvin später wie im Triumphzuge dorthin zurück. Solche Verfolgungen verwandeln sich stets in Weihe der moralischen Macht, wenn der Schriftgelehrte zu warten weiß. Die Rückkehr ward denn auch in gewisser Weise der Anfang der stolzen Aera dieses Propheten. Die Hinrichtungen begannen, und Calvin organisierte seinen religiösen Terror. Im Augenblicke, da er als Beherrscher wieder erschien, ward er in die Genfer Bourgeoisie aufgenommen; nach einem vierzehnjährigen Aufenthalte aber gehörte er noch nicht dem Rate an. Im Momente, da Katharina von Medici einen Gesandten an ihn schickte, besaß dieser König der Ideen keinen anderen Titel als den eines Pfarrers der Genfer Kirche. Calvin hatte übrigens nie mehr als einhundertfünfzig Franken in bar, fünfzig Zentner Getreide und zwei Tonnen Weins an Jahresgehalt. Sein Bruder, ein simpler Schneider, hatte seinen Laden einige Schritte vom Sankt Petersplatze in der Straße, wo sich heute eine der Genfer Buchdruckereien befindet. Bildet solche Uneigennützigkeit, welcher Voltaire, Newton und Bacon ermangeln, die sich aber wie ein glänzender Faden durch Rabelais', Campanellas, Luthers, Vicos, Descartes', Malebranches, Spinozas, Loyolas, Kants und Jean-Jacques Rousseaus Leben zieht, nicht einen köstlichen Rahmen zu dem Bilde jener feurigen und erhabenen Geister?
Robespierres so ähnliches Dasein allein kann den Zeitgenossen das Calvins begreiflich machen, der seine Macht auf die nämlichen Basen gründete, ebenso grausam und ebenso absolut war wie der Advokat aus Arras. Es ist seltsam, die Picardie, Arras und Noyon, hat jene beiden Werkzeuge der Reformation hervorgebracht. Alle, welche die Gründe der von Calvin befohlenen Todesstrafen studieren wollen, werden ein anderes ganzes 1793 in Genf finden. Calvin ließ Jacob Gruet den Kopf abschneiden, weil er »gottlose Briefe« geschrieben, »leichtfertige Lieder« gedichtet und danach getrachtet hatte, die »geistlichen Befehle null und nichtig zu machen«. Überlegt euch dies Urteil, fragt euch, ob die schrecklichsten Tyrannen in ihren Ausschweifungen Beweggründe aufzeigen, die in grausamerer Weise närrisch waren. Valentin Gentilis, der wegen unfreiwilliger Ketzerei zum Tode verurteilt ward, entrann der Hinrichtung nur durch eine öffentliche Kirchenbuße, die viel schimpflicher war als die von der katholischen Kirche auferlegte.
Sieben Jahre vor der Konferenz, die der Vorschläge der Königin-Mutter wegen bei Calvin stattfinden sollte, war Michel Servet, ein Franzose, der durch Genf reiste, dort festgenommen, auf Calvins Anklage hin gerichtet, verurteilt und bei lebendigem Leibe verbrannt worden, weil er »das Mysterium der Dreieinigkeit« in einem Buche angegriffen hatte, welches zu Genf weder geschrieben noch veröffentlicht worden war. Erinnert euch der beredten Verteidigungen des Jean-Jacques Rousseau, dessen Buch, das die katholische Religion auf den Kopf stellte – geschrieben war es in Frankreich, gedruckt in Holland, aber vertrieben ward es in Paris – einfach durch Henkershand verbrannt wurde; sein Verfasser, ein Ausländer, ward lediglich aus dem Königreiche verbannt, wo er die fundamentalen Wahrheiten der Religion und der Macht zu vernichten suchte, – und vergleicht des Parlaments Benehmen mit dem des Genfer Tyrannen. Bolsaeus ward gleichfalls vor Gericht gestellt, »weil er andere Gedanken als Calvin über die Prädestination gehabt hatte«. Wägt diese Betrachtungen ab und fragt euch, ob Fouquier-Tinville Schlimmeres getan hat. Calvins wütende religiöse Intoleranz ist moralisch viel kompakter, viel unversöhnlicher gewesen, als es Robespierres wilde politische Intoleranz war. Auf einer größeren Bühne als Genf es war, würde Calvin mehr Blut vergossen haben als der schreckliche Apostel der mit der katholischen assimilierten politischen Gleichheit. Drei Jahrhunderte vorher hatte ein Mönch, ein Picarde, Peter der Einsiedler, den ganzen Okzident auf den Orient gehetzt. Peter der Einsiedler, Calvin und Robespierre, drei Picarden, sind, jeder mit dreihundert Jahren Zwischenraum, politisch gesprochen, Hebel des Archimedes gewesen. Zu jeder Epoche fand ein Gedanke einen Stützpunkt bei den Interessen und bei den Menschen.
