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Die 17. Fabel, von dem Hengst und dem Esel

Das Glück ist rund und verkehret sich bald, wie diese Fabel ausweiset.

Ein schöner Hengst, mit einem güldenen Sattel und Zaum köstlich geziert, begegnete einem müden, vollgeladenen Esel an einer engen Straßen. Der Esel mit seiner schweren Bürde konnt dem Hengst nicht sogleich aus dem Weg weichen, da sprach der Hengst zu ihm: in deinen faulen Wanst sollte ich dir schlagen, weil du mir, deinem Herrn, nicht weichest und still stehst, bis ich vorbei bin. Der arme Esel erschrak gar sehr von dem übermütigen Drohen und seufzet nur und ging still fürbaß.

Nicht in langer Zeit darnach ward der Hengst von allzu hitzigem Laufen und übler Wartung über die Maßen mager und kam kläglich von Kräften. Da ließ ihn der Herr ins Dorf gehen, Mist auf die Äcker zu führen. Also legte man ihm das Zuggeschirr an, und er mußte harte Arbeit tun, und soviel, daß er ganz elend ward.

Einsmals, als der Esel behaglich auf einer grünen Weide graset, siehet er einen unansehnlichen Klepper einherziehen und kennt ihn gleich und spricht zu ihm; o du Elender, wo ist dein köstlicher Sattel und Zaum, wo ist deine schöne Gestalt und deine hoffärtige Trutzigkeit gegen mich armen Esel? Du mußt nun bleiben bei unserem Bauern-Orden, dein Übermut ist dir wohl vergangen, und die Armen dürfen deiner spotten.


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