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Der Blinde schleicht am Wanderstabe,
Weiß nicht, daß schon die Sonn' im Meer,
Er trägt an seiner Last so schwer,
Die Last ist seine letzte Habe.
Er trägt so treu zum sichern Grabe
Den Knaben, der ihn führt' bisher,
Der fiel, denn Hunger drückt so schwer,
Der bettelte für ihn um Gaben.
Wird er den sichern Schoß nun finden,
Der seinen Liebling sanft umfaßt?
Doch was uns liebt und was uns haßt,
Kann sich dem Blinden auch verkünden.
»Ich trug der Einsamkeit Vertraute,
Die Laut', zerschmettert noch mit mir,
Mein Herz war träumend ganz in ihr,
Als ich vor mir ein Mädchen schaute.
Die sang vor sich, und meine Laute
Tönt' heller wider aus dem Mund,
Er tat mir alles wieder kund,
Ich hörte wieder die Vertraute.
Der Laute Ton ist heller funden,
Ich fingre prüfend um den Hals,
Ich freue mich des süßen Schalls,
Und heller schlagen mir die Stunden.
Den Finger legt sie auf mein Auge,
Ein Wunder tut der Liebe Hand,
Gar herrlich scheinet nun das Land,
Durch tiefe Nächte kann ich schauen.
Die Laute ist mir da entfallen,
Ganz still im Gras sie liegen blieb,
Wem alle Welt einmal nicht lieb,
Wird tröstend in die Hand sie fallen.«
So ist der Freundschaft ahndend Wesen,
Daß sie in sich zurücke tritt,
Wenn sie gehört der Liebe Tritt,
Sonst wär' es Freundschaft nicht gewesen.