Calvin ist also ganz gewißlich der fast unbekannte Begründer dieser traurigen, Genf genannten, Stadt, wo vor zehn Jahren ein Mann auf einen Torweg, den ersten, der in Genf eingerichtet worden war (vorher gabs dort nur mittelgroße Türen) in der oberen Stadt hindeutend sagte: Durch dies Tor ist der Luxus in Genf eingezogen!
Durch die Strenge seiner Exekutionen und seiner Doktrin führte Calvin dort jenes scheinheilige Wesen ein, welches das Wort Muckertum so trefflich kennzeichnet. Sittlich sein heißt den Muckern, auf die Künste und Lebensannehmlichkeiten verzichten, gut, aber nicht üppig essen und in aller Stille Geld aufhäufen, ohne sich dessen anders zu erfreuen, als es Calvin tat, dem seine Macht in Gedanken Freude bereitete. Calvin gab allen Bürgern die nämliche finstere Livrée und breitete sie über das ganze Leben. In dem Konsistorium hatte er ein wahres Calvinistisches Inquisitionstribunal geschaffen, welches Robespierres Revolutionstribunal durchaus glich. Das Konsistorium bezeichnete dem Rat die zu verurteilenden Leute, und Calvin herrschte dort, wie Robespierre über den Konvent durch den Jakobinerklub herrschte. Ein hervorragender Genfer Gerichtsbeamter ward zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, verlor Amt und Würden und die Fähigkeit, je wieder über andere zu richten, »weil er ein liederliches Leben führte und sich mit Calvins Feinden verbunden hatte«. In dieser Beziehung war Calvin ein Gesetzgeber: er hat strenge, nüchterne, bürgerliche, gräßlich triste, aber tadellose Sitten geschaffen, die sich bis heute noch in Genf erhalten haben. Vorausgegangen sind sie den allgemein mit dem Worte puritanisch bezeichneten englischen Sitten, die man aber den Caméroniern zu verdanken hat, den Schülern Camérons, eines der von Calvin abstammenden französischen Doctores, die Walter Scott so wundervoll schilderte. Die Armut eines durchaus souveränen Mannes, der mit Königen wie mit seinesgleichen unterhandelte, der ihnen Schätze und Heere abverlangte, der mit vollen Händen für die Unglücklichen aus ihren Säckeln schöpfte, beweist, daß der Gedanke, als einziges Mittel zum Herrschen verstanden, politische Geizhälse erzeugt, die nur durch das Hirn genießen und ähnlich wie die Jesuiten Macht um der Macht willen wollen. Pitt, Luther, Calvin, Robespierre, alle diese Harpagons der Herrschaft sterben, ohne einen roten Heller zu besitzen. Das nach Calvins Tode in seiner Wohnung aufgenommene Inventar, das, die Bücher einbegriffen, keine fünfzig Taler wert war, ist von der Historie aufbewahrt worden: das Luthersche erreichte fast die nämliche Summe. Seine Witwe, die berühmte Katharina von Bora, sah sich genötigt, um eine Pension von hundert Talern zu bitten, die ihr von einem deutschen Kurfürsten gewährt ward. Potemkin, Mazarin, Richelieu, diese Männer des Denkens und Handelns, die alle drei Kaiserreiche geschaffen oder vorbereitet haben, hinterließen jedweder dreihundert Millionen. Die hatten ein Herz, liebten Frauen und Künste, bauten und eroberten; während mit Ausnahme von Luthers Weibe, der Helena dieser Ilias, alle anderen sich keinen an eine Frau verschwendeten Herzschlag vorzuwerfen hatten. Diese kurze Erklärung war nötig, um Calvins Stellung in Genf zu erklären.
