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Nach einer Handschrift aus dem Jahre 1550.
König Hans sitzt im eigenen Zimmer drin,
Da kommt gar Böses ihm in den Sinn.
»Wir heben aus jeden zehnten Mann
Und reiten nach Ditmarschen hin, unserm Land.«
Das sprach da Kirstinchen im Röcklein rot:
»Kommt Ihr nach Ditmarschen, wird's euer Tod.
Mein Vater, das war ein wohledler Mann –
Er liegt in Ditmarschen für die Hunde und Rab'n.«
König Hans Geheimbriefe schreiben ließ,
Und nach Ditmarschen hin dann sandt' er sie.
Und als die Ditmarsen die Briefe sahn:
»Herr Gott Vater, wie wird es uns gahn!«
Dem König zu schreiben beeilten sie sich:
»Wir bitten er komme und säume nur nicht.
Wir woll'n gegen ihn unser Land schon wehr'n,
Wie wir's verantworten vor Gott dem Herrn!«
Nach Ditmarschen zieht König Hans da mit Prangen,
Dort erbleichten so manche Rosenwangen.
So manche Rosenblumen erbleichten,
Dänemark nie wieder sie jemals erreichten.
Die Ditmarsen standen mit Büchsen zur Wehr,
Die Dänen wateten rings um sie her.
Die Ditmarsen schossen in die erste der Scharen,
So manch stolzer Ritter ward da erschlagen.
Auf den zweiten Haufen ward Feuer gegeben:
Sieb'ntausend Mann sanken da in die Gräben.
In den dritten dann schossen sie ohne zu stocken,
Da fiel mancher Ritter mit blonden Locken.
König Hans mußte fliehen mit Ungestüm,
Fast wäre das Herz gebrochen ihm.
Die Ditmarsen nahmen die Ritterschilde
Und weihten sie der Jungfrau Maria Bilde.
»Gelobt sei die Jungfrau, die uns erhört:
König Hans hat nicht unser Land zerstört!«