In den ersten Tagen des Februarmondes anno 1561 langten an einem jener milden Abende, denen man zu dieser Jahreszeit am Genfersee begegnet, zwei Reiter bei der Bischofswiese an, so genannt nach dem ehemaligen Landhause des Bischofs von Genf, den man, es mochte dreißig Jahre her sein, verjagt hatte. Diese beiden Männer, die zweifellos die Genfer Gesetze über das Schließen der Tore kannten, – damals waren sie notwendig, heute sind sie reichlich lächerlich – wandten sich nach dem Rivestore, hielten ihre Pferde aber jählings angesichts eines fünfzigjährigen Mannes an, der auf den Arm einer Dienerin gestützt lustwandelte. Augenscheinlich strebte er der Stadt zu. Dieser ziemlich wohlbeleibte Mann schritt langsam und schwerfällig einher und setzte nicht ohne Schmerzen einen Fuß vor den anderen. Er trug runde schwarze samtene Schnürschuhe.
»Er ist's«, sagte zu Chaudieu der andere Reiter, welcher vom Pferde stieg, seinem Gefährten die Zügel reichte und sich dem Spaziergänger mit ausgebreiteten Armen näherte.
Dieser Spaziergänger, welcher tatsächlich Johann Calvin war, fuhr zurück, um die Umarmung zu vermeiden, und warf den strengsten Blick auf seinen Schüler. Mit fünfzig Jahren schien Calvin siebzigjährig zu sein. Dick und fett, wie er war, sah er um so kleiner aus, als schreckliche Blasenschmerzen ihn zwangen, gebeugt einherzugehen. Diese Schmerzen komplizierten sich durch Attacken einer Gicht von übelstem Charakter. Jedermann würde vor diesem fast ebenso breiten wie langen Gesichte gezittert haben. Trotz seiner Rundlichkeit war auf ihm nicht mehr Leutseligkeit zu entdecken als auf dem des schrecklichen Heinrich des Achten, welchem Calvin sehr ähnlich sah. Die Leiden, die ihm keine Ruhe ließen, verrieten sich in zwei tiefen Furchen, die von jeder Seite der Nase ausgingen, indem sie der Schnurrbartlinie folgten und in einem breiten grauen Backenbarte verliefen.
Wiewohl es rot und flammend war wie das eines Trinkers, zeigte dies Antlitz stellenweise Flecken, wo die Hautfarbe gelb war. Trotz der schwarzen Sammetmütze aber, die den enormen viereckigen Schädel bedeckte, konnte man eine hohe, wohlgeformte Stirn bewundern, unter der zwei braune Augen brannten, die in Zornausbrüchen Flammen sprühten. Sei es seiner Fettleibigkeit, sei es seiner steten Nachtwachen und ewigen Arbeiten zufolge, Calvins Kopf verkroch sich zwischen die breiten Schultern, was ihn zwang, nur eine schmale kleine Röhrenkrause zu tragen, auf welcher sein Kopf wie Johannes des Täufers Haupt auf einer Schüssel lag. Zwischen Schnurr- und Backenbart sah man seinen hübschen beredten Mund, der klein und mit wunderbarer Vollendung gezeichnet war. Das Gesicht ward von einer viereckigen Nase geteilt, die bemerkenswert war durch den Bogen, der sich über ihre ganze Länge spannte und am Ende bezeichnende Halbflächen aufwies, die mit der wunderbaren, auf diesem königlichen Haupte zum Ausdruck kommenden Kraft im Einklang standen. Obwohl man auf diesen Zügen nur schwer die Spuren der wöchentlichen Migränen zu entdecken vermochte, welche Calvin mit dem leichten Fieber befielen, von dem er verzehrt ward, verlieh das unaufhörlich durch Studium und Willen bekämpfte Leiden dieser anscheinend blühenden Maske etwas unbeschreiblich Schreckliches, das aber einigermaßen erklärlich war durch die Farbe des Fettpolsters, welches von den seßhaften Gewohnheiten des Arbeiters zeugte. Es trug die Spuren des ständigen Kampfes seines kränklichen Temperamentes mit einer der stärksten Willenskräfte, die in der Geschichte des menschlichen Geistes bekannt sind. Wiewohl der Mund reizend war, wies er einen grausamen Zug auf. Die Keuschheit, von ungeheuren Plänen vorgeschrieben und von soviel kränklicher Disposition gefordert, stand auf diesem Gesichte zu lesen. Trauer breitete sich über die Heiterkeit der machtvollen Stirn, und Schmerz lag in dem Blicke der Augen, deren Ruhe erschreckte.
Calvins Kleidung ließ seinen Kopf scharf hervortreten, denn er trug den berühmten schwarzen Tuchtalar, der von einem schwarztuchenen Gürtel mit Kupferschließe zusammengehalten ward, welcher das Kostüm der calvinistischen Prediger wurde und der, den Blick nicht auf sich lenkend, die Aufmerksamkeit zwang, sich nur mit dem Gesichte zu beschäftigen.
»Ich leide zu sehr, Theodor, um Euch umarmen zu können«, sagte Calvin dann zu dem eleganten Reiter.
Theodor von Béza war damals zweiundvierzigjährig und seit zwei Jahren auf Calvins Bitten hin unter die Genfer Bürger aufgenommen worden. Er bildete den lebhaftesten Kontrast zu dem schrecklichen Seelenhirten, den er zu seinem Herrn erwählt. Calvin wurde wie alle Bürgerlichen, die sich zu einer moralischen Souveränität erheben, oder wie alle Erfinder sozialer Systeme von Eifersucht verzehrt. Er verabscheute seine Schüler, wollte seinesgleichen nicht und duldete nicht den geringsten Widerspruch. Doch bestand zwischen Theodor von Béza und ihm ein zu großer Unterschied; diesen eleganten, mit einer angenehmen Figur ausgestatteten Reiter, der voller Höflichkeit und gewöhnt war, an Höfen zu verkehren, fand er all seinen wilden Janitscharen so unähnlich, daß er ihm gegenüber von seinen üblichen Gefühlen Abstand nahm. Niemals liebte er ihn, denn der rauhe Gesetzgeber wußte nichts von Freundschaft. Da er aber in Theodor von Béza keinen Nachfolger zu finden fürchtete, liebte er es, mit ihm zu spielen, wie es Richelieu sehr viel später mit seiner Katze tat; er fand ihn geschmeidig und bequem. Als er sah, wie Béza in all seinen Missionen große Erfolge erzielte, liebte er dies geschmeidige Werkzeug, für dessen Seele und Lenker er sich hielt. So wahr ist's, daß die sprödesten Menschen sich eines Scheines von Zuneigung nicht entschlagen können. Theodor war Calvins Hätschelkind; nie zürnte der große Reformator mit ihm; seine Regellosigkeiten, seine Liebschaften, die schönen Kleider und seine gewählte Sprache übersah er. Vielleicht war es Calvin zufrieden, zu zeigen, daß die Reform voller Grazie mit Hofleuten zu streiten vermochte. Theodor von Béza wollte in Genf das Gefallen an Künsten, an Literatur und Dichtung einführen, und Calvin hörte seinen Plänen zu, ohne mit seinen dicken grauen Brauen zu zucken. So war der Kontrast des Charakters und der Person ebenso vollständig wie der geistige Kontrast dieser beiden berühmten Männer.
Calvin nahm Chaudieus gar demütiglichen Gruß mit einem leichten Neigen des Kopfes entgegen. Chaudieu wickelte die Zügel der beiden Pferde um seinen rechten Arm und folgte den beiden großen Reformationsmännern, indem er sich in einiger Entfernung von Theodor von Bézas Linken hielt, der neben Calvin einherschritt. Calvins Pflegerin eilte voraus, um zu verhindern, daß man das Rivestor schlösse, indem sie dem wachhabenden Hauptmann erklärte, der Pastor sei von stechenden Schmerzen überrascht worden.
Theodor von Béza war ein Sohn jener Gemeinde Vézelay, die sich als erste confoederierte. Einer der Thierry hat ihre sehr interessante Geschichte geschrieben. So hat denn der bürgerliche Geist des Widerstandes, der in Vézelay endemisch war, zweifelsohne sein Teil zu der großen Revolte der Reformierten in der Person dieses Mannes beigetragen, der sicherlich eine der seltsamsten Figuren der Ketzerei ist.
»Ihr leidet also immer?« sagte Theodor zu Calvin.
»Ein Katholik würde sagen wie ein Verdammter«, antwortete der Reformator mit jener Bitterkeit, womit er die nichtigsten Worte vorbrachte. »Ach, es geht mit mir zu Ende, mein Kind! Und was wird aus euch ohne mich?«
»Wir werden uns zur Klarheit Eurer Schriften durchkämpfen«, sagte Chaudieu.
Calvin lächelte. Sein purpurnes Gesicht bekam einen anmutigen Ausdruck, und er warf Chaudieu einen gewogenen Blick zu.
»Nun, und was bringt Ihr mir für Neuigkeiten?« fuhr er fort.
»Hat man viele der Unsrigen massakriert?« fragte er lächelnd. Er zeigte eine spöttische Freude, die in seinen braunen Augen glänzte.
»Nein,« sagte Chaudieu, »alles ist in Frieden.«
»Desto schlimmer, desto schlimmer«, rief Calvin. »Jede Friedensstiftung würde ein Übel bedeuten, wenn sie nicht jedesmal eine Falle wäre. Die Verfolgung ist unsere Kraft. Wohin würden wir geraten, wenn die Kirche sich der Reformation bemächtigte?«
»Doch gerade das scheint mir die Königin-Mutter tun zu wollen«, sagte Theodor.
»Dazu wäre sie wohl imstande«, antwortete Calvin. »Ich studiere dieses Weib . . .«
»Von hier aus?« rief Chaudieu.
»Bestehen Zwischenräume für das geistige Auge?« erwiderte Calvin streng.
Er fand die Unterbrechung unehrerbietig.
»Katharina wünscht die Macht, und Frauen mit solchem Gesichtspunkt besitzen weder Ehre noch Treue. Um was handelt es sich denn?«
»Nun, sie schlägt uns eine Art Konzil vor,« sagte Theodor von Béza.
»In der Nähe von Paris?« forschte Calvin jäh.
»Ja.«
»Ah, um so besser!« erklärte Calvin.
»Und wir wollen dort versuchen, uns Gehör zu verschaffen und ein öffentliches Protokoll aufnehmen, um die beiden Kirchen zu verschmelzen.
Ach, wenn sie den Mut aufbrächte, die französische Kirche von der römischen Kurie zu trennen und in Frankreich ein Patriarchat zu schaffen wie in der griechischen Kirche!« schrie der Reformator, dessen Augen bei dem Gedanken glänzten, etwa einen Thron besteigen zu können. »Kann eine Papstnichte aber aufrichtig sein, mein Sohn? Zeit will sie gewinnen.«
»Bedürfen wir deren nicht, um unseren Amboiser Verlust wettzumachen und an allen Enden des Reiches einen furchtbaren Widerstand zu organisieren?«
»Sie hat die Schottenkönigin nach Hause geschickt,« sagte Chaudieu.
»Eine weniger!« erklärte Calvin, das Rivestor durchschreitend. »Elisabeth von England wird sie im Zaume halten. Zwei benachbarte Königinnen werden bald in Streit geraten: die eine ist schön, die andere reichlich häßlich. Erster Grund zu einem gereizten Zustande. Dann gibts überdies die Illegitimitätsfrage . . .«
Er rieb sich die Hände. Und seine Freude hatte einen so wilden Charakter, daß Béza zusammenschauderte, denn er sah das Meer von Blut, das sein Meister seit einem Moment vor Augen hatte.
»Die Guisen haben das Haus Bourbon gereizt«, sagte Béza nach einer Pause, »in Orleans hat es mit ihnen gebrochen.«
»Nun«, fuhr Calvin fort, »du glaubtest mir bei deiner letzten Abreise nach Nérac ja nicht, als ich dir sagte, daß wir schließlich zwischen den beiden Seitenlinien des französischen Könighauses einen Kampf auf Leben und Tod hervorrufen würden. Kurz und gut, ich habe einen König, einen Hof, eine Familie in meiner Partei. Meine Lehre hat jetzt ihre Wirkung auf die Massen getan. Die Bürger haben mich begriffen, fortan werden sie die, die zur Messe gehen, die Mauern ihrer Kirchen bemalen und dort Bilder und Statuen aufstellen, Götzenknechte heißen. Ach, viel leichter ist's für das Volk, Kathedralen und Paläste zu verwüsten, als über den heiligen Glauben und über die wirkliche Gegenwart Gottes zu disputieren. Luther war ein Disputator; ich, ich bin ein Heer. Er war ein Schwätzer, ich bin ein System. Kurz, meine Kinder, ein Zänker war er, ich bin ein Denker! O, meine Getreuen werden die Kirchen zerstören, werden die Bilder zerbrechen, werden Mühlsteine aus den Statuen machen, um der Völker Getreide zu malen. In den Staaten gibt es Körperschaften, ich aber will dort nur Individuen haben. Die Körperschaften widerstehen allzusehr und sehen da klar, wo die Massen blind sind. Jetzt muß man mit dieser tatkräftigen Doktrin politische Interessen vermengen, die sie konsolidieren und das Materielle meiner Armeen unterhalten. Befriedigt hab ich die Logik haushälterischer Gemüter und den Kopf der Denker durch diesen nackten, beraubten Kult, welcher die Religion in die Welt der Ideen überträgt. Dem Volke habe ich die Vorteile der Abstellung der Zeremonien begreiflich gemacht, dir, Theodor, das Werben um die Interessen. Geht nicht weiter. Alles ist geschehen, alles ist jetzt als Doktrin gesagt; kein Jota soll man mehr hinzufügen! Warum befaßt sich Caméron, jener kleine Gascogner Pfarrer mit Schreiben? . . .«
Calvin, Theodor von Béza und Chaudieu stiegen die Straßen der höhergelegenen Stadt inmitten der Menge hinan, ohne daß die Menge denen, welche die Massen in den Städten entfesselten und Frankreich verheerten, die geringste Aufmerksamkeit schenkte.
Nach dieser furchtbaren Tirade schritten sie schweigend einher, langten auf dem kleinen Sankt Peterplatze an und wandten sich des Pfarrers Hause zu. Im zweiten Stockwerk dieses kaum berühmten Hauses, von dem auch heute niemand mehr in Genf, wo Calvin übrigens kein Denkmal besitzt, etwas erzählt, bestand seine Wohnung aus drei Zimmern. Sie hatten fichtene Fußböden und waren mit Fichtenholz getäfelt; seitlich von ihnen lagen die Küche und der Dienerin Wohnraum. Wie in den meisten Bürgerwohnungen Genfs trat man durch die Küche ein, die nach einem kleinen zweifenstrigen Saale führte, der als Sprechzimmer, als Wohnraum und Speisegemach diente. Das Arbeitszimmer, wo seit vierzehn Jahren sich Calvins Gedanken mit seinen Schmerzen stritten, folgte dann; daran stieß das Schlafgemach. Vier eichene mit Teppichstoff bezogene Stühle, die um einen viereckigen Tisch herum standen, bildeten den ganzen Hausrat des Sprechzimmers. Ein weißer Kachelofen in einer der Zimmerecken spendete eine milde Wärme. Eine Verkleidung aus natürlichem Fichtenholz ohne irgendwelchen Zierat zog sich die Mauern entlang. So stand die Kahlheit der Räumlichkeiten in Einklang mit des Reformators nüchternem und einfachem Leben.
»Nun,« begann Béza beim Eintreten – er benutzte den Augenblick, wo Chaudieu sie allein gelassen hatte, um die beiden Pferde in einer benachbarten Herberge unterzubringen – »Was soll ich tun? Nehmt Ihr das Kolloquium an?«
»Sicherlich«, sagte Calvin. »Ihr, mein Kind, habt dort zu kämpfen. Seid scharf, absolut. Niemand, weder die Königin, noch die Guisen, noch ich will einen Frieden daraus entstehen lassen, der uns ja nicht zusagt. Vertrauen habe ich zu Duplessis-Mornay, man muß ihm die erste Rolle überlassen. Wir sind allein«, sagte er, einen mißtrauischen Blick in die Küche werfend, deren Tür halboffen stand und wo auf einem Strick zwei aufgehängte Hemden und einige Kragen trockneten. – »Nun«, fuhr er fort, als Theodor die Türen geschlossen hatte, »man muß den König von Navarra dahinbringen, daß er sich mit den Guisen und dem Konnetabel verbindet, indem man ihm die Königin Katharina von Medici aufzugeben rät. Ziehen wir jeden Vorteil aus der Schwäche dieses traurigen Krippensetzers. Wenn er der Italienerin den Laufpaß gibt, wird sie sich bar dieser Stütze notgedrungen mit dem Prinzen von Condé und mit Coligny verbinden. Vielleicht kompromittiert sie dies Manöver so sehr, daß sie uns bleiben wird . . .«
Theodor von Béza hob Calvins Rocksaum auf und küßte ihn.
»O, mein Meister,« sagte er, »Ihr seid groß!«
»Ich sterbe leider, lieber Theodor. Wenn ich stürbe, ohne dich wiederzusehen«, flüsterte er seinem Minister für auswärtige Angelegenheiten ins Ohr, »denk daran, durch einen unserer Märtyrer etwas Großes ausführen zu lassen! . . .«
»Noch einen Minard töten?«
»Etwas Besseres als einen Robenträger.«
»Einen König?«
»Noch mehr! Einen Mann, der einer werden will.«
»Den Herzog von Guise!« schrie Theodor, der sich zu einer abwehrenden Handbewegung hinreißen ließ.
»Nun wohl«, rief Calvin, der Ablehnung oder Widerstreben zu bemerken glaubte und den Prediger Chaudieu nicht hereinkommen sah. »Haben wir nicht das Recht zu schlagen, wie man uns schlägt? Ja, im Dunkeln und in der Stille. Können wir Wunden nicht mit Wunden heimzahlen, Tod nicht mit Tod? Lassen die Katholischen sich eine Gelegenheit entgehen, um uns Schlingen zu legen und uns niederzumetzeln? Ich rechne sehr damit! Brennt ihre Kirchen nieder, meine Kinder. Wenn Ihr ergebene junge Männer habt . . .«
»Ich habe einen«, sagte Chaudieu.
»Bedient Euch ihrer als Kriegsmaschinen . . . Unser Triumph läßt alle Mittel zu. Gleich mir ist der Balafré, jener schreckliche Soldat, mehr als ein Mensch; er ist eine Dynastie, wie ich ein System bin, er ist imstande, uns den Garaus zu machen. In den Tod also mit dem Lothringer!«
»Ich möchte lieber einen friedlichen Sieg sehen, der mit der Zeit und durch die Vernunft herbeigeführt würde«, sagte Béza.
»Mit der Zeit?« schrie Calvin, seinen Stuhl auf die Erde schleudernd, »durch Vernunft? Aber seid Ihr denn verrückt? Die Vernunft! Eine Eroberung machen? Also nichts versteht Ihr von den Menschen, Ihr, der Ihr Euch mit ihnen abgebt, dummer Tropf! Was meiner Lehre schadet, dreifacher Alberjahn, ist, das man ihr mit Vernunft beikommen kann. Bei Sankt Pauli Blitz, bei des Tapfern Degen seht Ihr, Theodor, mit Eurem Kürbisschädel denn nicht, wieviel meine Reformation durch das Amboiser Gemetzel an Kraft gewonnen hat? Ideen sprießen nur, wenn sie mit Blut begossen werden! Der Mord an dem Herzog von Guise würde Ursache zu einer schrecklichen Verfolgung sein und sehnlichst verlange ich nach der! Unsere Niederlagen taugen mehr als Erfolge! Die Reformation kann es sich leisten, sich schlagen zu lassen, versteht Ihr das denn nicht, Ihr dünkelhafter Tropf? Während der Katholizismus verloren ist, wenn wir eine einzige Schlacht gewinnen. Was aber sind meine Stellvertreter? Schmutzlumpen statt Menschen! Zweibeinige Kaldaunensäcke, getaufte Paviane. O mein Gott, wirst du mir noch zehn Lebensjahre schenken! Wenn ich zu früh sterbe, ist die Sache der wahren Religion mit solchen Lümmeln verloren! Ebenso dumm bist du wie Anton von Navarra! Geh, laß mich, ich will einen besseren Unterhändler haben! Du bist nur ein Esel, ein Zieraffe, ein Dichter. Mach Catullerien, Tibulliaden, Akrostichen! Los!«